Große Mehrheit der Bevölkerung lehnt Beschneidungsgesetz ab

Mitteilung: Mogis e.V.

Das vom Bundestag mit großer Mehrheit beschlossene Gesetz zur Beschneidung von Jungen wird von 70 Prozent der Deutschen abgelehnt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts Infratest dimap im Auftrag des “Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener im Verein MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene”, die der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” vorliegt. Nur 24 Prozent der Befragten hielten das Gesetz demnach für richtig.

Christian Bahls, 1. Vorsitzender des Vereins “MOGiS e.V. – eine Stimme für Betroffene” erklärt dazu: “Es zeigt sich, dass die Bevölkerung nicht hinter dem Beschluss des Deutschen Bundestages steht Beschneidungen von Jungen aus jedem Grund und ohne deren Zustimmung zu legalisieren.”

Bahls ergänzt: “Die hohe Ablehnung in allen Bevölkerungschichten und politischen Lagern zeigt auch, dass sich die Kritik am Gesetzentwurf eben nicht aus einem antireligiösen oder gar antisemitischen Reflex speist, sondern dass vielen Menschen die körperliche Unversehrtheit und das Recht des Kindes auf Selbstbestimmung am Herzen liegen.”

“Einmal mehr zeigt sich, dass die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten die Sorgen und Interessen von 70% der Bevölkerung aller Alters- und Bildungsschichten nicht ernst genommen hat”, bedauert Irmingard Schewe-Gerigk. Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES, und kündigt an, sich trotz des Gesetzes weiterhin für die Kinderrechte auf körperliche Unvershertheit einzusetzen. “Die Bundesregierung wollte dieses Thema schnell vom Tisch haben, wir werden dafür sorgen, dass sich die Gesellschaft auch weiterhin gegen diese Menschenrechtsverletzung engagiert”, so Schewe-Gerigk weiter.

Pressemitteilung v. 22.12.2012
MOGiS e.V.
Kopernikusstr. 11
18057 Rostock
http://mogis-verein.de

bleistift

 

Auswahl weiterer Links zum Thema Beschneidung:

►Schwarzer Tag für Kinderrechte: Gesetz zur religiös motivierten Beschneidung mit heutigem Beschluss des Bundestages durchgepeitscht. Mitteilung: Deutsche Kinderhilfe e.V.

►Beschluss eines 2-Jahres Moratoriums “Körperliche Unversehrtheit von Kindern”. Mitteilung: MOGiS e.V.

►Genitalbeschneidung bei Jungen. In der Kindheit erfahrene Traumata werden verinnerlicht und oft später selber wiederholt. Mitteilung: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

►Neun aphoristische Gedanken zur Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen von Detlef Träbert