Erste umfassende Studie über Bewegung und Sport in der Ganztagsschule

balancoireMitteilung: Technische Universität Braunschweig

Das Thema „Ganztagsschule“ ist in Deutschland von hoher bildungspolitischer und schulkultureller Relevanz. In den vergangenen 40 Jahren hat es in diesem Bereichen kaum ein Reformprojekt mit vergleichbarem Veränderungspotential gegeben.

Begleitet wird die Ganztagsschulentwicklung von einer Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen. Dazu gehört auch die nun vorgelegte Veröffentlichung „Bewegung und Sport in der Ganztagsschule“ unter der Herausgeberschaft von Prof. Reiner Hildebrandt-Stramann vom Seminar für Sportwissenschaft der Technischen Universität Braunschweig. … weiter

Quelle: TU Braunschweig/idw-online.de

Gutachten „Zwischenbilanz Ganztagsgrundschulen: Betreuung oder Rhythmisierung?“

Am 6.11.2013 stellte der Aktionsrat Bildung sein Gutachten "Zwischenbilanz Ganztagsgrundschulen: Betreuung oder Rhythmisierung?" in München vor. Der Aktionsrat Bildung wurde 2005 von der "vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V." ins Leben gerufen.

Hier kann das Gutachten heruntergeladen werden (pdf-Datei)

Rosemarie Hein von der Bundestagsfraktion DIE LINKE hat das Gutachten kommentiert:

"Die Feststellung, dass Ganztagsschulen gegenüber den Halbtagsschulen keine messbaren Verbesserungen bei der Chancengerechtigkeit bringen, ist nicht sehr verwunderlich. Ganztagsschulen allein sind schließlich kein Patentrezept gegen die soziale Ausgrenzung und qualitative Defizite in der Bildung in Deutschland.

Es ist erfreulich, wenn sich die deutsche Wirtschaft für den Ausbau von Ganztagsschulen, vor allem auch in gebundener Form, stark macht. Doch es geht nicht in erster Linie um mehr Flexibilität der Eltern bei der Arbeitszeit, sondern um bessere Bildung. Das Nachmittagsangebot darf daher nicht nur der Betreuung dienen.

DIE LINKE befürwortet beim Ausbau von Ganztagsschulen gezielte Förderung der gebundenen Form. Ein rhythmisierter Schulalltag bietet bessere Möglichkeiten für individuelle Förderung und Nachteilsausgleich.

Wenn es um Qualität der Bildung und das Ende von sozialer Ausgrenzung geht, muss man auch deren Ursachen beseitigen, welche auch im gegliederten Schulsystem liegen. Darum wäre es konsequent, wenn sich der Aktionsrat Bildung auch für dessen Abschaffung und für die Entwicklung von Gemeinschaftsschulen einsetzte. Mit dieser Schulform können Ganztagsschulen ihre Potenziale voll zur Wirkung bringen. Es wäre also zu wünschen, dass die Wirtschaftsverbände hinter dem Aktionsrat aus dieser Studie die richtigen Schlüsse ziehen und nicht bei halbherzigen Forderungen stehen bleiben."

Quelle:
PM v. 6.11.2013
Rosemarie Hein
Bundestagsfraktion DIE LINKE
Hervorhebungen: Red. Auswege

Aktueller Stand der Ganztagsschulen

Forschungsteam der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG) legt Bericht einer bundesweit repräsentativen Schulleitungsbefragung vor

Mitteilung: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung

Das Forschungsteam der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen – StEG“ legt den Bericht „Ganztagsschule 2012/2013“ vor. Er ist das Ergebnis einer bundesweit repräsentativen Online-Befragung von 1.300 Leitungen von Schulen mit Ganztagsangeboten. …

Die Ergebnisse lassen sich drei zentralen Themen zuordnen:

(1) Organisationsform und Rahmenbedingungen, unter denen Ganztagsschulen arbeiten,
(2) individuelle Förderung und
(3) Fragen der Chancengleichheit.

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►Direktdownload der ganzen Studie (GANZTAGSSCHULE 2012/2013 Deskriptive Befunde einer bundesweiten Befragung)
 

Ganztagsschule kein Allheilmittel

Mitteilung: Hochschule Coburg

Grundschüler mit Migrationshintergrund, die eine Ganztagsklasse besuchen, erzielen keine besseren Noten als ihre Mitschüler, die mittags nach Hause gehen. Dies ergab eine Studie der Hochschule Coburg.

Für ihr Masterarbeit untersuchte eine Studentin der Sozialen Arbeit die schulischen Leistungen von Schülern mit Migrationshintergrund einer Grundschule in den Fächern Deutsch, Mathe sowie Heimat- und Sachkunde. Eine Gruppe besucht den Ganztagsunterricht, die andere geht nur halbtags in die Schule.

Entgegen der häufig vertretenen Meinung ergab sich in der Untersuchung unter Leitung von Prof. Dr. Michael Lichtlein kein Notenunterschied. Allerdings lässt sich bei den Schülern der Ganztagsklassen eine signifikant höhere soziale Kompetenz feststellen. Sie können mit unangenehm erscheinenden Situationen häufig sozial angemessener umgehen. Prof. Lichtlein folgert: „Die Ganztagsschule ist nicht das häufig beschworene Allheilmittel. Damit sie sowohl ihren Bildungs- als auch ihren sozialen Auftrag erfüllen kann, braucht sie mehr Unterstützung.“ Dazu zählen für Prof. Lichtlein neue pädagogische Konzepte, die fachliche Zusammenarbeit von Lehrern und Sozialarbeitern und eine verstärkte Forschung in diesem Bereich.

Pressemitteilung v. 27.2.2013
Dr. Margareta Bögelein
Hochschulmarketing und Kommunikation
Hochschule Coburg
Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news521132

Die offene Ganztagsschule: Wie kann der Lernort Schule zu einem Lebensort werden?

Beschreibung eines „Schulentwicklungsprozesses“ unter dem Einfluss einer gelungenen Schulsozialarbeit

von Birgit Messerer

gsf – Die Sozialpädagogin Birgit Messerer zieht Bilanz und blickt zurück:
„Vor drei Jahren habe ich das Konzept der Ganztagsschule in offener Form erstellt und immer wieder aktualisiert. Wie sieht nun die Realität aus? Das eine sind die Ziele, die guten Vorsätze, das andere ist die „ach so ernüchternde“ Realität. Stolpersteine gehören zu jeder guten Zielformulierung dazu und diese durfte ich schon recht bald erspüren.“

Am Ende des Aufsatzes befindet sich die Stellungnahme von Jörg Mangold, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Er beschreibt die positiven Veränderungen an der Schule durch die Arbeit einer guten Schulsozialarbeit und engagierten Fachkraft. 

Wer mehr über Ecken und Kanten, aber auch Chancen eines Ganztagesbetriebes erfahren will, ist hier genau an der richtigen Stelle. Trotz seiner Länge ist der Text anschaulich zu lesen und ein spannendes Stück pädagogischer Literatur. … Den ganzen Text lesen

Ausbau der Ganztagsschulen kommt voran, aber Studie bemängelt konzeptionelles Vakuum

Nur 13 Prozent der Schüler besuchen eine gebundene Ganztagsschule
Gute Rahmenbedingungen für individuelle Förderung vor allem in gebundenen Ganztagsschulen – flächendeckender Ausbau kostet jährlich 9,4 Milliarden Euro zusätzlich

Mitteilung: Bertelsmann Stiftung

Immer mehr Schulen in Deutschland stellen auf Ganztagsbetrieb um, aber es fehlen übergreifende Konzepte und Qualitätsstandards. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die das „Reformprojekt Ganztagsschule“ auf den Prüfstand stellt.

Im Schuljahr 2010/11 machte mehr als jede zweite Schule Ganztagsangebote (51,1 Prozent). Gegenüber dem Schuljahr zuvor bedeutet dies einen Anstieg um mehr als acht Prozent. Der Anteil der Schüler, die diese Ganztagsangebote nutzen, steigt dagegen vergleichsweise langsam, von 26,9 Prozent im Schuljahr zuvor auf nun 28,1 Prozent. … weiter

Quelle: PM v. 5.6.12 – Bertelsmann Stiftung/idw

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