„Wer andern eine Falle stellt, tappt selbst hinein!“

Unter dem Titel „Das Elternwahlrecht im Zwielicht“ wurde am 30.8.2017 der Aufsatz von Hans Wocken im Magazin AUSWEGE veröffentlicht. Der Autor hat seinen Aufsatz nochmals überarbeitet und in einigen Teilen verändert. Am 5.9.2017 wurde die überarbeitete 2. Fassung mit dem Titel „Wer andern eine Falle stellt, tappt selbst hinein!“ publiziert:


Über die unfreiwillige Demaskierung des Elternwahlrechts durch die „Inklusionsfalle“ (Felten)

von Hans Wocken

Mit Elternwahlrecht ist hier das Recht der Eltern von Kindern mit Behinderungen gemeint, zwischen einer inklusiven Unterrichtung an einer allgemeinen Schule und einem Unterricht an einer separierenden Sonder- oder Förderschule frei zu wählen.

Das Elternwahlrecht wird im öffentlichen Inklusionsdiskurs äußerst kontrovers diskutiert, am Elternwahlrecht scheiden sich die Geister. Zu den prominenten Befürwortern des Elternwahlrechts zählen unter anderem: CDU, FDP, AfD, Katholische Bischöfe, Verband Sonderpädagogik (VdS), Realschullehrerverband, Philologenverband. Gegen das Elternwahlrecht beziehen offen oder unausgesprochen Position: SPD, GEW, Die Grünen, Die Linke. Die Lagerbildung in Sachen Elternwahlrecht ist unverkennbar. Das Elternwahlrecht ist ein hochvalider diagnostischer Test, der eine verlässliche Auskunft gibt über die Zugehörigkeit zu den widerstreitenden inklusionspolitischen Lagern: „Sage mir, wie Du es mit dem Elternwahlrecht hältst, und ich sage Dir, auf welcher Seite des inklusionspolitischen Spektrums Du stehst!“ … weiter


 

Weitere Aufsätze von Hans Wocken im Magazin Auswege

 

Stabile Fehlentwicklungen

Etikettierungsschwemme und Separationsstillstand weiterhin auf hohem Niveau

von Hans Wocken

1. Ein Inklusionsmärchen

Bayern hat durch die Ratifizierung der UN-BRK völkerrechtlich verbindlich versprochen, ein inklusives Bildungssystem aufzubauen. Der Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD) der Vereinten Nationen hat in seinem ersten Staatenbericht sich besorgt darüber geäußert, „dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen in dem Bildungssystem des Vertragsstaates segregierte Förderschulen besucht“ (CRPD 2015). Zugleich hat der Ausschuss Deutschland aufgefordert, „im Interesse der Inklusion das segregierte Schulwesen zurückzubauen“, und empfohlen, „dass Regelschulen mit sofortiger Wirkung Kinder mit Behinderungen aufnehmen“ (CRPD 2015). Ob der Umbau des segregierenden Schulsystems progressiv vorangeschritten ist, kann empirisch an zweierlei Kriterien gemessen werden … weiter


weitere Aufsätze von Hans Wocken im Magazin AUSWEGE:

Das Elternwahlrecht im Zwielicht

Das Elternwahlrecht im Zwielicht
Über die unfreiwillige Demaskierung eines Freiheitsrechts durch die „Inklusionsfalle“ (Felten)

von Hans Wocken

Unter diesem Titel wurde am 30.8.2017 der Aufsatz von Hans Wocken im Magazin AUSWEGE veröffentlicht. Der Autor hat seinen Aufsatz nochmals überarbeitet und in einigen Teilen verändert. Am 5.9.2017 wurde die überarbeitete 2. Fassung publiziert.

 zur überarbeiteten 2. Fassung des Aufsatzes

 

 

Übernahme der Kosten eines Schulbegleiters für ein Kind mit Down-Syndrom in einer „Inklusionsklasse“

Mitteilung: Bundessozialgericht

Der für die Sozialhilfe zuständige 8. Senat des Bundessozialgerichts hat am 9. Dezember 2016 entschieden, dass der zuständige Sozialhilfeträger im Rahmen der Eingliederungshilfe die Kosten für einen Schulbegleiter zu übernehmen hat, wenn ein wesentlich geistig behindertes Kind aufgrund der Behinderung ohne Unterstützung durch einen solchen Begleiter die für das Kind individuell und auf seine Fähigkeiten und Fertigkeiten abgestimmten Lerninhalte ohne zusätzliche Unterstützung nicht verarbeiten und umsetzen kann.

Insoweit handelt es sich nicht um den Kernbereich allgemeiner Schuldbildung, für den allein die Schulbehörden die Leistungszuständigkeit besitzen. Im Rahmen des Nachrangs der Sozialhilfe ist lediglich Voraussetzung, dass eine notwendige Schulbegleitung tatsächlich nicht von diesen übernommen beziehungsweise getragen wird.

Az.: B 8 SO 8/15 R


Pressemitteilung Nr. 25/16 v. 9.12.2016
Pressestelle
Bundessozialgericht
http://www.bundessozialgericht.de

GEW verlangt deutlich mehr Geld für inklusive Schulformen

GEW-Logo_2015_55Bildungsgewerkschaft GEW zu den Ergebnissen der TIMSS-Studie

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert mit Blick auf die heute veröffentlichten Ergebnisse der TIMSS-Studie, deutlich mehr Geld in inklusive Schulsysteme zu investieren. „In einer inklusiven Schule können alle Kinder ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend unterstützt und gefördert werden. Dafür brauchen wir eine bessere personelle und materielle Ausstattung inklusiver Schulformen, eine Lehrerbildung, die die angehenden Pädagoginnen und Pädagogen auf die soziale Realität in den Schulen vorbereitet und ihnen das notwendige Handwerkszeug für gute und erfolgreiche Arbeit mit heterogenen Lerngruppen mitgibt“, sagte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, am Dienstag in Frankfurt a.M. „Die TIMSS-Ergebnisse spiegeln die zunehmende soziale Spaltung in der Gesellschaft wider. Sie zeigen, dass alle Maßnahmen das Kardinalproblem des deutschen Schulwesens, die enge Kopplung von Schulerfolg und sozialer Herkunft, bisher nicht gelöst haben. Es fehlt an tragfähigen Konzepten, die Defizite, die Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern mitbringen, zu überwinden.“ Weiterlesen

„Inklusive Schule für alle ist die Schule für die Demokratie“

GEW-Logo_2015_55Breites Bündnis veranstaltet „Inklusionskongress“: „Soziale Spaltung in der Gesellschaft überwinden“

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

„Wir brauchen ein Schulsystem, das einen Beitrag leistet, die soziale Spaltung in der Gesellschaft zu überwinden“, stellten die Sprecherinnen und Sprecher des Inklusionskongresses „Eine für alle – die inklusive Schule für die Demokratie“ am Montag, 26.9.2016, in Frankfurt a.M. fest. Das Schulsystem in Deutschland zementiere soziale Benachteiligungen, die Kinder mit in die Schule bringen. Trotzdem habe die Politik Reformen bisher nur zögerlich umgesetzt. Schulstrukturdebatten würden tabuisiert, begründete das Kongressbündnis seinen Vorstoß. „Das wollen wir ändern“, betonten Sprecherinnen und Sprecher des Bündnisses, dem sieben Organisationen angehören und das von der „Aktion Mensch“ unterstützt wird. Das Bündnis wolle eine gesellschaftliche Debatte um die Schulstruktur anstoßen. Das gegliederte Bildungssystem sei nicht zukunftsfähig. Weiterlesen

Wenn Schüler Autismus haben

Mitteilung: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Im vergangenen Jahr haben Studierende der Universität Würzburg eine Broschüre mit Tipps für die Arbeit mit autistischen Kindern in Regelschulklassen erarbeitet. Das Heft ist auf so große Resonanz gestoßen, dass es nun eine Ergänzung mit Materialien für den Unterricht erhalten hat. … weiter

Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg/idw-online.de

Direktdownload der Broschüre: Was tun, wenn Schüler Autismus haben.

Download der Materialsammlung

Geschichten vom Pferd

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Heterogenität und Kompetenzorientierung – längeres gemeinsames Lernen?

Kompetenzorientierung, Heterogenität, Lernbegleitung, Inklusion und ihre Kritiker

von Georg Schuster*

„Gemeinsames Lernen, das klingt paradiesisch, aber man wird den Eindruck nicht los, als verstecke sich dahinter ein Trojanisches Pferd.“
(Michael Felten)

„‚Kompetenz‘ ist ein Trojaner: ein eingeschleustes Schadprogramm, das unbemerkt das Denken über Bildung infiziert.“
(Jochen Krautz)

„Es geht um weit mehr als einen Schulstreit.“
(Christoph Türcke)

  1. Fangen wir nicht mit den Zitaten, sondern mit etwas Weltfremdem an. Völlig weltfremd ist folgende Auffassung von Schule und Unterricht:
    a) Die Aufgabe eines vernünftigen Bildungssystems besteht darin, die nachwachsenden Generationen möglichst umfassend und nachhaltig in ein gesichertes Wissen über Natur, Technik und Gesellschaft einzuführen und diesen Vorgang praktisch zu ergänzen, damit jeder Neuzugänger nach seinen Fähigkeiten am Prozess der Produktion und Reproduktion teilnehmen und jedem nach seinen Bedürfnissen daraus Nutzen erwachsen kann…. weiter

*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der Name des Autors ist der Redaktion bekannt.

Die verführerische Faszination der Inklusionsquote

InklusionsquoteEin Aufschrei gegen die Etikettierungsschwemme und den Separationsstillstand

von Hans Wocken

Der Beitrag zeichnet anhand der Parameter Inklusions-, Exklusions- und Förderquote die schulische Inklusionsentwicklung in Deutschland seit der Jahrhundertwende nach.

Die enttäuschende Bilanz wird als „Etikettierungsschwemme“ und „Separationsstillstand“ beschrieben, deren kumulativer Effekt für Schüler mit Behinderungen eine „Exklusion von der Inklusion“ ist. Der empirische Bericht wird um differenzierte Interpretationen und engagierte Kommentare ergänzt.

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©Grafik: Grafiken by Peggy_Marco und by geralt, publ. auf pixabay.com; Montage: Red. Auswege; Lizenz: CC0


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Weitere Aufsätze von Hans Wocken im Magazin Auswege

 

 

 

Inklusion als Feigenblatt

Kritik des Konzepts „Förderschule mit dem Profil Inklusion“

von Hans Wocken

nature-762517_by_grafik_design_pixabay_CC0In Bayern wurden im Schuljahr 2014/15 insgesamt 26 Förderschulen (Sonderschulen) mit einer Urkunde „Schule mit dem Profil Inklusion“ ausgezeichnet.

Ein verwunderlicher Vorgang: Sonderschulen erhalten eine Urkunde für Inklusion? Förderschulen, die als „aussondernde Schulen“ beleumundet sind, werden als „inklusiv“ beurkundet und erhalten vom Kultusministerium „Dank und Anerkennung“ für ihr inklusives Engagement? Kann das wirklich wahr sein?

Die Historie mutet an wie ein realsatirisches Possenspiel und verlangt eine detaillierte Aufklärung. … weiter

©Foto: nature-762517 by grafik_design, pixabay.com, CC0

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