Einige Anmerkungen zum G-20 Gipfel in Hamburg

von Brigitte Pick

Die G-20 Treffen gibt es seit 1999. Das Treffen in Hamburg ist das zwölfte Gipfeltreffen der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Ein Schwerpunktthema unter anderen wird Afrika und sein Armutsproblem sein.

Man spricht über Afrika und nicht mit Afrika. Lediglich Südafrika ist Mitglied des ausgewählten Clubs, die Afrikanische Union wird durch den Präsidenten Alpha Condé von Guinea vertreten, der der AU vorsteht. Die Programme, die beschlossen werden, sollen die afrikanischen Länder dann ungefragt umsetzen.

Jede Zuwendung und Entwicklungshilfe, wenn sie nicht in den Taschen korrupter Politiker verschwindet, ist an Auflagen geknüpft, die den marktradikalen Positionen der Neoliberalen entsprechen. … weiter


siehe auch die Stellungnahme der GEW zum G20-Gipfel

Schule als Ideologieträger

von Brigitte Pick

Im Hauptstadtblatt Tagesspiegel, dessen Leitmotto rerum cognoscere causas lautet, ist gerade eine Debatte um Problemlehrer entbrannt, die es neben Problemschülern und Problemschulen, Problembären und –wölfen nun auch geben soll.

Versuchen wir, den Sachen auf den Grund zu gehen.

Die Autorin schreibt u.a. über die subtile und offene Diskriminierung in Schule als Alltag, über das Bestrafen von Verhalten mit Zensuren, über die fehlende Würdigung von Schülerleistungen, über den Optimierungs- und Konkurrenzwahn an Schulen, über das Sortieren nach Konkurrenzverlierern und über das Fehlen von Geld an den Schulen.

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Zum Problem des Rechtsdralls oder wie Normalität bedrohlich wird

von Brigitte Pick → 

Noch im 20. Jahrhundert schienen die Sozialdemokraten, Sozialisten und Gewerkschaften die Interessen der Arbeiter zu vertreten. Die Schere zwischen arm und reich war nicht so gewaltig wie heute. Auch diese Schichten konnten sich ihr Häuschen bauen, ihre Familie versorgen, vielleicht auch in den Urlaub fahren, sich ein Auto leisten, Schule und Bildung waren kostenfrei. Mit dem Hauptschulabschluss bekam man durchaus eine Lehre. Das galt für die 1950-1970er Jahre. …

„Die politischen Ursachen des Leids der Verlierer wird seit Jahrzehnten im neoliberalen Geist als ein individuelles Problem verkauft“, schreibt Brigitte Pick, und sie beleuchtet damit eine der Ursachen des „Rechtsdralls“ bei uns. Eine ernüchternde, aber auch aufklärende Bilanz. Wer die Gefahren und ihre Hintergründe nicht kennt, wird die Bedrohung der „Normalität“ noch existentieller empfinden. Unbedingt lesen!

 zum Aufsatz

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Über die selbstgerechten und skandalisierenden öffentlichen Debatten

von Brigitte Pick

In dem Gebäude, in dem ich täglich schwimme, befindet sich auch eine florierende Einrichtung für Fortbildungen und Deutschkurse für Flüchtlinge. Mir fallen immer wieder junge Männer auf, die Höflichkeiten pflegen, die hier längst verloren gegangen zu sein scheinen. Sie grüßen freundlich zurück, lassen einem an der Tür, die sie offen halten, den Vortritt u.ä.m. Ein gemeinsamer Fahrstuhl führt jeden an seinen Ort. Kürzlich – das Attentat mit dem LKW am Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg war nicht lange her – war ich entsetzt über meine eigenen Gedankenspiele, die sich aus einer von mir beobachteten Situation im Fahrstuhl ergaben, einer Hysterie, vermittelt durch die Medien, der man sich kaum entziehen kann. Zwei gut angezogene arabische Männer mittleren Alters schauen sich auf einem Handy WhatsApp-Mitteilungen in arabischer Sprache an. Der eine wollte nicht darüber sprechen, der andere las eine Nachricht in Deutsch vor: Pass auf, dass sie nicht abhauen. Sie entfleuchen in ihre Unterrichtsräume, ich schwimme und entledige mich der unseligen Gedanken über Terroristen oder ihre Helfer.

Die Angst vor Attentaten und Terroristen beherrscht über Wochen die Medienlandschaften und führt zu nachgerade hysterischen Kampagnen unter dem Motto: Jetzt erst recht, wir lassen uns nicht spalten und uns unsere Art zu leben nicht nehmen. Es gibt eine höchst ungleiche Freiheit und Sicherheit. … weiter

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Über die unselige Testeritis im Bildungsbereich als Grundlage für das „ Armenbashing“

von Brigitte Pick

„Hoch motiviert, weniger erfolgreich“  lautet eine der Schlagzeilen zum Ergebnis des Leistungsvergleichs der Viertklässler im internationalen Vergleich, der TIMS Studie (Trends in International Mathematics and Science Study). Schon 2007 und 2011 fiel Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Auf den vorderen Rängen bewegen sich asiatische Länder sowie Russland. Mantraartig wird auf die sozialen Disparitäten hingewiesen, ohne dass sich irgendetwas ändert. Der soziale Hintergrund hängt Schüler im Bildungsbereich ab. …

Am 6. Dezember wurde die neue Pisa-Studie veröffentlicht, die eigentlich- so Schleicher- der Frage nachgeht, ob der Schule gelingt, eine wissenschaftlich gebildete Generation zu erziehen und wie die Zukunftschancen von benachteiligten Jugendlichen verbessert werden können. Verrät das schon eine Missachtung der Arbeiter und des Handwerks? … weiter


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Zum Wahlsieg des Donald Trump

von Brigitte Pick

Randnotizen.gifDie Leitmedien übergießen das Land mit einem politisch korrekten Lamento ohnegleichen über das Desaster der Wahlen in den USA und den Sieg des Trumpschen Wahlteams, das mit den Bandagen des Reality TVs kämpfte und siegte.

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Man spricht ihm sowohl Sinn als auch Verstand ab, ein Nichtswisser, ein Populist. Der Ku-Klux-Clan wird wieder durch die Straßen marschieren etc. Die weißen Amerikaner ohne Hochschulabschluss verschafften Trump den Sieg, wird als Vorwurf formuliert. Zurück zum Klassenwahlrecht ist die Alternative. … weiter

 


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Einige Gedanken zur verlogenen Wertedebatte

von Brigitte Pick

Für einen Tag habe ich einmal protokolliert, was mir an banalem Alltagswahnsinn wiederfahren ist: Rücksichtslosigkeit und Eigennutz, ohne jegliche Empathie für seine Mitmenschen erahnen zu lassen.

In einer 30 km/h Zone kann ich mit meinem Motorroller nur knapp einem Raser entweichen, da ich bei meinem Bäcker der Wahl parke. Reifenquietschend wechselt der Raser auf die Gegenfahrbahn, umfährt eine Fußgängerinsel in der Gegenrichtung, sein Fahrzeug gerät ins Schlingern, bis er es wieder beherrscht. Der Schreck sitzt mir noch in den Knochen …

So beginnt Brigitte Picks neuer Aufsatz zur Wertedebatte. Ein paar Absätze nach dem obigen Zitat schreibt sie:

Was hindert Menschen am Nachgeben, was doch so viel klüger sein soll? In einer Gesellschaft, wo das „Ich“ so überhöht ist, die Selbstoptimierung zur Hybris wird, der Konkurrenz- und Anerkennungswahn Konjunktur hat, wächst der Eigennutz, auch wenn es noch so gefährlich ist und manchmal zum Tode führt. …

Eine Gesellschaft, die sich immer mehr auf Ökonomisierung und Eventkultur ausrichtet, entwickelt ein Sinndefizit und verliert ihr Koordinaten-und Wertesystem.

Ein Aufsatz, der betroffen und nachdenklich macht, indem er die Finger auf die Wunden dieser Gesellschaft und dieses Systems legt. Unbedingt lesen! 

Zum Aufsatz

Wenn die Bürokratie Ausnahmen zuließe, könnte sie sich abschaffen

Gedanken zur Willkommenskultur in unserem Land

von Brigitte Pick

Die Zahl der Menschen, die sich auf die Flucht vor Krieg, Konflikten und Verfolgung begeben steigt stetig und beläuft sich aktuelle auf 65 Millionen Menschen weltweit, von denen die meisten Binnenflüchtlinge sind. Geschätzte 17 Millionen leben seit Jahrzehnten in Lagern, ohne Würde und Perspektive. …

Bundesweit sorgen Zehntausende Ehrenamtliche für das Gelingen der Integration von Flüchtlingen durch ihre Arbeit als Begleiter zu Ämtern, sie geben Deutschkurse, Verteilen Spenden, Organisation von Aktivitäten kultureller oder sportlicher Art und so fort.

752459_original_R_K_by_Martin Moritz_pixelio.deBrigitte Pick beschreibt in ihrem Aufsatz ein Beispiel der Bürokratie aus der Berliner Schulverwaltung, die es willigen Menschen schwer macht, ihre Hilfe weiter zur Verfügung zu stellen.
Eine hochqualifizierte Pensionärin (1973 bis 2012 als Studienrätin auf Lebenszeit im Land Berlin tätig u.a. mit einer Zusatzqualifikation für Deutsch als Fremdsprache) möchte gerne in einem Oberstufenzentrum in Wohnortnähe arbeiten mit 9 bis 10 Stunden wöchentlich und tut das der Schulverwaltung mit seinem zuständigen Oberschulrat für berufsbildende Schulen kund. Doch es geschieht nichts. Die Vorgänge würden nach Eingang abgearbeitet, heißt es.

Nach langer Zeit erhält sie von einer Sachbearbeiterin ein Schreiben. „Als Anlage liegen sechs Seiten Personalfragebögen, drei Seiten Erklärung zum Personalfragebogen und sechs Seiten Zusatzbögen zum Personalfragebogen bei sowie eine Erklärung, niemals Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen zu sein. Es folgen elf weitere Anlagen.“

Empfehlung der Redaktion:diesen bürokratischen Wahnsinn weiterlesen


©Foto: Martin Moritz / www.pixelio.de

Hört das denn gar nicht auf?

von Brigitte Pick

laempel_openclipart_CC0Brigitte Pick widmet sich in ihrem neuem Aufsatz zunächst der Sinusstudie 2016.

Sie schreibt: „Der Begriff „Mainstream“ ist bei den meisten Jugendlichen kein Schimpfwort, sondern – im Gegenteil – ein Schlüsselbegriff im Selbstverständnis und bei der Selbstbeschreibung. Viele wollen mehr noch als vor wenigen Jahren so sein „wie alle“. Ein mehrheitlich gemeinsamer Wertekanon vor allem aus sozialen Werten deutet auf eine gewachsene Sehnsucht nach Aufgehoben- und Akzeptiertsein, Geborgenheit, Halt sowie Orientierung in den zunehmend unübersichtlichen Verhältnissen einer globalisierten Welt hin.

… und fragt weiter: „Das müsste doch das Arbeiten in der Schule bedeutend einfacher machen, wenn die Schüler leistungsbereit sind und sich anpassen, so meine Vorstellung.“

Auf der Suche nach Klärung, blickt die Autorin auf die eigene Kindheit und Schulzeit zurück. Sie beschreibt seltsame Geschichten aus dem Schulalltag – früher und heute – und befindet: „Und so produziert die Schule immer wieder Opfer, ohne dies zu erkennen und ohne Erkenntnis wird auch nichts anders.“

Ein Aufsatz, der Antworten auf diverse „neue“ Entwicklungen der Jugendzeit – vielleicht sollte man sie „Roll-Back-Erscheinung“ nennen? – parat hält und Zusammenhänge zu früher herstellt.

Unbedingt lesen ist angesagt …. zum Aufsatz

©Grafik: Laempel by Pitt Ess, opencipart.org, CC0

 

Das Leben in Containern nimmt weltweit zu

Die Folgen der neoliberalen Politik auf dem Wohnungsmarkt

von Brigitte Pick

wildwood-392754_by_tpsdave_pixabay_CC0Zu jedem Jahresbeginn legt der Paritätische Gesamtverband den aktuellen Bericht zur regionalen Armutsentwicklung vor. „Während in neun Bundesländern die Armutsquoten 2014 gesunken seien, belegt der Bericht einen Anstieg der Armut in den bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen. Hauptrisikogruppen seien Alleinerziehende und Erwerbslose sowie Rentnerinnen und Rentner, deren Armutsquote rasant gestiegen sei und erstmals über dem Durchschnitt liege.

Die Herausgeber sehen daher auch keinerlei Anlass zur Entwarnung und fordern von der Bundesregierung einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel, um dringend notwendige Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auf den Weg zu bringen. Das gute Wirtschaftsjahr 2014 habe zu keinem nennenswerten Rückgang der Armutsquote in Deutschland geführt. Die Armut verharre mit 15,4 Prozent auf hohem Niveau, so der Berich. “Das Ruhrgebiet bleibe mit Blick auf Bevölkerungsdichte und Trend die armutspolitische Problemregion Nummer Eins in Deutschland.“(1) … den ganzen Aufsatz lesen

(1) http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/pressekonferenz-2302/ vom 23.2.2016
©Foto: by tpsdave, pixabay.com, CC0


logo-text-file Weitere Aufsätze von Brigitte Pick:

Die hilflose Flüchtlingshilfe und –politik

Armut als Webfehler des Kapitalismus: Krieg den Hütten, Frieden den Palästen!

 

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