„… ich will es bis heute nicht glauben!“

Rezension: Sabine Czerny, Was wir unseren Kindern in der Schule antun … und wie wir das ändern können

von Freerk Huisken

gsf – Freerk Huisken hat das (mit Spannung erwartete) Buch von Sabine Czerny gelesen und sich mit ihren Aussagen auseinandergesetzt. Erinnern wir uns: Sabine Czerny wurde versetzt, weil sie in ihrer bayerischen Grundschulklasse zu gute Noten hergegeben hatte. Der Fall wurde auch in einem Auswege-Aufsatz von Bernhard Ufholz beschrieben.

Freerk Huisken kann das Buch empfehlen. Er stellt es in dieser Rezension nicht nur vor, sondern hat sich auch ausführlich damit auseinandergesetzt:

In sieben Kapiteln nebst einem Epilog stellt S. Czerny die Schule mit Schwerpunkt Primarstufe vor. Sie möchte damit Einblick in ein System geben, das „in hohem und unverantwortlichem Maße Kinder zu Versagern und Verlierern macht" und in dem „alle Opfer (sind): Eltern, Lehrer und Schüler“.

Gleichzeitig kritisiert Freerk Huisken:

Es hat jedoch den Anschein, dass sich Frau Czerny das Schulsystem nur als Anachronismus erklären kann. Dass hierzulande ein Schulsystem funktional ist, das all das den Kindern antut, was sie in ihrem Buch zusammengetragen hat, mag sie nicht denken.

Eine spannende Auseinandersetzung könnte damit beginnen: Welche Veränderungen lassen sich in der Schule von heute trotz widriger Verhältnisse umsetzen? Welche Rolle spielt der Einzelne? Welche Rolle das "System"? Was müsste überhaupt verändert werden? Lesen Sie selbst!

Fernsehen bildet!

Forscher der Universität Jena analysieren die Wirkung von Wissenschaftsbeiträgen in den Medien

Rezension: Uni Jena

Fernsehen bildet! Diese Aussage trifft zumindest auf die meisten heutigen Wissenschaftssendungen des deutschen Fernsehens zu. Allerdings: „Information allein reicht nicht aus, damit Wissenschaft verständlich wird“, sagt Prof. Dr. Georg Ruhrmann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Der Kommunikationswissenschaftler und sein Team haben in mehreren Forschungsprojekten untersucht, wie Fernsehen und andere Medien über Wissenschaft berichten und wie das bei Zuschauern und Lesern ankommt. Die Forschungsergebnisse liegen jetzt in Buchform vor. … weiter

Quelle: PM v. 25.11.2010 – idw / Uni jena

Die Last des Schweigens

Eine Rezension des gleichnamigen Buches von Dan Bar-On – Gespräche mit Kindern von NS-Tätern

von Hans Grillenberger

Dan Bar-On, Professor für Psychologie an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva/Israel war einer der ersten Wissenschaftler, der in den achtziger Jahren begann, die Nachwirkungen des Holocaust auf die Kinder von NS-Tätern zu erforschen. Dan Bar-On deckt die psychischen Wunden des Schweigens auf und zeigt, wie durch das Erzählen traumatische Erfahrungen aufgearbeitet werden können. … weiter

Pädagogik des Glücks

Wann, wo und wie wir das Glück lernen (Joachim Münch und Irit Wyrobnik) – eine Rezension

von Michael Schmitt

Angesichts der immer wieder neu produzierten und medial mannigfaltig verarbeiteten Krisen, hat die Suche nach „Glück“ und einem so genannten guten Leben Konjunktur. Doch die Frage nach einer „Eroberung des Glücks“ wie sie Bertrand Russel formuliert, wird heute kaum noch mit der Anschaffung von Hufeisen, dem Küssen der immer weniger werdenden Schornsteinfeger oder der Suche nach vierblättrigen Kleeblättern beantwortet, sondern erschöpft sich in einer schier unüberschaubaren Zahl verschiedenster Glücksratgeber.

Joachim Münch und Irit Wyrobnik unternehmen in ihrem Buch Pädagogik des Glücks den Versuch, die beiden Themen „Bildung“ und „Glück“ zusammenzubringen und Zusammenhänge zu finden…. weiter

Und es geht doch!

Rezension des Buches „Auf dem Weg zur Schule für alle“

von Detlef Träbert

Im November 2009, als die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) bereits acht Monate lang geltendes Recht in Deutschland war, führte die Lebenshilfe gemeinsam mit elf weiteren Organisationen (darunter auch die Aktion Humane Schule) eine Fachtagung durch: „Eine Schule für alle“. Die Nachfrage war riesig. Im Rahmen der Veranstaltung wurde die „Offenbacher Erklärung“ formuliert, in der die Tagungsergebnisse und Forderungen der 380 Teilnehmer/-innen zusammengefasst sind. Diese sowie 24 fachliche Beiträge zu Theorie und Praxis der inklusiven Schule gibt der im Juni 2010 erschienene Band „Auf dem Weg zur Schule für alle“ wieder. … weiter

Praxisbuch Demokratiepädagogik

Sechs Bausteine für die Unterrichtsgestaltung und den Schulalltag – Eine Rezension

von Joscha Falck

Mit dem Praxisbuch Demokratiepädagogik haben die Herausgeber Wolfgang Edelstein, Susanne Frank und Anne Sliwka eine Sammlung vorgelegt, mit deren Hilfe Schule als Erfahrungsraum für Demokratie gestaltet werden kann. In Fleisch und Blut der Schüler übergehen sollen dabei Verantwortungsbereitschaft, soziales Handeln und zivilgesellschaftliches Engagement. Ein Ausweg? … weiter

Schulnoten lügen

Rezension des Buches von Ursula Leppert: Ich hab eine Eins! Und Du?

von Detlef Träbert

Seit rund 100 Jahren ist es wissenschaftlich unumstritten, dass Schulnoten als Messinstrument für Lernleistungen nicht taugen. Das wird „verschwiegen, weil ohne Noten unser Schulsystem zusammenbräche“ (S. 9). Die Not mit den Noten wird hingenommen, um das System zu erhalten. An die Kinder, die Eltern und die Lehrerinnen und Lehrer denken die politisch Verantwortlichen nicht.

Ursula Leppert ist gelungen, wonach ich in meinen bislang 35 Jahren professioneller Beschäftigung mit Pädagogik stets gesucht und was ich nie gefunden habe: ein wirklich für Jeden verständliches Buch zu schreiben, das Notenkritik und die Schlussfolgerungen daraus für eine bessere Lernkultur so schlüssig wie unterhaltsam zusammenfasst. … weiter

Mentoring für Kinder und Jugendliche

Ramm_Tandem-Prinzip.jpgEine Rezension von Beate Ramms Buch 'Das Tandem-Prinzip'

von Günther Schmidt-Falck

In den letzten Jahren mehren sich die Berichte in den Tageszeitungen über die Einrichtung von Mentoren für SchülerInnen, häufiger wird noch der Begriff „Schülercoaches“ benutzt. Schulleitungen, Lehrkräfte und Elternfördervereine suchen in ihren Stadtvierteln und Gemeinden aktive Erwachsene, die sich um Jugendliche kümmern sollen. In der Regel handelt es sich dabei um Hauptschüler.

Dahinter steckt nicht selten der Wunsch, die HauptschülerInnen endlich mal in willige, interessierte, zupackende, unlethargische, nicht-aggressive, saubere und ordentliche Jugendliche zu verwandeln, die mal wieder lernen und im Unterricht mitarbeiten, die Lehrkraft nicht stressen und zielstrebig die Lehrstelle anpeilen. … weiter

Die Linke im Epochenumbruch

Richter_Linke_im_Epochenumbruch.gifRezension des gleichnamigen Buches von Edelbert Richter

von Joscha Falck

„Die Vereinigung der bisher gespaltenen Linken in Deutschland 2007 zur Partei DIE LINKE war ein historisches Ereignis, das dazu zwingt, sich der eigenen Tradition zu vergewissern. Geschieht dies nicht, bleibt es kein historisches Ereignis“ (Richter 2009, S. 106).

So fordert Edelbert Richter, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Lehrbeauftragter für Philosophie, ein Bewusstsein der Akteure linker Politik für ihren eigenen historischen Ort. Um diesen ausfindig zu machen, leistet er mit seinem Buch „Die Linke im Epochenumbruch“, das im VSA Verlag erschienen ist, einen fundierten Beitrag. … weiter

… damit mich kein Mensch mehr vergisst!

Eisenberg_Damit_mich_kein_Mensch_vergisst.jpgWarum Amok und Gewalt kein Zufall sind – Rezension des gleichnamigen Buches von Götz Eisenberg

von Joscha Falck

Beschimpfungen unter Jugendlichen sind vielen von uns vertraut, ganz gleich, ob in der Schule oder der U-Bahn. Gedemütigt wird im Jargon der Straße: „Ey du Opfer! Oder: „Fick deine Mutter!“ Dabei geht es um das Einfordern von Respekt, der andere hat sich zu unterwerfen. Nicht selten aber dient „Respekt“ auch als Vorwand, um zuzuschlagen. So alltäglich diverse Formen der Gewalt in unserer Gesellschaft geworden sind, so spektakulär bleiben die krassen und tragischen Fälle. … weiter

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