GEW: „Absage an den Nationalen Bildungsrat können wir uns nicht leisten!“

Bildungsgewerkschaft zur Bildungsrat-Diskussion in der Kultusministerkonferenz

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder einen Tag vor ihrer Sitzung, die Absage an den Nationalen Bildungsrat zu korrigieren. „Wir können es Bayern und Baden-Württemberg nicht durchgehen lassen, wegen sachfremder Argumente darauf zu verzichten, dass sich Deutschland mit den großen Herausforderungen im Bildungsbereich auseinandersetzt. Wir brauchen mehr Gemeinsamkeit und weniger Kleinstaaterei. Wir brauchen bundesweite Lösungsstrategien und gemeinsame Bildungsziele. Deutschland kann sich nicht länger leisten, dass die Schere zwischen Bildungsverlierenden und Bildungsgewinnenden immer weiter auseinander geht“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Mittwoch in Frankfurt a.M. „Ein so reiches und fortschrittliches Land braucht mehr Chancengleichheit und Bildungsqualität über die gesamte Bildungskette hinweg. Um dies umzusetzen, müssen Bund, Länder, Kommunen, Fachleute und Sozialpartner gemeinsam nachhaltige und verbindliche Ziele entwickeln.“ Die gestern veröffentlichten PISA-Ergebnisse hätten zum wiederholten Mal gezeigt, dass bundesweite Anstrengungen notwendig sind, um das Kardinalproblem des deutschen Bildungssystems, die enge Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, zu lösen. Weiterlesen

PISA-Studie: Gute Ergebnisse im Lesen

Mitteilung: Technische Universität München

15-jährige Schülerinnen und Schüler in Deutschland können gut Texte verstehen, nutzen und bewerten. In der neuen PISA-Studie übertreffen sie mit ihren Lesefähigkeiten den Durchschnitt der Jugendlichen in den OECD-Staaten.

Auch in Mathematik und Naturwissenschaften erreichen die deutschen Ergebnisse ein gutes Niveau. Allerdings ist an den nicht gymnasialen Schulen in allen Kompetenzbereichen der Anteil der Jugendlichen mit sehr geringen Fähigkeiten größer geworden. … weiter


Quelle:
www.tum.de
www.idw-online.de

 

 

PISA-Ergebnisse: Jetzt Nationalen Bildungsrat einrichten

Mitteilung: DGB Bundesvorstand

Eine gemeinsame Bildungsstrategie von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialpartnern hat die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack, anlässlich der heute veröffentlichten PISA-Ergebnisse (PISA 2018) gefordert. Hannack sagte am Dienstag in Berlin:

„Eine gemeinsame Bildungsstrategie ist überfällig, damit die so oft gepriesene „Bildungsrepublik Deutschland“ endlich Wirklichkeit wird. Mit dem geplanten Nationalen Bildungsrat bietet sich die Chance, dafür einen Bauplan zu entwickeln. Es geht dabei nicht um Bildungszentralismus, sondern um Zusammenarbeit, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt und die allen Schülerinnen und Schülern hierzulande zu Gute kommen muss. Bayern und Baden-Württemberg sollten deshalb ihre Blockadehaltung aufgeben. Sonst drohen weitere quälende Jahre des föderalen Gegeneinanders.

Die neuen PISA-Ergebnisse zeigen:

Deutschlands Schulsystem ist auch fast zwei Jahrzehnte nach dem ersten „PISA-Schock“ noch immer mittelmäßig und ungerecht. Die Leistung der Schülerinnen und Schüler ist im internationalen Vergleich nur gehobener Durchschnitt. Bei der sozialen Auslese im Bildungssystem belegt Deutschland einen traurigen Spitzenplatz. Mit diesem Befund darf sich die vermeintliche Bildungsrepublik Deutschland nicht zufrieden geben. Die Hoffnung, dass Bildungsstandards und Vergleichstests zu deutlich besseren Leistungen und gleichwertigen Lebensverhältnissen führen, hat sich in diesem Jahrzehnt offenkundig nicht erfüllt. Zumindest haben die Länder zu wenige zielführende politische Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen. Ganz offenkundig gibt es gravierende Mängel beim Schritt von der Diagnose zur Therapie.“


3.12.2019
Nora Neye
Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand
www.dgb.de

Erfolgsfaktor Resilienz

Wie die sozial schwächsten Schülerinnen und Schüler zu den leistungsstärksten gehören können. Eine PISA-Sonderauswertung der OECD gefördert von der Vodafone Stiftung.

Mitteilung: Vodafone Stiftung Deutschland

Schülerinnen und Schüler aus eher bildungsfernen Elternhäusern erbringen vor allem dann gute schulische Leistungen, wenn sie an Schulen mit hoher sozialer Mischung unterrichtet werden und der Unterricht in einem geordneten Rahmen stattfindet. Faktoren wie die Klassengröße oder die Ausstattung der Schule spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Dies geht aus einer PISA-Sonderauswertung hervor, die die OECD mit Förderung der Vodafone Stiftung Deutschland erstellt hat und die am 29.1.2018 veröffentlicht wurde. … weiter

Quelle: www.vodafone-stiftung.de

Direktdownload der Studie (pdf-Datei, 300KB)

Lesen im digitalen Medium geht anders

Mitteilung: Goethe-Universität Frankfurt am Main

Im Frühjahr 2018 steht mit der nächsten PISA-Erhebung zum dritten Mal ein umfassender Test der Lesekompetenz fünfzehnjähriger Schülerinnen und Schüler weltweit an.

Prof. Johannes Naumann von der Goethe-Universität und PD Christine Sälzer (Technische Universität München) weisen im Vorfeld erstmals nach, dass sich die Fähigkeiten deutscher Schülerinnen und Schüler beim Lesen digitaler Texte nicht mit ihren Fähigkeiten beim Lesen gedruckter Texte decken. … weiter

Quelle: www.uni-frankfurt.de | idw-online.de


Foto/©: coyot, ver. Red. Auswege, pixabay.com, Lizenz: CC0

PISA-Kompetenzen: Kaum Fortschritte von Klasse 9 bis 10

Mitteilung: Technische Universität München

Deutsche Schülerinnen und Schüler verbessern sich in der zehnten Klasse kaum oder gar nicht darin, Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen im Alltag anwenden zu können.

Dies zeigt die neue Studie „PISA Plus“. Das deutsche PISA-Team hatte die Neuntklässler der PISA-Studie von 2012 ein Jahr später noch einmal getestet. … weiter

Quelle: TU München | idw-online.de


Weitere Infos zu PISA

Was ist Problemlösekompetenz und wie lässt sie sich messen?

Heidelberger Psychologe gibt OECD-Publikation zur PISA-Studie heraus

Buchvorstellung: Universität Heidelberg

Sind Jugendliche im Alter von 15 Jahren in der Lage, einen unbekannten Fahrkartenautomaten zu bedienen oder ein ihnen nicht vertrautes elektronisches Gerät funktionstüchtig zu machen? Solche Fragen des „interaktiven Problemlösens“ bilden bei der PISA-Studie, die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich erfasst, seit 2012 einen Schwerpunkt.

Eine soeben erschienene Publikation, zu deren Herausgebern und Autoren Prof. Dr. Joachim Funke von der Universität Heidelberg gehört, zeigt auf, wie und warum die Erfassung dieser Kernkompetenz eingeführt wurde und welche Rückschlüsse für die Forschung sie erlaubt. … weiter

Quelle: Uni Heidelberg | idw-online.de

Über die unselige Testeritis im Bildungsbereich als Grundlage für das „ Armenbashing“

von Brigitte Pick

„Hoch motiviert, weniger erfolgreich“  lautet eine der Schlagzeilen zum Ergebnis des Leistungsvergleichs der Viertklässler im internationalen Vergleich, der TIMS Studie (Trends in International Mathematics and Science Study). Schon 2007 und 2011 fiel Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Auf den vorderen Rängen bewegen sich asiatische Länder sowie Russland. Mantraartig wird auf die sozialen Disparitäten hingewiesen, ohne dass sich irgendetwas ändert. Der soziale Hintergrund hängt Schüler im Bildungsbereich ab. …

Am 6. Dezember wurde die neue Pisa-Studie veröffentlicht, die eigentlich- so Schleicher- der Frage nachgeht, ob der Schule gelingt, eine wissenschaftlich gebildete Generation zu erziehen und wie die Zukunftschancen von benachteiligten Jugendlichen verbessert werden können. Verrät das schon eine Missachtung der Arbeiter und des Handwerks? … weiter


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weitere Aufsätze von Brigitte Pick

GEW zur neuen PISA-Studie: „Wir brauchen neuen Forschungsansatz, der Rahmenbedingungen von Schule erforscht“

GEW-Logo_2015_55Bildungsgewerkschaft GEW zu den Ergebnissen der PISA-Studie: „In Deutschland nichts Neues“

Mitteilung: GEW-Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Mit Blick auf die heutige (6.12.2016) Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse schlug die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen neuen Forschungsansatz vor, der das Umfeld, die Probleme und die Rahmenbedingungen von Schulen genauer beleuchtet. Die Bildungsgewerkschaft hält eine Abkehr von der bisherigen Untersuchungspraxis exemplarischer Messungen der Leistungen der Schülerinnen und Schüler für notwendig. Diese förderten keine neuen Erkenntnisse mehr zu Tage. „Wir brauchen Studien, die die Gelingensbedingungen für eine Schule, die alle Kinder und Jugendlichen zu einer umfassenden Bildung, Verantwortungsbewusstsein und einer demokratischen Grundhaltung führt, herausarbeiten“, betonte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Dienstag in Frankfurt a.M. Sie zeigte sich von den PISA-Ergebnissen wenig überrascht. „Die Erkenntnisse sind mehr oder weniger immer die gleichen. Was fehlt, sind die entsprechenden politischen Konsequenzen und Handlungsstrategien!“ Weiterlesen

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