Leere nach der Erziehungshilfe: Unterstützung für Jugendliche aus Pflegefamilien und Heimen

Mitteilung: Stiftung Universität Hildesheim

Care Leaver – den Begriff kennt kaum einer, die Geschichten der Betroffenen auch nicht. Ein Forscherteam der Universität Hildesheim hat erstmals umfangreichere Daten über die Lebenswege von jungen Leuten in Deutschland erfasst, die nicht in der Herkunftsfamilie aufwachsen. Bisher lagen kaum Daten vor, wie betreute Wohngruppen, Heime und Pflegefamilien den Übergang junger Menschen ins Erwachsenenleben begleiten.

Forscher der Uni Hildesheim und der Fachverband IGfH e.V. fordern, den Übergang von der Erziehungshilfe in die Selbstständigkeit zu verbessern. Außerdem entsteht ein bundesweites Netzwerk von jungen Erwachsenen, die die Uni erreicht haben. … weiter

⇒ Adressen für weitere Informationen und Kontaktstellen befinden sich in der pdf-Datei!

Quelle: www.uni-hildesheim.de/idw-online.de

Runder Tisch Heimerziehung zieht die richtigen Schlüsse

Mitteilung: Bundesjustizministerium der Justiz

Zur Vorstellung des Abschlussberichts des Runden Tischs Heimerziehung erklärt Bundes­justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

Der Abschlussbericht bietet Vorschläge, die dem Anliegen dieses Runden Tischs gerecht wer­den und die den Weg für einen angemessenen Umgang mit dem Leid der ehemaligen Heim­kinder aufweisen. Zweckgebundene Zahlungen z.B. für Therapien und Unterstützung in be­sonderen sozialen Notlagen sind eine angemessene Reaktion auf individuelles Unrecht. Die­ser Weg ist – auch und gerade mit Blick auf andere Opfergruppen – eine Form der materiellen Anerkennung, die wir auch der heutigen Generation, die naturgemäß an früherem Unrecht nicht beteiligt war, vermitteln können. Dabei verstehe und respektiere ich, dass die Erwartun­gen der Betroffenen hier größer waren.

Gut ist auch, dass der Runde Tisch den Blick in die Zukunft richtet und Vorschläge unterbrei­tet, wie wir die Kinder von heute noch zuverlässiger schützen können. Der Abschlussbericht begrüßt den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Vormundschafts- und Be­treuungsrechts, in dem die Bundesregierung die gesetzliche Begrenzung der Zahl der Mündel pro Amtsvormund vorschlägt. Dass der Vormund viele der anvertrauten Kinder nur aus den Akten kannte und ihnen nicht schützend zur Seite stand, war eine Erfahrung, die viele der ehemaligen Heimkinder bis heute verbittert.

Der heute vorgestellte Abschlussbericht führt die Arbeit eines bis dahin in Deutschland einma­ligen Projekts erfolgreich zu Ende. Der ehemaligen stellvertretenden Bundestagspräsidentin Antje Vollmer gebührt Dank und Anerkennung für ihre kluge Moderation und ihren beharrli­chen Einsatz.

Quelle: PM v. 13.12.2010 – BMJ

RUB-Theologen erforschen kirchliche Heimerziehung in der frühen BRD

Unabhängige Studie nach schweren Vorwürfen
Bericht: Ruhr-Uni Bochum

Die Vorwürfe wiegen schwer: Hunderttausende Heimkinder seien zwischen 1949 und 1972 in Deutschland schikaniert, zu schwerer Arbeit gezwungen und mitunter sogar sexuell missbraucht worden, so Peter Wensierski in seinem Buch "Schläge im Namen des Herrn", das 2006 erschienen ist. Was wirklich in kirchlichen Kinderheimen geschah, welche Richtlinien galten und wie die Praxis aussah, untersuchen katholische und evangelische Theologen der Ruhr-Universität Bochum. … weiter