Schavan soll zurücktreten

Bildungsgewerkschaft GEW zur Aberkennung des Doktortitels der Bundesbildungsministerin

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat verlangt, dass Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) zurücktreten solle. „Die Entscheidung der Universität Düsseldorf ist eindeutig. Annette Schavan spielt jetzt auf Zeit, wenn sie die Gerichte einschalten will und einen Rücktritt ablehnt. Damit schadet sie dem Amt und lähmt die Bildungspolitik“, sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne am Mittwoch in Frankfurt a.M. Er reagierte damit auf den Beschluss der Philosophischen Fakultät der Uni Düsseldorf, Annette Schavan den Doktortitel zu entziehen. „Angesichts der drängenden Probleme in Bildung und Forschung braucht die Republik eine tatkräftige, handlungsfähige Person an der Spitze des Bildungsministeriums, die Vertrauen genießt.“ Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die die Bildungsrepublik Deutschland ausgerufen hat, müsse sich fragen lassen, warum sie weiterhin an Schavan festhält. Die Situation auszusitzen, sei die falsche Entscheidung.

Thöne machte deutlich, dass Schavan ihr Amt als Bildungsministerin nicht mehr widerspruchsfrei wahrnehmen könne: „Wer immer wieder – zu Recht – Qualität in Wissenschaft und Forschung gefordert sowie exzellente Leistungen in Lehre und Forschung gefördert hat, muss diesen Anspruch glaubhaft vertreten können.“ Wissenschaftliches Fehlverhalten dürfe insbesondere im Sinne aller Doktoranden, die unter schwierigen Rahmenbedingungen ehrlich arbeiten, nicht verharmlost werden und ohne Konsequenzen bleiben.

GEW-Hauptvorstand
Ulf Rödde
Pressesprecher
www.gew.de

 

Ausbildungsplätze: Paradigmenwechsel notwendig

dgb.jpgMitteilung: DGB

Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen zur Lehrstellensituation sagte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Mittwoch in Berlin:

„Von einem Bewerbermangel für Ausbildungsplätze in Deutschland kann nicht die Rede sein. Während der Ausbildungspakt offiziell von nur 7.700 unversorgten Bewerbern spricht, zählt er zum 30. September 2012 mehr als 160.000 junge Menschen als versorgt, die von der Bundesagentur für Arbeit als 'ausbildungsreif' eingestuft wurden, aber nur in Ersatzmaßnahmen – wie zum Beispiel Einstiegsqualifizierungen oder Praktika  – gelandet sind.

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Wir brauchen gute Lehrkräfte!

im_dialogEin Gespräch mit Doris Niespor über Gewaltprävention, “schwierige” Kinder und Lehrer-Coachings

jf – Doris Niespor, Gewaltpräventionstrainerin, Heilpraktikerin und Autorin, hat sich zu einem spannenden Gespräch einladen lassen und sich unseren Fragen zu ganzheitlichen Ansätzen, “schwierigen” Kindern und Fragen der Lehrerfortbildung gestellt.

Wir sprachen mit ihr über Gewaltpräventionstrainings an Schulen, ADHS, über die Wechselwirkungen zwischen Lehrkräften und Schülern und über Lehrercoaching. … Das Gespräch lesen

Warum viele Abiturienten nicht studieren – ein Bundesländervergleich

Mitteilung: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Abitur ja, Studium nein danke: Das sagen hierzulande 30 Prozent aller Schulabgänger mit Hochschulreife. Damit zählt Deutschland zu den Ländern mit der bei weitem geringsten Studierneigung. Unterschiede zeigen sich aber auch zwischen den Bundesländern. Während in Bayern 80 Prozent der Abiturienten später zur Hochschule gehen, sind es in Nordrhein-Westfalen nur 60 Prozent. Warum das so ist, hat ein Forscherteam am WZB herausgefunden: In Regionen, denen es wirtschaftlich gut geht, entscheiden sich mehr junge Menschen für ein Studium. Eine wichtige Rolle spielen auch die Schule und das Vorbild der Mitschüler. Und: Frauen studieren seltener als Männer. … weiter

Pensionierungen wegen Dienstunfähigkeit von Lehrkräften 2011 auf Rekordtief

statistik.gifWIESBADEN – Rund 20 900 verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer wurden im Jahr 2011 in den Ruhestand versetzt. Darunter waren rund 4 000 Lehrkräfte (19 %), die aufgrund von Dienstunfähigkeit in Pension gingen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1993 noch nie so wenige Lehrer/-innen aufgrund von Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt.

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Quo vadis Deutschland? Ein Rück- und Ausblick – Teil 2

eye-by_George_Hodan_www.publicdomainpictures.net_PDDie Auswege-Autorin Brigitte Pick schaut zurück, zieht Bilanz und wagt einen Ausblick:

gsf – Die Armut steigt, der Staat entzieht sich seiner Verantwortung, das soziale Gewissen der Grünen wird zunehmend farbloser (Sie sind im System angekommen). Brigitte Pick schreibt weiter über die Energiewende, über Prostitution, über steigende Mieten und die Sanierung von Altbauten.

Zum Schluss wagt die Autorin einen Ausblick: "Die Politik- und Finanzelite zeigt sich weiter unbeeindruckt solange das Land ruhig bleibt." Fangen wir also an, unruhig zu werden.

► Download des zweiten Teils

► Download des ersten Teils

oder

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Download einer optimierten pdf-Datei (Teil 1 + 2)  für eReader oder leichte Lesbarkeit am Monitor
(Optimiert für Reader mit 6 Zoll, Funktion Querformat, ohne pdf-Reflow, größere Schrift, kleinere Seitenbreite, ohne Bilder und Texteinschübe.)

 

bleistift

 

Weitere Aufsätze von Brigitte Pick

©Foto: George Hodan CC0, www.publicdomainpictures.net

„Auf den guten Lehrer kommt es an!“

tip

 

Die Zeit online hat auf die Hattie-Studie hingewiesen:

Ich bin superwichtig!

Kleine Klassen bringen nichts, offener Unterricht auch nicht. Entscheidend ist: Der Lehrer, die Lehrerin. Das sagt John Hattie. Noch nie von ihm gehört? Das wird sich ändern.

Ein neuer Name geht um in der Pädagogik. Man liest ihn in Aufsätzen und hört ihn in Vorträgen. Einige der wichtigsten deutschen Schulforscher kommen ohne ihn nicht mehr aus. Und schon bald, das sei prophezeit, werden es alle sein. Vom »Hattie-Faktor« und vom »Hattie-Ranking« ist die Rede. Und man fragt: »Was steht bei Hattie dazu?« … Den ganzen Artikel lesen

tip

Weitere Infos mit und über John Hattie und über seine Studienergebnisse:

Interview von Regine Berger mit John Hattie im Rahmen eines Workshops von VisiblelearningPlus in London am 16.04.2013. Zu den einzelnen Fragen gibt es jeweils ein Filmchen mit John Hattie, dessen Link auf der Seite angeklickt werden kann. Die Antworten werden übersetzt.

Kurzfassung der Ergebnisse der Hattie-Studie auf Lernmix

Die Hattie-Studie im Download als pdf-Datei

Stellungnahme der „Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung e. V.“ zur Hattie-Studie

John Hattie: Was macht guten Unterricht aus?

Was hat das Waffenrecht mit Amokläufen zu tun?

Logo Gegenrede.gifEin Schulmassaker in Newtown und schon tobt in den USA eine Debatte über das Recht der Amerikaner auf private Bewaffnung

GegenRede 26 von Freerk Huisken

Nach jedem Amoklauf, ob in den USA, in Germany oder sonst wo, beginnt nach der anfänglichen Empörung schnell die übliche Ursachendebatte. Zur Auswahl stehen immer dieselben Angebote: Der Täter muss geisteskrank gewesen sein, er hat sich von Gewaltvideos und brutalen Ego-Shootern manipulieren lassen, kam viel zu leicht an Schusswaffen heran oder ist in einem Elternhaus aufgewachsen, das ihm statt Liebe nur Hiebe verabreichte. … weite

Sexualkunde 2.0 – ein dringend benötigtes Update für weiterführende Schulen

gsf – Tina Lorenz, die kulturpolitische Sprecherin der Piratenpartei in Bayern, äußert sich in ihrem Essay über Sexualkunde, über die Rolle der Pornografie und einen zeitgemäßen Sexualkundeunterricht. Sie setzt sich mit Behauptungen von wertkonservativen Bildungspolitikern genauso auseinander wie mit Meinungen der Elterngeneration, die sich so gerne über die verrohende Jugend und über das Kreisen von Pornobildchen auf Schulhöfen beschwert. Ihre Forderung lautet: Wir brauchen ein Update!

von Tina Lorenz

Es gibt weltweit kaum einen Lerninhalt in Schulen, der mehr Kontroversen hervorruft als der Sexualkundeunterricht. Während beispielsweise in Peru vor allem Schamgrenzen überwunden werden müssen und Enthaltsamkeit gelehrt wird, weil Verhütungsmittel für Jugendliche nicht bezahlbar sind, macht man sich in Amerika mehr über die wachsende Unzucht Jugendlicher als Konsequenz eines allzu aufgeklärten Sexualkundeunterrichts Sorgen. „Wenn Sexualkunde auch nur halb so enthusiastisch gelehrt wird wie ansonsten bei uns Mathe oder die Wissenschaften“, spötteln dazu Sexualwissenschaftler_innen, „dann müssen wir uns um den Moralabbau der Jugendlichen keine Sorgen machen.“ … weiter

Sitzenbleiben?

Dass es das Sitzenbleiben noch immer gibt, ist unglaublich und fast schon skandalös. Wenn ein Schüler in einem Fach nicht ausreichende Leistung zeigt, muss er alle anderen Fächer ein ganzes Jahr wiederholen, in denen er eventuell gute oder sogar sehr gute Leistungen erzielt hat.

Prof. Dr. Thomas Götz in einem Interview mit dem Titel „Gemeinsam lernen – individuell fördern“ auf der Website der Uni Konstanz. Siehe dazu den Beitrag in diesem Magazin: Gemeinsam lernen – individuell fördern

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