Man möchte es massenhaft verschenken…

Rezension des Buches „ Dr. Stroh. Böse Balladen“ (P. Borjans-Heuser)

von Detlef Träbert

Haben Sie als Schüler am Gymnasium ihren „Direx“ gemocht? Falls nicht, war er vielleicht ein ähnlicher Typ wie Dr. Stroh: selbstgefällig, nicht kritikfähig und immer mit erhobenem Zeigefinger. Um Dr. Stroh dreht sich ein ganzes Buch voller Balladen, 113 Seiten. Ob man sich das antun soll? Unbedingt – es ist ein Muss! … weiter

 

Der demokratische Schoß ist fruchtbar – Das Elend der Kritik am (Neo-)Faschismus

Rezension des gleichnamigem Buches von Freerk Huisken

von Uwe Findeisen

Huisken, der in den 90er Jahren das Standardwerk einer antikapitalistischen Schul- und Erziehungskritik vorgelegt hat („Erziehung im Kapitalismus“, Neuausgabe 1998), beschäftigt sich seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit dem Kampf gegen rechts. Speziell zur pädagogischen Auseinandersetzung mit Rassismus und Nationalismus hat er wichtige Diskussionsbeiträge beigesteuert…

Als Zusammenfassung seiner Überlegungen und Diskussionsbeiträge, aber auch als aktuelle Fortschreibung, die die neuen Entwicklungen seit Ende 2011 mit einbezieht, gibt es jetzt von Huisken die Publikation „Der demokratische Schoß ist fruchtbar…“ – anspielend auf Brechts berühmte Warnung im Arturo Ui, der „Schoß“ sei „fruchtbar noch, aus dem dies kroch“. … weiter

Chancenspiegel – GEW: „Länder müssen ‚nachsitzen‘ für Chancengleichheit“

Bildungsgewerkschaft zum aktuellen „Chancenspiegel“

Mitteilung: GEW-Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – „Elf Jahre nach der ersten PISA-Studie zeigt sich, dass die Länder immer noch nicht in der Lage sind, die Chancen der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Statt hauptsächlich auf Bildungsstandards, Vergleichsarbeiten und zentrale Prüfungen zu setzen, hätten die Kultusminister längst eine gemeinsame konsequente Strategie für mehr Gerechtigkeit entwickeln können“, sagte Marianne Demmer, stellvertretende Vorsitzende der GEW, heute in Frankfurt am Main anlässlich des „Chancenspiegels“ des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund und der Bertelsmann-Stiftung.

Die Schulexpertin der GEW unterstrich, dass keines der 16 Bundesländer bei allen Chancengleichheitsindikatoren gute Wertungen erhalte. „In manchen Ländern ist es die starke Benachteiligung der Arbeiterkinder,  in manchen die regelrechte Verriegelung der Gymnasiums, in anderen die hohe Förderschulquote, die besonders heraus sticht. Brüsten kann sich hier wirklich kein Land“, betonte Demmer. 

Demmer begrüßte zwar, dass kein allzu plumpes Ranking vorgelegt werde und dass bereits bekannte Daten unter dem Thema „Bildungsgerechtigkeit“ neu ausgewertet würden. „Allerdings hätte Letzteres in den vergangenen Jahren längst zu den vordringlichsten Aufgaben der Kultusbürokratie gehören können“, ergänzte sie. Dass Leistung und Chancengleichheit zwei Seiten einer Medaille sind, habe sich in der deutschen Bildungspolitik immer noch nicht als Philosophie durchgesetzt.

„Bei weiteren Untersuchungen muss außerdem gerechter verglichen werden“, sagte Demmer. Hier würden erneut Länder mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedingungen verglichen. Außerdem seien im Chancenspiegel die Aspekte Geschlecht, Migration und Behinderung nicht ausreichend enthalten.

Pressemitteilung v. 12.3.2012
GEW-Hauptvorstand
Ulf Rödde
Reifenberger Str. 21
60489 Frankfurt am Main
www.gew.de

►Download einer Zusammenfassung des Chancenspiegels als pdf-Datei

►Komplette Fassung des Chancenspiegels downloaden

►Zur Seite mit den einzelnen Länderprofilen

►zur Seite: www.chancen-spiegel.de

 

 

 

GEW: „Fachkräftemangel bekämpfen, Erziehungswissenschaft ausbauen!“

Bildungsgewerkschaft zieht Schlussfolgerungen aus neuem Datenreport der DGfE

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt am Main/Osnabrück – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich für einen Ausbau der Erziehungswissenschaften an den deutschen Hochschulen stark. „Auf der einen Seite steuert Deutschland auf einen handfesten Fachkräftemangel in vielen pädagogischen Berufen zu, auf der anderen Seite werden an den Universitäten kontinuierlich erziehungswissenschaftliche Lehrstühle abgebaut. Dieser Widerspruch muss endlich aufgelöst werden“, erklärte GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller aus Anlass der Eröffnung des 23. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) am Montag in Osnabrück. Nach Berechnungen des „Datenreports Erziehungswissenschaft 2012“ seien von 1995 bis 2010 rund 15 Prozent der Professuren abgebaut worden.

„Mit der Politik des Abbaus von Professorenstellen verschärfen Länder und Hochschulen nicht nur den Fachkräftemangel im Bildungssystem. Sie verschlechtern damit auch die Bildungschancen der jungen Generation, die auf hoch qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen in den Bildungseinrichtungen angewiesen ist. Eine Gesellschaft, die an ihrer Erziehungswissenschaft spart, stellt ihre eigene Zukunftsfähigkeit in Frage“, sagte Keller.

Mit Sorge beobachtet der GEW-Hochschulexperte die Verlagerung von Lehraufgaben von Professorinnen und Professoren auf den akademischen Mittelbau. „Von 2006 bis 2010 hat sich die Zahl der befristet beschäftigten Lehrkräfte für besondere Aufgaben (LfBA) in der universitären Erziehungswissenschaft um fast 50 Prozent erhöht; gleichzeitig werden unbefristete Beschäftigungsverhältnisse systematisch abgebaut. Darunter leidet nicht nur die Qualität der Lehre, sondern auch die der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, kritisierte Keller. Auf den LfBA-Stellen würden in der Regel junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingestellt, die zusätzlich zu 18 Wochenstunden Lehrverpflichtung ihre Doktorarbeit schreiben sollten. „Mit dieser Praxis müssen die Unis Schluss machen: Wir brauchen mehr Professuren für Daueraufgaben in der Lehre und faire Beschäftigungsbedingungen und Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs.“

Info:
Aus Anlass ihres 23. Kongresses vom 12. bis 14. März 2012 in Osnabrück hat die DGfE den „Datenreport Erziehungswissenschaft 2012“ vorgelegt. Die Erstellung des Datenreports wurde von der GEW-nahen Max-Traeger-Stiftung gefördert und ist im Verlag Babara Budrich (Opladen) erschienen. Die Bildungsgewerkschaft ist Mitglied der DGfE und präsentiert sich in Osnabrück mit einem Ausstellungsstand (Erweiterungsbau der Universität, S 13) und mit dem traditionellen GEW-Abend.

Pressemitteilung v. 12.3.2012
GEW-Hauptvorstand
Ulf Rödde
60489 Frankfurt am Main
www.gew.de

Warum Immun-Stammzellen im Alter schwinden

Forscher aus Ulm und Braunschweig klären Mechanismus auf

Mitteilung: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Im Alter wird das Immunsystem meist schwächer. Eine Ursache dafür ist das allmähliche Schwinden der Stammzellen, aus denen der Körper immer neue Immunzellen bilden kann. Forscher der Universität Ulm haben jetzt gemeinsam mit Kollegen vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig den dafür verantwortlichen Mechanismus identifiziert. DNA-Schäden, wie sie sich im Lauf des Lebens in allen Zellen ansammeln, aktivieren ein Gen, das die Stammzellen zu „fertigen“ Abwehrzellen ausreifen lässt. Dadurch büßen sie die Fähigkeit zur ständigen Selbsterneuerung ein – und gehen schließlich verloren. … weiter

No Blame Approach – Mobbing-Intervention in der Schule

Eine Rezension zum gleichnamigen Praxishandbuch

von Joscha Falck

Es gibt kaum einen Schüler, der nicht darüber berichten kann. Eben mal die Büchertasche versteckt, einen Mitschüler ausgelacht oder im Sportunterricht nicht in die Mannschaft gewählt. Es wird gelästert, getuschelt, gekichert, manchmal getreten, geschlagen oder bedroht. Normalität? Ja, aber in verschiedenen Ausprägungen.

Zeigen sich derartige Verhaltensweisen in regelmäßiger Wiederkehr gegenüber einem Schüler oder einer Schülerin, die kräftemäßig unterlegen ist, spricht man von Mobbing. … weiter

 

Studie: Castingshows beeinflussen Körperideal von Mädchen – DGPM warnt vor Essstörungen

Mitteilung: Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)

Berlin – Castingshows wie „Germany´s Next Topmodel“ beeinflussen das Körperbild von Jugendlichen, insbesondere von Mädchen, wie eine neue Studie zeigt. Demnach empfinden sich viele Mädchen und junge Frauen, die derartige Shows verfolgen, als zu dick. Damit könnten Castingshows die Tendenz zu Essstörungen wie etwa Magersucht oder Bulimie verstärken, mahnt die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM). Die Fachgesellschaft weist darauf hin, dass etwa eine Magersucht ohne fachgerechte Therapie schnell chronifizieren kann und sowohl die seelische als auch die körperliche Gesundheit schwer schädigt. … weiter

Quelle: Pressemitteilung v. 21.2.2012 – DGPM/idw

Aus Drei mach‘ Eins: Neuer Beruf „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“

Mitteilung: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Einer der größten Bereiche der dualen Berufsausbildung mit gut 90.000 Ausbildungsverhältnissen – darunter rund 68.000 Frauen – wird grundlegend modernisiert. Unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) starten jetzt die Sachverständigen der Sozialpartner in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern die Neuordnung der Büroberufe. Statt der Ausbildung der Bürokaufleute, der Kaufleute für Bürokommunikation und der Fachangestellten für Bürokommunikation soll ein einheitlicher neuer, dreijähriger Ausbildungsberuf entstehen. Als Berufsbezeichnung ist "Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement" vorgeschlagen. Der neue Ausbildungsberuf soll am 1. August 2013 oder 2014 in Kraft treten. Dieser Zeitrahmen stellt sicher, dass die Qualität der Arbeit der Sachverständigen und die anschließende aufwendige Neuorganisation der Ausbildungsgänge in Betrieben und Schulen nicht durch Zeitdruck beeinträchtigt werden.

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Erlebnispädagogik in der Schule…

… lediglich ein neuer Spaßfaktor unserer eventorientierten Zeit oder eine sinnvolle Ergänzung zum konventionellen Unterricht?

von Karin Steinert

Als ich vor einigen Jahren meine Ausbildung zur Erlebnispädagogin abschloss, verfestigte sich mein Eindruck, dass diese Form der Pädagogik in Kombination mit den gängigen Praktiken ungleich mehr bewirken kann als nur einseitig ausgerichtete Schulpädagogik. Erlebnispädagogische Seminare für Schülerinnen und Schüler könnten einen Kontrast zu schulischen Lernformen bilden und den Lehrenden einen sinnvollen Transfer erlebnisorientierter Ansätze und daraus resultierende Lernerfahrungen für den Schulalltag ermöglichen. … weiter

Beamte haben in der Bundesrepublik Deutschland kein Streikrecht

Mitteilung: Oberverwaltungsgericht für das Land NRW

Dies hat der Disziplinarsenat des Oberverwaltungsgerichts NRW in einem heute verkündeten Urteil entschieden. Anlass bot hierzu ein Disziplinarverfahren einer beamteten Lehrerin, die am 28. Januar 2009, 5. Februar 2009 und 10. Februar 2009 ohne Genehmigung des Dienstherrn an Warnstreiks der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) teilgenommen und deshalb an diesen Tagen keinen Unterricht erteilt hatte. Der Dienstherr, das Land NRW, hatte daraufhin der Klägerin durch eine Disziplinarverfügung eine Geldbuße von 1.500,00 Euro auferlegt.

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat durch Urteil vom 15. Dezember 2010 (31 K 3904/10.O) die Disziplinarverfügung aufgehoben.

Die dagegen gerichtete Berufung des Dienstherrn hatte Erfolg. Der Disziplinarsenat hob das erstinstanzliche Urteil auf und wies die Klage der Klägerin ab. Zur Begründung führte der Vorsitzende des Disziplinarsenats aus: Aus der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte lasse sich ein Streikrecht für deutsche Beamte nicht ableiten. Darüber hinaus komme der EMRK im deutschen Recht keine über den Rang eines einfachen Bundesgesetzes hinausgehende Wirkung zu, so dass sich deren Regelungen an dem höherrangigen Grundgesetz messen lassen müssten. Die in Art. 11 EMRK und in Art. 9 Abs. 3 GG geregelte Koalitionsfreiheit werde durch die in Art. 33 Abs. 5 GG verankerten hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums eingeschränkt, so dass Beamten in der Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf deren Treuepflicht gegenüber ihrem Dienstherrn und vor dem Hintergrund der Erhaltung der Funktionsfähigkeit staatlichen Handelns ein Streikrecht nicht zustehe. Dieses Streikverbot gelte unabhängig davon, welche konkrete Funktion der einzelne Beamte ausübe, denn allein der Status als Beamter sei entscheidend.

Der Disziplinarsenat hat die Revision nicht zugelassen. Dagegen ist Nichtzulassungsbeschwerde möglich, über die das Bundesverwaltungsgericht entscheidet.

Aktenzeichen: 3d A 317/11.O

Pressemitteilung v. 7.3.2012
Oberverwaltungsgericht NRW
Aegidiikirchplatz 5
48143 Münster
www.ovg.nrw.de

siehe auch den Kommentar der GEW dazu

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