Humandienstleistungen: Fehlbeanspruchungen sind häufig, aber meist korrigierbar

Vorstellung des Buches "Arbeitsgegenstand Mensch: Psychologie dialogisch-interaktiver Erwerbsarbeit" v. Winfried Hacker
Bericht: Uni Dresden

Das Spannungsfeld von Humandienstleistungen liegt "zwischen Lohnarbeit und Liebesdienst": Einerseits gilt das Prinzip "Leistung gegen Bezahlung", andererseits wird psychosoziale solidarische Mitmenschlichkeit erwartet. "Der Kernwiderspruch bestimmt die dialogisch-interaktiven Arbeitsprozesse in allen ihren Aspekten, auch in den psychischen Belastungen und Beanspruchungen." Einer der führenden Arbeitspsychologen Deutschlands, Prof. Winfried Hacker von der Fachrichtung Psychologie der TU Dresden, legt das erste Lehrbuch zu diesem Thema vor. … weiter

Arno Gruen: Der Wahnsinn als Normalität

Gruen_Der_Wahnsinn_der_NormalitaetEine erhellende und leidenschaftliche Leseempfehlung für alle, die manchmal hilflos den reaktionären Rufern nach mehr Härte im Umgang mit Kinder und Jugendlichen gegenüberstehen
von Hans Grillenberger

Grenzen setzen! – In vielfältigen Variationen werden wir immer wieder und in letzter Zeit wieder häufiger in Bezug auf den Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit diesem Slogan konfrontiert. Das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ des Psychoanalytikers Winterhoff ist eine wortgewandte Bündelung all dieser Variationen. Es drückt die Ängste der Erwachsenen vor Kindern und Jugendlichen aus, die ungehemmt ihre „Triebe“ ausleben wollen und damit vermeintlich den Zusammenhalt der Gesellschaft bedrohen.Dem deutsch-schweizer Psychotherapeuten Arno Gruen ist zu danken, dass er bereits vor 20 Jahren mit seinem Bestseller „Der Wahnsinn der Normalität. Realismus als Krankheit.“ diese Weltsicht als eine Krankheit diagnostiziert. … weiter

Lernen mit Sinn und Ziel

Teschler_Lernen_mit_Sinn_und_ZielDer Weg ins Zentrum des Lernens – Eine Rezension
von Nicolai Jürgensen

Der Aufbau erfolgreicher Lernstrategien braucht Voraussetzungen, die in den körperlich-basalen Bereichen angesiedelt sind. Hierzu gehören auch und vor allem die Sinne. Zur Behebung von Beeinträchtigungen des Lernens sowie zur Verbesserung von Lernstrategien wird bei Kindern wie bei Erwachsenen in der Regel auf herkömmliche Strategien im Sinne von mehr Lernen, intensiverem Lernen (Üben, Pauken) zugegriffen. Wer jedoch neue Ansätze zur Optimierung von Lernprozessen aus der lerntherapeutischen Praxis und eine erweiterte Perspektive auf grundlegende Prinzipien des Lernens bei Kindern und bei Erwachsenen bekommen möchte, findet wertvolle Anregungen in den neuen Ansätzen für besseres Lernen aus der Teschler Lernförderung, die in diesem Werk von Wilfried Teschler vorgestellt werden. … weiter

In welcher Gesellschaft wollen wir leben

Club der jungen GoetterEine Rezension über die Anthologie „Club der jungen Götter“
von Joscha Falck

Vor allem zu Zeiten wirtschaftlicher Spannungen und finanzpolitischer Schieflagen stellen sich Fragen nach dem Muster „Wo soll das eigentlich hinführen?“. Man kann aber auch ganz allgemein fragen. Zum Beispiel, in was für einer Gesellschaft wir wohl morgen leben werden. Oder, – mit anderer Akzentuierung – in was für einer Gesellschaft wir morgen leben wollen. Um eben diese Frage drehte sich ein literarisches Projekt der Aktion Mensch im Frühjahr 2006, dessen Endprodukt ich hier rezensieren möchte. … weiter

Ich passe nicht in diese Welt!

Brackmann Ganz normal hochbegabtRezension „Ganz normal hochbegabt“ (Andrea Brackmann)
von Monika Falck

„Ich fühle mich, als käme ich von einem anderen Stern“ oder. „Ich passe nicht in diese Welt“ – diese Äußerungen stammen von Erwachsenen, die sich tatsächlich in vielen Punkten von der breiten Masse unterscheiden. Vor allem aber in einem: Sie haben einen Intelligenzquotienten von über 130 Punkten und gehören damit zu den zwei bis drei Prozent in der Bevölkerung, die als „hochbegabt“ gelten. Über hochbegabte Kinder ist den vergangenen Jahren viel geforscht und geschrieben worden. In jüngster Zeit wenden sich einige AutorInnen nun erfreulicherweise auch den ganz speziellen Problemen hochbegabter Erwachsener zu. … weiter

Fit fürs Lernen

Teschler_Fit_fuers_LernenWie Lernfähigkeiten entwickelt werden. Eine Rezension des gleichnamigen Buches v. Frauke Teschler
von G. Schmidt-Falck

Der Untertitel verrät es: „Lernfähigkeiten entwickeln“. Damit bewegt sich Frauke Teschler mit ihrem Buch jenseits des beliebten Input-Output-Lerntrichters, der mit viel Technik das Lernen der SchülerInnen „optimieren“ will und meistens nur bei denjenigen Erfolg hat, die es sowieso schon können. Die Autorin wagt sich – flüssig und konkret geschrieben – an die Hintergründe des Lernversagens in unseren Schulen und bietet echte Alternativen an. … weiter

Trichotillomanie – zwanghaftes Haare ausreißen

Ursachen ungeklärt, Therapie erfolgversprechend
Rezension: Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.

Fast ein Prozent der Bevölkerung litt oder leidet an Trichotillomanie – einem häufig wiederkehrenden Zwang, eigene Haare auszureißen. Die Krankheit tritt häufig zwischen dem 9. und 13. Lebensjahr in Erscheinung. Die Ursachen sind unbekannt. Zur Behandlung haben sich Verhaltenstherapie, Selbsthilfegruppen und Medikation (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) – meist in Kombination – bewährt. Erstmals ist jetzt eine Monografie zum Thema erschienen. … weiter

Bei Winterhoff ist für jeden was dabei!

Winterhoff_Tyrannen_muessen_nicht_seinRezension eines populistischen Erziehungsratgebers
von Joscha Falck

Bei der Diskussion um die richtige Erziehung gibt es verschiedenste Standpunkte. Jeder hat in der Regel „den Stein der Weisen“ gefunden und versucht, die anderen davon zu überzeugen. Gedacht wird zumeist in Kategorien wie „richtig“ und „falsch“, „konservativ“ und „liberal“ oder „autoritär“. Dass dies aber nicht nur in der Alltagskommunikation, sondern auch auf Autoren und deren Werke übertragbar ist, erscheint mir logisch und sinnvoll. Umso erstaunter war ich bei der Lektüre des zweiten Buches von Michael Winterhoff: „Tyrannen müssen nicht sein“, das ich hier rezensiere. Das Buch beinhaltet Widersprüche verschiedenster Art und ist an vielen Stellen unreflektiert und unkritisch geschrieben. Doch damit nicht genug: Es bleibt nicht nur bei Widersprüchen diverser inhaltlicher Aspekte, sondern es finden sich auch Passagen, die von Unwissen, unreflektierten eigenen Erfahrungen und schlicht fehlender Weitsicht zeugen. … weiter

Verlieren wir unsere Kinder an die Gleichaltrigen?

neufeld.gifRezension des Buches „Unsere Kinder brauchen uns!“ von Gordon Neufeld und Gabor Maté
von Günther Schmidt-Falck

In USA und Kanada ist Gordon Neufelds und Gabor Matés Buch „Unsere Kinder brauchen uns!“ ein Bestseller. Der Untertitel verrät dem Leser, worum es geht: „Die entscheidende Bedeutung der Kind-Eltern-Beziehung“. Die Hauptthese der beiden Autoren lautet: „Gleichaltrige übernehmen den Platz der Eltern im Leben unserer Kinder.“ Die Kinder würden sich an Gleichaltrigen orientieren, damit den familiären Zusammenhalt zerstören, keine Selbstständigkeit erlangen, die Atmosphäre in den Schulen vergiften und Aggression und Sexualisierung fördern, wie der Umschlagtext verrät. Alles Themen, die vielen Eltern den Angstschweiß auf die Stirn treiben und so manche Lehrkraft bestätigen, die es schon immer gewusst hat. Das Buch trifft also den Nerv der Zeit. … weiter

1 31 32 33 34 35