Für eine Stärkung der Idee der parlamentarischen Demokratie

Welchen Sinn machen Volksabstimmungen in der liberalen Gesellschaft?

Ein Kommentar von Hasso Rosenthal

Randnotizen.gifIn letzter Zeit werden Volksabstimmungen als Allheilmittel gegen Politikfeindlichkeit, gegen behauptete „elitäre Arbeit der Politiker“ gehandelt. Ich möchte davor warnen! In der Folge der Brexit-Abstimmung möchte ich doch als jemand, der sein Leben lang in vielen Institutionen mitgearbeitet hat, die Achsen unserer Demokratie zu schmieren – sei es in der verfassten Schülerschaft meiner Schule, sei es in den demokratischen Organen beim Studium, in der Partei, der Gewerkschaft, der Gemeinde, auf örtlicher, regionaler, bundes- und internationaler Ebene, warnen. Die Idee der „Volksdemokratie“, für sich genommen, verführerisch, würde den liberalen Rechtsstaat, die parlamentarische Demokratie, den Schutz der Schwachen durch die Säulen Legislative, Exekutive, Judikative virulent gefährden: Weiterlesen

Fundamentalisten allüberall auf den Tannenspitzen

Eine Rezension von Hasso Rosenthal zum Buch von
Claus Leggewie: “Anti-Europäer: Breivik, Dugin, al-Suri & Co.”leggewie_anti-europaeer

Leggewie warnt vor den Feinden der Demokratie und der europäischen Idee. Er sieht „den Kern des westlichen Versprechens auf Freiheit und Gleichheit“ in Gefahr. Es müsse der Kampf gegen die Herausforderungen durch Rechtsextremismus und Islamismus aufgenommen werden, sonst sei er verloren. Die selbsterklärten Gegner der Aufklärung und des freiheitlichen Denkens versuchten die Deutungshoheit in den demokratischen Gesellschaften zu erobern. … weiter

Reformpädagogik: Abschaffen wegen Missbrauchsgefahr?

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Ein Kommentar zu den Missbrauchsfällen in der Odenwaldschule und zu Jürgen Oelkers’ Werk „Pädagogik, Elite, Missbrauch“

von Karin Rinn

Müssen wir die gesamte Reformpädagogik in Bausch und Bogen verdammen, nachdem die schrecklichen Missbrauchsfälle in der Odenwaldschule bekannt geworden sind?

Gerold Becker, der dort von 1972 bis 1985 Schulleiter war, war nicht der Einzige, dem solche schändlichen Taten zur Last gelegt wurden. Es scheint sich beim Kollegium dieser Schule in den 70er bis 90er Jahren des 20. Jahrhunderts um einen Sumpf gehandelt zu haben, in dem viele erwachsene Männer ihre pädophilen Neigungen ausleben konnten, ohne Entlarvung und Bestrafung befürchten zu müssen. Verständnisvolles Schweigen und Wegsehen scheint an der Tagesordnung gewesen zu sein. … weiter


Hinweis:

Karin Rinn hat Jürgen Oelkers‘ Buch „Pädagogik, Elite, Missbrauch“ rezensiert.  Gerold Becker, Reformpädagoge und Kinderschänder

Gerold Becker, Reformpädagoge und Kinderschänder

oelkers-2016-coverEine Rezension von Karin Rinn
zum Buch von Jürgen Oelkers „Pädagogik, Elite, Missbrauch“

Wie konnte es passieren, dass ein Kinderschänder schlimmster Sorte so lange und so unbehelligt als gefeierter Pädagoge tätig war, dass er sogar, als einige seiner Übergriffe bekannt geworden waren, nach ein paar Irritationen genauso weitermachte und immer wieder geschützt und gelobt wurde?

In seinem Buch „Pädagogik, Elite, Missbrauch“ mit dem Untertitel „Die „Karriere“ des Gerold Becker“ geht der bekannte Pädagogik-Professor Jürgen Oelkers dieser Frage nach, und seine Ausführungen sind erschütternd. … weiter


Hinweis:Kommentar.gif

Karin Rinn hat zu den Vorfällen in der Odenwaldschule und zur Reformpädagogik auch einen Kommentar verfasst:  Reformpädagogik: Abschaffen wegen Missbrauchsgefahr?

Sprachenlernen: Schritte plus – Alpha 1

Alphabetisierung und Deutschunterricht – Buch und CD

Eine Rezension von Britta Carlsson

Zielgruppe: Verbindet das Sprachlernen und die Alphabetisierung – für Anfänger in einem Deutschkurs und erwachsene Lerner – Niveau A1

Dieses Lehrwerk muss durch eine Lehrkraft vermittelt werden. Es beginnt mit der schriftlichen Alphabetisierung (Schreiben von Buchstaben), muss aber phonetisch von einer Lehrkraft aufbereitet werden. Weiterlesen

Die Mühen der Integrations-Ebene

von Götz Eisenberg

mosaik_eisenbergVor rund einem Jahr fiel Merkels berühmter Satz „Wir schaffen das!“ Die Euphorie der Willkommenskultur ist schnell verflogen, die geflüchteten Menschen sind geblieben. Die Auseinandersetzung, wie mit ihnen umgegangen werden soll, spaltet zunehmend die Gesellschaft. Die auftretenden Schwierigkeiten und Zwischenfälle mit Migranten leiten Wasser auf die Mühlen der Rassisten und Rechtspopulisten. Am Beispiel eines kleinen nordhessischen Dorfes und einer dort untergebrachten afghanischen Familie berichtet der Autor von den Höhen und Tiefen des Integrations-Alltags … weiter

©Foto: Das Mosaik by Götz Eisenberg, Lizenz: CC BY-NC 3.0 DE


unterrichtstippEinsatz im Unterricht:

Der Text kann ab der 8./9. Klasse (ab HS/MS) sehr  gut im Unterricht der Fächer Ethik, Rel., D, G, Ek, Soz. eingesetzt werden. Die nachfolgende zum Download angebotenen Fassungen haben Zeilennummern und ausführliche methodisch-didaktische Hinweise inkl. Arbeitsaufträge. Weiterlesen

„Es ist besser, stehend zu sterben, als kniend zu leben! No pasarán!“

Eine Collage zum Spanischen Bürgerkrieg, der vor 80 Jahren begann

von Götz Eisenberg

Die Sätze des Titels stammen nicht, wie wahrscheinlich viele vermuten, von den Böhsen Onkelz, sondern von der spanischen Kommunistin Dolores Ibarruri, die besser bekannt ist unter dem Namen La Pasionaria. Sie fallen am Ende einer Rundfunkansprache, die sie am Abend des 18. Juli 1936 gehalten hat. Dort schleuderte sie den Faschisten einen Fehdeschrei entgegen: „No pasarán!“, „Sie werden nicht durchkommen!“, der in ganz Spanien widerhallte und zum Schlachtruf der Linken im Spanischen Bürgerkrieg wurde, später der lateinamerikanischen Guerilla. Als „sie“, die Faschisten, doch durchgekommen waren, konnte sich La Pasionaria nach Frankreich und später in die UdSSR retten. Sie wurde Generalsekretärin und Vorsitzende der spanischen Exil-KP. Nach dem Tod des Diktators Franco kehrte Dolores Ibarruri 1977, mit über 80 Jahren, in ihre Heimat Asturien zurück.

Götz Eisenberg hat in seiner Collage nicht nur historische Fakten, Hintergründe und Ursachen des spanischen Bürgerkrieges zusammengetragen, sondern räumt dem „freiheitlichen spanischen Anarchismus“ und den Spannungen zwischen Sozialdemokraten und stalinistischen Kommunisten auf der einen Seite und den dissidenten Kommunisten und Anarchisten auf der anderen Seite großen Raum ein. Es geht unter anderem um die stalinistische Unterdrückung in den Internationalen Brigaden und um das, „was den Anarchisten häufig fehlte: Disziplin“.  

Aufgrund der vielen konkreten Beispiele lässt sich der Text auch sehr gut im Geschichtsunterricht der Oberstufe des Gymnasiums einsetzen.  Weiterlesen

Verkauft nach Singapur

Ein pädagogischer Reisebericht

von Georg Schuster*

Der Titel soll nicht täuschen. Diese Schrift liefert weder Reisetipps noch pädagogische Rezepte. Eine Sammlung von Beschwerden ist sie auch nicht. Ihre 20 Aufsätze fassen vielmehr Beobachtungen und Einsichten zusammen, die der Autor als Lehrkraft in Bayern und danach in langjähriger Tätigkeit an einer Auslandsschule abseits des deutschen Getriebes getätigt und verarbeitet hat. Sie betreffen das Bildungswesen im weiteren Sinn, reichen also von seiner klassengesellschaftlichen Basis über seine politische Betreuung und behördliche Administration bis hin zu seinem ideologischen und akademischen Überbau.

to-write-by_hannibal8height_pixabay_cc0Georg Schuster hat seine Aufsätze, die mit Ausnahme des „erklärenden“ Vorworts einzeln bereits im Magazin AUSWEGE erschienen sind, in einem „Sammelband“ veröffentlicht.

Seine Rückkehr nach Deutschland war sicher einer der wichtigsten Gründe, diese Art Schlusspunkt unter seine Auslandstätigkeit zu setzen und als „Verabschiedung“ alle Texte in ein Format zu gießen – ausgestattet mit Links zu den Aufsätzen und jeweils einem Link zum Start der „Reise“.  Ein beachtliches Stück pädagogischer Literatur.

Die Redaktion empfiehlt, die pdf-Datei herunterzuladen und sich mittels Anker von Text zu Text vorwärtszuklicken und zu lesen. Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Download des pädagogischen Reiseberichts (1,7 MB)

* Pseudonym, Name der Redaktion bekannt


©Foto: to wirite by Hannibal8height, pixabay, Lizenz: CC0

 

 

Identitäre auf dem Vormarsch

Ein Kommentar von Stefan Oehm

Neue Rechte Die fadenscheinige Fassade des Ethnopluralismus: Schön weichgespült tritt hier unter dem Deckmantel der Homogenität auf, was de facto schiere Fremdenfeindlichkeit ist.

AfD-Chefin Frauke Petry hat, wie viele andere Vertreter der Neuen Rechten auch, ein recht klar strukturiertes Weltbild: Im Einklang mit dem Ethnopluralismus der Identitären Bewegung plädiert sie für eine ethnische und kulturelle Homogenität der Völker, die rein ist von fremdvölkischen Einflüssen.

Randnotizen.gif  Verständlich, dass sie deshalb den Begriff „völkisch“, völlig ungeachtet seiner historischen Konnotation, positiv besetzen möchte. Eine Absicht, die sie eben erst in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ zum Ausdruck gebracht hat. Nur konsequent, wenn sie in diesem Zusammenhang betont, dass für sie die Aussage „’völkisch’ ist rassistisch“ eine „unzulässige Verkürzung“ darstellt.

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Der Flipchart-Coach

Eine Rezension zum gleichnamigen Buch von Axel Rachow und Johannes Sauer*flipchart-coach

von Joscha Falck

Wahrscheinlich kennen Sie das: Ein zweifelsfrei gewissenhaft vorbereiteter Referent unterstützt seinen Vortrag mit einer Power Point Präsentation. Nach Folie 16 spüren Sie die ersten Ermüdungserscheinungen. Nach Folie 24 schauen Sie genervt auf die Uhr.

Leider gibt es zahlreiche solcher Situationen – an der Uni, in Seminaren und in der Lehrerfortbildung. Warum, wenn es auch anders geht? Analog und vielleicht auf den ersten Blick etwas altbacken kommt ein anderes Präsentationsmedium daher: Das Flipchart. Es ist schnell einzusetzen, ungemein persönlich und sorgt für die Reduzierung auf das Wesentliche. Wie man Flipcharts professionell gestaltet zeigen die Autoren Axel Rachow und Johannes Sauer in ihrem Buch „Der Fipchart-Coach“. … weiter

*Mit einem Querverweis auf das Buch „Bildsprache: Formen und Figuren in Grund- und Aufbauwortschatz“ von Petra Nitschke

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