Umgang mit schwierigen Kindern V: Der Konzentrationscoach

„Der Einsatz eines KonzCoach biete eine sehr gute Alternative zum laut werden, entnervt sein, zu Reglementierungen und Ermahnungen…“

Schüler als Konzentrationsexperten

Frauke Teschler sprach für das Magazin Auswege mit Christine Weber, Sonderpädagogin an der integrativen Grundschule Klauberger Straße in Solingen

In dem Projekt KonzentrationsCoach (kurz KonzCoach), werden Schüler der Grundschule Klauberger Straße in der Anwendung von körpertherapeutischen Übungen und kurzen Energiemassage Griffen, die „zur Ruhe kommen“ und „Orientierung“ bewirken, ausgebildet. Sie sind später für unruhige Kinder in ihren eigenen Klassen zuständig und helfen den Lehrern mit ihrem Können im Unterricht.

Das Projekt läuft seit dem Sommer 2010 und ist im Aufbau begriffen. Das Interview ist eine erste Bestandsaufnahme. … zum Interview

Anmerkung: Links in der Datei am 29.5.2018 überarbeitet


Die bisherigen Teile der Reihe:

Umgang mit schwierigen Kindern I: Die narzisstische Problematik

Umgang mit schwierigen Kindern II: Verändern durch Verstehen

Umgang mit schwierigen Kindern III: Rache ist süß, Pädagogik ist sauer
Die Rolle der Wahrnehmung bei der Bewältigung von Disziplinstörungen

Umgang mit schwierigen Kindern IV: Konflikthilfe

Umgang mit schwierigen Kindern V: Der Konzentrationscoach

Man muss den Kaktus nicht küssen und umarmen, aber auch nicht auf ihn scheißen! 1. Teil

Oder: Der Kalte Krieg der Aufgeklärten

von Brigitte Pick

Die Integrationsdebatte artet zur Hysterie aus. Terroranschläge für Deutschland werden vermutet. Das Land rüstet auf. Der Berliner Innensenator Körting(SPD) ließ sich zu folgendem Satz in einem Fernsehinterview hinreißen: „ Wenn wir in der Nachbarschaft irgendetwas wahrnehmen, dass da plötzlich drei etwas seltsam aussehende Menschen eingezogen sind, die sich nie blicken lassen oder ähnlich, und die nur Arabisch oder eine Fremdsprache sprechen, die wir nicht verstehen, dann sollte man, glaube ich, schon mal gucken, dass man die Behörden unterrichtet, was da los ist.“

Die Saat geht auf.

In Berlin ist auf die größte Moschee der bereits vierte Brandanschlag verübt worden. Derweil weihte Benedikt XVI. 24 Bischöfe zu Kardinälen, von denen es insgesamt 203 gibt und ermahnte sie zu demütiger Amtsführung, nachdem sie notfalls bis zum Blutvergießen für die Mehrung des christlichen Glaubens, den Frieden und die Ruhe des Gottesvolkes sowie für die Verbreitung der Heiligen Römischen Kirche einzutreten sie geschworen haben. Welch gewaltvolles, omnipotenziöses Gebaren im Dienste des Herren? Hier geht es zum Teil 1

Alle bisher erschienen Aufsätze von Brigitte Pick zeigen

Nachlese zum Artikel „Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt“

Der Artikel „Inklusion und Konfusion – was auf Hessens Schulen zukommt“ bezieht sich in seiner Kritik auf den Gesetzentwurf zur Regierungsanhörung aus dem September 2010.

Johannes Batton hat diese Nachlese zu seinem Erstaufsatz verfasst. Download der Nachlese

Wer den Erstaufsatz noch nicht kennt: Hier geht es zum Aufsatz „Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt“

Weiterer Aufsatz zum Thema Inklusion an Hessens Schulen:

Förderung muss gestaltet, nicht verwaltet werden. Kritik an der Praxis der bestehenden Form der integrativen Förderung – Ein Zwischenruf von Claus Heymann

Zu der verheerenden Rolle des Gymnasiums im deutschen Schulwesen

hg – Nachdem die Kultusminister aus Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen wieder mal die Diskussion über das Bildungswesen mit einem Grundsatzpapier („Wir setzen auf individuelle Förderung statt auf Einheitsschule“) befrieden wollen, lohnt es sich gerade bei diesem Thema bewusst zu machen, dass politische Positionen nicht auf Naturgesetzen beruhen, sondern bestimmte Interessen wiederspiegeln. Wir möchten ein weiteres Grundsatzpapier dagegen stellen und damit die Diskussion wieder anfeuern.

Rolf Jüngermann

Auch wenn das Gymnasium seine Monopolstellung als Schule zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife ein Stück weit verloren hat, so ist doch der angestrebte Übergang von der Grundschule ans Gymnasium für die meisten SchülerInnen nach wie vor die erste Schlüsselstelle ihrer Karriere. An dieser Stelle manifestiert sich in aller Deutlichkeit die zentrale Stellung des Gymnasiums als Institut zur Verteilung von Lebenschancen und – im Ergebnis – als Garant für den Erhalt des Bildungsprivilegs der Bourgeoisie.

weiter mit Teil 1

Download Teil 2

Das Leistungslernen schafft Lernwiderstände – die Wechselwirkung von Erfolg, Mittelmaß und Niederlage beim schulischen Lernen

Von Uwe Findeisen

Seit PISA wird unter Erziehungswissenschaftlern/-innen und Pädagogen/-innen die Leistungsbewertung neu diskutiert. Durch den Vergleich von Schulsystemen mit verschiedenen Lernkulturen und Bewertungsmethoden – Noten, Portfolios, Selbstbewertungen – ist die grundsätzliche Frage wieder im Blick, ob Leistungslernen selbst die Unterschiede von guten, durchschnittlichen und schlechten Schülern/-innen hervorruft. … weiter

Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt

von Johannes Batton

Die Bundesrepublik Deutschland hat die UN-Konvention „über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ im Jahr 2007 unterschrieben. Dieses Übereinkommen verpflichtet in Artikel 24 (2) die Vertragsstaaten, Menschen mit Behinderungen nicht vom allgemeinen Bildungssystem auszuschließen. Seit 2009 ist dies in Deutschland Gesetz. Es muss also etwas passieren in unseren „allgemeinen“ Schulen, in denen bisher nur 17 Prozent der Kinder mit „sonderpädagogischem Förderbedarf“ zusammen mit anderen Kindern unterrichtet werden.

gsf – Johannes Batton beschreibt in seinem Aufsatz die Machenschaften des Hessischen Kultusministeriums und stellt fest, dass die Regelschule in Zukunft für alle Kinder zuständig sein werde und dass Klassen mit behinderten Kindern genauso groß sein können, wie alle anderen Klassen auch. Es geht u.a. um eine riesengroße "Sparschweinerei".

Diese Probleme sind natürlich nicht auf Hessen beschränkt. Der Autor zeigt sie am Beispiel Hessens auf. Wir tun gut daran, uns alle rechtzeitig damit auseinanderzusetzen. … weiter

Hinweis: Johannes Batton hat am 3.2.2011 eine Nachlese zu diesem Erstaufsatz verfasst. Download der Nachlese

 

Weiterer Aufsatz zum Thema Inklusion an Hessens Schulen:

Förderung muss gestaltet, nicht verwaltet werden. Kritik an der Praxis der bestehenden Form der integrativen Förderung – Ein Zwischenruf von Claus Heymann

Johannes Battons neuester Aufsatz zum Thema Inklusion vom 2.10.2012:

►Fehlstart in die Inklusion – Menschenrecht in Hessen unter Haushaltsvorbehalt

 

Weit weg vom Lehrersein I

Ein Gespräch mit der Lehramtsstudentin Christine Schlebach – Teil 1

Christine Schlebach ist eine von vielen Studentinnen und Studenten, die man erstmal nur beglückwünschen kann. Sie studiert nach neuester Studienordnung Lehramt an Grundschulen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre moderne Studienstruktur ermöglicht es ihr, aufgrund eines im europäischen Hochschulraum einheitlichen Bewertungssystem über ECTS-Punkte ganz einfach hier und da, in Brüssel und Mailand, Hamburg und Paris credit points zu sammeln. Sie studiert in Modulen – nahezu alles ist Pflicht. Da im Regelfall auch die Reihenfolge vorgeschrieben ist, bleibt kaum Auswahlmöglichkeit, ganz zu schweigen von indivuellen Studienschwerpunkten. Der bundesweite Bildungsstreik, der genau das zum Thema hatte, ist abgeflaut. An den Unis kehrt wieder die Ruhe der Normalität ein – allerdings mehr aus Anpassung als aus Zufriedenheit. Christine ist wie so viele ein Versuchskaninchen. …weiter zum Interview

Zum 2. Teil des Interviews

Die neue bürgerliche Koalition und der Sozialdarwinismus

Brigitte Pick rechnet ab – mit der Verlogenheit der bürgerlichen Politiker und der Medien, der Arroganz der Macht. Sie klagt die Ausgrenzung der sozial Schwachen an und fordert, dass die Schule sich dieser Themen annehmen soll.

von Brigitte Pick

Die schwarz-gelbe Koalition mit ihrer „ Politik für Freiheit in Verantwortung“ stottert vor sich hin. Gerade wird der ökonomische Aufschwung beschworen, der mehr Menschen in Arbeit gebracht hätte, in Zeitarbeit1, im Niedriglohnbereich, in Minijobs selten in feste neue Dauerarbeitsplätze.

… Der Statistikfetischist Thilo Sarrazin schwimmt, unter Beifall der bürgerlichen Leitmedien wie der FAZ, Cicero oder Merkur und den üblichen Verdächtigen wie Henryk M. Broder, Arnulf Baring, Hans Olaf Henkel, Ralph Giordano auf dieser Welle populistisch mit.

… Höchst gekonnt werden dabei die Medienmechanismen bedient und unter dem Ruf des scheinbar herrschenden Klimas der Unfreiheit wird kräftig Propaganda betrieben und Geld, Ansehen und Preise verdient. Der Boden für die Akzeptanz für ein höheres Maß an Ungleichheit wird mit Erfolg bereitet und die von Abstiegsängsten gepeinigte Mittelschicht klatscht vehement Beifall.

 … Den ganzen Aufsatz lesen

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Thesenpapier Forum DL21: Integration und Bildung neu denken

gsf – Dr. Ernst Dieter Rossmann und Björn Böhning vom "Forum demokratische Linke DL 21" haben ein Thesenpapier vorgelegt. Es diente als Grundlage für die Diskussion bei der DL21-Jahrestagung 2010.

Im Forum "Aufstieg statt Ausgrenzung. Sozialdemokratische Bildungs- und Integrationspolitik" diskutierten darüber Doris Ahnen (Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz), Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland) und Claudia Walther (Projektmanagerin im Bereich Integration, Bildung und Kommunen)

Wir fanden das Thesenpapier so interessant und wichtig , dass wir es den LeserInnen von AUSWEGE nicht vorenthalten wollten.

Eine Inhaltsübersicht:

  • Die Wirklichkeit ist anders – zehn Schlaglichter.
  • Zu viel Exklusion in Deutschland – was dahinter steht
  • Gute Bildung ist integrative Bildung – zehn Grundsätze
  • Handlungsmaximen und politische Initiativen. Dreizehn Vorschläge für Projekte mit integrativer Hebelwirkung

Wir danken DL21 für die Abdruckerlaubnis. Das Thesenpapier lesen

Schulanfang 2010

Einige politisch unkorrekte Anmerkungen

von Brigitte Pick

Alle Jahre wieder zum Schulanfang berichten die Medien über die deutsche Schullandschaft, den Reformwillen, die Ängste der Eltern und die Strukturreformen in den unterschiedlichen Bundesländern.

gsf – Brigitte Pick hat auch über diesen Schulanfang nachgedacht. Sie berichtet über den Strukturumbau in Berliner Sekundar- oder Gemeinschaftsschulen, über die Nachmittagsbetreuung von SchülerInnen und fragt sich, wo die Millionen für die Bildungspolitik vom Bund bleiben.

In einem ausführlichen Mittelteil widmet sie sich der Behauptung, dass neue Unterrichtsmethoden angeblich eine bessere Schule versprechen. Ihre Antwort ist ernüchternd. Die Autorin macht aber praktikable Gegenvorschläge und beschreibt Möglichkeiten der individuellen Förderung im Unterricht trotz Heterogenität. Im letzten Teil ihres Essays stellt sie fest, dass die BRD bei den Leistungstests unter "Fernerliefen" rangiert und dass nur die Besten zählen, um die hochgesteckten Leistungsziele zu erreichen. Die Reformen überschlagen sich, Lehrer bleiben dabei aber auf der Strecke.

Trotz des Brunner-Prozesses in München und der Hilflosigkeit der bürgerlichen Gesellschaft kommt sie zu dem Schluss: "Solange den Marginalisierten nicht gezeigt wird, dass man sie braucht und es Empathie gibt, wird man keine dieser armen Seelen retten." … Lesen ist angesagt!

©Foto: Walter-J.-Arnold / www.pixelio.de

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