Vor 100 Jahren kam der Dichter Georg Heym ums Leben

Am 30.10.1887 wurde Georg Heym in Schlesien geboren.  Er wurde nur 24 Jahre alt und starb am 16.1.2012 bei einem Rettungsversuch seines Freundes Ernst Balcke, der beim Eislaufen auf der Havel ins Eis eingebrochen war.

Georg Heym hinterließ – trotz seines  jungen Lebens – ein großes lyrisches Werk. Er galt als "einer der wichtigsten Lyriker des frühen literarischen Expressionismus" (Wikipedia).

Auswege-Autor Götz Eisenberg lässt uns teilhaben an Georg Heyms Werk und dessen Gedanken über den Wahnsinn des 1. Weltkrieges und über die Verzweiflung angesichts der Zustände der damaligen Zeit.

Gegen Ende seines Essays stellt Götz Eisenberg zwei wesentliche Fragen angesichts eines Lebenslaufes im 20.Jahrhundert und versucht sich an einer Antwort: "Wäre Georg Heym am 16. Januar 1912 nicht ums  Leben gekommen, was wäre aus ihm geworden?" und "Hätte er sich im Laufe des Krieges in die Richtung  Ernst Tollers oder Ernst Jüngers entwickelt?" Die Red.

von Götz Eisenberg
Am 16. Januar 1912 hatte sich der Dichter und Gerichtsreferendar Georg Heym, der die „Scheißjuristerei“ verachtete, mit seinem Freund Ernst Balcke zum Schlittschuhlaufen auf der Havel verabredet. In Berlin lag die Temperatur an diesem Tag bei minus 13,7 Grad. Nachdem sie gegen Mittag noch eine Rast eingelegt und etwas gegessen hatten, betraten sie gegen 14 Uhr wieder das Eis und fuhren auf der Havel Richtung Strommitte. Dort geriet Ernst Balcke in eine Öffnung, die man für die Wasservögel ins Eis gehackt hatte. Er schlug mit dem Kopf auf die Kante und soll sofort tot gewesen sein. Bei dem Versuch, den Freund zu retten, brach auch Heym ein und geriet unter die Eisdecke. Man fand seine Handschuhe und seine Mütze später an der Einbruchstelle. … weiterlesen