GEW: Lehrkräfte vor rechtlichen Risiken schützen

Bildungsgewerkschaft zum Einsatz so genannter "Schultrojaner"

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält den Einsatz so genannter "Schultrojaner" zur Erkennung von Plagiaten auf Computern an Schulen für mitbestimmungsrechtlich fragwürdig. "Wir sind vom dem geplanten Einsatz eines Schultrojaners überrascht – "Trojaner" haben an Schulen nichts zu suchen. Damit würden die Lehrkräfte gezielt einer Ausforschung im Interesse Dritter ausgesetzt, erklärte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne. "Bevor überhaupt nur an den Einsatz derartiger Software gedacht wird, müssen die zuständigen Personal- und Betriebsräte sowie die Mitarbeitervertretungen der öffentlichen und privaten Schulen beteiligt und in die Entscheidung einbezogen werden."

Dass der Trojanereinsatz jetzt zufällig bekannt wird, lege den Verdacht nahe, dass die erforderliche Mitbestimmung umgangen werden soll. Die Schulträger seien verpflichtet ihre Beschäftigten vor rechtlichen Risiken zu schützen. Das gelte umso mehr, als es sich oftmals um Fälle handele, in denen es selbst für Urheberrechtsprofis schwer sei, die Rechtslage eindeutig zu bestimmen.

Pressemitteilung v. 31.10.2011
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

Wer eine weitere Sellungnahme lesen will: siehe die Mitteilung der Piratenpartei zu diesem Thema

Schulbuchverlage machen Schulleiter zu Hilfspolizisten gegen eigenes Kollegium

Mitteilung: Piratenpartei Deutschland

Mit dem Schuljahr 2011/2012 wird eine vertragliche Regelung wirksam, nach der die Länder den Schulbuchverlagen die Möglichkeit einräumen müssen, auf Schulrechnern Software zu installieren, die nach Plagiaten sucht. Weiter werden die Länder verpflichtet, disziplinarisch gegen Urheberrechtsverstöße von Lehrern vorzugehen. Die Piratenpartei kritisiert diesen Vertrauensbruch zwischen Land und Lehrerschaft und fordert eine Umstellung auf Lehrmaterialien unter freien Lizenzen.„Es ist ein Skandal, wenn sich die Länder hier von Verlagen vorschreiben lassen, wie sie mit ihren Bediensteten umgehen sollen“, kritisiert Sebastian Nerz, Bundesvorsitzender der Piratenpartei. „Das ist ein offener Vertrauensbruch mit den Lehrerinnen und Lehrern. Schulleiter und Landesregierungen sind keine Hilfspolizisten der Verlegerlobby.“

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Bildungswege von Hauptschülern – SOFI, Heft 13 ist da

Wer ist SOFI?

Das Mitteilungsmagazin des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI) e.V. an der dortigen Georg-August-Universität.

Inhalt des neuen Heftes:

Einleitung:
Bildungswege von Hauptschüler/innen im Fokus: Übergangsforschung am SOFI

Aus den Projekten:
Erhöht dualer Schulalltag die Chancen abschlussgefährdeter  Hauptschüler/innen auf Schulabschluss und Ausbildung?
Ergebnisse aus dem Projekt „Werkstatt-Schule“
Wie und warum Benachteiligtenförderung gelingt

Veröffentlichungen:
Neue Buchveröffentlichung: Das kapitalmarktorientierte Unternehmen
Veröffentlichungen von SOFI-MitarbeiterInnen von Juli bis Oktober 2011

SOFI-Kolloquium: Programm Wintersemester 2011/2012

Personalia

Kostenloser Download der Ausgabe 13

Quelle: idw / www.sofi.uni-goettingen.de

„Unterm Strich zähl‘ ich“ – Teil I

Der Narzissmus als sozialpsychologische Signatur des konsumistischen Zeitalters – Teil 1 von 7

von Götz Eisenberg

In der Stadt sehe ich einen großen, milchkaffeebraunen jungen Mann:

Dreiviertellange Cargo-shorts, ärmelloses weißes Shirt, rasierte Glatze, Sonnenbrille, Muskelpakete, Tätowierungen. Er trägt einen Stöpsel im Ohr und telefoniert lautstark über ein unsichtbares Handy. Er berichtet einem Kumpel vom Verlauf der letzten Nacht und schildert die körperlichen Vorzüge der Frau, die er „abgeschleppt“ hat. Da geht er an einem Geschäft vorbei, in dessen Schaufenster sich ein großer Spiegel befindet. Er tritt näher heran und betrachtet sich eingehend. Er dreht und wendet sich vor den Augen der Passanten und nimmt Bodybuilder-Posen ein.

Teil I lesen

 

Alle bisher von Götz Eisenberg in AUSWEGE veröffentlichten Aufsätze.

 

Zehn Aphorismen zu Euro und Börse

von Detlef Träbert

Euroanleihen, Banken als Unschuldslämmer, Schuldenerlass, rigorose Sparpakete für die, die eh wenig haben, Geldhaie handeln weiterhin mit Luft. Die EU-Finanzkrise und das bankrotte Griechenland haben auch Detlef Träbert animiert, seine Gedanken in aphoristischer Form auf den Bildschirm zu bringen. … weiter

 

 

 

©Foto: Gerd-Altmann-dezignus.com

Aktion Humane Schule: Motivation in einer bedrohten Welt

Mitteilung: AHS

Oft genug wird vom "Null Bock" gesprochen, doch tatsächlich sind unsere Schülerinnen und Schüler stets hochmotiviert, wenn sie einen Anlass für Engagement finden. Ob die Atomkatastrophe von Fukushima, Kindersoldaten in Afrika oder einfach die Suche nach Verantwortung – wo Kinder und Jugendliche einen Sinn sehen, setzen sie sich ein. Darum widmet sich die neueste Ausgabe der Zeitschrift "Humane Schule" dem Thema "Motivation in einer bedrohten Welt".

– Der Leitartikel von Detlef Träbert thematisiert Lernen als die Sache der Schüler.
– In die gleiche Kerbe schlägt Jonas Lanig, wenn er den Paradigmenwechsel "Von der Hol-Schule zur Bring-Schule" fordert.
– Der Bildungsjournalist Karl-Heinz Heinemann schildert, dass Schüler auf ihre Schule stolz sein wollen,
– Autor Hans-Peter Waldrich geht in der Reflektion des Amoklaufs von Winnenden auf das  Bedürfnis der Schüler nach Sinn ein und
– Erziehungswissenschaftler Kurt Meiers beschreibt Motivation aus anthropologisch-psychologischer Sicht.
– Zudem zeugen authentische Alltagsberichte von motivierenden und demotivierenden Erlebnissen in der Schule.
– Mehrere Buchbesprechungen aktueller Titel weisen auf mittlerweile bekannte medizinische, psychoanalytische, neurophilosophische und biografische Aspekte hinsichtlich der Lern- und Leistungsmotivation des Menschen hin.
– Zudem gibt es zwei Kopiervorlagen mit Motivationssprüchen für Schüler/innen und guten Motivationsvorsätzen für Lehrer/innen.

Das 28seitige, nicht-kommerzielle Heft "Motivation in einer bedrohten Welt" kostet EUR 3,- je Exemplar (zzgl. EUR 1,60 Versand; Staffelpreise auf Anfrage) und kann bestellt werden bei:

Bundesverband Aktion Humane Schule e.V.
Rathausplatz 8 – 53859 Niederkassel
E-Mail: ed.el1711657125uhcs-1711657125enamu1711657125h-noi1711657125tka@s1711657125ha1711657125
www.aktion-humane-schule.de
Tel.: 0 22 08 / 90 96 89, Fax: 90 99 43

 

In der Lernwerkstatt

AUSWEGE sprach mit Ruth Brenner. Sie leitet eine Lernwerkstatt in Fürth an einer Grundschule.

Eine Lernwerkstatt ist grundsätzlich als offene Unterrichtsform konzipiert. Nicht das Ergebnis ist entscheidend, sondern der Prozess. Die SchülerInnen können eigenverantwortlich Materialien und Aufgaben auswählen und damit ihre Schwerpunkte selbst setzen.

Ruth Brenner beschreibt, wie man als Neuling am besten eine Lernwerkstatt aufbauen kann. Im Anhang der Datei befinden sich fünf Aufgabenblätter als Anschauungsmaterial.  Das Gespräch ermöglicht einen  vertieften Einblick in die Arbeit und den Aufbau von Lernwerkstätten.

Das Gespräch lesen

 

Weitere bisher erschienene Aufsätze zum Thema Lernen (Auswahl):

 

 

 

Ende und Verfall des öffentlichen Lebens – Teil 2

von Brigitte Pick

Die Idee des sozialdemokratisch geprägten Wohlfahrtsstaates bröckelt und bildet gleichzeitig den Humus für die verunsicherte Mittelschicht, die die Furcht vor dem sozialen Abstieg umtreibt. Nur wer etwas hat, kann sich sorgen, dass er es verliert. So wird den Schwachen der Gesellschaft die Solidarität aufgekündigt, sie gelten fürderhin als Schmarotzer.

Den 2. Teil lesen: Ende und Verfall des öffentlichen Lebens 2

Den 1. Teil lesen: Ende und Verfall des öffentlichen Lebens 1

 

 

©Foto: Christian Lüpke / www.pixelio.de

Ausgewählte Aufsätze zum Thema von Brigitte Pick im Magazin AUSWEGE

 

Mit dem Klassen-Kompass schnell und einfach das Klassenklima verbessern

Diagnostik und Veränderung des Klassenklimas mittels einer zwei-dimensionalen soziometrischen Rating-Methode

von Eva Schwarz und Vladimir Hrabal

Das Institut für Demoskopie hat im Frühjahr 2011 eine Studie über die „Herausforderungen und Realität an den Schulen aus Sicht von Eltern und Lehrern“ veröffentlicht. Laut dieser Umfrage sieht die Mehrheit der Lehrer unter anderem große Klassen, soziale Konflikte und Gewalt in den Klassen als große Herausforderungen für ihren Beruf. Dass viele der Lehrer Konflikte und Probleme nur unzureichend bändigen können, zeigt ein weiteres Ergebnis dieser Studie: 48 % aller Lehrer glauben, sie haben wenig bis gar keinen Einfluss auf ihre Schüler.

Die Ergebnisse machen deutlich, in was für einer schwierigen Lage sich heute viele Lehrer befinden. Viele der Ursachen für diese missliche Situation liegen weder in Lehrer- noch in Schülerhänden, doch wie kommen wir wieder zu einem produktiveren und respektvolleren Miteinander im Unterricht? … weiter

Wir möchten die LeserInnen darauf aufmerksam machen, dass es sich beim Klassen-Kompass um ein kommerzielles Produkt handelt (198 Euro)! Wer Interesse am Klassen-Kompass hat, wird schnell im Internet fündig, z.B. ohne Gewähr hier: Testzentrale

Gewaltspiele stumpfen die Emotionen ab

Mitteilung: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Nach Gewaltexzessen stehen Ballerspiele regelmäßig in der Kritik. In Norwegen verschwanden nach den Attentaten einige der „Ego-Shooter-Video-Spiele“ sogar vorübergehend aus dem Handel. Führt ausgiebiger Kampf auf dem Flachbildschirm auch im realen Leben zu aggressivem Verhalten? Wissenschaftler der Universität Bonn haben bei intensiven Nutzern im Unterschied zu Nichtspielern abweichende Gehirnaktivitätsmuster festgestellt. … weiter

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