Der Mythos des verwöhnten Kindes

Kohn_Mythos_des_verwoehnten_Kindes_thRezension über das gleichnamige Buch von Alfie Kohn

von Karin Rinn

Kann ein Mensch zu viel Selbstbewusstsein haben? Brauchen Kinder manchmal einen Dämpfer, um nicht zu unerträglichen Rotzlöffeln zu werden? Zu Tyrannen, Egomanen, großspurigen Angebern, weltfremden Besserwisser und Nichtskönnern?

Kurz gesagt: Ist die überall hörbare Warnung davor, sein Kind zu verwöhnen, nicht eine wichtige Richtschnur für eine gelingende Erziehung?

Nein, meint Alfie Kohn, Erziehungswissenschaftler aus Boston, USA, in seinem kürzlich erschienenen Buch „Der Mythos des verwöhnten Kindes“ mit dem Untertitel „Erziehungslügen unter die Lupe genommen“.

Auf dieses Buch hat die Welt gewartet. … Die Rezension lesen

E-Book zum Thema Kinder verstehen: Was Kinder wirklich wollen

Am 6.9.2011 erhielt die GEW Ansbach eine Mail von Herrn Vincent Schmalbach:

Hallo, unter http://www.readup.de/on/kinder biete ich ein kostenloses E-Book zum Thema Kinder verstehen: Was Kinder wirklich wollen mit umfassenden Informationen und Tipps zum Download an. … Das E-Book wurde von einer erfahrenen Pädagogin verfasst und richtet sich v. a. an Eltern mit jüngeren Kindern.

Ob das E-Book hält, was Vincent Schmalbach anbietet?

Rezension von Hans Grillenberger

E-Books kommen in Mode – auch wenn sie nur 5 bis 10 Seiten haben. Vielleicht wird es auch trendy, auf immer weniger Seiten das scheinbar Wesentliche aufzuschreiben. So jedenfalls lautet die Ankündigung:“ Biete ein kostenloses E-Book zum Thema Kinder verstehen: Was Kinder wirklich wollen mit umfassenden Informationen und Tipps zum Download an“. www.readup.de/on/kinder

Umfassend war es für mich dann doch nicht. Es kam für mich eher wie eine Heimwerkeranleitung daher. Nach dem Motto: Damit die Sache mit den Kindern klappt, nehme man  (1) (2) (3), etc. Großen Teilen des Textes kann ich durchaus etwas abgewinnen. Doch dann kommen zwischendurch Sätze wie " Eltern sollten Forderungen formulieren, keine Bitten. Sich nicht auf Diskussionen einlassen,  sondern bewusst etwas vom Kind fordern, ist eine Form von bestimmtem  Auftreten." oder "Eltern sollten unmissverständlich klar machen, was sie von ihren Kindern wollen. Formulierungen wie; "Ich will, dass du sofort dein Zimmer aufräumst."… oder; , "Hast du das verstanden?" sind der  richtige Weg und sichern eine Antwort des Kindes mit; "Ja" oder "Nein"."  – 

Auweia dachte ich mir. Da schimmern doch die 50er Jahre durch. Mut zur Erziehung scheint beim Autor angesagt zu sein.  An anderen Stellen propagiert er das aktive Zuhören in der Beziehung mit Kindern. Wie sich dies mit einer soldatischen „Ja – Nein“ –Kommunikation verträgt, bleibt ein Rätsel. Aber um diese Widersprüche aufzuklären, braucht es dann doch ein E-Buch, das die Bezeichnung verdient und keinen Katalog mit Bauchladencharakter.

„Wie schön das doch wäre, aber…“

Rezension des Buches „Lernen geht anders. Bildung und Erziehung vom Kinde her denken“ von Remo H. Largo

von Anja Arneth

Im Diskurs zum Bildungsnotstand unserer Gesellschaft lassen sich auf´s gröbste abstrahiert zwei Lager unterscheiden: Entweder brauchen Kinder „mehr Disziplin“ oder Erziehung muss „vom Kinde aus“ neu gedacht werden. Da nahezu jeder glaubt, etwas zu dieser Diskussion beitragen zu können, ist sie unübersichtlich geworden und kann hier nicht in all ihren Ausprägungen wiedergegeben werden.

Ein viel beachteter Mitredner in der aktuellen Erziehungsdebatte ist der Sachbuchautor und emeritierte Professor für Kinderheilkunde Remo H. Largo. … weiter

 

„Bildungsreise durch die kindliche Lebenswelt“: Kinder sind wunderbar, Eltern auch – aber nicht immer!

Dr. Jan-Uwe Rogge beschäftigte sich an der Hochschule Harz (FH) im Rahmen der "Bildungsreise durch die kindliche Lebenswelt" mit der spannenden Frage "Brauchen Kinder Grenzen?"

Bericht: gsf/idw/Hochschule Harz

Eine der Kernfragen der Erziehung, nämlich ob Kinder Grenzen brauchen, beantwortete der renommierte Verhaltens- und Sozialwissenschaftler Dr. Jan-Uwe Rogge am Freitag, dem 9. April, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bildungsreise durch die kindliche Lebenswelt". Weiterlesen

Bei Winterhoff ist für jeden was dabei!

Winterhoff_Tyrannen_muessen_nicht_seinRezension eines populistischen Erziehungsratgebers
von Joscha Falck

Bei der Diskussion um die richtige Erziehung gibt es verschiedenste Standpunkte. Jeder hat in der Regel „den Stein der Weisen“ gefunden und versucht, die anderen davon zu überzeugen. Gedacht wird zumeist in Kategorien wie „richtig“ und „falsch“, „konservativ“ und „liberal“ oder „autoritär“. Dass dies aber nicht nur in der Alltagskommunikation, sondern auch auf Autoren und deren Werke übertragbar ist, erscheint mir logisch und sinnvoll. Umso erstaunter war ich bei der Lektüre des zweiten Buches von Michael Winterhoff: „Tyrannen müssen nicht sein“, das ich hier rezensiere. Das Buch beinhaltet Widersprüche verschiedenster Art und ist an vielen Stellen unreflektiert und unkritisch geschrieben. Doch damit nicht genug: Es bleibt nicht nur bei Widersprüchen diverser inhaltlicher Aspekte, sondern es finden sich auch Passagen, die von Unwissen, unreflektierten eigenen Erfahrungen und schlicht fehlender Weitsicht zeugen. … weiter

Warum unsere Kinder Tyrannen werden

Winterhoff_1Michael Winterhoff beklagt die Abschaffung der Kindheit
von Günther Schmidt-Falck

Dieser Aufsatz ist ursprünglich im ersten Teil der Reihe "Umgang mit schwierigen Kindern" erschienen. Darin wurde das narzisstische Störungsbild besprochen. Im Rahmen des Artikels wurde das Buch von Michael Winterhoff rezensiert. Winterhoff sucht Antworten auf folgende Fragen: Ist unser Umgang mit den Kindern heute zu partnerschaftlich? Fehlt die Unterordnung der Kinder? Und haben wir das alles den 68ern zu verdanken? … zum Artikel