Mit Sokrates im Gefängnis – II

Über die Wirkung von kulturellen Projekten – (nicht nur) hinter Gittern – Teil II

von Götz Eisenberg

gsf – Götz Eisenberg, Gefängnispsychologe im hessischen Butzbach, beschreibt in seinem Aufsatz über die Arbeit in einer Kulturgruppe die Erfahrungen von Häftlingen, die Gefahr laufen, in ihren Zellen „einer fortschreitenden sensorischen und intellektuellen Verelendung ausgesetzt [zu sein]“. Durch die Arbeit in der Kulturgruppe finden sie „Zugang zu Gedanken und Gefühlen Fremder und dadurch auch zu fremden Gedanken und Gefühlen bei und in sich selbst“. Die Häftlinge spielen Theater, nehmen an Lesungen teil, hören Musik, schauen sich Filme an und kommen miteinander ins Gespräch.

Im 2. Teil geht es um die Wirkungen der Kulturgruppe, um die persönlichen Entwicklungen und Veränderungen der Gefangenen. Man könnte es auf folgenden Punkt bringen:

„Die in den Gefangenen schlummernden Potentiale kann man nur aus ihnen herauslocken, wenn man an sie und ihre besseren Möglichkeiten glaubt und sie trotz allem, was sie verbrochen und an Leid über andere Menschen gebracht haben, als Menschen wahrnimmt und respektiert.“

Lesen des 2. Teils

Lesen des 1. Teils

Weitere Aufsätze von Götz Eisenberg:

Apokalypsesehnsucht – Tagebuch einer Katastrophe

Bedürfnisse nach Nicht-Veränderung

Der Gefrierpunkt des Ich. Der losgelassene Markt zerstört das Einfühlungsvermögen

©Foto: Egon Häbich / www.pixelio.de