1. Mai 2018: „Schulterschluss für gute Bildung“

Bildungsgewerkschaft GEW zum „Tag der Arbeit“

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Hannover – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat am „Tag der Arbeit“ von Bund, Ländern und Kommunen einen Schulterschluss für gute Bildung gefordert, um allen Menschen gute Bildungsangebote zu machen. „Wir brauchen mehr Investitionen in unsere Bildungsinfrastruktur. Wir brauchen moderne Kitas, Schulen und Hochschulen. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten“, sagte Marlis Tepe, Vorsitzende der GEW bei der Kundgebung am 1. Mai in Hannover. Der diesjährige „Tag der Arbeit“ steht unter dem Motto „Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit!“

„Wir dürfen es nicht weiter zulassen, dass in den Klassenzimmern der Schimmel die Wände hochkriecht und die Schultoiletten verstopft sind“, sagte die GEW-Chefin. Auf 34 Milliarden Euro beziffere die Kreditanstalt für Wiederaufbau den Sanierungsstau allein an den Schulen. „Es ist deshalb gut, dass das unsinnige Kooperationsverbot gelockert werden soll. Damit kann der Bund endlich wieder Geld in unsere Schulen investieren.“ Auch die beruflichen Schulen dürften nicht vernachlässigt werden. Notwendig sei ein Pakt für berufliche Schulen, in dem die technische Ausstattung und die regionalen Versorgung angegangen werden. „Wir müssen zudem die Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen. Dabei darf es nicht nur um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehen. Wir brauchen frühkindliche Bildung mit hoher Qualität“, stellte Tepe klar. Doch für eine gute und vielfältige Bildungslandschaft fehle an allen Ecken und Enden qualifiziertes Personal. Zehntausende Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer würden mehr gebraucht als ausgebildet werden. „Da muss die Politik sofort handeln“, forderte Tepe.

„Alle Landesregierungen müssen tatkräftig um Lehrkräftenachwuchs werben. Quer- und Seiteneinsteiger, die jetzt die Lücken füllen können, müssen sofort berufsbegleitend qualifiziert werden. Zeitgleich müssen die Länder die Ausbildungskapazitäten für Lehrkräfte deutlich rauffahren“, sagte die GEW-Chefin. Damit mehr junge Menschen ein Lehramtsstudium aufnehmen, müsse der Beruf attraktiver gemacht werden. Dafür seien die Arbeitsbedingungen zu verbessern. „Dazu gehört auch, alle voll ausgebildeten Lehrkräfte mindestens nach A13 (Beamtinnen und Beamte) und E13 (Angestellte) zu bezahlen. „Im Moment werden fast alle Lehrkräfte an Grundschulen deutlich schlechter bezahlt als ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schularten“, sagte Tepe. „Gute Bildung ist das Startpaket, das wir unserer neuen Generation mitgeben wollen und müssen.“


PM v. 1.5.2018
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
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