Ganztagsschule kein Allheilmittel

Mitteilung: Hochschule Coburg

Grundschüler mit Migrationshintergrund, die eine Ganztagsklasse besuchen, erzielen keine besseren Noten als ihre Mitschüler, die mittags nach Hause gehen. Dies ergab eine Studie der Hochschule Coburg.

Für ihr Masterarbeit untersuchte eine Studentin der Sozialen Arbeit die schulischen Leistungen von Schülern mit Migrationshintergrund einer Grundschule in den Fächern Deutsch, Mathe sowie Heimat- und Sachkunde. Eine Gruppe besucht den Ganztagsunterricht, die andere geht nur halbtags in die Schule.

Entgegen der häufig vertretenen Meinung ergab sich in der Untersuchung unter Leitung von Prof. Dr. Michael Lichtlein kein Notenunterschied. Allerdings lässt sich bei den Schülern der Ganztagsklassen eine signifikant höhere soziale Kompetenz feststellen. Sie können mit unangenehm erscheinenden Situationen häufig sozial angemessener umgehen. Prof. Lichtlein folgert: „Die Ganztagsschule ist nicht das häufig beschworene Allheilmittel. Damit sie sowohl ihren Bildungs- als auch ihren sozialen Auftrag erfüllen kann, braucht sie mehr Unterstützung.“ Dazu zählen für Prof. Lichtlein neue pädagogische Konzepte, die fachliche Zusammenarbeit von Lehrern und Sozialarbeitern und eine verstärkte Forschung in diesem Bereich.

Pressemitteilung v. 27.2.2013
Dr. Margareta Bögelein
Hochschulmarketing und Kommunikation
Hochschule Coburg
Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news521132

Schwarzbuch 2 – Arbeit in Integrationskursen

Vorstellung des Schwarzbuches der GEW zum Bereich Integration – Brief des GEW Hauptvorstandes

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

gerne möchten wir Sie auf das „Schwarzbuch 2. Arbeit in Integrationskursen“, das der Hauptvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) jetzt herausgegeben hat, aufmerksam machen (s. Anlage).

Mit dem Band weisen wir auf den Skandal hin, dass die Lehrkräfte, die für die Vermittlung der deutschen Sprache an Migrantinnen und Migranten im Rahmen der Integrationskursverordnung verantwortlich sind, ins soziale Abseits gedrängt werden – und zwar in staatlicher Regie: Das Bundesamt für Migration, das den Weisungen des Bundesinnenministeriums folgt, steuert die Integrationskurse.

Das Schwarzbuch weist nach: Für ihre Arbeit in Integrationskursen erhalten akademisch qualifizierte Lehrkräfte Vergütungen am Rande des Existenzminimums, ohne soziale Absicherung durch den staatlichen Auftraggeber – eine eklatante Ungerechtigkeit im Vergleich zu anderen Pädagoginnen und Pädagogen im öffentlichen Dienst! Altersarmut ist vorprogrammiert.

Die Integrations-Lehrkräfte wehren sich, gemeinsam und mit gewerkschaftlicher Unterstützung. Sie erheben ihre Stimme, machen Aktionen, wenden sich an politisch Verantwortliche – bis hin zum Bundespräsidenten und zur Bundeskanzlerin. Auch darüber und die konkreten Forderungen zur Veränderung der Situation informiert das Schwarzbuch.

Die GEW will mit dem Band sowohl die parlamentarischen Initiativen im Deutschen Bundestag unterstützen, die Lage der Lehrkräfte in Integrationskursen zu verbessern, als auch die verantwortlichen Entscheidungsträger auffordern, die Unterbezahlung und soziale Unsicherheit der Pädagogen in Integrationskursen endlich zu beenden.

Mit freundlichen Grüßen
Stephanie Odenwald, Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Berufliche Bildung/Weiterbildung
Ulf Rödde, GEW-Pressesprecher

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Alphabetisierung als Arbeitsamtsmaßnahme – ein Erlebnisbericht

von Martin Schönemann

Nach dem Referendariat bekam ich keine Stelle im staatlichen Schuldienst, jedenfalls nicht sofort und an meinem Wohnort. Ich war gerade Vater geworden und irgendwie musste schnell eine berufliche Beschäftigung her.

Es dauerte nicht lange, dass auf meine zahl- und wahllosen Bewerbungen eine Antwort kam. Es ging um eine Stelle als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache. … weiter

©Foto: S. Hofschlaeger / www.pixelio.de

 

Weitere Aufsätze von Martin Schönemann

Alphabetisierung im Integrationskurs – ein Erlebnisbericht

von Martin Schönemann

Die Integrationskurse des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, eine Behörde des Innenministeriums) sollen Menschen mit Migrationshintergrund sprachlich, aber auch kulturell in die deutsche Gesellschaft integrieren. Sie sind ein typisches Produkt der Umstrukturierungen der einstigen rot-grünen Bundesregierung, die unter dem Namen „Agenda 2010“ bekannt geworden sind.

Nach meiner Erfahrung unterscheiden sie sich grundsätzlich von den „Maßnahmen“ genannten Veranstaltungen, die für das Arbeitsamt oder dessen Partner- und Nachfolgeorganisation, die Arge, durchgeführt werden. … weiter

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

Bildungschancen für Migranten: gleich gut, gleich schlecht

Keine ethnische Diskriminierung bei Gymnasialempfehlungen nachweisbar

Mitteilung: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)

Bei vergleichbaren Leistungen und ähnlichem sozialem Hintergrund werden Migrantenkinder mindestens so oft ans Gymnasium empfohlen wie ihre deutschstämmigen Mitschüler.

WZB-Bildungsforscherin Cornelia Gresch bestätigt in einer Studie, dass Kinder mit Migrationshintergrund am Ende der Grundschule seltener eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten als andere. Sie kann diesen Nachteil aber vollständig auf den häufig niedrigeren sozialen Status und geringere schulische Kompetenzen der Kinder zurückführen. Ethnische Diskriminierung ist an dieser Stelle der Bildungsbiografie also nicht direkt nachweisbar. … weiter

Quelle: PM v. 31.5.2012 – WZB – www.wzb.eu

Deutsch als Fremdsprache – Arbeitsblätter

Der Schubert-Verlag hat eine ganze Reihe an Arbeitsblättern im pdf-Format und als Online-Übungen veröffentlicht – von der Grundstufe bis zur Oberstufe des Fremdsprachenlernens.

Themenauswahl: Artkel, Satzbau, Wortschatz, Perfekt, Konjugation, Fallbsrimmungen, freies Schreiben, Redewendungen u.a.mehr

Die Arbeitsblätter lassen sich sehr gut auch in der Grundschule oder in FöS oder Hauptschulen einsetzen.

Alle Materialien dürfen mit Quellenangabe für Unterrichtszwecke genutzt und vervielfältigt werden. Eine kommerzielle Nutzung ist ausdrücklich ausgeschlossen und unterliegt dem Urheberrecht.

Hier geht es zu den Arbeitsblättern der Grundstufe.

Alle 99 Arbeitsblätter der Grundstufe können auch als komplette pdf-Datei heruntergeladen werden (siehe Ende des oberen Seitendrittels).

Weitere Materialien lassen sich über die Sidebar links außen aufrufen.

Hunger

Ein Film von Marcus Vetter und Karin Steinberger – Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung

Rezension von Günther Schmidt-Falck

Küstenwache Mauretanien – eine gespenstische Szenerie – Radarbildschirme – Soundcollagen im Hintergrund. Mauretanien liegt an der Westküste von Afrika. Für die Flüchtlinge, die von der Küstenwache aufgespürt werden sollen, gibt es nur Europa oder den Tod. Flüchtlingshelfer kommen zu Wort. Bilder von Hungernden werden eingeblendet. … weiter

Flucht und Migration

Migranten – Vermittler zwischen den Welten
Informationstext aus der Zeitung der Welthungerhilfe mit Arbeitsaufträgen über die Arbeit von Migranten, ihre Lebensbedingungen in den Industrieländern und über die Rolle, die sie als Brückenbauer in ihre Heimatländer im Rahmen der Entwicklungshilfe spielen könnten. Gut geeignet als Infotext ab leistungsstarken Hauptschülern in der 9. Klasse. Der Text liegt    als pdf-Datei    als Microsoft-doc-Datei  und  als OpenOffice-Datei ab 3.0   zum Download vor.

Ethik

Im richtigen Leben – Probleme mit einer Geschlechtsumwandlung
Viviane Amann ist Tanzlehrerin. Früher hieß sie Fridolin und war Tanzlehrer. Im Text werden die Probleme von Viviane vor und nach ihrer Geschlechtsumwandlung beschrieben. Der Text liegt neben dem pdf-Format im OpenOffice- und im Microsoft-Format vor, falls eine Änderung der Arbeitsaufträge benötigt wird. Arbeitsaufträge und Hinweis zur Bearbeitung im Unterricht liegen bei.
Download als pdf-Datei   als OpenOffice-Datei   als MS-Word-Datei

Migration – Flucht – Rassismus
[sweet:home] Leben in zwei Welten. Eine Arbeitshilfe (DVD) des Bayerischen Flüchtlingsrates für den Ethik- und den Deutschunterricht.
Bei [sweet:home] handelt es sich um eine DVD, die sowohl im Ethik- aber auch im Deutschunterricht eingesetzt werden kann, um mit Jugendlichen Themen wie Rassismus, Migration und Flucht aber auch Identität ganz allgemein zu diskutieren. Die DVD kann kostenlos beim Bayerischen Flüchtlingsrat bestellt werden. Weitere Infos auf in der pdf-Datei: Download

Grundschüler leben Integration vor

Erstklässler beziehen Kinder aus anderen Kulturen stark ins soziale Miteinander ein. Das zeigt die bundesweit erste Studie zur Integration von Migranten in dieser Altersgruppe. Federführend bei der Studie war die Uni Würzburg.
Bericht: idw/Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Etwa 60 Prozent der Grundschüler aus ersten Klassen geben an, einen Freund anderer ethnischer Herkunft zu haben. Vor allem Kinder mit Migrationshintergrund zeigen sich kulturell sehr offen: Vier von fünf nennen einen Freund, der nicht aus dem gleichen Land stammt wie sie selbst; ein Drittel dieser Freundschaften besteht zu deutschen Kindern. Auch die deutschen Erstklässler nennen zu 40 Prozent einen andersethnischen Freund. …weiter

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