GEW schlägt Studiengänge für Kindheitspädagogik vor

Bildungsgewerkschaft zu Vorschlägen des Aktionsrates Bildung

Mitteilung: GEW-Hauptvorstand

Frankfurt a.M./München – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt vor, "unverzüglich grundständige Studiengänge für Kindheitspädagogik aufzubauen". Damit solle der großen Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Hochschulzugangsberechtigung ein attraktives Angebot gemacht werden. Die GEW begrüßt die Initiative des Aktionsrats Bildung, die Ausbildung der Beschäftigten in Tageseinrichtungen für Kinder zu verbessern. Der Vorschlag, dass bis 2020 an jeder Kindertageseinrichtung (Kita) eine Kindheitspädagogin mit Hochschulabschluss tätig sein sollte, sei längst überfällig. "Der Weg zum Bachelorabschluss ist mit einer dreijährigen Erzieherausbildung und weiteren drei Jahren Studium heute aber einfach noch zu lang", sagte Norbert Hocke, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Dienstag mit Blick auf den Vorstoß des Aktionsrates Bildung. Der Grund: Die meisten der rund 70 Studienangebote seien berufsbegleitend und setzten eine Erzieherausbildung voraus.

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Frau Kultusministerin, Inklusion braucht Qualität!

gsf – Der Auswege-Autor und Kreisvorsitzende des hessischen GEW-KV Witzenhausen, Johannes Batton, ist den LeserInnen dieses Magazins wohl bekannt. In seinen Aufsätzen

  • "Hessen spart sich die Inklusion",
  • "Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt"
  • "Sonderpädagogik aus leerer Hand"

hat er sich vehement für die Ausgestaltung der Inklusion in Hessen eingesetzt und die Spar-Mechanismen des hessischen Kultusministeriums zu Lasten von Kindern, Eltern und Lehrkräften angeprangert. Zu den Aufsätzen von Johannes Batton

Die neueste Aktion der hessischen GEW-Kreisverbände Witzenhausen und Eschwege zu den Inklusionsplänen des Kultusministeriums besteht in einer Anzeigenkampagne, die heute im gesamten Verbreitungsgebiet der HNA ( Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung) erschienen ist (566 000 Leser lt. HNA). Die Beteiligung der Schulen an dieser Aktion war höher als erwartet. Von den 39 Schulen des Werra-Meißner-Kreises haben 36 die Anzeige mit ihrem Namen unterstützt.

Die InitiatorInnen hoffen jetzt auf Folgeaktionen anderer Kreisverbände. Einige sind schon angekündigt – so aus Hanau, Offenbach und Darmstadt. Anfang nächster Woche wird eine erneute Presseerklärung rausgehen, damit die Thematik auch stärker inhaltlich in die Diskussion kommt.

Wir wünschen der Aktion einen durchschlagenden Erfolg. Verbreitet dazu auch den AUSWEGE-Link dieses Artikels. Hier ist die Anzeige (zum Lesen bitte anklicken):

 

Liebe LeserInnen, falls Ihr euch fragt, was es mit dem seltsamen Quadrat rechts oben in der Anzeige auf sich hat: Es handelt sich um einen QR-Code. Wer ein Smartphone besitzt, wird über diesen Code und einen Link direkt zu den Hintergrundartikeln geleitet, die Johannes Batton in AUSWEGE zum Thema veröffentlicht hat.

Der Justizprügel sitzt schön locker

der Freitag berichtete:

In Texas ist die Polizeipräsenz an Schulen inzwischen ebenso normal wie Gerichtstermine oder Gefängnisstrafen für aufsässige Schüler. Oft geht es um Lappalien

Die Polizei spricht in ihren Aufzeichnungen von „Unterrichtsstörung“. Sarah Bustamantes, die festgenommen wurde, weil sie sich im Unterricht parfümiert hatte, nachdem die anderen Kinder ihr zuriefen, dass sie stinke, sieht das anders: „Ich bin komisch, die anderen mögen mich nicht“, sagt die Zwölfjährige, bei der eine Aufmerksamkeitsschwäche diagnostiziert wurde. „Sie haben gemeine Sachen zu mir gesagt. Also habe ich mich mit Parfüm eingesprüht. Dann haben sie gesagt: ‚Tu‘ es weg. Wir haben noch nie so was Widerliches gerochen.‘ Und dann hat der Lehrer die Polizei gerufen.“ Den ganzen Artikel lesen

GEW: „Demokratisches Engagement stärken statt Gesinnungsschnüffelei“

Bildungsgewerkschaft zum 40. Jahrestag des Radikalenerlasses

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt Politik in Bund, Ländern und Kommunen anlässlich des 40. Jahrestages des Radikalenerlasses am Samstag, demokratisches Engagement zu fördern und die menschenunwürdige Gesinnungsschnüffelei gegen politisch aktive Menschen mit linker Orientierung zu stoppen. "Politik muss aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und demokratisches Denken in einer pluralistischen Gesellschaft zulassen und stärken. Radikalenerlass und Berufsverbote waren ein verhängnisvoller politischer Fehler, der sich nicht wiederholen darf. Er hat das Leben zahlreicher Menschen massiv beeinträchtigt, ihnen Berufs- und Lebenschancen genommen. Der Staat schuldet den Opfern bis heute eine Rehabilitation. Die Demokratie hat erheblichen Schaden genommen", sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne am Freitag in Frankfurt a.M.

Mehr als 20 Jahre nach dem Ende des Ost-West-Konflikts laute die Devise der Verfassungsschutzbehörden und vieler Politiker offenbar jedoch immer noch "Der Feind steht links." "Das eklatante Versagen der Sicherheitskräfte im Fall der rechtsextremistischen Zwickauer Terrorzelle fördert einen blinden Fleck gegenüber der Gefahr von rechts zu Tage", unterstrich Thöne. Es sei an Zynismus kaum zu überbieten, dass sich auch jene, die sich im Kampf gegen Rechts engagieren, einem Generalverdacht der Verfassungsuntreue ausgesetzt sähen. Der GEW-Vorsitzende forderte die Bundesregierung auf, die so genannte "Extremismusklausel" unverzüglich zu streichen. Als besorgniserregend bezeichnete Thöne darüber hinaus die Offensive von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) gegen vermeintlichen "Linksextremismus" in den Medien. "Wer ein derartiges politisches Klima fördert, braucht dringend Nachhilfe in Geschichte. Frau Schröder sollte sich mit der erschreckenden Tatsache befassen, dass gut ein Fünftel der jungen Menschen unter 30 Jahren mit dem Begriff Auschwitz nichts anfangen kann."

Info: Durch einen Beschluss des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD) und der Regierungschefs der Länder vom 28. Januar 1972 ist der Druck auf die politische Linke zu Beginn der 1970er Jahre deutlich verschärft worden. 3,5 (nach anderen Quellen 1,4) Millionen Regelanfragen beim Verfassungsschutz, 11.000 Verfahren wegen Tätigkeitsverbot, 2.200 Disziplinarverfahren, 1.250 (nach anderen Quellen 1.100) Ablehnungen von Bewerberinnen und Bewerbern sowie 265 Entlassungen aus dem öffentlichen Dienst waren die Folge.

Pressemitteilung v. 27.1.2012
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
Pressesprecher
Reifenberger Str. 21
60489 Frankfurt
www.gew.de

siehe auch den Aufruf in Auswege: 28. Januar 2012: 40 Jahre Berufsverbot – Betroffene fordern: endlich Aufarbeitung und Rehabilitierung!

Janusc Korczak: Achtung haben

"Wir sollten Achtung haben
vor den Geheimnissen und Schwankungen der schweren Arbeit des Wachsens!

Wir sollten Achtung haben
vor der gegenwärtigen Stunde, vor dem heutigen Tag.

Wie soll das Kind imstande sein, morgen zu leben,
wenn wir ihm heute nicht gestatten, ein verantwortungsvolles, bewusstes Leben zu führen?

In unserer Bequemlichkeit möchten wir,
dass kein Kind aus der Rolle fällt,
dass in den zehntausend Sekunden einer Unterrichtsstunde
keine einzige uns aus unserer Ruhe bringt ….

Wir fordern Achtung vor ihren (der Kinder) hellen Augen,
glatten Stirnen, ihren Bemühungen, ihrem Vertrauen in die Zukunft.

Warum sollte
ihnen weniger Achtung gebühren als den erloschenen Blicken,
den gerunzelten Stirnen, den grauen Haaren, der gebeugten Resignation?

Entsagen wir also der trügerischen Sehnsucht nach vollkommenen Kindern."

*

Janusc Korczak, geboren am 22.07.1878 oder 1879. Genaues Todesdatum unbekannt, nach dem 05. August 1942. Umgebracht im Vernichtungslager Treblinka

Am 22.07.2010, am Geburtstag von J. K. im Droste-Hülshoff-Gymnasium bei der Zertifizierung als unesco-project-schule zitiert

*

Otto Herz
Im Buchenwalde 2
D-33617 Bielefeld
www.otto-herz.de

 

In Zukunft gilt: Nichts über uns ohne uns

Das SPD-Netzwerk „Selbst Aktiv“ behinderter Menschen im Schwalm-Eder-Kreis

von Ralf Wenzel

Das Netzwerk “Selbst Aktiv“ ist ein Netzwerk behinderter Menschen in der SPD. Das Netzwerk gibt es seit 2006 auf Bundesebene. Mittlerweile haben sich in vielen Bundesländern Landes-, Bezirks- und Kreisgruppen gegründet mit dem Ziel die Behindertenarbeit in der SPD voranzubringen und zu unterstützen. Behinderte wollen ihre Belange selbst voranbringen und mitentscheiden, wenn es um Gesetze geht. … weiter

Im Anhang der Datei befindet sich auch der Inklusionsbeschluss auf dem SPD-Parteitag v. 3.12.2011

Der Weihnachts- und Neujahrsbrief 2011 von Gerald Hüther

Liebe Freunde, Mitstreiter oder einfach nur Interessenten an dem, was mich interessiert,

man braucht keinen Maja-Kalender um zu begreifen, dass ein Zeitalter zu Ende geht. 2012 steht vor der Tür. Die Welt wird nicht untergehen, höchstens die Vorstellungen mancher Zeitgenossen, worauf es im Leben ankommt. In einer Welt begrenzter Ressourcen werden sie wohl von der Idee Abschied nehmen müssen, dass man ewig weiter wachsen kann. Sie werden verstehen lernen, dass es neben dem quantitativen noch ein anderes, ein qualitatives Wachstum gibt.

Unser Gehirn macht uns vor, wie das geht: Nicht indem es so lange weiter wächst, bis uns die Schädeldecke zerplatzt, sondern indem es seine Konnektivität, also die Beziehungen zwischen den Nervenzellen intensiviert. Wer im Hirn besser vernetzt ist, der findet sich auch im Leben besser zurecht, der muss nicht immer wieder versuchen, die Probleme, die er mit seinen alten Denkweisen geschaffen hat, mit genau den Denkweisen zu lösen, die ihn in diese Sackgasse geführt haben. Das ist engstirnig. Um das zu erkennen, muss man kein Hirnforscher sein. … weiter

Das hat gerade noch gefehlt: Schulfach ‚Glück‘!

GegenRede 19 von Freerk Huisken

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, träumen Mädchen vom Ponyhof. In der Schule ist schulfrei das größte Glück für Schüler. Und sind sie groß, wissen sie, dass sie Glück gehabt haben, wenn die Entlassung nicht sie, sondern die Kollegen getroffen hat. Bergleute fahren mit einem 'Glückauf' in den Schacht, nicht weil sie meinen, unten einen Goldklumpen zu finden, sondern in der Hoffnung, heil wieder das Tageslicht zu erblicken. So schmieden alle ihr Glück, wohl wissend, dass ihre Anstrengungen um Lohn und Gehalt wenige Sieger und viele Verlierer hervorbringen. … weiter

 

Alle bisher erschienenen GegenReden von Freerk Huisken ansehen

 

Schulgeschichten IV

4. Kleine Worte – große Wirkung – Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern

von Reinhold Miller

jf – Vieles von dem, was der Berufsalltag von Lehrkräften verlangt, ist leichter gesagt als getan. Dazu gehört auch das Themenfeld der Kommunikation. Gerade hinsichtlich der Beziehung zu Schülerinnen und Schülern soll sie wertschätzend und von Anerkennung geprägt sein. Neben dem Wissen über Kommunikation bedarf es auch kommunikativer Handlungskompetenz. Schließlich stehen Lehrkräfte in der Verantwortung, für eine gedeihliche Atmosphäre zu sorgen, auf deren Basis das schulische Miteinander steht. Hinzu kommt Sensibilität darüber, dass Kinderohren anders hören als Erwachsene. So droht manches noch zarte Pflänzchen bei rauem Wind einzuknicken. Um diesen Sachverhalt zu veranschaulichen verweisen die Schulgeschichten von Reinhold Miller im vierten Teil auf Situationen schulischer Kommunikation. … weiter

©Foto: www.JenaFoto24.de / www.pixelio.de

Bisher von Reinhold Miller in AUSWEGE veröffentlichte Aufsätze:

Schulgeschichten I. Die Welt in den Köpfen der Kinder – Individuelle Konstruktionen der Wirklichkeit

Schulgeschichten II. Auf sich und andere achten

Schulgeschichten III. Wandlungen – Sich selbst und die Umstände verändern

Weitere Artikel zum Thema:

Gewaltfreie Kommunikation – einfühlsame Kommunikation (Joscha Falck)

Verstehen und verstanden werden. Kommunikation und Interaktion in der Schule – Ein Film von Reinhold Miller über ein Trainingsseminar zur Professionalisierung der Kommunikation in der pädagogischen Praxis

 

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