Dieser Streit muss sein

Eine Rezension von Detlef Träbert

„Die Allianz aus Bildungspolitik und Sonderpädagogik verfälscht und diskreditiert das Menschenrecht auf inklusive Bildung.“ Mit diesem schlagkräftigen Satz beginnt der Klappentext auf der Rückseite eines dünnen Büchleins, das eines der dicksten Bretter des deutschen Bildungswesens anbohrt. Die „Streitschrift Inklusion“ ist das wichtigste bildungspolitische Buch der aktuellen Gegenwart. … weiter

50 Jahre 1968 – ein sehr persönlicher Rückblick einer Lehrerin

von Brigitte Pick

1968 ist 50 Jahre her und die Gazetten sind voll von Berichten über das sagenumwobene Jahr. Die meisten Schreiber waren zu jung oder gar nicht beteiligt an den Unruhen, andere Beteiligte distanzieren sich und sind nun wertekonservativ.

Die Alltagskultur der 60er Jahre atmete einen repressiven Muff und äußerte sich in der Parole, die bei einer Rede des damaligen Bürgermeisters im Audi Max der FU Berlin hinter seinem Rücken prangte: „Und solche Idioten regieren uns!“ Die Ordinarienuniversität wurde in Frage gestellt. Die verlogene Sexualmoral, die Diskriminierung von Homosexuellen, die rassistischen Vorurteile, die Zwanghaftigkeit von Ordnungsvorstellungen riefen Widerspruch hervor. Die Parteigänger der Nazis waren in Politik, Verwaltung, in der Justiz und Wirtschaft wie in den Medien weiterhin tätig. … weiter


©Grafik: geralt, pixabay, CC0

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund als Multiplikatoren in der integrativen Arbeit

Die Präsentation wurde im Mai 2017 auf der Konferenz für Integrationsbeauftragte in Ingolstadt gezeigt. 

von Iryna Savchenko*

Kundgebung „Rassismus Ade –Vielfalt Olé!“ am 21. März 2017 in Ansbach

Es werden vier zentrale Themen für  die Integration in Form von erzieherischen Aufgaben dargestellt und mit Zitaten beschrieben. Zahlreiche Fotos illustrieren die Integrationsarbeit.

Die Autorin will vermitteln, dass „Integration“ ein sehr langfristiger Prozess ist und sehr viele Ressourcen,  Zeit, Fachkenntnisse, Geduld und Energie braucht.

Download der Präsentation (pdf-Datei)


*Iryna Savchenko ist Integrationsbeauftragte der Stadt Ansbach
©Foto: Iryna Savchenko

Alternative Parlamentsarbeit für Deutschland

Die AfD schreitet zur Tat

von Johannes Schillo

Die AfD – die „Alternative für Deutschland“ – hat sich als Teil des deutschen Parteien- und Parlamentssystems etabliert. Dieser „rechtspopulistische“ Aufschwung war im Auswege-Magazin schon mehrfach Thema (vgl. z.B. Schillo 2017), speziell im Blick auf bildungspolitische Programmatik und Aktivitäten der neuen Oppositionsbewegung.

Volksbildung im streng nationalen Sinne ist der Partei ein besonderes Anliegen und sie räumt der Bewusstseinsbildung durch Medien, Pädagogik und politische Kultur hohe Priorität ein. Dadurch, dass sie mittlerweile im Bundestag und in 14 Landesparlamenten vertreten ist, hat sich ihr Wirkungsbereich vergrößert. Wie nutzt sie ihn? … weiter

Impulskarten für Unterricht, Teamentwicklung und individuelle Beratung

Eine Rezension von Günther Schmidt-Falck

Das Gelingen von Unterricht und Gruppensitzungen hängt nicht zuletzt vom Einstieg, von der Motivation und von der Hinführung zum Thema ab. Sind die Teilnehmer_innen neugierig auf das Thema, wollen und können sie etwas zum Thema beitragen? Sind sie mit ihrer ganzen „Person“ bei der Sache? Mit ihrem Erleben und ihren „Sinnen“? Gelingt es der Gruppenleitung, eine Situation zu schaffen, in der Schüler_innen Ideen äußern, Vermutungen formulieren, Gefühle zeigen? Sich äußern?

An diesem Punkt setzen Petra Valentin und Didier Kulikowsky-Valentin an. Sie haben eine Sammlung von Fotokarten erstellt: IMPULSKARTEN – geeignet für Beratung, Supervision, Teamentwicklung, Therapie, Mediation, Sprach- und Deutschunterricht, Religion und Darstellendes Spiel. … weiter

Fünfzig Jahre ’68 im Spiegel der demokratischen Öffentlichkeit: Ein „Urknall“ hat wieder Geburtstag

von Georg Schuster*

„Auf die Frage, was von 1968 geblieben ist,
soll [der Sozialphilosoph] Jürgen Habermas geantwortet haben:
[die ehemalige CDU-Ministerin] Rita Süssmuth.“
(die zeit u.a.)

Wechselhafte und konkurrierende Deutungen erfährt das Jahr 1968 anlässlich seiner Jubiläen nicht nur in Deutschland. Nicolas Sarkozy zum Beispiel bestritt im Wahlkampf 2007 dem Erbe vom Pariser Mai 68 die Reputation, weil es einen „intellektuellen und moralischen Relativismus etabliert“ sowie „Werte und Ordnung namentlich im Schulwesen zerstört“ habe (europe1.fr 20.10.17; eig. Übers.). François Hollande dagegen verteidigte die Bewegung, welche „das Streben der Jugend“ zum Ausdruck brachte, „die schon damals glaubte, eine andere Welt sei möglich“. Emmanuel Macron schließlich, der sich auch mal mit Daniel Cohn-Bendit sehen lässt, möchte „ohne Dogmen und Vorurteile“ auf dieses Jahr zurückkommen und „Lehren ziehen“, „denn 68 war die Zeit der Utopien und Desillusionierungen, wo es uns heute an Utopien mangelt“. … weiter


*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt.


 

weitere Beiträge von Georg Schuster im Magazin Auswege

Offener Ganztag – schwierige Arbeitsbedingungen und wenig Wertschätzung durch den Sachaufwandsträger

AUSWEGE im Gespräch mit einer Mitarbeiterin in einer Offenen Ganztagsschule

AUSWEGE: Seit wann arbeiten Sie im „Offenen Ganztag“ (OGt) der Mittelschule?
Ich bin seit drei Jahren im offenen Ganztag.

Wie viele Schüler werden denn in diesem Schuljahr betreut?
Wir betreuen in diesem Schuljahr über 70 Kinder und Jugendliche.

Was hat Sie dazu bewogen, sich auf die Stelle zu bewerben?
Für mich war der kurze Weg zur Arbeit sowie die perfekten Arbeitszeiten ein Argument, mich zu bewerben. Außerdem hatte ich an der Herausforderung, mit Kindern zu arbeiten, großen Spaß.

das ganze Gespräch lesen

Worüber reden wir, wenn wir über Kunst reden? (Teil 3)

Fortsetzung mit Teil 3:


Vom Wirken der unsichtbaren Hand

von Stefan Oehm

„Ein tausendmal gelesenes Buch – das sind tausend verschiedene Bücher.“
Andrej Tarkowskij: Von der Verantwortung des Künstlers, 1967

„Erst durch die Handlung des Betrachters entsteht ein Werk.“
Franz Erhard Walther

1. Einleitung

Auch wenn viel darüber gestritten wird, ob nun das eine oder andere Werk aus welchem künstlerischen Bereich auch immer nun wahre Kunst ist oder doch eher ziemlicher Kappes – man bekommt trotz aller unterschiedlicher Meinungen erstens den Eindruck vermittelt, dass alle Teilnehmer des Diskurses, vom Stammtisch bis zur Alma Mater, wissen, worüber sie reden, wenn sie über Kunst reden. Und zweitens, dass alle, wenn sie über Kunst reden, über das gleiche reden.

Mich beschleicht allerdings in beiden Fällen das ungute Gefühl, dass dem nicht so ist und auch noch nie so war. Ziel dieses Essays ist der Versuch, eben diesem Eindruck Ausdruck zu verleihen.

weiter mit Teil 3


Bisher sind erschienen:

Direktdownload Teil 1 als pdf-Datei

Direktdownload Teil 2 als pdf-Datei

Aus den Niederungen einer „Kulturnation“

von Gabriele Frydrych

Foto: I.Friedrich / pixelio.de

Heute oute ich mich. Meine Leser haben Ehrlichkeit verdient! Ich sehe Privatfernsehen. Und zwar nicht nur Spielfilme mit 30 Werbeblöcken, sondern richtig geistig-seelischen Müll.

Natürlich tue ich das aus rein wissenschaftlichem Interesse. Schließlich bin ich als Lehrerin für die Medienkompetenz und die ethische Haltung meiner Schüler verantwortlich. Und wenn man den Teufel austreiben will, muss man genau studieren, in welcher Gestalt er sein Unwesen treibt. … weiter

 

Inklusion und das Gymnasium

Juristische Anfragen und erste Antworten

von Hans Wocken

Die nicht unbeträchtlichen Mängel in der Umsetzung der schulischen Inklusion haben die einstige „Willkommenskultur“ gekippt. Eltern, Lehrer und Schulen, die vormals die schulische Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen als eine „gute Idee“ ansahen und begrüßten, sind angesichts der nennenswerten Umsetzungsprobleme enttäuscht, hegen nun Zweifel und Skepsis oder agieren sogar offen oder verdeckt gegen die schulische Inklusionsreform. Bei den Landtagswahlen 2017 in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war Inklusion ein zentrales Wahlkampfthema.

Im April 2018 hat die eh aufgeregte und aufgekratzte Inklusionsdebatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Auslöser war ein sorgfältig recherchierter Bericht in der Regionalzeitung „Weser-Kurier“, der im Lokalteil Bremen platziert war und deshalb keine umgehende Beachtung fand. Diesem ersten Bericht folgte schon zwei Tage später ein Artikel im publizitätsträchtigen SPIEGEL: „Gymnasium in Bremen: Schulleiterin verklagt Senat wegen Inklusion“.

Der folgende Beitrag dreht sich um die juristischen Fragen, die die Bremer Klage gegen Inklusion am Gymnasium aufwirft. … weiter mit dem Text zum Lesen am Bildschirm (pdf-Datei, 16 S.)

Text für einen Ausdruck aufbereitet (kleinere Schrift und Zeilenabstände, verkleinertes Foto), pdf-Datei, 13 S.


©Foto: bbroianigo / pixelio.de

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