„Liebes-Leid“ – Ein Gedicht von Anja Arneth

Liebes-Leid

Wahre Kunst wird aus Leid geboren,
wenn man jeglicher Verpflichtung abgeschworen und
sich dann den Freifahrschein erteilt,
der einen von jeglichen Zwängen befreit.

Versinkst du in tiefen seelischen Qualen
scheint alles Weltliche zu banal
um deine Beachtung zu verdienen.
Du gehst auf in deinem Schmerz,
deine Bestimmung scheint mit den Tränen zu zerfließen
und die Welt dreht sich um dein geschundenes Herz.

Du verlierst die Kontrolle an deine Not
und du wünschst dir nichts sehnlicher als den Tod
all deiner Empfindungen, die dich an den Menschen binden,
bei dem du glaubtest deine Erfüllung zu finden.

Du dachtest du seist angekommen
nach all dem Wandern auf verschlungenen Pfaden,
bereit deine Liebe zu verschenken und
den Liebsten zum Bleiben einzuladen.

Nicht im Traum konntest du ahnen,
dass es auch anders kommen kann.

Plötzlich reichst du mir doch deine Hand
und bittest mich aufzustehen,
ansonsten könnte ich ja nicht mehr hinter dir stehen
und dich aufrichtig lieben.
Du willst deinen Weg doch nicht ohne mich gehen,
aber ohne das liebe Leid
hätte ich dieses Gedicht nie geschrieben.

Anja Arneth

Informationen über die Autorin befinden sich auf der AutorInnen-Seite
Bildquelle: ©Foto: Rike / www.pixelio.de

Lebenszufriedenheit ist kein Untertan unserer Gene

Bericht: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Lebenszufriedenheit ist keine reine Frage der Gene. Sie kann sich durch eigene private oder berufliche Entscheidungen dauerhaft verändern – trotz vorgegebener genetischer und in der Kindheit festgelegter Persönlichkeitsmerkmale. Soziales Engagement, ein gesunder Lebensstil und religiöser Glaube haben einen ähnlich starken Einfluss auf die Lebenszufriedenheit, wie fixe Charaktereigenschaften, so etwa Offenheit und Extrovertiertheit.

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die in der renommierten internationalen Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) erscheint. … weiter

Quelle: PM v. 5.10.2010 idw / mpib

„Weiterleben“ – Ein Gedicht von Anja Arneth

Weiterleben

Jetzt liegst du vor mir,
du ringst nach Luft.

Hast du dich je gefragt,
warum du so sehr leiden musst?

Deine mageren Finger zittern,
jede kleinste Bewegung kostet Kraft.

Hast du dich je gefragt,
ob du Böses getan hast?

Deine trüben Augen suchen nach mir,
vielleicht auch nach deinem zweiten Kind.
Hättest du ihn lieber hier?
Deine trüben Augen suchen weiter,
doch meinen Blick zu finden
scheint übermäßig schwer.

In feinen Perlen tritt
warmer Schweiß auf deine Stirn.
So funkelnd – und doch,
ebenso zerbrechlich
wie in diesem Moment
alles an dir.

Das Streicheln meiner Finger
hinterlässt Gänsehaut
auf deinem dünnen Unterarm.
Ein schmerzliches Stöhnen
verlässt deine Mundhöhle.
Dein Atem ist nicht mehr warm.
Deine halboffenen Augen
schließen sich vollständig.
Vielleicht ein letztes Mal.

Und mit dem salzigen Geschmack meiner Tränen
wird mir bewusst,
dass du tatsächlich sterben musst.

Ich gehe.

Anja Arneth

Informationen über die Autorin befinden sich auf der AutorInnen-Seite
Bildquelle: ©Foto: Sigrid Roßmann/ www.pixelio.de

„Le Parkour“ – Die neue Kunst der Fortbewegung

Bericht: Goethe-Universität Frankfurt am Main

Der Sport verlässt seine traditionellen Spielstätten: Turnhallen, Fußballplätze, Leichtathletikstadien passen nicht mehr zu den modernen Trendsportarten wie Inlineskating, Skateboarding, Mountainbiking und City-Marathon. Natur und Stadt sind die bevorzugten Aktionsfelder. Das jüngste und spektakulärste Beispiel ist „Le Parkour“: Dabei überwinden die Akteure jedes Hindernis, das sich ihnen in der Stadt stellt, springen über Mauervorsprünge, Bänke und Mülltonnen. … weiter

Quelle: PM v. 16.9.2010
idw / Goethe-Universität Frankfurt am Main

Ich passe nicht in diese Welt – Teil 1

AUSWEGE beginnt mit diesem ersten Teil eine Artikelserie zum Thema "Ich passe nicht in diese Welt". Veröffentlicht werden Texte aller Art, auch Bilder und Fotos, die autobiografische Züge aufweisen. Joscha Falck hat für die Redaktion ein Vorwort geschrieben. Anja Arneth beginnt die Reihe mit ihrer Schilderung "Der gefühlten Gedanken Überdruss".

Ein Vorwort

von Joscha Falck

Wo soll man anfangen, um eine derart ungewöhnliche Artikelserie einzuleiten? Etwa bei abgedroschenen Gedanken, wie schlimm es doch um die Menschheit steht? Wie vieles in dieser Welt so verkehrt läuft? Zu einfach! Vermutlich auch kalter Kaffee! Da fange ich besser bei mir selbst an: Mit dieser Welt habe ich so meine Schwierigkeiten. … weiter

Der gefühlten Gedanken Überdruss – Ich passe nicht in diese Welt Teil 1

von Anja Arneth

Als ich gebeten wurde, mir über das Thema dieses Artikels Gedanken zu, rollte sofort eine Gedankenlawine durch meinen Kopf, die alles mitriss. Ich möchte versuchen, Sie an meinen wirren Gedanken teilhaben zu lassen: Worüber soll ich da bloß schreiben? Über die Ungerechtigkeit in der Welt, die einem schon an der Bushaltestelle begegnet und die bis zu der Entscheidung über Leben oder Sterben reicht? … weiter

Alle Essays von "Ich passe nicht in diese Welt"

Im Supermarkt

Ein Einkaufsbummel auf dem Hauptschulmarkt

Eine Satire von Frank v. Sicard

Auf mehreren Plakaten ist zu lesen: Filialleiter mit Hauptschulabschluss gesucht! Im Regal sitzen in Pappkartons mit Klarsichthülle an der Frontseite 3 Pädagogen. Der Einkäufer schiebt einen Einkaufswagen vor sich her. Im Wagen sitzt ein weiterer Pädagoge. Die Ware ist still.

Weitere Plakate: Lehrer Outlet Center, SALE Alles muss raus! Zubehör im Tiefparterre. Otto ausverkauft. Besuchen Sie auch unsere Kreditabteilung Heute Bezahlen – Morgen kaufen.

Eine weitere abgrundtief böse Satire über den bayerischen Hauptschul-Showdown und das Verschachern und Geringschätzen von Lehrkräften und deren Arbeit. Beim genauen Hinsehen wird man aber feststellen, dass die Realität die Satire in vielen Fällen bereits überholt hat. … weiter

„Beende Dein Schweigen, nicht Dein Leben“

Wie Emine versuchte, sich das Leben zu nehmen – und wie ihr aus dem seelischen Tief geholfen wurde. Projekt zur Suizidverhütung bei jungen türkischen Migrantinnen in Deutschland

Bericht: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Mädchen und junge Frauen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland begehen fast fünfmal so häufig einen Suizidversuch wie gleichaltrige Frauen, die aus einer deutschen Familie stammen. Um den Gründen genauer auf die Spur zu kommen und vor allem auch, um den oft verzweifelten Frauen aus türkischstämmigen Familien konkret Auswege aufzeigen zu können, finanziert das Bundesforschungsministerium ein Forschungsprojekt. In diesem Rahmen hat die Charité Berlin im Juni die Aufklärungskampagne „Beende Dein Schweigen, nicht Dein Leben“ gestartet (beteiligte Institutionen s.u.).

Schon jetzt konnte vielen Betroffenen geholfen werden, wie das nachfolgende Beispiel zeigt: … weiter

Für SchnellleserInnen:

Projekt zur Suizidverhütung bei jungen türkischen Migrantinnen im Netz:

WM 2010: Auf die Fans war Verlass!

ball_2.gifEine Art Glosse über die schwarz-rot-goldenen Fähnchen der Beherrschten

von Günther Schmidt-Falck

Randnotizen.gifEs ist vorbei. Deutschland hat gegen Uruquay die vierte Bronzemedaille geholt. Nach 1934, 1970 und 2006 erreichte die deutsche Nationalmannschaft auch bei dieser WM mit 3:2 den dritten Platz. Es kehrt wieder Ruhe ein in good old Germany. Das Schwarz-Rot-Gold-Geflattere an bundesdeutschen Blechkisten hat ein Ende. Flaggen aus Vorgärten, Zimmern und Dächern werden eingeholt. … weiter

Junge Männer bleiben länger im elterlichen Haushalt

statistik.gifBericht: Statistisches Bundesamt

WIESBADEN – Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verlassen junge Frauen früher das Elternhaus als ihre männlichen Altersgenossen. So lebten im Jahr 2008 knapp die Hälfte (47%) der 18- bis 26-jährigen Frauen als ledige Kinder im elterlichen Haushalt, bei den gleichaltrigen Männern waren dies fast zwei Drittel (63%). Das ist ein Ergebnis der heute veröffentlichten Broschüre „Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen“. … weiter

Lena, Lena, Lena!

Logo Gegenrede.gifGegenRede 9: Der natürlich gänzlich unpolitische Sonntags-Nationalismus

 von Freerk Huisken

„Danke, Lena!“, „Unsere Lena hat gesiegt!“, „Lena, unsere Erlösung!“ Die Kanzlerin gratuliert, ARD und PRO Sieben ändern das Programm, die Einschaltquoten liegen weit über dem Fussballländerspiel, das zur gleichen Zeit läuft, und in Hannover fährt am nächsten Tag ein Autokorso mit der schwarz-rot-gold geschmückten Schülerin durch die Masse ausgerasteter Fans, die die Nacht durch gefeiert haben. Das Bundesverdienstkreuz soll sie erhalten und beim nächsten Eurovision Song Contest wieder antreten…..Spinnt das ganze Land? Einerseits schon, anderseits kein bisschen! … weiter

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