GEW: „Absage an den Nationalen Bildungsrat können wir uns nicht leisten!“

Bildungsgewerkschaft zur Bildungsrat-Diskussion in der Kultusministerkonferenz

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder einen Tag vor ihrer Sitzung, die Absage an den Nationalen Bildungsrat zu korrigieren. „Wir können es Bayern und Baden-Württemberg nicht durchgehen lassen, wegen sachfremder Argumente darauf zu verzichten, dass sich Deutschland mit den großen Herausforderungen im Bildungsbereich auseinandersetzt. Wir brauchen mehr Gemeinsamkeit und weniger Kleinstaaterei. Wir brauchen bundesweite Lösungsstrategien und gemeinsame Bildungsziele. Deutschland kann sich nicht länger leisten, dass die Schere zwischen Bildungsverlierenden und Bildungsgewinnenden immer weiter auseinander geht“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Mittwoch in Frankfurt a.M. „Ein so reiches und fortschrittliches Land braucht mehr Chancengleichheit und Bildungsqualität über die gesamte Bildungskette hinweg. Um dies umzusetzen, müssen Bund, Länder, Kommunen, Fachleute und Sozialpartner gemeinsam nachhaltige und verbindliche Ziele entwickeln.“ Die gestern veröffentlichten PISA-Ergebnisse hätten zum wiederholten Mal gezeigt, dass bundesweite Anstrengungen notwendig sind, um das Kardinalproblem des deutschen Bildungssystems, die enge Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, zu lösen. Weiterlesen

Wie entsteht Sprache? Neue Studie aus Leipzig gewährt Einblicke in die ersten Schritte

Mitteilung: Universität Leipzig

Wie haben sich die knapp 6.000 Sprachen der Welt entwickelt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben Forscher des Leipziger Forschungszentrums für Frühkindliche Entwicklung (LFE) der Universität Leipzig und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie versucht, den Prozess der Entwicklung eines neuen Kommunikationssystems in einem Experiment nachzustellen – mit überraschenden Ergebnissen:

Dr. Manuel Bohn, Dr. Gregor Kachel und Prof. Dr. Michael Tomasello konnten nachweisen, dass schon Vorschulkinder spontan Kommunikationssysteme entwickeln können, die Kerneigenschaften von natürlichen Sprachen aufweisen. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

PISA-Studie: Gute Ergebnisse im Lesen

Mitteilung: Technische Universität München

15-jährige Schülerinnen und Schüler in Deutschland können gut Texte verstehen, nutzen und bewerten. In der neuen PISA-Studie übertreffen sie mit ihren Lesefähigkeiten den Durchschnitt der Jugendlichen in den OECD-Staaten.

Auch in Mathematik und Naturwissenschaften erreichen die deutschen Ergebnisse ein gutes Niveau. Allerdings ist an den nicht gymnasialen Schulen in allen Kompetenzbereichen der Anteil der Jugendlichen mit sehr geringen Fähigkeiten größer geworden. … weiter


Quelle:
www.tum.de
www.idw-online.de

 

 

PISA-Ergebnisse: Jetzt Nationalen Bildungsrat einrichten

Mitteilung: DGB Bundesvorstand

Eine gemeinsame Bildungsstrategie von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialpartnern hat die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack, anlässlich der heute veröffentlichten PISA-Ergebnisse (PISA 2018) gefordert. Hannack sagte am Dienstag in Berlin:

„Eine gemeinsame Bildungsstrategie ist überfällig, damit die so oft gepriesene „Bildungsrepublik Deutschland“ endlich Wirklichkeit wird. Mit dem geplanten Nationalen Bildungsrat bietet sich die Chance, dafür einen Bauplan zu entwickeln. Es geht dabei nicht um Bildungszentralismus, sondern um Zusammenarbeit, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt und die allen Schülerinnen und Schülern hierzulande zu Gute kommen muss. Bayern und Baden-Württemberg sollten deshalb ihre Blockadehaltung aufgeben. Sonst drohen weitere quälende Jahre des föderalen Gegeneinanders.

Die neuen PISA-Ergebnisse zeigen:

Deutschlands Schulsystem ist auch fast zwei Jahrzehnte nach dem ersten „PISA-Schock“ noch immer mittelmäßig und ungerecht. Die Leistung der Schülerinnen und Schüler ist im internationalen Vergleich nur gehobener Durchschnitt. Bei der sozialen Auslese im Bildungssystem belegt Deutschland einen traurigen Spitzenplatz. Mit diesem Befund darf sich die vermeintliche Bildungsrepublik Deutschland nicht zufrieden geben. Die Hoffnung, dass Bildungsstandards und Vergleichstests zu deutlich besseren Leistungen und gleichwertigen Lebensverhältnissen führen, hat sich in diesem Jahrzehnt offenkundig nicht erfüllt. Zumindest haben die Länder zu wenige zielführende politische Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen. Ganz offenkundig gibt es gravierende Mängel beim Schritt von der Diagnose zur Therapie.“


3.12.2019
Nora Neye
Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand
www.dgb.de

Fördern und unterstützen: Neue Forschungsbefunde zu den Potenzialen der Ganztagsschule

Mitteilung: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Die Bedeutung der Ganztagsschule als verlässliches Betreuungsangebot für Familien ist weithin anerkannt. Doch wie können Ganztagsangebote Schülerinnen und Schüler auch in ihrer Entwicklung unterstützen?

Die langfristig angelegte und von mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen durchgeführte Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) ist dieser Frage in den letzten Jahren in mehreren Teilprojekten nachgegangen. Die Ergebnisse belegen, dass die Ganztagsschule unter gewissen Voraussetzungen und mithilfe von gezielten unterstützenden Maßnahmen das Potenzial hat, Kinder und Jugendliche individuell zu fördern. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.dipf.de

Wie die Medien – hart, aber fair – die Fakten verbiegen: Beispiel Gesundheit

von Suitbert Cechura

Fake News, die Präsentation „alternativer“, d.h. interessiert zurechtgebogener Fakten, sind, wie man hört, eine Domäne rechtspopulistischer Demagogie. Doch was machen eigentlich die seriösen Medien, z.B. das Staatsfernsehen, wo journalistische Fachleute sorgfältig recherchieren, redigieren und debattieren, auch mit Faktenchecks den diversen „Verschwörungstheorien“ entgegentreten? Dazu hier eine kleine Fallstudie am Beispiel Gesundheit. … weiter


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Wenn Eltern zu lange am Handy sind

Studie zeigt: Dauer der Smartphone-Nutzung beeinträchtigt Feinfühligkeit

Mitteilung: Leibniz-Institut für Wissensmedien

Tobende Kinder auf der einen Seite, Erwachsene im Bann ihres Smartphones auf der anderen: ein mittlerweile alltägliches Bild auf deutschen Spielplätzen. Der Griff zum Handy kann jedoch negative Folgen für die Eltern-Kind-Interaktion haben.

Wie eine jetzt veröffentlichte Studie des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) zeigt, kommt es dabei auf die Dauer der Nutzung an: Wenn Eltern zu lange am Handy sind, leidet ihre Feinfühligkeit. Doch wer das Smartphone ganz weglegt, verliert möglicherweise einen wichtigen Anti-Stressfaktor. … weiter


Quelle:
www.iwm-tuebingen.de
www.idw-online.de
Bild von StockSnap auf Pixabay

Journal für Psychologie 1 – 2019 ist erschienen

Die neue JfP-Ausgabe ist zu lesen im Open Access sowie als Print-on-Demand beim Psychosozial-Verlag zu beziehen.

Download als pdf-Datei (124 S., 3,4 MB)

als Print-Ausgabe bestellen

einzelne Aufsätze online lesen:

Paul Georg Geiß: Psychologische Bildung im Psychologiestudium und Psychologieunterricht
https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/657

Sabine Klinger, Daniela Jauk, Nicole Pruckermayr: Teaching with/out the F-Word
https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/658

Dagmar Knorr: Akademisches Schreiben lehren und lernen – Spektren einer prozessorientierten Schreibdidaktik
https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/659

Jirko Piberger: Auf abgründigen Pfaden in die Sozialwissenschaft?
https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/660

Julia Riegler: Die Erkenntniswerkzeuge zum Erkenntnisgegenstand machen
https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/661

 

„Mehr Geld in Bildung investieren“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Beratung des Bundeshaushalts: „Abschied von der ‚Schwarzen Null‘

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung gemahnt, deutlich mehr Geld in Bildung zu investieren als im Haushalt 2020 geplant. „Nur mit zusätzlichen Ausgaben können wir zur ‚Bildungsrepublik Deutschland‘ werden und eine bessere und sozial gerechtere Bildung für alle Menschen erreichen. Mit dem jetzt vorgelegten Haushalt hat es die Bundesregierung verpasst, ein klares Signal zu senden“, betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag mit Blick auf die Beratungen über den Bundeshaushalt in Berlin. Zwar sei zu erkennen, dass der Bund für Bildung, Wissenschaft und Forschung (Einzelplan 30) seit 2010 mehr Geld ausgebe, „ein Durchbruch sieht jedoch anders aus“. „Ausgesprochen problematisch ist zudem, dass die Ausgaben ab 2020 weitgehend konstant bleiben sollen“, sagte Tepe. Weiterlesen

Alles bewältigt? Eine „Erinnerungskultur“, die Deutschland dient

von Johannes Schillo

„Diktaturen im Blick“ schreibt die vom Deutschen Bundestag herausgegebene Wochenzeitung Das Parlament (Nr. 47-48, 2019) über das 2019 neu aufgelegte Bundesprogramm „Jugend erinnert“, das die „Wissensvermittlung über die NS-Terrorherrschaft und die SED-Diktatur in der jungen Generation“ stärken soll.

Es wird also, für jeden erkennbar, regierungsoffiziell eine Gleichsetzung der beiden „Diktaturen“ vorgenommen – damit in der Konsequenz auch eine Verharmlosung der nationalsozialistischen Ausrottungs- und Expansionspolitik –, die die Programmverantwortlichen, wenn sie darauf angesprochen werden, meist von sich weisen. Zu den Errungenschaften der deutschen „Erinnerungskultur“ hier einige Hinweise anlässlich aktueller Stellungnahmen. … weiter

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