„Gemeinsames Lernen hat Erfolg“

In der taz haben wir ein Interview mit Johannes Bastian, Redaktionsleiter der Zeitschrift „Pädagogik“ und Prof. i. R. für Erziehungswissenschaft an der Uni Hamburg gefunden. Er spricht über seine wissenschaftliche Begleitung von 18 Berliner Gemeinschaftsschulen:

„Gemeinsames Lernen hat Erfolg“

Schulentwicklungsforscher Johannes Bastian hat das Pilotprojekt zu Berliner Gemeinschaftsschulen wissenschaftlich begleitet. Was bedeuten seine Erkenntnisse für andere Bundesländer? Das ganze Interview lesen

 

„Mehr Ressourcen für Bildungsbenachteiligte!“

GEW-Logo_2015_55GemeinschBildungsgewerkschaft GEW zur Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt vor, mehr Ressourcen für Bildungsbenachteiligte bereit zu stellen und entsprechende Förderkonzepte aufzulegen. Die Bildungsgewerkschaft reagierte damit auf den Report „IQB-Bildungstrend 2015“, den das Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) heute vorgestellt hat. „Zum wiederholten Mal stellt die Studie die enge Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft der Schülerinnen und Schüler fest. Leider hat Politik bisher nicht die notwendigen Konsequenzen aus dieser beschämenden Tatsache gezogen. Das muss sich endlich ändern“, sagte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, am Freitag in Frankfurt a.M. „Wir brauchen ein sozial gerechtes, inklusives Schulsystem!“ Hoffmann bemängelte, dass zu sehr auf die Förderung sogenannter Hochbegabter gesetzt werde. Weiterlesen

WZB-Forscher warnen vor Mitspracherecht der Eltern bei der Schulwahl

Zugang zum Abitur bleibt sozial ungleich

Mitteilung: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)

Wenn Eltern bestimmen dürfen, welche weiterführende Schule ihr Grundschulkind besuchen soll, verschärft dies die soziale Ungleichheit der Bildungskarrieren.

Das zeigen die Bildungsforscher Marcel Helbig und Cornelia Gresch vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durch einen Vergleich schulrechtlicher Regelungen in verschiedenen Bundesländern.

Ohnehin haben Kinder aus sozial höher gestellten Elternhäusern eine bis zu fünfmal höhere Chance, das Gymnasium zu besuchen, als Arbeiterkinder. Die sogenannte Freigabe des Elternwillens erhöht die Selektivität des Schulsystems noch. … weiter

Quelle:
PM v. 9.12.2013
WZB / idw-online.de

Gutachten „Zwischenbilanz Ganztagsgrundschulen: Betreuung oder Rhythmisierung?“

Am 6.11.2013 stellte der Aktionsrat Bildung sein Gutachten "Zwischenbilanz Ganztagsgrundschulen: Betreuung oder Rhythmisierung?" in München vor. Der Aktionsrat Bildung wurde 2005 von der "vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V." ins Leben gerufen.

Hier kann das Gutachten heruntergeladen werden (pdf-Datei)

Rosemarie Hein von der Bundestagsfraktion DIE LINKE hat das Gutachten kommentiert:

"Die Feststellung, dass Ganztagsschulen gegenüber den Halbtagsschulen keine messbaren Verbesserungen bei der Chancengerechtigkeit bringen, ist nicht sehr verwunderlich. Ganztagsschulen allein sind schließlich kein Patentrezept gegen die soziale Ausgrenzung und qualitative Defizite in der Bildung in Deutschland.

Es ist erfreulich, wenn sich die deutsche Wirtschaft für den Ausbau von Ganztagsschulen, vor allem auch in gebundener Form, stark macht. Doch es geht nicht in erster Linie um mehr Flexibilität der Eltern bei der Arbeitszeit, sondern um bessere Bildung. Das Nachmittagsangebot darf daher nicht nur der Betreuung dienen.

DIE LINKE befürwortet beim Ausbau von Ganztagsschulen gezielte Förderung der gebundenen Form. Ein rhythmisierter Schulalltag bietet bessere Möglichkeiten für individuelle Förderung und Nachteilsausgleich.

Wenn es um Qualität der Bildung und das Ende von sozialer Ausgrenzung geht, muss man auch deren Ursachen beseitigen, welche auch im gegliederten Schulsystem liegen. Darum wäre es konsequent, wenn sich der Aktionsrat Bildung auch für dessen Abschaffung und für die Entwicklung von Gemeinschaftsschulen einsetzte. Mit dieser Schulform können Ganztagsschulen ihre Potenziale voll zur Wirkung bringen. Es wäre also zu wünschen, dass die Wirtschaftsverbände hinter dem Aktionsrat aus dieser Studie die richtigen Schlüsse ziehen und nicht bei halbherzigen Forderungen stehen bleiben."

Quelle:
PM v. 6.11.2013
Rosemarie Hein
Bundestagsfraktion DIE LINKE
Hervorhebungen: Red. Auswege

GEW setzt starkes Zeichen für Inklusion

GEW27. Gewerkschaftstag: eine Schule für alle Kinder, eine Ausbildung und eine einheitliche Bezahlung für alle Lehrkräfte / Inklusive Schule als Staatsziel in Schulgesetzen verankern Düsseldorf

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Ein starkes Zeichen für Inklusion hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum Abschluss ihres Gewerkschaftstages gesetzt. „Eine Schule für alle Kinder, eine Ausbildung und eine einheitliche Bezahlung aller Lehrerinnen und Lehrer: Dieser Dreiklang ist unser Credo für ein inklusives, zukunftsfähiges Schulsystem. Mit Schulen, die alle Kinder und Jugendlichen mitnehmen, sie bestmöglich individuell fördern – und niemanden ausgrenzen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Sonntag in Düsseldorf. „Wir schlagen vor, die Entwicklung eines inklusiven Schulsystems als Staatsziel in den Schulgesetzen zu verankern und überzeugende Aktionspläne vorzulegen.“

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Bildung auf Deutsch: Nec scholae, nec vitae

586789_by_Dieter Schuetz_pixelio.devon G. S.*

„Aus der Schulzeit sind mir nur die Bildungslücken
in Erinnerung geblieben.“
Oskar Kokoschka

Mehr als tausend Stunden Latein in der Schule dürften im Prinzip genügen, die Sprache so fürs Leben zu lernen, dass man später zum Beispiel eine päpstliche Rücktrittserklärung im Original verstehen kann. In meinem Fall reichen sie gerade mal dazu, dem Wahlspruch einer englischen Mittelschule („e glandibus quercus“) oder dem Stadtmotto von Melbourne („vires aquirit eundo“) zu entnehmen, dass da irgendwas Größeres klein angefangen hat. … weiter

* Der Autor ist der Redaktion namentlich bekannt!
©Foto: Dieter Schütz / www.pixelio.de

bleistift

 

Bisher im Magazin AUSWEGE erschienene Aufsätze von G. S.

Die bisherige Schule „auf den Kopf“ stellen

Mikrophon.gifgsf – Im Neumarkter Tagblatt erschien am 16.5.2013 ein Interview mit Otto Herz – sehr gekürzt und geringfügig redigiert. Otto Herz hat uns das Originalgespräch überlassen. Man könnte es als eine Art kompakten Streifzug durch seine pädagogische "Weltsicht" bezeichnen: Er äußert sich zum Selektionsdruck, zur Notengebung, zum Sitzenbleiben, zum Unterrichtsstoff und wird mit den pädagogischen Ansichten des Philosophen David Precht konfrontiert. Er denkt über ein Fach Lebenskunde nach und nimmt Stellung zu seinen eigenen Jahren in der Odenwaldschule und zur Zusammenarbeit mit Hartmut von Hentig.  Wir danken Otto für die Überlassung des Interviews und wünschen unzählige anregende und verändernde Gedanken beim Lesen:

Otto Herz

Das Nachfolgende habe ich am 15.05.2013 im Zug auf der Fahrt von Mannheim über Frankfurt/M. nach Neumarkt (Oberpfalz) geschrieben aus Anlass des Pressegesprächs in Neumarkt. Die Fragen stellte: Katrin Böhm, Redaktion Neumarkter Tagblatt. Hier mein vollständiger Text auf die Fragen der Redakteurin … weiter

Feder

 

Alle Texte von Otto Herz im Magazin Auswege

 

►Zum derzeitig stark öffentlichkeitswirksamen Philosophen Richard David Precht siehe auch den Kommentar im Magazin Auswege von Hasso Rosenthal: Vor solchen Reformern kann uns nur grausen – besonders den Schülern

Vor solchen Reformern kann uns nur grausen – besonders den Schülern

Ein Kommentar zum Artikel „Schule kann mehr“ – 10 Thesen von Richard David Precht und ein Interview*

von Hasso Rosenthal

In einem dreiseitigen Artikel, ergänzt durch ein Interview, stellt die Zeit Precht Raum für dessen Überlegungen zur Verfügung. Das lässt vermuten, dass er bahnbrechende Erkenntnisse zu veröffentlichen hat.

Er geht von dem hohen Anspruch aus, Ergebnisse der Hirn- und Entwicklungsforschung in praktikable Vorschläge umzusetzen. Den Nachweis dafür bringt er allerdings an keiner Stelle. … weiter

* In: Die Zeit v. 11.4.2013: http://www.zeit.de/2013/16/richard-david-precht-schule-bildungsreform – Letzter Zugriff am 18.5.2013

Feder

 

Alle Texte von Hasso Rosenthal im Magazin Auswege

Nennen wir ihn … wie auch immer – eine Antwort auf den Artikel „Entlarvt…“

Uns erreichte ein Brief von Karin Rinn zum Artikel

► Entlarvt: Ein Professor aus Neuseeland zeigt es den deutschen Einheitsschul-Ideologen! … mit einem aktuellen Nachtrag von Georg Schuster und einem Kommentar von Hasso Rosenthal!

Hier also eine weitere Stellungnahme zur Studie von John Hattie und ein Dank an den Autoren des Artikels, Georg Schuster (Pseudonym):

Sehr geehrtes Redaktions-Team,

hat der Ihnen bekannte Autor etwas zu befürchten, wenn er unter seinem richtigen Namen schreibt?
Ist es schon wieder so schlimm in Deutschland?

Oder ist es Rainer D. (Name der Red. bekannt) und er will bloß nicht gleich wieder in die ideologische Ecke gestopft werden, bevor jemand überhaupt liest, was er zu sagen hat?

Der Artikel hat mich an- und mir aus dem Herzen gesprochen, weil in der Diskussion um die Hattie-Studie (für die ich übrigens sehr dankbar bin) wieder mal Dinge vermischt werden, die sich nicht mischen lassen. Das hat der Autor sehr gut auf den Punkt gebracht und ich möchte ihm dafür danken.

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Entlarvt: Ein Professor aus Neuseeland zeigt es den deutschen Einheitsschul-Ideologen! … mit einem aktuellen Nachtrag!

gsf – Ein Gespenst geht um in den Schulstuben der Republik – die Hattie-Studie. Auf sie wurde im Magazin Auswege bereits hingewiesen. (►Auf den guten Lehrer kommt es an!)

Konservative Kreise nehmen die Studie als Beweis dafür, dass die Schulstruktur und die Ausstattungen an unseren Schulen weniger wichtig sei, als das personale Wirken der Lehrkraft. Somit könne man also das mehrgliedrige Schulsysterm beruhigt bestehen lassen. Die Einheitsschule (als sozialistisches Teufelswerk) mit ihrer heterogenen Struktur sei damit ad absurdum geführt.

Hat Hattie der Philologenwelt endgültig den Beweis geliefert, dass die Gesamtschule mit ihrer heterogenen Lernumgebung Nonsens ist?

Unser Autor G. S. (der Name ist der Redaktion bekannt) hat sich bereits jetzt ausführlich mit der (englischsprachigen) Hattie-Studie befasst. Hier ist seine Stellungnahme:

von G. S.

Die umfangreiche Studie zur Wirksamkeit von mehr als hundert verschiedenen Lernfaktoren: Visible Learning (London u. New York 2008) von John Hattie, Jahrgang 1950, neuseeländischer Pädagoge mit Professur in Melbourne, führt schon im Vorfeld der deutschen Übersetzung, die im Mai erscheinen soll, zu einigen Diskussionen.

Darüber ist in die respektive Öffentlichkeit gedrungen, dass der Autor dem jahrgangsübergreifenden und dem offenen Unterricht, der Klassengröße und der finanziellen Ausstattung wenig, der direkten Instruktion und dem professionellen Lehrerhandeln dagegen größere Bedeutung für den Schulerfolg beimisst, was sich in manchen Bezugnahmen auf das Buch dahin zusammenfasst, dass die Unterrichtsqualität wichtiger sei als die Schulstruktur. … weiterlesen

"Unkommentiert noch zwei Nachträge, die Aussagen meines AUSWEGE-Artikels „Entlarvt: Ein Professor aus Neuseeland zeigt es den deutschen Einheitsschul-Ideologen!“ erneut bekräftigen. G. S.":

Download des Nachtrags

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