Die Ware im Kapitalismus – oder kann man von Marx heute überhaupt noch etwas lernen?

von Uwe Findeisen

Diese Überlegungen sollen beileibe keine Kurzfassung des „Kapital“ darstellen. Sie wollten der Frage nachgehen, auf was man stößt, wenn man sich der Kritik der politischen Ökonomie zuwendet. Dabei sollten vor allem zwei Leistungen einer solchen theoretischen Orientierung herausgestellt werden: Erstens hat man es bei Marx’ Ökonomiekritik nicht mit einem abstrakten Begriffsgefüge zu tun, das dann mühsam mit empirischem Material zu füllen wäre. Im „Kapital“ geht es vielmehr um gesellschaftliche Grundbestimmungen von Arbeiten und Leben, von Produzieren und Konsumieren, wie sie auch heute von Jugendlichen oder Erwachsenen ganz konkret als existenzielle Bedingungen, etwa auf einem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt, erfahren werden.

Zweitens ist diese Theorie nicht auf eine historische Phase fixiert; sie bezieht sich vielmehr auf die allgemeinen Charakteristika einer an Geld und Kapital orientierten Wirtschaft und kann, auch wenn sie die Durchkapitalisierung der Welt im 20. Jahrhundert nicht mehr erlebt hat, zur Widersprüchlichkeit und Krisenanfälligkeit dieser Wirtschaftsordnung entscheidende Hinweise geben. … weiter

Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten, sagt der Volksmund

Der Ruf nach mehr Staat und Teilhabe der Bürger wird lauter

von Brigitte Pick

Berlin hat gewählt. Die Wahlbeteiligung lag insgesamt bei knapp über 60 %, unterscheidet sich jedoch deutlich in bürgerlichen Stadtteilen von denen mit einfachen Wohnlagen, in denen die Arbeitslosigkeit signifikant höher ist. Im bürgerlich geprägten Steglitz-Zehlendorf liegt die Wahlbeteiligung bei bis zu 76 %,  in meinem Wohnbereich in Tempelhof- Schöneberg bei 72,1%, in Neukölln-Nord nur noch bei 49,1% oder im Wedding gar nur bei 45,6%.
Schaut man sich Ergebnisse in einzelnen Stimmbezirken näher an, muss man sich über die Arroganz der Politik wundern, die auch die niedrige Wahlbeteiligung nicht zur Kenntnis nimmt oder sie konstatiert und zur Tagesordnung übergeht. … weiter

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Zehn Aphorismen zur Bundespräsidenten-Affäre

von Detlef Träbert

gsf – „Ob Christian Wulff als Bundespräsident noch eine Zukunft hat, ist eine Frage, die sich schon deshalb nicht stellt, weil Christian Wulff genug damit zu tun hat, seine Gegenwart zu behaupten,“ meinte Matthias Dell am 5.1.2012 in der taz.

In der Tat – seit Wochen einen Eiertanz ohne Ende: Ein Kredit zu unglaublich günstigen („üblichen“) Bedingungen, Urlaubsfahrten, BILD-Kontakte, Mailbox-Beschwerden, (Un)Glaubwürdigkeiten, Moralisierungen, bundesdeutsche Enttäuschungen …

Detlef Träbert hat seine (hintergründigen) Gedanken zu diesem leidigen (… leider zum Alltag gehörenden?) Thema notiert. Aphorismen lesen

Die Realität ist mächtiger als die Fiktion – Wir leben in apokalyptischen Zeiten

Wird der rechte Terror verharmlost?

von Brigitte Pick

Bruchstückhaft wird eine Geschichte aus der tiefen rechten Szene deutlich, die das unfassbare Verhalten der Verfassungsschützer in der Realität deutlich macht. Es geht um die Vorfälle in Sachsen und Thüringen. Das ist keine Fiktion und auch hier hofft man nun auf Wahrheiten und nicht auf weitere  Vertuschungen.

Am 4. November zündet die 36-jährige Gärtnerin Beate Zschäpe ein Haus im sächsischen Zwickau, das sie gemeinsam mit zwei Männern bewohnt hat, an. Es kommt zu einer Explosion, die das Haus verwüstet. Ihre beiden Mitbewohner werden tot in einem abgebrannten Wohnwagen gefunden. … weiter

 

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Was ist und wie kommt es zu „braunem Terror“?

GegenRede 18 von Freerk Huisken

„Brauner Terror“, heißt es, liegt dann vor, wenn deutsche Rechtsextremisten aus dem Untergrund heraus über mehr als ein Jahrzehnt lang in ihrem fanatischen Ausländerhass türkische Dönerbuden- oder Kioskbesitzer gezielt töten und wieder abtauchen, ohne in Bekennerschreiben extra darauf hinzuweisen, dass für sie jeder in Deutschland lebende Türke oder Grieche einer zu viel ist. … weiter

 

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Zehn Aphorismen zu Euro und Börse

von Detlef Träbert

Euroanleihen, Banken als Unschuldslämmer, Schuldenerlass, rigorose Sparpakete für die, die eh wenig haben, Geldhaie handeln weiterhin mit Luft. Die EU-Finanzkrise und das bankrotte Griechenland haben auch Detlef Träbert animiert, seine Gedanken in aphoristischer Form auf den Bildschirm zu bringen. … weiter

 

 

 

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Einige Gedanken zum 50-Jahrestag der Anwerbevereinbarung mit der Türkei

von Brigitte Pick

Am 31.Oktober jährt sich zum 50. Mal die Anwerbevereinbarung mit der Türkei. Die Mauer wurde am 13.August 1961 gebaut und führte gerade in Berlin zu einem kräftigen Mangel an Arbeitskräften. Immerhin hatten etwa 50.000 Ostberliner im Westen gearbeitet, die von heute auf Morgen fehlten. Damals warb die Adenauer Regierung im boomenden Westdeutschland um ungelernte Kräfte, die sich medizinisch prüfen lassen mussten. Nur Gesunde und Unverheiratete waren gewünscht. Das Verfahren und die Bilder von damals erinnern an einen Sklavenmarkt. … weiter

 

Bisher in AUSWEGE erschienene Aufsätze von Brigitte Pick

 

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