Bildungsgewerkschaft zur Studie „Unterwegs zur inklusiven Schule“: „Bund und Länder müssen sich dringend weiter anstrengen“

GEW: „Kein Grund zum Jubeln“

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat von Bund, Ländern und Kommunen mehr Anstrengungen bei der Umsetzung der Inklusion angemahnt. „Es gibt keinen Grund zum Jubeln. Politik muss mehr Geld in die Hand nehmen sowie Konzepte und Strukturen entwickeln, damit Inklusion erfolgreich sein kann“, betonte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, mit Blick auf die heute veröffentlichte Studie „Unterwegs zur inklusiven Schule“ der Bertelsmann Stiftung. „Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Fortschritt bei der Inklusion bescheiden ist. Das gilt insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Bundesregierung die UN-Behindertenkonvention bereits vor fast zehn Jahren unterzeichnet hat.“ Hoffmann kritisierte, dass Bund und Länder weder eine Strategie noch Standards vorgelegt hätten, wie Inklusion in den Schulen umgesetzt werden solle. Weiterlesen

Das Scheitern der Pseudo-Inklusion

Beklagte Missstände, unangenehme Wahrheiten und dringliche Umsteuerungen

von Hans Wocken

Inklusionskritik ist in Mode gekommen und gesellschaftsfähig geworden. Die Inklusionskritiker und -gegner haben die schulische Inklusion gründlich schlecht geredet. Sie kritisieren schulische Inklusion allerdings nicht, um sie zu optimieren. Nein, sie wollen in Wahrheit schulische Inklusion restriktiver handhaben und im Tempo drosseln, am liebsten aber abschaffen und verhindern. Und deshalb muss Inklusion madig gemacht werden.

Die Antiinklusionskampagne ist dabei nicht zimperlich und beschwört nicht etwa einige Kinderkrankheiten der Inklusion, sondern gleich den vollständigen Untergang des deutschen Bildungssystems. … weiter


©Grafik: OpenClipart-Vectors, pixabay.com, Lizenz: CC0

Dieser Streit muss sein

Eine Rezension von Detlef Träbert

„Die Allianz aus Bildungspolitik und Sonderpädagogik verfälscht und diskreditiert das Menschenrecht auf inklusive Bildung.“ Mit diesem schlagkräftigen Satz beginnt der Klappentext auf der Rückseite eines dünnen Büchleins, das eines der dicksten Bretter des deutschen Bildungswesens anbohrt. Die „Streitschrift Inklusion“ ist das wichtigste bildungspolitische Buch der aktuellen Gegenwart. … weiter

Inklusion und das Gymnasium

Juristische Anfragen und erste Antworten

von Hans Wocken

Die nicht unbeträchtlichen Mängel in der Umsetzung der schulischen Inklusion haben die einstige „Willkommenskultur“ gekippt. Eltern, Lehrer und Schulen, die vormals die schulische Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen als eine „gute Idee“ ansahen und begrüßten, sind angesichts der nennenswerten Umsetzungsprobleme enttäuscht, hegen nun Zweifel und Skepsis oder agieren sogar offen oder verdeckt gegen die schulische Inklusionsreform. Bei den Landtagswahlen 2017 in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war Inklusion ein zentrales Wahlkampfthema.

Im April 2018 hat die eh aufgeregte und aufgekratzte Inklusionsdebatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Auslöser war ein sorgfältig recherchierter Bericht in der Regionalzeitung „Weser-Kurier“, der im Lokalteil Bremen platziert war und deshalb keine umgehende Beachtung fand. Diesem ersten Bericht folgte schon zwei Tage später ein Artikel im publizitätsträchtigen SPIEGEL: „Gymnasium in Bremen: Schulleiterin verklagt Senat wegen Inklusion“.

Der folgende Beitrag dreht sich um die juristischen Fragen, die die Bremer Klage gegen Inklusion am Gymnasium aufwirft. … weiter mit dem Text zum Lesen am Bildschirm (pdf-Datei, 16 S.)

Text für einen Ausdruck aufbereitet (kleinere Schrift und Zeilenabstände, verkleinertes Foto), pdf-Datei, 13 S.


©Foto: bbroianigo / pixelio.de

„Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“

Eine neue Publikation der Bildungsinitiative Queerformat aus Berlin

Die 140-seitige Handreichung unterstützt Fachkräfte, Teams und Einrichtungen der frühkindlichen Bildung dabei, sich im Rahmen der Inklusionspädagogik mit den Vielfaltsdimensionen Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung zu beschäftigen. Erstmals liegt im deutschsprachigen Raum eine derartige Handreichung für den Bereich der frühen Bildung vor.

Gegen die Broschüre gab es heftigen Widerstand ( … womit leider zu rechnen war …  🙁 ) Download der Stellungnahme der Bildungsinitiative

Download der Broschüre als pdf-Datei

 

 

Universität Bremen richtet Studiengang für Inklusive Pädagogik ein

Mitteilung: Uni Bremen
Zum Wintersemester 2018/19 startet an der Universität Bremen der neue Bachelor-Lehramtsstudiengang für Inklusive Pädagogik an Gymnasien und Oberschulen. Damit will die Universität eine Versorgungslücke im Land Bremen schließen. In dem dazugehörigen Masterstudiengang können sich Studierende erstmals zum Wintersemester 2020/21 einschreiben.

Das Land Bremen hat früh die Inklusion an Schulen umgesetzt, konnte bislang jedoch nur Lehrerinnen und Lehrer für Inklusive Pädagogik im Grundschulbereich ausbilden. In Zukunft wird die Universität Bremen auch die dringend im Land benötigten Lehrkräfte für Oberschulen und Gymnasien ausbilden. Die kürzlich im Akkreditierungsverfahren von externen Expertinnen und Experten begutachteten neuen Studiengänge haben Besonderheiten im Vergleich zur Ausbildung an anderen Standorten. Inklusive Pädagogik wird hier in Kombination mit dem Studienfach Deutsch, Mathematik oder Englisch studiert. Sie ermöglicht den künftigen Lehrerinnen und Lehrern, Klassen bis zum Abitur zu begleiten und nicht nur bis zum Ende der Sekundarstufe I, also der zehnten Klasse, wie dies sonst im Bundesgebiet weitgehend üblich ist.

PM v. 29.1.2018
Universität Bremen
www.uni-bremen.de

Über Sprachkeulen, Killerphrasen und Panik-Theorien der Inklusionskritiker

Widerständige und zornige Einwürfe gegen inklusionskritische Zumutungen

von Hans Wocken

… Als typische Ausdrucksformen einer strategischen, interessenorientierten Argumentation können die Kommunikationsmuster „Sprachkeulen“, „Killerphrasen“ und „Panik-Theorien“ angesehen werden. Die gemeinsamen Merkmale der genannten Kommunikationsstrategien sind erstens das Ziel, in diskursiven Debatten unter allen Umständen erfolgreich zu sein, und zweitens die Methode, zwecks Zielerreichung auch unredliche, unfaire und nichtrationale Argumentationsformen einzusetzen.

Sprachkeulen, Killerphrasen und Panik-Theorien sind sog. „Totschlagargumente“; sie wollen den Partner mit sprachlichen „Killern“ überwältigen und kaltstellen oder sogar aus der Diskursarena verdrängen und verbannen. Eine perfekte strategieorientierte Argumentation endet mit einer vollständigen Demontage und widerspruchslosen Kapitulation des „Gegners“. Mit anderen Worten: Es geht bei interessendominierter Kommunikation nicht um Verständigung und Wahrheitssuche, sondern um Herrschaft und Sieg.“

… Diese Arbeit fokussiert – offen zugestanden „einseitig“ – nur die „Totschlagargumente“ der Inklusionsopponenten.

In seinem neuen Aufsatz knöpft sich Hans Wocken also einige Inklusionskritiker und deren „Totschlagargumente“ vor und weist nach, auf welch dünnem Eis sie sich bewegen.

Auch wenn der Aufsatz etwas länger ist, sollten Sie sich, liebe LeserInnen, nicht vom Lesen abhalten lassen. Ein höchst amüsantes und zugleich zutiefst aufklärerisches Lesevergnügen.

Den Aufsatz zum Lesen am Bildschirm downloaden

Den Aufsatz zum Ausdrucken downloaden (kleinere Schrift, engerer Zeilenabstand)

 

Inklusiver Unterricht: Keine Nachteile beim Lernzuwachs

Mitteilung: Deutsche Gesellschaft für Psychologie

Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf Lernen profitieren in ihren Lese- und Rechtschreibfähigkeiten nicht eindeutig von einer inklusiven oder exklusiven Schulform.

In einer interdisziplinären Studie untersuchte ein Forscherteam den Lernzuwachs im Lesen und Rechtschreiben bei 410 Grundschülern mit Förderbedarf Lernen. Im Längsschnitt zeigten sich nur geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulsettings. Die Ergebnisse wurden in der „Zeitschrift für Pädagogische Psychologie“ veröffentlicht. … weiter

Quelle: www.dgps.de 

 

Stark, stärker, Spaenle!

Eine Glosse zur Grandiosität des bayerischen Kultusministers „Ludwigs, des Starken“

von Hans Wocken

… „stark, stärker, am stärksten, Bayern“

Es gab hierzulande einmal Zeiten, in denen die deutschen Männer ihre sog. „weibliche Seite“ zu entdecken und zu kultivieren trachteten. Sie legten weiland alles Macho-Gehabe – so gut es denn möglich war – ab, zeigten hin und wieder auch mal Gefühle, tischten allsonntäglich ein opulentes Frühstück auf, rückten behände den verschmutzten Teppichen mit dem Staubsauger zu Leibe und übten sich darin, die eigenen Hemden zu bügeln; ja manche Männer besuchten gar Häkel- oder Strickkurse, die von der Volkshochschule angeboten wurden.

In Bayern gingen indes die Uhren ein wenig anders. Die bayerischen Männer verweigerten sich mit einer kraftstrotzenden Geste der „Verweiblichung“ männlicher Identität und hatten für die verweichlichten „Warmduscher“ bestenfalls ein mitleidiges Lächeln übrig.  … weiter


Weitere Aufsätze von Hans Wocken im Magazin  Auswege

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