Mit Gewalt zur Anerkennung des Ich

Anmerkungen zu „Jugendgewalt“ und „School Shooting“

von Uwe Findeisen

"Jugendgewalt wird in der Öffentlichkeit immer dann zum Thema, wenn sie spektakulär ausfällt, wenn Schüler z.B. zur Waffe greifen und gegen Mitschüler oder Lehrer vorgehen: Erfurt, Emsdetten, Winnenden, St. Augustin – und jetzt Ansbach. Dann wird Betroffenheit über die „unfassbare“ Tat inszeniert." Angesichts des Ansbacher Amoklaufes hat Uwe Findeisen einen profunden und umfassenden Aufsatz zum Thema Jugendgewalt geschrieben. Er untersucht sozialpsychologische, innerpsychische und gesellschaftliche Hintergründe, geht auf Killerspiele genauso ein wie auf Leistungsdruck und das Versagen der Schule. … weiter

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Die Schule ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems

KommentarZum Amoklauf von Winnenden
von Freerk Huisken

Wenn der Philologenverband anlässlich des Amoklaufs von Winnenden eine „Gefahrenzulage für Lehrkräfte“ fordert, hat er in gewisser Hinsicht den Nagel auf den Kopf getroffen. Offensichtlich gibt es auch hierzulande – die us-amerikanischen Schulen mit ihren Überwachungssystemen stehen ohnehin dafür – immer wieder Schüler, die die Schule als eine Art Frontabschnitt erfahren, an dem Lehrkräfte sie so drangsalieren, dass sie glatt an Gegenwehr oder Rache denken. Pure Einbildung oder verfehlte subjektive Deutung eines recht harmonischen Schullebens durch einen Schüler, der die Welt nur noch durch die Brille von Counterstrike-Szenarien sieht, ist das nicht. Man muss gar nicht viel geistigen Aufwand betreiben, um an der Schule Seiten festzuhalten, die Schüler derart „frustrieren“, dass sie immer mal wieder den „ungerechten“, autoritären oder rücksichtslosen Lehrern mindestens im Geiste Rache androhen. …weiter

Erwachsene reden

KommentarEin Kommentar von Joscha Falck

Nach den tragischen Ereignissen von Winnenden stellen sich erneut all die Fragen, die schon nach den Amokläufen von Erfurt und Emsdetten auf der Tagesordnung von Politik, Kriminalpsychologie und Pädagogik standen. Es sind große Fragen, die – wie in einen See geworfene Steinchen – Kreise ziehen und Schlamm aufwirbeln, anstatt Antworten zu geben. … weiter

Deutliche Risikomerkmale bei allen Amokläufern

Studie zu Amok und schweren Gewalttaten an deutschen Schulen
Bericht: Uni Darmstadt

Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Darmstadt zu Amokläufen und schweren Gewalttaten an Schulen kommt zu dem Ergebnis, dass "in allen Fällen deutliche Risikomerkmale im Verhalten und in der Kommunikation der Täter im Vorfeld der Tat identifiziert werden konnten", so Dr. Jens Hoffmann, der Leiter der Studie. … weiter

Gewalt als Strafe gibt es immer noch

Empirische Studie zum Umgang mit Sanktionen in Heimen und Wohngruppen
Bericht: Fachhochschule Dortmund

Harte Strafen bringen wenig. Mit Gesprächen, Wiedergutmachungs- und Arbeitsauflagen reagieren Pädagogen, wenn sich Jugendliche in Heimen und betreuten Wohngruppen daneben benehmen. Die Auswirkungen von Strafen sind unterschiedlich und können auch negative Reaktionen wie weitere Aggressionen auslösen. Irritierend und alarmierend: Über die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte in Heimen und Wohngruppen ist der Ansicht, dass körperliche Gewalt als Strafe auch noch in der heutigen Heimerziehung vorkommt. … weiter

Wie arbeitet das Gehirn von auffälligen Kindern und Jugendlichen?

Bericht: TH Aachen

„Rentner in U-Bahn bedroht“ oder „Jugendliche drangsalieren Mitschüler“: Solche Schlagzeilen spiegeln in den letzten Jahren einen drastischen Anstieg der Zahl tatverdächtiger Kinder und Jugendlicher in Deutschland wider. „Die Ursachen für solches Fehlverhalten bei Heranwachsenden sind sehr komplex“, erläutert Dr. med. Timo Vloet, Oberarzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Aachen.

„Zu den Einflussfaktoren gehören unter anderem das soziale Umfeld, geringe elterliche Aufsicht und ein Erziehungsstil, der entweder übermäßig viele oder zu wenig Regeln für die Kinder aufstellt und diese dann nur inkonsequent durchsetzt.“ Hinzu kommen beispielsweise auch neurofunktionelle und neuroanatomische Auffälligkeiten. … weiter

Jugendliche schlagen öfter und härter zu

Schulen sind aber kein Brennpunkt für Gewalttaten
von Günther Schmidt-Falck 12.1.2008

Am 16. November 2007 wurde in Berlin der Bericht „Entwicklung der Gewaltkriminalität junger Menschen“ auf der Innenmninisterkonferenz vorgestellt. Neben zum Teil wenig aussagekräftigen Zahlen sind Tendenzen sichtbar geworden. Der Autor hat wichtige Zahlen aussortiert und aus Lehrersicht kurz kommentiert. … weiter

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