Alles bewältigt? Eine „Erinnerungskultur“, die Deutschland dient

von Johannes Schillo

„Diktaturen im Blick“ schreibt die vom Deutschen Bundestag herausgegebene Wochenzeitung Das Parlament (Nr. 47-48, 2019) über das 2019 neu aufgelegte Bundesprogramm „Jugend erinnert“, das die „Wissensvermittlung über die NS-Terrorherrschaft und die SED-Diktatur in der jungen Generation“ stärken soll.

Es wird also, für jeden erkennbar, regierungsoffiziell eine Gleichsetzung der beiden „Diktaturen“ vorgenommen – damit in der Konsequenz auch eine Verharmlosung der nationalsozialistischen Ausrottungs- und Expansionspolitik –, die die Programmverantwortlichen, wenn sie darauf angesprochen werden, meist von sich weisen. Zu den Errungenschaften der deutschen „Erinnerungskultur“ hier einige Hinweise anlässlich aktueller Stellungnahmen. … weiter

30 Jahre Mauerfall – Wie lebten und arbeiteten Migrant*innen in der DDR?

Mitteilung: Technische Universität Berlin

In der Webdokumentation „Eigensinn im Bruderland“ des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin berichten Zeitzeug*innen von ihren Erfahrungen als Migrant*innen in der DDR

Zwischen 1951 und 1989 studierten circa 70.000 junge Menschen aus über 125 Ländern in der DDR, etwa die Hälfte kam aus sogenannten befreundeten Staaten wie Vietnam, Mosambik, Kuba oder Chile. Neben Studierenden und politisch Verfolgten bildeten jedoch „ausländische Werktätige“ die größte Gruppe von Migrant*innen. Bilaterale Abkommen sollten ihnen eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung garantieren, doch die Realität sah nicht selten anders aus.

In der Webdokumentation „Eigensinn im Bruderland“ des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA) der TU Berlin geben Zeitzeugeninterviews und animierte Illustrationen persönliche Einblicke in das Leben von Migrant*innen in der DDR. Akten der DDR-Behörden und Einführungstexte erläutern die politischen Hintergründe. … weiter

Direkt zur Webdokumentation: „Eigensinn im Bruderland“


Quelle:
www.tu-berlin.de
www.idw-online.de

Eine Diktatur und ihr Nachleben: Uni Hildesheim forscht über Erziehung und Bildung in der DDR

Mitteilung: Stiftung Universität Hildesheim

Aufarbeiten der Geschichte: Forschungsteams der Universität Hildesheim untersuchen anhand der vollständigen Bestände der Kinder- und Jugendliteratur und der Schulbücher der DDR sowie von Interviews mit Zeitzeug*innen die darin erzählten Mythen über Erziehung und Bildung. Dabei kooperiert die Arbeitsgruppe um Professorin Meike Sophia Baader und Professor Michael Corsten mit Universitäten und Bibliotheken in Berlin und Rostock.

Ein Ziel des gesamten Verbundprojekts ist es, die Erkenntnisse für Forschung und Lehre, für die politische Bildung als auch für Museen und Schulen aufzubereiten und das Wissen digital verfügbar zu machen. … weiter


Quelle: www.uni-hildesheim.de

Unterrichtsmaterial – Friedliche Revolution in der DDR: Der Umbruch und die Umwelt

gsf – So wird die Reihe „Umwelt im Unterricht“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zum Thema Umweltschäden in der DDR und Umweltsituation nach 1989 präsentiert:

Smog, vergiftete Flüsse und wilde Mülldeponien: Die schweren Umweltschäden in der DDR waren Ende der 1980er-Jahre vielerorts nicht zu übersehen. Doch Umweltdaten hielt die Regierung geheim. Erst während der friedlichen Revolution wurde das Ausmaß der Belastung bekannt. Welche Rolle spielten Umweltthemen in der DDR? Wie entwickelte sich die Umweltsituation nach der friedlichen Revolution von 1989?

Das Thema wurde schon mal im September 2011 herausgegeben, im September 2019 wurde es vollständig überarbeitet. Weiterlesen

Über die gar nicht merkwürdige Karriere der untertänigen Protestparole: „Wir sind das Volk!“

Logo Gegenrede.gifGegeRede 34

von Freerk Huisken

Es tobt ein Streit: Wer ist heute berechtigt, die mit viel nationaler Geschichte belastete Parole „Wir sind das Volk!“ zu rufen. Natürlich halten sich beide Parteien für äußerst berechtigt. Und natürlich werfen sie sich ebenso wechselseitig den Missbrauch dieser Protestlosung vor. Die Pegida-Demonstranten skandieren zu jeder Rede, in der ihre Beschwerden zusammengetragen werden, dass nur sie das Volk seien. Umgekehrt die Anti-Pegida-Demonstranten: Nicht die, sondern wir sind das – wahre deutsche – Volk! Wer hat recht? Beide haben sie recht. Und beide liegen sie daneben…. weiter


logo-text-file

Die bisherigen GegenReden von Freerk Huisken anzeigen

Geschichte der DDR

Die Bundeszentrale für polit. Bildung hat den Falter Zeitgeschichte Nr. 4 herausgebracht:

"Der neue Falter Zeitgeschichte wagt wie immer den Blick zurück – diesmal auf die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Der Zeitstrahl zeigt die wichtigsten Entwicklungsschritte der DDR, mit spannenden Zusatzinfos und aufwendig illustriert. … Die Rückseite präsentiert Publikationen der bpb zum Themenblock DDR, die besonders geeignet für den Unterricht sind."

Der Autor: Dr. Eckart Thurich, Seiten: 1, Erscheinungsdatum: Oktober 2014, Erscheinungsort: Bonn, Bestellnummer: 5438

tipÜbersichtlich gestaltet; klasse Grafiken, gute erklärende Textchen; zum Ausdruck schlecht geeignet, weil die Grafikleute anstelle von mehreren DIN A-4-Seiten 1 sehr lange Seite gemacht haben (ist ein ziemliches Gefummel und Geschneide beim Drucken) – zum Ansehen am PC taugt das Dokument. Also besser kostenlos bestellen – auch in höherer Stückzahl für die Arbeit in der Klasse möglich. Auf geht's:

Hier kann man die pdf-Datei herunterladen (schwarz/weiß oder farbig, 7,1 MB) oder kostenlos bestellen

 

50 Jahre Mauerbau – Unterrichtsmaterial

Der Blick hinter die Kulissen

Mitteilung: Bundeszentrale für politische Bildung

Einzigartige Videoclips mit Hintergrundinformationen zum Mauerbau, zur Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie, zur Kubakrise und dem Kalten Krieg stehen pünktlich zum 50. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August auf der Internetseite www.chronik-der-mauer.de zur Verfügung. Die zum Teil bisher unveröffentlichten Interviews mit Beratern von John F. Kennedy oder Willy Brandt, dem Übersetzer von Walter Ulbricht oder dem Sohn von Nikita Chruschtschow geben den Blick auf die Hintergründe frei.

Weiterlesen

Dem DDR-Kinderbild auf der Spur

Mitteilung: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Brav, strebsam und lernwillig? Oder aufsässig, faul und disziplinierungsbedürftig? Wie wurden die Kinder dargestellt, die in der ehemaligen DDR in den Unterstufenklassen unterrichtet und erzogen wurden? Mit dieser und anderen Fragen befasst sich ein neues bildungshistorisches Forschungsprojekt an der Universität Würzburg. … weiter

„Feindliches Fernsehen“

Rezension: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Fernsehen in der DDR war sowohl für die Zuschauer als auch für die Programmmacher mehr als nur das DDR-Fernsehen. Der Blick in den Westen bzw. in seine Fernsehprogramme war allgegenwärtig: Im Osten sah man auch den Westen. Doch warum verlor die DDR den „Kalten Krieg im Äther“?

In einer wissenschaftlichen Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) untersuchte die Medienwissenschaftlerin Dr. Claudia Dittmar, warum das DDR-Fernsehen den Konkurrenzkampf mit dem „Westfernsehen“ nicht gewinnen konnte. … weiter

Quelle: PM v. 22.11.2010, idw / Uni Halle-Wittenberg – ©Foto: transcript-Verlag

1 2