von Stefan Oehm
Dieser Tage geschieht in Düsseldorf Befremdliches. Da versucht der Oberbürgermeister in einem kommunalpolitischen Handstreich die gewachsene städtische Kulturlandlandschaft grundlegend zu ändern. Unter seiner Ägide soll es eine völlige Neuordnung der Museumslandschaft geben, die Neubesetzung der Position des scheidenden Chefs des Museum Kunstpalast, Beat Wismer, wird zum Anlass genommen, ein Spardiktat der radikalen Art zu diskutieren: Eine Generalintendanz, die alle wesentlichen Düsseldorfer Museum und Zentren der Kunstvermittlung wie Kunstpalast, Kunsthalle und „Kunst im Tunnel“ zusammenführt.
Dieses Planspiel eröffnet die Option einer verschlankten Verwaltung sprich Einsparung von Personal sprich Kostenreduktion: Wirtschaftsberater sind im Auftrage der Stadt unterwegs, um im Rahmen des Programms „Verwaltung 2020“ Einsparpotenziale zu eruieren. Bis zu einem Fünftel aller Stellen bei der Stadt sollen eingespart werden, Museen und Kulturamt müssen zukünftig mit beträchtlich weniger Mitteln und Mitarbeiter auskommen. …
Doch um Düsseldorf geht es hier nur vordergründig, die Stadt steht lediglich stellvertretend für eine immer weiter um sich greifende, immer machtvoller werdende Tendenz. …
Das pekuniäre Damoklesschwert, das über den Museen, über den Theatern und der freien Kulturszene schwebt, ist eines, das über uns allen schwebt. Insbesondere über denen, die die Kultur als eine zivilisatorische begreifen: Es ist eine unheilige disruptive Kraft, die im Primat der Logik der Ökonomisierung steckt und alles in ihrem Sinne überformt…. weiter