Politische Bildung muss wieder als wichtiges Ziel der Reformen angepackt werden

von Hasso Rosenthal

Erziehungslehre wurde lange Zeit als Zwillingsschwester der Demokratietheorie verstanden. In der griechischen Antike bedeutet der Begriff Demokratie die unmittelbare Teilnahme des Volkes an der Politik des jeweiligen Stadtstaates (polis). In der parlamentarischen Demokratie liegt die Entscheidungsgewalt in den Händen gewählter Volksvertreter; das Volk übt die Herrschaft im Staat nur indirekt über Abgeordnete, aus.

Die Idee, dass eine lebendige Demokratie durch aktivierende Bildungsprozesse ihre eigene Existenz sichern helfen, scheint der politischen Philosophie verloren gegangen. … weiter

bleistift

 

Alle bisher in AUSWEGE von Hasso Rosenthal erschienenen Aufsätze

Klasse statt Masse

Bildungsgewerkschaft zum Kita-Rechtsanspruch für unter dreijährige Kinder: GEW mahnt bundeseinheitliche Standards für pädagogische Qualität in Kindertageseinrichtungen an

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich für bundeseinheitliche Standards für mehr pädagogische Qualität in Kindertageseinrichtungen stark. Der Grund: Der morgen in Kraft tretende Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung für alle Kinder, die jünger als drei Jahre sind, wirft nach Auffassung der Bildungsgewerkschaft gravierende Probleme auf.

„Obwohl fünf Jahre Zeit war, wurde versäumt, rechtzeitig mit dem Ausbau und vor allem mit der Ausbildung des zusätzlich benötigten Fachpersonals zu beginnen“, stellte Norbert Hocke, für Jugendhilfe verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, fest. „In der Eile, in der in den vergangenen Monaten auf den letzten Drücker Einrichtungen gebaut und eröffnet wurden, ist viel zu wenig auf pädagogische Qualität geachtet worden. Um zu vermeiden, dass Eltern einen Platz vor Gericht einklagen, schafft man Masse statt Klasse.“ … weiter

PM v. 31.7.2013
GEW-Hauptvorstand

Lese- und Schreibunterricht heute

Auf der Seite lrs-legasthenie.info haben wir den folgenden sehr empfehlenswerten Aufsatz von Prof. Dr. Wolfgang Eichler und Prof. Dr. Hans Brügelmann gefunden (da veröffentlicht am 29.7.2013):

Gegen ideologische Verkürzungen, für Mehrperspektivität und mehr Pluralismus

In der aktuellen Auseinandersetzung über den Lese- und (Recht-)Schreibunterricht herrscht Verwirrung. Neuerdings stehen vor allem die Methode „Lesen durch Schreiben“,  der „Spracherfahrungsansatz“ und der Werkstattunterricht, also ein selbstständiges Lernen in einer vorbereiteten Umgebung, in der Kritik, während früher der Fibelunterricht und der systematische Lehrgang pauschal kritisiert wurden. … Den ganzen Aufsatz lesen

Gesundheitliche Eignung von Beamtenbewerbern

JustizMitteilung: Bundesverwaltungsgericht

Beamtenbewerber, deren Leistungsfähigkeit gegenwärtig nicht eingeschränkt ist, sind gleichwohl gesundheitlich als Beamte nicht geeignet, wenn ihre vorzeitige Pensionierung vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze überwiegend wahrscheinlich ist. Dies gilt auch für Bewerber, die einer Risikogruppe angehören oder an einer chronischen Erkrankung leiden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute (25.7.2013, Anm. d. Red.) entschieden und damit den bisher für die gesundheitliche Eignung zugrunde gelegten generellen Prognosemaßstab zugunsten der Bewerber abgesenkt. … weiter

Quelle: PM v. 25.7.2013
Bundesverwaltungsgericht
www.bverwg.de

Rache im Netz

Mitteilung: Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Ergebnisse einer Befragungsstudie der Universitäten Münster und Hohenheim im Rahmen des Forschungsprojekts "Cybermobbing an Schulen": Ein Drittel der befragten Schüler betroffen / Täter oft auch Opfer / Cybermobbing nimmt mit der Klassenstufe zu

Die Verbreitung von Cybermobbing an Schulen ist bislang eher unterschätzt worden, wie die Daten einer groß angelegten Befragungsstudie der Universitäten Münster und Hohenheim an 33 Schulen im süddeutschen Raum nahelegen: Ein Drittel der 5656 befragten Schüler ist davon betroffen. Das Spektrum reicht von beleidigenden Mails über das Hochladen von peinlichen Videos auf YouTube bis hin zum Online-Pranger über Facebook. Die Studie zeigt aber auch: Besonders verletzende Formen des Cybermobbing sind vergleichsweise selten. … weiter

PM v. 26.7.2013
Uni Münster/idw

Deutschland braucht weiter Zuwanderer – auch aus Nicht-EU-Staaten

Mitteilung: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

Am 7.5.2013 publizierte das Statistische Bundesamt die vorläufigen Wanderungszahlen für 2012. Wie nach den bereits veröffentlichten Zahlen für die ersten drei Quartale zu erwarten war, verzeichnete Deutschland im vergangenen Jahr die höchsten Zuwanderungszahlen des neuen Jahrtausends, genauer gesagt seit 1995. Dies gilt sowohl für die Zahl der Zuzüge, die mit knapp 1,1 Millionen 13 Prozent über dem Vorjahresniveau lag, als auch für den Wanderungsüberschuss, der mit 369.000 Personen sogar um knapp ein Drittel höher ausfiel als 2011.

Vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels ist dies für Deutschland eine erfreuliche Entwicklung, die auch verdeutlicht, dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit der EU immer besser funktioniert. Darauf, dass Deutschland in Zukunft immer mehr auf qualifizierte Zuwanderer angewiesen sein wird, hat das Berlin-Institut in seiner Studie „Nach Punkten vorn – Was Deutschland von der Zuwanderungs- und Integrationspolitik Kanadas lernen kann“ hingewiesen…. weiter

PM v. 7.5.2013 – Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung/idw-online.de

Rauschhafte Vergemeinschaftung

Der soziale Kitt entsteht heute vor allem durch ritualisierte Volksfeste

Mitteilung: Universität Rostock

Die Deutschen feiern gern in ihrer Freizeit und genießen sich selbst im kollektiven Rausch. Das hat die Rostocker Soziologin Dr. Yvonne Niekrenz in ihrer Promotionsstudie zum rheinischen Karneval herausgefunden. „Karneval ist nicht mehr nur fünfte Jahreszeit, Karneval ist immer“, sagt die 33-jährige Wissenschaftlerin von der Universität Rostock. Selbst die Rostocker Hanse-Sail hat aus ihrer Sicht einen solchen Volksfestcharakter, weil es beispielsweise mit Scherzsonnenbrillen und Hawaiiketten bei dem maritimen Großereignis eine Tendenz zum Verkleiden gibt.

Alltagsregeln werden hier wie da außer Kraft gesetzt. Menschen, die im Alltag Abstand voneinander halten, suchen miteinander den Kontakt, Unbekannte umarmen und berühren sich. Sie überlassen sich bereitwillig dem Takt der Menge. Die Rostocker Soziologin bezeichnet das mit dem akademischen Begriff „rauschhafte Vergemeinschaftung“. …weiter

PM v. 15.7.2013 – Uni Rostock/idw

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