Sarrazin bleibt uns als Sozi erhalten

gsf – Die Jusos haben Stellung zum Verbleib von Thilo Sarrazin in der SPD bezogen:

ENTSCHEIDUNG NICHT NACHVOLLZIEHBAR

Zur Entscheidung im Parteiausschlussverfahren gegen Thilo Sarrazin erklären der Juso-Bundesvorsitzende Sascha Vogt und der Berliner Juso-Landesvorsitzende Christian Berg:

"Die Entscheidung, den Antrag auf Parteiausschluss zurückzunehmen, ist nicht nachvollziehbar. Thilo Sarrazins Thesen sind sozialdarwinistisch, rassistisch und menschenverachtend. Seine Erklärung ist ein schlechter Witz. In ihr werden die bereits getroffenen Aussagen relativiert, doch letztlich rückt Sarrazin keinen Millimeter von seiner Position aus dem Buch ab.

Sarrazin hat sich gegen die Grundwerte der SPD gestellt. Sinn des Antrags auf Parteiausschluss war es, diese Grundwerte zu verteidigen und aufzuzeigen, dass ein Rechtspopulist wie Sarrazin nichts in der SPD verloren hat. Für uns ist nicht hinnehmbar, dass trotz einhelliger Beschlüsse auf Landes- und Bundesebene diese Linie verlassen wurde. Statt eines vernünftigen Verfahrens haben sich die Verhandlungsführer auf einen Kuhhandel eingelassen. Das werden wir nicht akzeptieren! Die SPD muss deutlich zeigen, dass Rassismus und Intoleranz keinen Platz in der Partei haben."

Pressemitteilung v. 22.4.2011

Juso Bundesverband
Robert Spönemann
Wilhelmstr. 140
10963 Berlin

Wir wünschen den Jusos viel Erfolg und gute Nerven beim "Nichthinnehmen" und sind gespannt, wie sie dem Tanker SPD den Kurswechsel "beibringen" wollen. 

Die neue bürgerliche Koalition und der Sozialdarwinismus

Brigitte Pick rechnet ab – mit der Verlogenheit der bürgerlichen Politiker und der Medien, der Arroganz der Macht. Sie klagt die Ausgrenzung der sozial Schwachen an und fordert, dass die Schule sich dieser Themen annehmen soll.

von Brigitte Pick

Die schwarz-gelbe Koalition mit ihrer „ Politik für Freiheit in Verantwortung“ stottert vor sich hin. Gerade wird der ökonomische Aufschwung beschworen, der mehr Menschen in Arbeit gebracht hätte, in Zeitarbeit1, im Niedriglohnbereich, in Minijobs selten in feste neue Dauerarbeitsplätze.

… Der Statistikfetischist Thilo Sarrazin schwimmt, unter Beifall der bürgerlichen Leitmedien wie der FAZ, Cicero oder Merkur und den üblichen Verdächtigen wie Henryk M. Broder, Arnulf Baring, Hans Olaf Henkel, Ralph Giordano auf dieser Welle populistisch mit.

… Höchst gekonnt werden dabei die Medienmechanismen bedient und unter dem Ruf des scheinbar herrschenden Klimas der Unfreiheit wird kräftig Propaganda betrieben und Geld, Ansehen und Preise verdient. Der Boden für die Akzeptanz für ein höheres Maß an Ungleichheit wird mit Erfolg bereitet und die von Abstiegsängsten gepeinigte Mittelschicht klatscht vehement Beifall.

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Die unselige Sarrazindebatte (II)

Das Dummheits-Gen, der Plan von Sarrazin zur Rettung wertvoller deutscher Volkssubstanz und warum Politiker ihn nicht kritisieren können

GegenRede 11 von Freerk Huisken

gsf – Autor Freerk Huisken setzt die Sarrazin-Debatte fort. Diesmal geht es u.a. um die soziale Sterilisierung bei Thilo Sarrazin: Das Kinderkriegen muss bei den Migranten durch radikalen Abbau jener Transferzahlungen ausgetrieben werden. Es geht um das Undeutsche in den bei Sarrazin genetisch auf Dummheit festgelegten Unterschichtkindern und um das angebliche Erbgut Kinder kriegender Nicht-Integrationswilliger.

Freerk Huiskens Antwort ist unmissverständlich: Sarrazins „Thesen“ führen schnurstracks zu nationaler Politik und ihren Resultaten. Letztendlich erklärt Sarrazin die Opfer nationaler Sozial-, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik zu Schädlingen des wahren Deutschtums.  „Dem Dauerarbeitslosen wird das Leben so schwer gemacht, dass er weder Gelegenheit noch Kraft oder Lust hat, Thilo Sarrazins Maßstäben vom guten Deutschen zu genügen.“

Viel Vergnügen beim GegenLesen. Los geht’s!

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Die unselige Sarrazin-Debatte (I)

GegenRede 10 über Thilo Sarrazins Buch und über das Verhalten des deutschen Staatsvolkes samt seiner Politiker

von Freerk Huisken

Was soll der Hinweis auf die Umfragen unter den Deutschen, die mehrheitlich z. T. die Thesen, auf jeden Fall aber den Verbleib des Autors im Vorstand der Deutschen Bundesbank und sein Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigen?

Wenn dem Autor damit der Populismusvorwurf gemacht werden sollte, dann müsste man ihn glatt dagegen verteidigen. Nein, er redet keineswegs gegen seine Überzeugung dem Volk nach dem Munde. Was er da zu Papier gebracht hat, sind seine Überzeugungen, die er schon seit längerem in eine Öffentlichkeit bringt, welche in nicht gerade geringen Teilen hinter ihm steht. Kritik an diesen Überzeugungen ist allerdings Mangelware.

In einem Nachtrag setzt sich der Autor mit der Meinungsfreiheit auseinander und stellt die Frage:

Was lernt man eigentlich über Meinungsfreiheit, wenn in TV-Sendungen, in der BILD, von der SPD-Basis und in zahllosen Lesenzuschriften die „unerträgliche Beschränkung der Meinungsfreiheit“ für Th. Sarrazin angeprangert wird?

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Sarrazin

Eine Kommentarsammlung

von Günther Schmidt-Falck

Die Auswege-Redakteure haben lange überlegt, ob sie sich zum Thema „Sarrazin“ äußern sollen. Viele politisch aktive Menschen gaben in den letzten Wochen bereits ihr Statement ab. Manches war erfreulich, manches einfach witzig, manches nachdenkenswert. Statt eines weiteren Kommentars möchte die Redaktion sich lieber darauf beschränken, das anzusehen und aufzulisten, was bereits verfasst wurde. Es handelt sich um eine subjektive Auswahl, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Wahrheit erhebt.

Mit Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, beginnen wir den bunten Reigen: … weiter

Über Statements von LeserInnen würden wir uns freuen. Schreiben Sie doch einen kurzen (oder auch längeren) Kommentar zu Thilo Sarrazin, seinem Buch, zu den Statements der PolitikerInnen und GewerkschafterInnen.

Von Klassen- oder Rassenfragen?

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©Foto: Christoph Aron(pixelmaster-x)/www.pixelio.de

Anmerkungen zu den „ Überflüssigen“

von Brigitte Pick

gsf – Die AUSWEGE-Autorin hat sich diesmal die Marginalisierten, die  Überflüssigen genauer angesehen. Wer sind sie? Woher kommen sie? Wie geht es ihnen? Wie sieht ihre Zukunft aus?

Brigitte Pick beschreibt Diskriminierungen, fehlende oder missglückte Integrationsversuche, knöpft sich den unüberhörbaren Thilo Sarrazin vor, der „seine Genossen [von der SPD] gelegentlich erschreckt “  und stellt fest, dass „Zahlen keine sachdienliche Aussage über den Integrationsprozess geben [können]“. In einem Ausblick erörtert sie die Parallelgesellschaften der Zukunft.

Ihr Aufsatz endet mit einem Ausblick in eben diese Zukunft:

In einigen Vierteln boomen die Sozialkaufhäuser, in anderen entstehen abgeschirmte und bewachte Gettos der Reichen, so genannte „green zones.“ Oder es entstehen Camping Plätze als Wohnquartiere wie in den USA zu besichtigen. Bisher kaschiert Camping Urlaub heute noch die eigene Verwahrlosung und nennt sich Erholung der unkonventionellen Art.

→ Und hier geht es zum Anfang des Aufsatzes.

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„Birlik ve hak ve hüriyet…“

Logo GegenredeGegenRede 3: Nachtrag zum Sarrazin-3Streit
von Freerk Huisken

So lautet die erste Zeile der deutschen Nationalhymne auf türkisch. MdB Ströbele von den Grünen war es, der in einer Talkshow zum Thema Sarrazin den bahnbrechenden Vorschlag unterbreitet hat, den Türken die Integration zu erleichtern, indem man ihnen erlaubt, das „Einigkeit und Recht und Freiheit…“ auf türkisch zu intonieren. Noch einen Schritt weiter ging in derselben Sendung A. Kilicarslan vom Vorstand des Türkisch-Islamischen Verbands Ditib mit ihrer Integrationsdefinition: „Integration bedeutet, dass man sich in einer Gesellschaft wohl fühlt“, verkündete sie wohlgemut in „hart aber fair“…. weiter 

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