Leichter loslassen – Depression als Lebenshelfer?

Psychologische Studie der Uni Jena belegt: Patienten mit Depressionen können sich leichter von unerreichbaren Zielen lösen als gesunde Menschen

Mitteilung: Friedrich-Schiller-Universität Jena

Gib niemals auf! Schon im Kleinkindalter bekommen wir diesen Satz zu hören, wenn der Turm aus Bauklötzen einfach nicht stehen bleiben oder das Fahrradfahren noch nicht so recht klappen will. Nicht aufgeben, am Ball bleiben – nur mit der richtigen Motivation, so lernen wir, gelingt es, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen.

„Das mag für viele Lebensbereiche stimmen, ob im Beruf, im Sport oder der Familie“, sagt Prof. Dr. Klaus Rothermund von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Doch ein allzu ehrgeiziger Lebensplan könne auch zur Falle werden, so der Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie. Dann nämlich, wenn die verfolgten Ziele gar nicht erreichbar sind. … weiter

Quelle: Uni jena/idw-online.de

Lebensziele

"Ursprünglich dachten wir modernen Menschen einmal, das ökonomische Wettbewerbsystem würde uns so reich und stark werden lassen, so viele Güter produzieren, dass wir vom täglichen Existenzkampf entlastet würden. Wir träumten davon, so viel Zeit zu sparen und über so viele Güter zu verfügen, dass wir ein selbstbestimmtes Leben mit selbst gewählten Zielen, echten Lebenszielen, führen könnten. Wir träumten von einer ökonomisch entlasteten, befriedeten Existenz, wie Herbert Marcuse das nannte. Was für ein Irrtum!"
Hartmut Rosa,
Soziologe und Politikwissenschaftler in seinem Aufsatz: Rosa, H. (2009): Ich bin pleite! In: Publik-Forum Extra o.J., H. 1, S. 11f