Das Internationale Haus Sonnenberg lebt

Ein Bericht von Hasso Rosenthal*

Gerechtigkeit, Sprachkultur, Nachhaltigkeit, Kammermusik, Schule des Glücks, Europakompetenz: Vielfältig waren schon in diesem Jahr die Tagungen im Internationalen Haus Sonnenberg. Mit Viola von Cramon (Vorstandsvorsitzende), Oliver Benz (Pädagogik) und Annett Radek (Geschäftsführerin) schwimmt die Begegnungsstätte wieder in sicherem Fahrwasser. So konnten bei der „Gerechtigkeitstagung“ Teilnehmer aus 8 Nationen auf das Neue Jahr anstoßen. Natürlich müssen die Förderbedingungen weiter verbessert und auf stabilere Beine gestellt werden.

Das Haus bietet in der Folge im laufenden Jahr Tagungen mit Themen wie Weltwirtschaft, Digitalisierung, Harzkunde, Novemberrevolution, Lebensqualität für Gehandicapte, Europabotschafter, Naturerkundung, Wirkungen der NS-Zeit oder Berufskompetenz an. Bei der Tagung zum Thema „Glück“ (First Action Happyness) hinterfragten Mariano Iacovazzi (Apulien) und Hasso Rosenthal (Ostfriesland) den Wert der persönlichen Begegnung. Als „alte Sonnenberger“ wissen sie, wie wertvoll das Gespräch (face to face) im Gegensatz zur mono-logischen Kommunikation im Internet ist: Weiterlesen

Überwachung und Beeinflussung durch Internet-Giganten

 

Ein Kommentar von Hasso Rosenthal*

Überwachung
01. Die Bürger sind verstärkt nach orwellscher Prägung der Überwachung und Manipulation durch die Algorithmen der Internetgiganten wie Facebook oder Google ausgeliefert.

Kooperation
02. Diese Firmen kooperieren ungebremst mit staatlichen Ausspähern.

Schutzpflicht des Staates
03. Seit 2008 gibt es vom BVG das IT-Grundrecht Es wird mit den Datengeschäften mit Füßen getreten. Obwohl das Urteil die Schutzpflicht des Staates definiert.

Persönlichkeitsrechte
04. Es müssen die Menschenrechte auf Privatsphäre mit der Innovationswut und den wachsenden Eingriffen in das Persönlichkeitsrecht abgeglichen werden.

Manipulation
05. Durch die Algorithmen der „sozialen“ Medien werden des Bürgers Werteentscheidungen manipuliert. Bei Suchanfragen werden nur die Informationen gefiltert, die dem Erfahrungshorizont des Kunden (Nutzer) entsprechen. So wird er in seiner Nachrichtenblase gefangen. So werden abwägende, widersprüchliche Informationen und Wertungen weggeblendet.
Die Forderungen des Europäischen Gerichtshofs und des Verfassungsgerichts werden vernachlässigt. Der Staat reagiert hier später und langsamer als jeder funktionierende Feuermelder.
In der Datenschutzverordnung wird zwar bestimmt, dass nur eine informierte und unmissverständlich abgegebene Einwilligung in Form einer Erklärung oder einer sonstigen eindeutigen Handlung wirksam ist. Darüber hinaus muss, wenn die Verarbeitung auf einer Einwilligung beruht, der für die Verarbeitung Verantwortliche nachweisen können, dass die betroffene Person ihre Einwilligung zu der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten erteilt hat.
Doch in der Praxis geht der ungefragte Datenhandel ungebremst weiter. Weiterlesen

Ein toller Start!

Für alle diejenigen, die schon wieder in die Schule müssen, aber auch für diejenigen, die dieses großartige Ereignis in den nächsten Wochen noch vor sich haben. Viel Vergnügen, die Redaktion!


Eine Satire von Gabriele Frydrych

Der Schulparkplatz ist endlich neu asphaltiert, Büsche blühen ringsum. Über dem Eingang zu unseren Bildungsleuchtturm hängt ein Spruchband: „Guten Start!“ Frau Walke, meine Elternvertreterin, drückt mir die Hand: „Schön, dass Sie wieder da sind! Mein Gustav hat Sie richtig vermisst.“

Der Schulleiter strahlt: „110 Prozent Lehrerausstattung! Und darunter nur zwei Quereinsteiger, ganz erfahrene und souveräne Leute. Wir sind gut aufgestellt!“ … weiter


 

 Noch mehr lesen von Gaby Frydrych? Unbedingt!! Hier geht es zu allen ihren Satiren im Magazin Auswege


©Foto: guvo59, pixabay.com, Lizenz: CC0

 

 

Kind und Nationalismus: Was Hänschen lernt

von Georg Schuster*

In seinem neuen Aufsatz schreibt Georg Schuster über Patriotismus, Nationalismus, die Liebe und die Erziehung zur Nation und untersucht die Hintergründe dieser Phänomene.

Warum das Vaterland lieben? Auch auf diese Frage gibt der Autor Antworten.

In den Kapiteln „Didaktik der Nationalerziehung“ und „Adoleszenz als natürliche/notwendige Anpassung (Piaget/Hegel)“ werden die Aussagen des konservativen Erziehungswissenschaftlers Wolfgang Brezinka untersucht und die (Fehl-)Meinungen und Widersprüche von Jean Piaget und Friedrich Hegel diskutiert.

Die „Vaterlandsliebe“ ist „in der Sache eine wirklich nicht leicht zu knackende Nuss“, wie Georg Schuster am Schluss seines Aufsatzes feststellt. Die kindliche und die erwachsene Form des praktizierten Nationalismus kann man noch als „Unverstand“ bezeichnen. Erschütternd ist der wissenschaftliche „Unverstand“ hinsichtlich Patriotismus und Nationalismus: „Wissenschaft dieser Art ist um die Dürftigkeit und die Widersprüche ihrer Argumente offenbar nicht weiter besorgt.“

weiter (zum Lesen am Bildschirm, 22 S. )

Download der Printausgabe (pdf-Datei zum Ausdrucken mit einer kleineren Schrift und einem engeren Zeilenabstand gestaltet, 17 S.)


*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt.


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Das Scheitern der Pseudo-Inklusion

Beklagte Missstände, unangenehme Wahrheiten und dringliche Umsteuerungen

von Hans Wocken

Inklusionskritik ist in Mode gekommen und gesellschaftsfähig geworden. Die Inklusionskritiker und -gegner haben die schulische Inklusion gründlich schlecht geredet. Sie kritisieren schulische Inklusion allerdings nicht, um sie zu optimieren. Nein, sie wollen in Wahrheit schulische Inklusion restriktiver handhaben und im Tempo drosseln, am liebsten aber abschaffen und verhindern. Und deshalb muss Inklusion madig gemacht werden.

Die Antiinklusionskampagne ist dabei nicht zimperlich und beschwört nicht etwa einige Kinderkrankheiten der Inklusion, sondern gleich den vollständigen Untergang des deutschen Bildungssystems. … weiter


©Grafik: OpenClipart-Vectors, pixabay.com, Lizenz: CC0

Die große Leere

Eine Satire von Gabriele Frydrych

Vorbei. Gespenstische Stille im Haus. Auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung schleppt sich mein Mann durch die Räume. Meist sitzt er allerdings im Fernsehsessel und starrt auf den leeren Bildschirm. Seine Augen haben jeden Glanz verloren. Seine Schultern hängen, seine Körpersprache ist traurig, müde und schlaff. Auf Fragen antwortet er mechanisch bis gequält. Wenn er überhaupt antwortet. Unter „tiefer Depression“ fasst das Internet diese Symptome zusammen. Die Psychologen im Bezirk sind allerdings ausgebucht. „Damit kommen jetzt nach der WM viele Patienten“, sagt die Arzthelferin. „Rufen Sie in drei Monaten wieder an, wenn die Symptome weiter anhalten. Meist geht diese Art von Depression aber von selber wieder weg. Spätestens dann, wenn die Bundesliga-Saison beginnt.“ … weiter


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Kinderverziehung heute

Eine Rezension von Detlef Träbert

„Der Weg des geringsten Widerstandes führt immer bergab.“ Das ist einer der zahlreichen knackigen Sätze aus einem bemerkenswert knackigen Buch mit dem Stabreim-Titel „Schonen schadet“, Untertitel: „Wie wir heute unsere Kinder verziehen“. Autor ist Andreas Müller, Leiter des Instituts Beatenberg, einer reformpädagogischen Schule in der Schweiz. … weiter

 

Digitale Medien in der Kita

Eine Rezension von Christiane Hofbauer

Während der Einsatz digitaler Medien in Schulen unumstritten ist, sind im frühkindlichen Bereich viele Eltern wie PädagogInnen skeptisch und fragen sich, ob und in welcher Form eine Nutzung digitaler Medien in diesem jungen Alter überhaupt sinnvoll ist.

Monika Ullmann und Marion Lepold geben darauf und auf viele andere Fragen in ihrem Buch „Digitale Medien in der Kita“ Antworten. … weiter

„The president is missing“

Politainment in der Trump-Ära

von Johannes Schillo

Ein aktueller Bestseller vom ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Erfolgsautor James Patterson verspricht tiefen Einblick ins Räderwerk der Politik – schließlich hat der eine mal die Kommandomacht in Händen gehabt und der andere weiß, wonach das Publikum verlangt.

Medienpädagogisch wird derlei „Politikvermittlung“ schon seit längerem diskutiert: Ist und bleibt die populäre Kultur nun Manipulation oder kann sie vielleicht doch dabei helfen, politikfernen Menschen das Zeitgeschehen nahezubringen oder sonstwie aufbauend zu wirken? … weiter 


 

 

weitere Aufsätze und Rezensionen von Johannes Schillo im Magazin Auswege

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