„Wer faul ist, muss bestraft werden“

Am 13.12.2016 erschien in der taz ein Interview mit dem Soziologen Hans-Albert Wulf über „Müßiggänger und Arbeitsscheue“ und über das Nichtstun und die gesellschaftliche Ächtung von „faulen Arbeitslosen“, Hartz-IV-Empfängern und der Geschichte der Demütigung der Unterschicht. Lesenwert! Mit einer dicken Empfehlung für die Bearbeitung des Textes im Unterricht.

„Wer faul ist, muss bestraft werden“
Interview: Sonja Vogel

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„Mama, ich möchte Fußballstar werden“

Wie können Eltern und LehrerInnen mit Berufswünschen von Grundschulkindern umgehen? Das untersucht Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Iris Baumgardt von der Universität Siegen

Mitteilung: Universität Siegen

Berufsorientierung schon in der Grundschule – ist das übertrieben früh oder sinnvoll? Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Iris Baumgardt von der Uni Siegen hat Dritt- und ViertklässlerInnen befragt, was sie mal werden wollen. Weiterlesen

Die produktive Kraft der Kultur

von Stefan Oehm

graffiti-by_qimono_pixabay_cc0In Düsseldorf kämpft gerade ein Ballettchef um sein Ballett. Ein Theaterintendant um sein Theater. Das Opernhaus um die Oper. Und die Museumsleiter um den Bestand der städtischen Museumslandschaft.

Völlig legitim – und doch befremdlich. Denn man wird das Gefühl nicht los, dass hier ein jeder angesichts klammer öffentlicher Kassen wie das Karnickel auf die Schlange starrt und versucht, seinen eigenen Beritt gegen finanzielle Begehrlichkeiten seitens der Stadt zu schützen.

Dabei, so scheint es, realisieren die Verantwortlichen nicht recht, dass es gar nicht so sehr um ihre Partikularinteressen, sondern um das Kulturschaffen als solches geht: um dessen gesellschaftliche Legitimierung. … weiter


©Foto: „graffiti“ by qimono, pixabay.com, Lizenz: CC0

Sag mir Deinen Beruf und ich sag Dir, wie Du lebst

Anhand beruflicher Interessen lässt sich Entscheidendes über den Lebensverlauf vorhersagen, haben Tübinger Bildungsforscher herausgefunden

Mitteilung: Eberhard Karls Universität Tübingen

Die beruflichen Interessen von Schulabsolventen beeinflussen nicht nur deren spätere Berufswahl, sondern auch weitere wichtige Lebensbereiche, wie etwa die Partnerschaft oder die Entscheidung für Kinder.

Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen in einer aktuellen Studie. Sie werteten dafür Daten von mehr als 3.000 Abiturientinnen und Abiturienten über einen Zeitraum von zehn Jahren aus. Die Forscher wollten wissen, ob schon anhand der beruflichen Interessen bestimmte Ereignisse im Leben eines Menschen vorhergesagt werden können. … weiter

Quelle: Uni Tübingen/idw-online4.de

Kinderehen verhindern!

Zum Tag der Kinderrechte am 20. November: terre des hommes engagiert sich gegen die Verheiratung Minderjähriger

Mitteilung: terre des hommes

Zum Jahrestag der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November weist das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes auf den Anstieg der Zahl von Kinderehen unter den Kriegsflüchtlingen im Nahen Osten hin. Die Zahl der Kinderehen unter Syrern hat sich mit der Intensivierung und Dauer der Kämpfe nahezu verdoppelt. Rund ein Drittel der syrischen Mädchen unter 18 Jahren sind bereits verheiratetet. Schon vor dem Krieg wurden viele Mädchen bereits mit 16 oder 17 Jahren verheiratet, mittlerweile sind sie oft gerade einmal 13 Jahre alt. Weiterlesen

Die funktionale Gesellschaft

von Stefan Oehm

person-by_geralt_pixabay_cc0Dieser Tage geschieht in Düsseldorf Befremdliches. Da versucht der Oberbürgermeister in einem kommunalpolitischen Handstreich die gewachsene städtische Kulturlandlandschaft grundlegend zu ändern. Unter seiner Ägide soll es eine völlige Neuordnung der Museumslandschaft geben, die Neubesetzung der Position des scheidenden Chefs des Museum Kunstpalast, Beat Wismer, wird zum Anlass genommen, ein Spardiktat der radikalen Art zu diskutieren: Eine Generalintendanz, die alle wesentlichen Düsseldorfer Museum und Zentren der Kunstvermittlung wie Kunstpalast, Kunsthalle und „Kunst im Tunnel“ zusammenführt.

Dieses Planspiel eröffnet die Option einer verschlankten Verwaltung sprich Einsparung von Personal sprich Kostenreduktion: Wirtschaftsberater sind im Auftrage der Stadt unterwegs, um im Rahmen des Programms „Verwaltung 2020“ Einsparpotenziale zu eruieren. Bis zu einem Fünftel aller Stellen bei der Stadt sollen eingespart werden, Museen und Kulturamt müssen zukünftig mit beträchtlich weniger Mitteln und Mitarbeiter auskommen. …

Doch um Düsseldorf geht es hier nur vordergründig, die Stadt steht lediglich stellvertretend für eine immer weiter um sich greifende, immer machtvoller werdende Tendenz. …

Das pekuniäre Damoklesschwert, das über den Museen, über den Theatern und der freien Kulturszene schwebt, ist eines, das über uns allen schwebt. Insbesondere über denen, die die Kultur als eine zivilisatorische begreifen: Es ist eine unheilige disruptive Kraft, die im Primat der Logik der Ökonomisierung steckt und alles in ihrem Sinne überformt…. weiter

Kinder lernen Lügen erst – Teenager perfektionieren es

Auf der Seite der Kinder- & Jugendärzte im Netz wurde am 27.10.2016 folgender Artikel veröffentlicht:

Kinder lernen Lügen erst – Teenager perfektionieren es
Ein internationales Forscherteam untersuchte, ob Menschen im Laufe des Lebens Lügen unterschiedlich gebrauchen. Das Ergebnis: Kinder lernen das „Schwindeln“ erst, die meisten Teenager sind Profis und älteren Menschen ist es in vielen Fällen zu anstrengend, die Unwahrheit zu sagen. Den ganzen Bericht lesen

Helfen oder flüchten?

helpMitteilung: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Denken Menschen in Gefahrensituationen nur an sich selbst? In einer Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports erschienen ist, haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung gezeigt, dass Hilfsbereitschaft gerade im Notfall stark von der Persönlichkeit abhängt.

Die Ergebnisse zeigen: Die meisten Menschen würden helfen und einige sogar mehr als in harmlosen Alltagssituationen. … weiter

Quelle: Max-Planck-Institut/idw-online.de

Einige Gedanken zur verlogenen Wertedebatte

von Brigitte Pick

Für einen Tag habe ich einmal protokolliert, was mir an banalem Alltagswahnsinn wiederfahren ist: Rücksichtslosigkeit und Eigennutz, ohne jegliche Empathie für seine Mitmenschen erahnen zu lassen.

In einer 30 km/h Zone kann ich mit meinem Motorroller nur knapp einem Raser entweichen, da ich bei meinem Bäcker der Wahl parke. Reifenquietschend wechselt der Raser auf die Gegenfahrbahn, umfährt eine Fußgängerinsel in der Gegenrichtung, sein Fahrzeug gerät ins Schlingern, bis er es wieder beherrscht. Der Schreck sitzt mir noch in den Knochen …

So beginnt Brigitte Picks neuer Aufsatz zur Wertedebatte. Ein paar Absätze nach dem obigen Zitat schreibt sie:

Was hindert Menschen am Nachgeben, was doch so viel klüger sein soll? In einer Gesellschaft, wo das „Ich“ so überhöht ist, die Selbstoptimierung zur Hybris wird, der Konkurrenz- und Anerkennungswahn Konjunktur hat, wächst der Eigennutz, auch wenn es noch so gefährlich ist und manchmal zum Tode führt. …

Eine Gesellschaft, die sich immer mehr auf Ökonomisierung und Eventkultur ausrichtet, entwickelt ein Sinndefizit und verliert ihr Koordinaten-und Wertesystem.

Ein Aufsatz, der betroffen und nachdenklich macht, indem er die Finger auf die Wunden dieser Gesellschaft und dieses Systems legt. Unbedingt lesen! 

Zum Aufsatz

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