Zu der verheerenden Rolle des Gymnasiums im deutschen Schulwesen

hg – Nachdem die Kultusminister aus Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen wieder mal die Diskussion über das Bildungswesen mit einem Grundsatzpapier („Wir setzen auf individuelle Förderung statt auf Einheitsschule“) befrieden wollen, lohnt es sich gerade bei diesem Thema bewusst zu machen, dass politische Positionen nicht auf Naturgesetzen beruhen, sondern bestimmte Interessen wiederspiegeln. Wir möchten ein weiteres Grundsatzpapier dagegen stellen und damit die Diskussion wieder anfeuern.

Rolf Jüngermann

Auch wenn das Gymnasium seine Monopolstellung als Schule zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife ein Stück weit verloren hat, so ist doch der angestrebte Übergang von der Grundschule ans Gymnasium für die meisten SchülerInnen nach wie vor die erste Schlüsselstelle ihrer Karriere. An dieser Stelle manifestiert sich in aller Deutlichkeit die zentrale Stellung des Gymnasiums als Institut zur Verteilung von Lebenschancen und – im Ergebnis – als Garant für den Erhalt des Bildungsprivilegs der Bourgeoisie.

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Das Leistungslernen schafft Lernwiderstände – die Wechselwirkung von Erfolg, Mittelmaß und Niederlage beim schulischen Lernen

Von Uwe Findeisen

Seit PISA wird unter Erziehungswissenschaftlern/-innen und Pädagogen/-innen die Leistungsbewertung neu diskutiert. Durch den Vergleich von Schulsystemen mit verschiedenen Lernkulturen und Bewertungsmethoden – Noten, Portfolios, Selbstbewertungen – ist die grundsätzliche Frage wieder im Blick, ob Leistungslernen selbst die Unterschiede von guten, durchschnittlichen und schlechten Schülern/-innen hervorruft. … weiter

Irrweg Netzsperren

Mitteilung: Piratenpartei Deutschland

Wiederholt sich der große Fehler der Ursula von der Leyen mit deren gescheitertem "Zugangsserschwerungsgesetz" nun in Europa? Unter dem Vorwand der Bekämpfung von Pornografie mit Kindern hat nun auch die EU-Kommission das Thema "Sperren im Internet" wieder aus der Schublade geholt. Hiergegen formierte sich – wie in Deutschland – bürgerrechtlicher Widerstand, der auch bereits gewisse Erfolge aufzuweisen hat.

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Bedürfnisse nach Nicht-Veränderung

von Götz Eisenberg

Noch Mitte der 1960er Jahre, also vor gut einer Generation, fuhr die Eisenbahn, die Italienreisende über die Alpen brachte, so langsam, dass Schmetterlinge durch die geöffneten Fenster ein- und ausflogen. Heute wird für 24 Milliarden Schweizer Franken ein Tunnel durch den Gotthard gebohrt, durch den täglich 300 Züge mit bis zu 250 Stundenkilometern rasen werden. Die Fahrtzeit zwischen Zürich und Mailand wird sich von vier auf drei Stunden verringern.

Aus ähnlichen Gründen soll der alte Stuttgarter Kopfbahnhof verschwinden und durch einen unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden. Anders als in der Schweiz, wo alle begeistert und stolz zu sein scheinen, dass der Tunneldurchbruch gelungen ist, rührt sich in und um Stuttgart heftiger Widerstand.

Worum geht es bei diesem Protest?  Inzwischen wird deutlich, dass sich in den Auseinandersetzungen um den Stuttgarter Bahnhof, aber nicht nur dort, die Konturen neuer Konflikt- und Bruchlinien der sozialen Integration abzeichnen, die sich nicht mehr an tradierte Klassen- und Deutungsschemata halten.  … weiter

Die Entwicklung rechter Strömungen, Einstellungen in Europa

von Karin Daecke

Beginnen wir mit Deutschland, weil von hier aus – wie die Ausstellung im Dokumentationszentrum in Nürnberg „Das Gleis“ erst vor kurzem wieder in Erinnerung rief, die NS-Ideologie und -Gewaltherrschaft ganz Europa überzog.

Hier sehe ich die rechten Entwicklungstrends und die Expansion rechter Einstellungen – der auch die „Allianz gegen Rechts“ entgegen tritt – nicht nur von den Aktivitäten von DVU, NPD, Skinhead- und rechtsradikalen Szenen ausgehen. Ich sehe sie in breiterer Form in Erscheinung treten wie z.B. in Form einer inzwischen in allen Schichten zunehmenden Akzeptanz gegenüber antisemitischen, fremden- und ausländerfeindlichen Tendenzen und autoritär-restriktiven Rezepturen, die auch als Resultat einer über mehrere Generationen fortlebenden Ideologietradierung und Ideologiebildung verstanden werden kann. … weiter

Artikel zum Thema Neofaschismus

 

Kinder

Rezension des von Klaus Weber herausgegebenen Bandes über Erziehung, Disziplin und Kinderrechte

von Günther Schmidt-Falck

Herausgeber Klaus Weber hat verschiedene „kritische“ WissenschaftlerInnen versammelt, die sich in diesem Bändchen in die Position von Kindern hineinzudenken versuchen. Themen sind u.a..: Kinder und Macht, Erziehung und Freiheit, Problemkinder, Verständigung mit Kindern, Waldorfpädagogik, Beziehungsgestaltung mit Kindern. Der Band beherbergt insgesamt 10 Aufsätze auf 253 Textseiten.

Den Anfang macht Christoph Spehr. Er hat sich an das Thema „Kinder und die Macht“ herangewagt und beschreibt eine Geschichte, die er dem Kindermagazin „Hoppla“ des Weltbild Verlages entnommen hat: … weiter

Rückblick 2010

von Günther Schmidt-Falck

Der Rückblick 2010 ist fertig – für alle Jahrgangsstufen in der Schule oder zum Ausfüllen zuhause – alleine oder als Examen für die leidgeplagte Lehrerfamilie. Lösungen sind natürlich auch dabei.

Zum Anpassen (z.B. Löschen von Fragen, Einfügen von Bildern) an unterrichtliche Zwecke liegt die Datei auch im Format *.odt (OpenOffice 3) vor.

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