No Blame Approach – Mobbing-Intervention in der Schule

Eine Rezension zum gleichnamigen Praxishandbuch

von Joscha Falck

Es gibt kaum einen Schüler, der nicht darüber berichten kann. Eben mal die Büchertasche versteckt, einen Mitschüler ausgelacht oder im Sportunterricht nicht in die Mannschaft gewählt. Es wird gelästert, getuschelt, gekichert, manchmal getreten, geschlagen oder bedroht. Normalität? Ja, aber in verschiedenen Ausprägungen.

Zeigen sich derartige Verhaltensweisen in regelmäßiger Wiederkehr gegenüber einem Schüler oder einer Schülerin, die kräftemäßig unterlegen ist, spricht man von Mobbing. … weiter

 

Erlebnispädagogik in der Schule…

… lediglich ein neuer Spaßfaktor unserer eventorientierten Zeit oder eine sinnvolle Ergänzung zum konventionellen Unterricht?

von Karin Steinert

Als ich vor einigen Jahren meine Ausbildung zur Erlebnispädagogin abschloss, verfestigte sich mein Eindruck, dass diese Form der Pädagogik in Kombination mit den gängigen Praktiken ungleich mehr bewirken kann als nur einseitig ausgerichtete Schulpädagogik. Erlebnispädagogische Seminare für Schülerinnen und Schüler könnten einen Kontrast zu schulischen Lernformen bilden und den Lehrenden einen sinnvollen Transfer erlebnisorientierter Ansätze und daraus resultierende Lernerfahrungen für den Schulalltag ermöglichen. … weiter

Wie das Fernsehen mit „Reality-Shows“ die Realität baut – 2. Teil

von Brigitte Pick

gsf – Brigitte Pick hat präzise recherchiert, den AkteurInnen im Dschungelcamp mit Röntgenblick auf den Mund und die Köperteile geschaut und den gesellschaftlichen Hintergründen auf den Zahn gefühlt:

Cui bono, wem nützt das Ganze?
Man lernt, dass Kakerlaken stinken, man lernt, dass man Ekel auch Phobie nennt. Man lernt, wie man sich durch Tränen und Willensanstrengung von den Phobien ohne Seelenklempner heilen kann. Der Sender schreckt nicht davor zurück, die Flatulenzen der Campbewohner in den Äther zu schicken, nicht nur das Arschloch zu entlarven, sondern das Mikrofon auch an das selbige zu halten.
Wenn die Protagonisten in Bottichen voller Kriechzeug in grüner oder brauner Brühe versinken, lernt man, wer nach oben will muss bereit sein, sich schmutzig zu machen. Wer sich richtig anstrengt, kommt auch wieder nach vorn.

Hier ist der zweite Teil der "Realsatire":

zum 2. Teil

zum 1. Teil

 

Alle in AUSWEGE erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

 

Frau Kultusministerin, Inklusion braucht Qualität!

gsf – Der Auswege-Autor und Kreisvorsitzende des hessischen GEW-KV Witzenhausen, Johannes Batton, ist den LeserInnen dieses Magazins wohl bekannt. In seinen Aufsätzen

  • "Hessen spart sich die Inklusion",
  • "Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt"
  • "Sonderpädagogik aus leerer Hand"

hat er sich vehement für die Ausgestaltung der Inklusion in Hessen eingesetzt und die Spar-Mechanismen des hessischen Kultusministeriums zu Lasten von Kindern, Eltern und Lehrkräften angeprangert. Zu den Aufsätzen von Johannes Batton

Die neueste Aktion der hessischen GEW-Kreisverbände Witzenhausen und Eschwege zu den Inklusionsplänen des Kultusministeriums besteht in einer Anzeigenkampagne, die heute im gesamten Verbreitungsgebiet der HNA ( Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung) erschienen ist (566 000 Leser lt. HNA). Die Beteiligung der Schulen an dieser Aktion war höher als erwartet. Von den 39 Schulen des Werra-Meißner-Kreises haben 36 die Anzeige mit ihrem Namen unterstützt.

Die InitiatorInnen hoffen jetzt auf Folgeaktionen anderer Kreisverbände. Einige sind schon angekündigt – so aus Hanau, Offenbach und Darmstadt. Anfang nächster Woche wird eine erneute Presseerklärung rausgehen, damit die Thematik auch stärker inhaltlich in die Diskussion kommt.

Wir wünschen der Aktion einen durchschlagenden Erfolg. Verbreitet dazu auch den AUSWEGE-Link dieses Artikels. Hier ist die Anzeige (zum Lesen bitte anklicken):

 

Liebe LeserInnen, falls Ihr euch fragt, was es mit dem seltsamen Quadrat rechts oben in der Anzeige auf sich hat: Es handelt sich um einen QR-Code. Wer ein Smartphone besitzt, wird über diesen Code und einen Link direkt zu den Hintergrundartikeln geleitet, die Johannes Batton in AUSWEGE zum Thema veröffentlicht hat.

DenkMalAn!

Rezension zu Detlef Träbert: DenkMalAn!: Aphoristische Andenken

von Peter Borjans-Heuser

„Wer dieses Buch in die Hand nimmt, kann Gedanken lesen.“

So lautet einer der Aphorismen des Büchleins „DenkMalAn!“, das uns der bekannte Schulberater und vielfache Autor pädagogischer Schriften, Detlef Träbert, soeben vorsätzt. (Das „ä“ erscheint vorsätzlich!) Dieses Zitat steht unter der Überschrift „Vorsätze“ und ist mit anderen Sätzen der 80seitigen Sammlung von Aphorismen vor(an)gesetzt. Schon diese „Vorsätze“ sind von besonderer Hinterhältigkeit und so kreativ und anregend, dass der Leser Mühe hat, weiter zu blättern und nicht bereits beim „Vorsatz“ stehenzubleiben. Stammt so ein vorgesetzter Satz von einem Vorgesetzten? Oder geht es um die (guten) Vorsätze, also die Absichten des Autors? … weiter

Wie das Fernsehen mit „Reality-Shows“ die Realität baut – 1. Teil

von Brigitte Pick

gsf – Brigitte Pick hat präzise recherchiert, den AkteurInnen mit Röntgenblick auf den Mund und die Köperteile geschaut und den gesellschaftlichen Hintergründen auf den Zahn gefühlt:

RTL sendete gerade die 6. Staffel des Dschungelcamps und lässt ihr Publikum am Ekelfaktor der elf Freiwilligen vom Sofa aus teilhaben. Die „vergessenen Stars“ treiben das Geldverdienen und der Anerkennungswahn vor die Kameras.
In Zeiten der Krise und zerstörender sozialer Spannungen dient das Format der bekannten Gehirnschwurbelei unter dem Slogan: Bild dir deine Welt.

Herausgekommen ist ein umwerfend satirischer Text, der aber nichts anderes macht, als die Realität der Shows nachzuzeichnen und unter die Lupe zu nehmen.

zum 1. Teil

 

Alle in AUSWEGE erschienenen Aufsätze von Brigitte Pick

 

„Unterm Strich zähl‘ ich“ – Gesamtfassung

Der Narzissmus als sozialpsychologische Signatur des konsumistischen Zeitalters –
Teil 1 bis 7 und die Gesamtfassung

Götz Eisenberg hat mit seiner "Narzissmus-Saga" eine gewichtige Analyse des gegenwärtigen "erzieherischen, pädagogischen und sozialpsychologischen Elends" in Schule und Erziehung verfasst. In der Zwischenzeit haben ErzieherInnen und Lehrkräfte nicht nur im Kindergarten und in der Schule in immer stärkerem Maße mit der narzisstischen Persönlichkeit zu tun, sondern die Ersten dieser "Generation" bevölkern bereits als Referendare die Lehrerseminare und treffen in der Schule auf ihre Spiegelbilder.

Es liegen insgesamt 7 Teile vor (der letzte erschien am 11.12.2011 in AUSWEGE), einzeln zum Downloaden, illustriert und gut geeignet zum Lesen am Bildschirm.

Der gesamte Aufsatz kann nun auch als Druckfassung heruntergeladen werden – ohne Bilder und Fotos und in einer kleineren Schrift gesetzt.                                               
©Foto: "NOBBY " NORBERT HÖLLER  /www.pixelio.de

von Götz Eisenberg

In der Stadt sehe ich einen großen, milchkaffeebraunen jungen Mann:

Dreiviertellange Cargo-shorts, ärmelloses weißes Shirt, rasierte Glatze, Sonnenbrille, Muskelpakete, Tätowierungen. Er trägt einen Stöpsel im Ohr und telefoniert lautstark über ein unsichtbares Handy. Er berichtet einem Kumpel vom Verlauf der letzten Nacht und schildert die körperlichen Vorzüge der Frau, die er „abgeschleppt“ hat. Da geht er an einem Geschäft vorbei, in dessen Schaufenster sich ein großer Spiegel befindet. Er tritt näher heran und betrachtet sich eingehend. Er dreht und wendet sich vor den Augen der Passanten und nimmt Bodybuilder-Posen ein.

Download:

►erster Teil

zweiter Teil

dritter Teil

vierter Teil

fünfter Teil

sechster Teil

siebter Teil

Gesamtfassung ohne Bilder und Fotos
geeignet zum Ausdruck oder zum Lesen am Bildschirm

 

Alle in AUSWEGE erschienenen Aufsätze von Götz Eisenberg

 

Vor 100 Jahren kam der Dichter Georg Heym ums Leben

Am 30.10.1887 wurde Georg Heym in Schlesien geboren.  Er wurde nur 24 Jahre alt und starb am 16.1.2012 bei einem Rettungsversuch seines Freundes Ernst Balcke, der beim Eislaufen auf der Havel ins Eis eingebrochen war.

Georg Heym hinterließ – trotz seines  jungen Lebens – ein großes lyrisches Werk. Er galt als "einer der wichtigsten Lyriker des frühen literarischen Expressionismus" (Wikipedia).

Auswege-Autor Götz Eisenberg lässt uns teilhaben an Georg Heyms Werk und dessen Gedanken über den Wahnsinn des 1. Weltkrieges und über die Verzweiflung angesichts der Zustände der damaligen Zeit.

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Engagiert Euch! – Nicht morgen, sondern heute!

Rezension zu Michael Felten: Schluss mit dem Bildungsgerede! Eine Anstiftung zu pädagogischem Eigensinn

von Christian Heuer

Michael Feltens Plädoyer für den pädagogischen Eigensinn kommt aus der Praxis und ist dezidiert für die Praxis geschrieben. Felten, selbst Lehrer und in der Lehreraus- und -fortbildung tätig, sieht in dem pädagogischen Erfahrungswissen der LehrerInnen ein sinnvolles, ja zwingendes Korrektiv zum von ihm diagnostizierten Bildungsgerede der Reformeuphoristen. Der mutige und eigensinnige „Schulmeister“ (S. 20) ist gefragt. Ganz im Sinne Stephane Hessels ruft er in seinem mit Verve vorgetragenem Schulessay den Kolleginnen und Kollegen in Deutschlands Lehrerzimmern zu: Engagiert Euch!  … weiter

Erklärfilme für den Unterricht

Das wissenschaftliche Projekt „explainity“ an der Leuphana Universität Lüneburg – gesellschaftlich relevante Themen für jedermann verständlich aufbereitet

von G. Schmidt-Falck

"Die Welt, in der wir leben, wird immer komplexer. Innerhalb nur weniger Tage wird die Bonität Frankreichs von einer Rating-Agentur herabgestuft, droht dem griechischen Staat die Insolvenz und meldet ein Atomkraftwerk in Japan eine Kernschmelze. Der Nachrichtenkreislauf dreht sich immer schneller, das Problem dabei: Viele Menschen verstehen die Nachrichten nicht mehr. Das Phänomen „overnewsed but underinformed“ betrifft dabei nicht nur Journalisten und Bürger, sondern auch Unternehmen, Organisationen und Behörden. Auch sie haben aufgrund komplexer gewordener Produkte und Dienstleistungen einen erhöhten Informationsbedarf, die Erklärungen müssen dennoch verständlich bleiben.

An diesem Punkt setzt „explainity“ an: Das wissenschaftliche Projekt entwickelt Konzepte, wie mit stark reduzierten gestalterischen Mitteln komplexe Sachverhalte auf ihren Kern reduziert werden können. … Auf visueller Basis – vom Stoptrickfilm bis hin zur physischen Visualisierungshilfe – werden gesellschaftlich relevante Themen für jedermann verständlich und kurzweilig aufbereitet und damit ein Bezugsrahmen für die alltägliche Informationsüberfrachtung geschaffen."

So lautet die Projektbeschreibung von "explainity" auf der Seite der Leuphana Universität. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet: "Der explainity-Film "Ratingagenturen einfach erklärt" belegte den 1. Platz beim Deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2011 in der Kategorie 4 – Filmische Darstellungen von Berufsanfängern/Studenten."

Die Filme "erklären" unter anderem folgende Themen:

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