Auf Abwegen. Wenn Jugendliche kriminell werden

Eine Rezension von Günther Schmidt-Falck

Mit seinem Buch „Auf Abwegen – Wenn Jugendliche kriminell werden“ thematisiert Hauptkommissar Werner Gloss Formen jugendlicher Alltagskriminalität sowie massive Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen. Er greift damit weit verbreitete Ängste so mancher Eltern, aber auch vieler Lehrkräfte auf. Diese Befürchtungen bestehen zu Recht: Straffällig und auch verhaltensauffällig gewordene Jugendliche bevölkern leider in großer Zahl Haupt- bzw. Mittelschulen, sind aber auch an Realschulen und Gymnasien zu finden.

Wie konnte es soweit kommen? Was tun? Was braucht der/die Jugendliche von der Schule? Vom Elternhaus? Diese Fragen stellen sich Lehrkräfte und noch mehr besorgte und gerade auch die direkt betroffenen Eltern. Schuld- und Versagensgefühle breiten sich aus, die Hilflosigkeit lähmt. … weiter

 

Die Wahl für Schulbank oder Ausbildung beeinflusst unsere Persönlichkeit

Das Berufsleben macht gewissenhafter, schmälert aber das Interesse an anderen Dingen

Studie: Eberhard Karls Universität Tübingen

Ob Jugendliche nach dem Besuch der zehnten Klasse weiterhin die Schulbank drücken oder sich für eine Ausbildung und damit den Eintritt in das Berufsleben entscheiden, wirkt sich auf ihre Persönlichkeit, aus.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen haben in einer Studie herausgefunden, dass Jugendliche, die sich für das Arbeitsleben entschieden hatten, zwar gewissenhafter wurden, ihr Interesse an forschenden, unternehmerischen und sozialen Tätigkeiten jedoch abnahm, verglichen mit Gleichaltrigen, die bis zum Abitur die Schule besuchten. Die Ergebnisse wurden nun in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht. … weiter


Quelle:
www.uni-tuebingen.de
www.idw-online.de
Grafik: SunKing2, openclipart.org, Lizenz: CC0

Unterschiede beginnen in der Kindheit

Projekte aus der Bildungsforschung untersuchen Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit

Mitteilung: Universität Bamberg

Die einen schlagen sich mit drei Minijobs irgendwie durchs Leben, während andere sich mit einer gut bezahlten Stelle ein teures Feriendomizil leisten können.

Mit den komplexen Gründen für Ungleichheiten in modernen Gesellschaften und ihren Folgen beschäftigen sich nun zwei Forscherteams der Universität Bamberg im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms „Dynamics of Inequality Across the Life Course“ (Dynamiken von Ungleichheit im Lebensverlauf). … weiter

Ausführlicher Artikel zum Thema mit weiteren Informationen: www.uni-bamberg.de/news/artikel/projekte-bildungsforschung


Quelle: www.uni-bamberg.de

Führt Gewalt in der Wohnumgebung zu gewalttätigen Kindern und Jugendlichen?

Mitteilung: Universität Basel

Kinder und Jugendliche, die in ihrer Wohnumgebung mit Gewalt konfrontiert sind, zeigen in stärkerem Ausmass antisoziales Verhalten. Dies berichten Forschende der Universität Basel und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel in einer neuen Studie, die den Zusammenhang zwischen Gewalterfahrungen und antisozialem Verhalten an über 1000 Kindern und Jugendlichen in sieben europäischen Ländern untersucht hat. Die Zeitschrift «Frontiers of Behavioral Neuroscience Research» hat die Resultate veröffentlicht. … weiter

Quelle: Uni Basel | idw-online.de

Besatzungskinder des Zweiten Weltkriegs häufig psychisch stark belastet

Mitteilung: Universität Leipzig

In Deutschland sind mindestens 200.000 Kinder am Ende des Krieges und in der Nachkriegszeit von Soldaten der vier Besatzungsarmeen gezeugt worden.

Wissenschaftler der Universitäten Leipzig und Greifswald haben in einer Studie jetzt erstmals die Bedingungen untersucht, unter denen die Besatzungskinder aufgewachsen sind – und die psychosozialen Folgen für die Betroffenen. Sie sind als „Kinder des Feindes“ häufig stigmatisiert und diskriminiert sowie über die Identität ihres Vaters im Unklaren gelassen worden. Viele von ihnen sind auch heute noch psychisch stark belastet. … weiter

Quelle: Uni Leipzig/idw-online.de

„Das ist ja schlimmer wie’n Buch“

gsf – Götz Eisenberg, Gefängnispsychologe im hessischen Butzbach, beschrieb in seinem Aufsatz „Mit Sokrates im Gefängnis“ die Erfahrungen von Häftlingen in einer Kulturgruppe. Die Häftlinge spielten Theater, nahmen an Lesungen teil, hörten Musik, schauten sich Filme an und kamen miteinander ins Gespräch.

Jetzt, im Jahr 2014, blickt Götz Eisenberg zurück. Er zieht eine Bilanz. Was ist aus der Kulturgruppe geworden? Was von ihr geblieben? Die Mitglieder der Kulturgruppe sind nicht mehr in Butzbach, die „damalige“ Häftlingsgeneration ist veschwunden. Und der Autor stellt sich die Frage: Was heißt das für mich und meine kulturellen Bemühungen im Gefängnis?

„Das ist ja schlimmer wie’n Buch“

Epilog auf die Kulturgruppe – März 2014

In den letzten Monaten ist die Gefangenengeneration aus dem Butzbacher Gefängnis verschwunden, die die Kulturgruppe* ins Leben gerufen und mit ihrem Elan und Geist am Leben erhalten hat. Im Mai 2014 wird mit Srdjan M. nach über 13 Jahren Haft der letzte Repräsentant der Gründungsgeneration in seine serbische Heimat abgeschoben. Er hat sich während seiner Haftzeit durch eine ganze Bibliothek hindurchgearbeitet und ein Wissen und Urteilsvermögen erworben, das seinesgleichen sucht und das mir auch unter sogenannten Akademikern selten begegnet ist. Die nachwachsenden Gefangenengenerationen sind durch ihre Smartphones und Computerspiele, durch Facebook und Whatsapp derart idiotisiert, dass sie mit solchen Angeboten nichts anfangen können. … weiter

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Nachruf auf einen Räuber

von Götz Eisenberg

„Das, was die Jungen zum Verbrechen treibt,
ist ein schwärmerisches Gefühl,
das heißt: die Projektion des eigenen Ich
in ein äußerst wunderbares, kühnes
und schließlich auch extrem gefährliches Leben.“

Jean Genet

Mitte März hat jemand Thomas S. erschossen. Er hatte sich vor einem halben Jahr zwischen Gießen und Marburg ein Haus gekauft und war dabei, es zu renovieren. In der zum Haus gehörenden Garage stand seine Harley. Abends gegen 22:30 Uhr muss er Besuch bekommen haben, und dieser Besucher hat dann vier Mal auf ihn geschossen – drei Mal in den Bauch und ein Mal in den Kopf. Es war so etwas wie eine Hinrichtung. … weiterlesen

So beginnt Götz Eisenbergs Text über Thomas S.. Er kennt ihn aus aus dem Gefängnis, in dem dieser Häftling war und er als Gefängnispsychologe arbeitet. In seinem empathischen Nachruf entwirft der Autor nicht nur das Psychogramm eines „Räubers“, sondern zeigt uns, den LeserInnen, auch auf, was Thomas S. so hat werden lassen: seine Rollenbilder, sein Milieu und sein Leben in der bürgerlichen Lebensordnung, seine Hoffnungen und Wünsche. Weiterlesen

Extrem lange Väter-Arbeitszeiten schaden Kindern

Langzeitstudie: Zunahme an Verhaltensauffälligkeiten, vor allem bei Jungen

Mitteilung: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Wenn Väter extrem lange Arbeitszeiten haben, wirkt sich das negativ auf die gesundheitliche und soziale Entwicklung von Söhnen aus.  Das zeigt eine Studie im Journal of Marriage and Family von Jianghong Li, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, und vier australischen Koautoren.

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DJI Impulse 1/2013: Kinder- und Jugendhilfe im Wandel

Mitteilung: Deutsches Jugendinstitut e.V.

dji_impulse_1-2013Das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen verändert sich ständig. Darauf muss sich die Kinder- und Jugendhilfe immer wieder neu einstellen. Der kürzlich veröffentlichte 14. Kinder- und Jugendbericht (KJB) der Bundesregierung, zu dem das Deutsche Jugendinstitut maßgeblich beigetragen hat, macht Vorschläge, wie die Kinder- und Jugendpolitik verbessert und die Kinder- und Jugendhilfe weiterentwickelt werden können. In der aktuellen Impulse-Ausgabe greifen die Mitglieder der Sachverständigenkommission des 14. KJB die wichtigsten Themen und Diskussionen des Berichts auf.

Inhalt DJI Impulse, Heft 1/2013:

DJI THEMA
Thomas Rauschenbach: Kinder- und Jugendhilfe in neuer Gesellschaft
Wolfgang Trede: Hilfe statt Nothilfe
Reinhard Joachim Wabnitz: Neue Rechtsgrundlagen der Kinder- und Jugendhilfe
Klaus Schäfer: Jugendarbeit unter Druck
Thomas Olk: Alle Kinder gezielt fördern
C. Katharina Spieß: Es geht um mehr als um die Anzahl der Kita-Plätze
Sabine Andresen: Die schwierige Balance zwischen Fürsorge und Freiheit
Gaby Hagmans: Verlierer vermeiden
Nadia Kutscher: Die Macht der neuen Medien

DJI DOSSIER
Christian Lüders, Sabrina Hoops: Neue Erwartungen, neue Zuständigkeiten: Aufwachsen in der modernen Gesellschaft

DJI SPEKTRUM
Kirsten Bruhns: Vielfalt des Lebens

Pressemitteilung v. 18.4.2013
Stephanie Vontz DJI-Verlag
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Nockherstraße 2
81541 München
Quelle: www.idw-online.de

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