Acht aphoristische Assoziationen zu den Ereignissen vom 22. Juli 2011 in Norwegen

von Detlef Träbert

Detlef Träbert hat seine Assoziationen zu den Ereignissen in Norwegen in aphoristische Form gefasst. Es ist ein alternativer Versuch, über dieses unfassbare Geschehen nachzudenken und Leser/innen zum Nachdenken anzuregen. … weiter

Alle bisher erschienenen Aufsätze von Detlef Träbert

 

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Weitere Aufsätze zu den Anschlägen von Oslo:

Der Dopppelanschlag von Oslo: „Ist’s Wahnsinn auch, so hat es doch Methode.“ GegenRede 16 von Freerk Huisken

Vom Juckreiz unterdrückter Gefühle.Anmerkungen zur Tat des Anders Behring Breivik von Götz Eisenberg

Der Dopppelanschlag von Oslo: „Ist’s Wahnsinn auch, so hat es doch Methode.“

GegenRede 16 von Freerk Huisken

Alle Medien sind sich ziemlich einig: „Die Tat eines Irrsinnigen“, „Wahnsinn“, Psycho“ usw. Deswegen sei die Tat auch „nicht zu begreifen“, „nicht zu erklären“ und „nicht zu kommentieren“. 

Das mag als erste Reaktion verständlich sein. Immerhin stehen jedermann die Bilder von der Insel und der Innenstadt von Oslo vor Augen und hat jedermann die Zahl der Toten im Kopf. … weiter

Alle bisher erschienenen GegenReden von Freerk Huisken ansehen

Weitere Aufsätze zu den Anschlägen von Oslo:

Acht aphoristische Assoziationen zu den Ereignissen vom 22. Juli 2011 in Norwegen von Detlef Träbert

Vom Juckreiz unterdrückter Gefühle. Anmerkungen zur Tat des Anders Behring Breivik von Götz Eisenberg

 

Kinderwachstumsbeschleunigungsgesetz

Eine Satire von Detlef Träbert

Als Ergänzung zum Wachstumsbeschleunigungsgesetz hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (CDU), in Abstimmung mit Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) Maßnahmen zur Förderung des Wachstums von Kindern und ihrer Bildung beschlossen. Der Entwurf eines Kinderwachstumsbeschleunigungsgesetzes (KiWaBez) soll dem Kabinett gleich nach der Sommerpause vorgelegt werden.

In Anerkennung der Tatsache, dass die Kinder aufgrund ihres immer jüngeren Einschulungsalters am ersten Schultag immer kleiner sind, empfiehlt das Bundesbildungsministerium, dass sie im Vorschulalter schneller wachsen müssten. … weiter

 

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Grundschuleltern

Schulexperten kommen zu Wort

Satire von und mit PISAker und Frank v. Sicard

Fünf Eltern sitzen auf möglichst kleinen Stühlen in der Grundschule – wartend auf die Klassenleiterin. Sie lösen die Matheaufgaben ihrer Kinder und wälzen dabei schwere pädagogische Gedanken – von einem Nonsens zum anderen, ohne sich ihrer Verstrickung in das wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche System der BRD bewusst zu sein. Als die Klassenleiterin Frau Bayer dann endlich kommt, um die Übertritsszeugnisse auszuteilen, bleibt den meisten Anwesenden fast das Herz stehen…

Ziemlich böse, aber Satire bildet letztendlich nur die Wirklichkeit ab. Jetzt unbedingt die "Grundschuleltern" lesen

Bisher von Frank v. Sicard und PISAker in Auswege erschienen:

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Schulen der Rohheit

Eine Auseinandersetzung mit Philip Kochs Film „Picco“

von Götz Eisenberg

gsf – Der Gefängnispsychologe Götz Eisenberg sieht mit einer Gruppe von 15 Gefangenen einen „Gefängnisfilm“: „Picco“ von Philip Koch. Dem Film liegt der Foltermord in der JVA Siegburg im Jahr 2006 zugrunde:

Am Samstag, den 11. November 2006 sitzen vier männliche Jugendliche im Alter zwischen 17 und 20 Jahren in einer Zelle des Jugendgefängnisses Siegburg. Zwei von ihnen sind bereits Väter. Während rund um Siegburg herum der Beginn der fünften Jahreszeit gefeiert wird, beginnt für den 20-jährigen Hermann H., der eine Haftstrafe von sechs Monaten wegen Diebstahls verbüßen muss, ein sich über 12 Stunden hinziehendes Martyrium.

Wie werden die Zuschauer an diesem Mittwochabend im April 2011 den Film „Picco“ erleben, wenn schon Besucher bei der Premiere des Films außerhalb des Knasts das Kino verlassen haben, weil sie die Gewalt nicht ertragen konnten?

Am Ende des Aufsatzes äußern sich Hakan, Savas, Paul, Franz und Ben – fünf der zuschauenden Gefangenen – zu ihren Gefühlen und Assoziationen, die der Film bei ihnen ausgelöst hat. Davor analysiert Götz Eisenberg die möglichen Hintergründe des Foltermords in der JVA Siegburg sowie die Wirkmechanismen des „Systems Knast“:

Welche Rolle spielen die Haftbedingungen? Welche Rolle die Gruppendynamik? Verstärken Gefängisstrafen die Kriminalität noch zusätzlich? Welche psychischen Kräfte wirken im Knast, und was bräuchten wir anstelle unseres strafenden Vergeltungssystems? Wie wirken sich die Bedingungen in den Jugendstrafanstalten auf die Entwicklung von Jugendlichen aus?

Götz Eisenbergs Aufsatz ist 22 Seiten lang. Ich rate dringendst, sich von der Länge des Textes nicht abschrecken zu lassen. Er ist „spannend“, „beeindruckend“ von der ersten bis zur letzten Seite, so makaber sich diese Eigenschaftsbeschreibungen in diesem Zusammenhang auch anhören mögen. Gleichzeitig erfahren wir LeserInnen, wie das „System Knast“ seine Insassen verformt und teilweise zerstört. Unbedingt downloaden, ausdrucken, lesen!

Download des Aufsatzes  Weiterlesen

Schulgeschichten III

3. Wandlungen – Sich selbst und die Umstände verändern

von Reinhold Miller

jf – In der Institution Schule gibt es Vorschriften und Gewohnheiten, Regeln und klare Abläufe. Die Beispiele reichen von vorgeschriebener Unterrichtszeit bis zur Hausordnung. Auf den ersten Blick erscheint das starr, unbeweglich und in Stein gemeißelt. Nicht selten muss sich Schule Schwerfälligkeit vorwerfen lassen.

Inwiefern Schülerinnen und Schüler ihre Schulzeit erleben oder doch mehr erleiden, hängt stark davon ab, welchen Lehrkräften sie sich ausgeliefert sehen. Und, wie es beiden Seiten gelingt, das tägliche Miteinander in einem konstruktiven Sinne zu gestalten. … weiter

 

Bisher von Reinhold Miller in AUSWEGE veröffentlichte Aufsätze:

Schulgeschichten I. Die Welt in den Köpfen der Kinder – Individuelle Konstruktionen der Wirklichkeit

Schulgeschichten II. Auf sich und andere achten

 

Wir brauchen Eure Fantasie, Eure Leidenschaft, Euren Widerspruch!

Wie die Jugend für politisches Engagement zu gewinnen ist

von Johano Strasser

Auf den ersten Blick haben junge Menschen im heutigen Deutschland alle Chancen der Mitwirkung, die man sich nur wünschen kann. Die Meinungsfreiheit steht nicht mehr nur im Grundgesetz, sondern wird mittlerweile auch von einer überwältigenden Mehrheit der Deutschen akzeptiert. Kritik gilt nicht mehr wie oft noch in den 50er Jahren als Majestätsbeleidigung, eine Demonstration nicht mehr von vornherein als öffentliche Ruhestörung. In den Partei- und Gewerkschaftshäusern stehen die Türen weit offen, die Parteien buhlen geradezu um die Jugend.

Woran liegt es dann also, dass dennoch heute so wenig junge Leute die Mitwirkungsangebote der Demokratie wahrnehmen, dass insbesondere die Parteien es so schwer haben, junge Leute zur Mitarbeit zu bewegen? … weiter

Brutal Simplifiers

oder von einem toten Pferd sollte man besser absteigen

von Rolf Staudt

gsf – Immer weniger Menschen beteiligen sich an demokratischen Prozessen. Es fehlt echte Kommunikation in der globalen digitalen Weltgesellschaft. Im Gegenteil: Ausgeschlossensein und Ohnmachtserfahrungen greifen die Würde und Selbstbestimmung der Menschen an. Statt im postdemokratischen Zustand unserer Gesellschaft zu verharren, müssen wir – unsere Gesellschaft und deren demokratische Institutionen – den Weg zu einer neuen Demokratie wagen.

Innovationen müssen dabei den Weg von unten nach oben gehen, die Menschen müssen in ihrer Kompetenz respektiert und ihre Bedürfnisse dürfen nicht mehr dem Funktionieren der Organisation untergeordnet werden. Für die Schule heißen diese Bedingungen: Neues Lernen in kommunikativen, kreativen, lateralen Prozessen.

Rolf Staudt hat einen grundlegenden, aber leicht verständlichen Aufsatz geschrieben und verarbeitet in ihm u.a. die Erkenntnisse des US-Soziologen Richard Sennett (Sennetts Arbeitsschwerpunkte: Vereinzelung, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht der Menschen, instabile Beziehungen und die Ausübung von Herrschaft)  und Colin Crouch (britischer Soziologe, eine seiner Thesen: Die heutigen Demokratien nähern sich dem Zustand der Postdemokratie an und der Einfluss der privilegierten Eliten nimmt zu.).

Überarbeitete Fassung v. 27.5.2011:

Die Thesen dieses Aufsatzes sollten uns alle angehen. Wir empfehlen: Dringendst lesen!

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

 

Weitere Aufsätze von Rolf Staudt im Magazin AUSWEGE:

Macht – Machtlosigkeit – Hilflosigkeit – Gewalt

Enteignetes Bewusstsein!

“Zwischen diesen Deckeln liegt weder Fisch noch Fleisch”

Wir brauchen eine Schule für Lebenskunst!

 

Der Glanz im Kameraauge

 U-Bahn-Attacke als neues „Modell des Fehlverhaltens“

von Götz Eisenberg

gsf – Dezember 07: Die Münchner U-Bahn-Attacke. Zwei junge Männer traten auf einen 76-jährigen pensionierten Schuldirektor ein. Im Januar 2008 schlugen zwei Siebzehnjährige auf den Lokführer ein, als der die beiden Randalierer zur Vernunft bringen wollte. September 09: Dominik Brunner wurde auf einem Bahnsteig der Münchener U-Bahn von einem Siebzehn- und einem Achtzehnjährigen so brutal geschlagen, dass er kurze Zeit später starb. April 2011: Ein achtzehnjähriger Gymnasiast hat im im U-Bahnhof Friedrichstraße einen 29-jährigen Mann schwer verletzt.

Götz Eisenberg beschreibt anhand dieser Fälle ein neues „Modell des Fehlverhaltens“

Wenn man Frust schiebt und sich unwohl fühlt in seiner Haut, wenn man irgendwie auf Krawall gebürstet ist, dann geht man in die Stadt zum nächsten U- oder S-Bahnhof und schlägt und tritt wie von Sinnen auf einen wildfremden Menschen ein. Man kann sicher sein, dass dort Kameras laufen, die Szene mitgeschnitten wird und über kurz oder lang ins Internet gelangt. Eine gewisse mediale Resonanz und traurige Berühmtheit ist einem sicher.

und zeigt sowohl den Zusammenhang zwischen der Komplizenschaft der Medien mit dem Opfer als auch die Förderung der Akzeptanz von Gewalt als Modus der Lösung von Konflikten.

Sein Essay stellt am Schluss die Frage

Was vermag die Mühe von Sozialarbeitern, Lehrern, Sozialpädagogen dagegen auszurichten, dass Kinder und Jugendliche erleben, dass vom Kindergarten, über die Schule bis hin zum Arbeitsmarkt das Gesetz des Stärkeren und der rücksichtslosen, aggressiven Selbstbehauptung gilt?

Eine brennende Frage, mit der wir uns unbedingt beschäftigen sollten.

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©Foto: Alan Rainbow / www.pixelio.de Weiterlesen

„Wie schön das doch wäre, aber…“

Rezension des Buches „Lernen geht anders. Bildung und Erziehung vom Kinde her denken“ von Remo H. Largo

von Anja Arneth

Im Diskurs zum Bildungsnotstand unserer Gesellschaft lassen sich auf´s gröbste abstrahiert zwei Lager unterscheiden: Entweder brauchen Kinder „mehr Disziplin“ oder Erziehung muss „vom Kinde aus“ neu gedacht werden. Da nahezu jeder glaubt, etwas zu dieser Diskussion beitragen zu können, ist sie unübersichtlich geworden und kann hier nicht in all ihren Ausprägungen wiedergegeben werden.

Ein viel beachteter Mitredner in der aktuellen Erziehungsdebatte ist der Sachbuchautor und emeritierte Professor für Kinderheilkunde Remo H. Largo. … weiter

 

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