Wenn Schüler Autismus haben

Eine neue Broschüre gibt Tipps für die Arbeit mit autistischen Kindern in Regelschulklassen. Studierende der Universität Würzburg haben das Heft in einem Seminar erarbeitet.

Mitteilung: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Im Zuge der Bemühungen um Inklusion werden Kinder mit Behinderungen verstärkt in Regelschulen unterrichtet. Um dieses Thema den künftigen Lehrkräften näher zu bringen, bietet die Universität Würzburg in ihren Lehramtsstudiengängen immer wieder entsprechende Lehrveranstaltungen an.

Im Sommersemester 2015 zum Beispiel führte Dozentin Birgit Carl am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfL) dieses Seminar durch: „Es ist gut, wenn alles ein System hat – ist Inklusion eine Illusion? Gelingenheitsfaktoren für Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS)“. Weiterlesen

Geisterfahrt

spirit-610445_by_Alexas_Fotos_pixabay.com_CC0Johannes Batton zieht in seinem neuesten Aufsatz „Geisterfahrt“ Bilanz nach drei Jahren hessischer Inklusionspolitik.

Er kommt unter anderem zu dem Schluss, dass der „Gemeinsame Unterricht“ nicht fortentwickelt, sondern zerstört wurde und dessen gute Standards der personellen Versorgung geschleift wurden. Die kleineren Klassen wurden abgeschafft.

Es deutet sich der GAU der hessischen Bildungspolitik an: der GAU einer ansteigenden Exklusionsquote. „Hessens Inklusion produziert Behinderung!“

Das gleiche oder ein ähnliches Schicksal droht der Inklusion in anderen Bundesländern.

Den ganzen Aufsatz von Johannes Batton lesen


©Foto: Alexas_Fotos, pixabay.com, CC0

Inklusion bleibt an vielen weiterführenden Schulen ein Fremdwort

Mitteilung: Bertelsmann Stiftung

Der Inklusionsanteil an deutschen Schulen ist im Schuljahr 2013/14 auf den höchsten Wert seit Inkrafttreten der UN-Konvention gestiegen. Fast jedes dritte Kind mit Förderbedarf besucht mittlerweile eine Regelschule (31,4 Prozent). Das ist ein Anstieg um 71 Prozent gegenüber dem Schuljahr 2008/09 (18,4 Prozent).

Trotz der Fortschritte ist die Situation an deutschen Schulen für Kinder und Jugendliche mit Handicap noch unbefriedigend. Der Schüleranteil an Förderschulen geht kaum zurück und von bundesweit vergleichbaren Chancen auf Teilhabe an Inklusion kann noch keine Rede sein. Dazu kommt: In der Sekundarstufe bleibt Inklusion weiterhin eine Ausnahme. Das geht aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung hervor. … weiter

Quelle: www.bertelsmann-stiftung.de/idw-online.de

Über Bremsen, Barrieren und Blockaden im Inklusionsdiskurs

Der neueste Aufsatz von Hans Wocken – eine Auseinandersetzung mit den Inklusionkritikern

Ein bildungspolitisches Streitgespräch mit den „moderaten“ Inklusionsreformern

von Hans Wocken

Der öffentliche Diskurs um Inklusion ist einigermaßen verquer und sonderbar. Selbstverständlich gibt es auch in dieser kontroversen Auseinandersetzung zwei unterscheidbare, rivalisierende Parteiungen, die mit- und gegeneinander streiten, aber diese beiden antagonistischen Gruppen können nicht – wie ansonsten bei gesellschaftlichen Konflikten um eine Sache üblich – nach dem klassischem Muster in ein Pro- und Contra-Lager eingeteilt werden.

Nein, das Sonderbare der Diskurslage besteht darin, dass es gar kein Contra-Lager gibt! Es sind sehr wohl Positionen ausfindig und namhaft zu machen, die sich Inklusion gegenüber skeptisch, reserviert, distanziert oder kritisch verhalten. Aber alle Inklusionskritiker betonen in ihren Stellungnahmen nachdrücklichst, dass sie dem Ziel und Anliegen der Inklusion wohl gesonnen sind und grundsätzlich zustimmen. … weiter


logo-text-file Der letzte Aufsatz von Hans Wocken: Inklusion im Nebel

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Inklusion in der Lehrerbildung

Empfehlung für Lehrkräfte für eine Schule der Vielfalt

Mitteilung: KMK

Kultusministerkonferenz (KMK) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben eine gemeinsame Empfehlung Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt zum Thema Inklusion beschlossen. Die Lehramtsstudiengänge sollen so weiterentwickelt werden, dass die angehenden Lehrkräfte besser auf die Herausforderungen durch eine vielfältige Schülerschaft vorbereitet werden. … weiter

Download “ Empfehlung Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt“

Quelle: www.kmk.org

DGB beschliesst Positionspapier zu guten inklusiven Schulen

dgb.jpgVor mehr als fünf Jahren hat sich Deutschland mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention zu einer inklusiven Schule verpflichtet. Kinder und Jugendliche mit Behinderung dürfen nicht mehr vom Besuch einer Regelschule ausgeschlossen werden. Die daraus resultierende Aufgabe für die Bundesländer, ihre Regel- und Förderschulen zu inklusiven Schulen zusammenzuführen, ist anspruchsvoll und muss gewissenhaft umgesetzt werden. Auch der DGB bringt sich in die fachliche und öffentliche Debatte ein. Ziel ist eine Schule, die unsere Gesellschaft widerspiegelt und niemanden abweist oder aussondert. In seinem aktuellen Beschluss benennt der DGB Kriterien für eine gute inklusive Schule und gibt Empfehlungen für den Umsetzungsprozess. (schule.dgb.de)

DGB-Beschluss: Gemeinsam statt getrennt – gewerkschaftliche Kriterien für die Entwicklung guter inklusiver Schulen (PDF, 196 kB)

Broschüre: Eine gute Schule für alle. Gewerkschaften zur Schule der Zukunft. Online-Bestellung (1,60 €  je Ex. plus Porto und Verpackung) oder pdf-Download (kostenlos, 1,5 MB)

zur Homepage: Gewerkschaften für eine gute Schule

Elternerfahrungen mit der Umsetzung der Inklusion in Bayern

Über eine Umfrage des Netzwerkes Inklusion in Bayern

von Christine Primbs und Anja Rosengart

Im vergangenen Schuljahr befragte das Netzwerk Inklusion Bayern Eltern aus allen Regionen Bayerns zur Umsetzung der Änderung des BayEUG, das unter anderem in Artikel 2 besagt, dass „inklusiver Unterricht Aufgabe aller Schulen“ sei sowie in Artikel 30b klarstellt, dass „die inklusive Schule ein Ziel der Schulentwicklung aller Schulen“ ist.

Befragt wurden Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schwerpunkt Lernen, Autismus oder geistige Entwicklung. Diese Kinder gehen in der Regel einzelintegriert in die 1.-8. Klasse ihrer Sprengelschule. Die befragten Schüler sind in der Regel teilweise oder ganz von der Notengebung befreit, bei einzelnen steht es zur Diskussion. Die Klassen haben meist keine Zweitlehrkraft, höchstens stundenweise. … weiter

gsf – Die Erfahrungen von Christine Primbs und Anja Rosengart, beide im Vorstand des Vereins "Inklusion Bayern", dürften nicht nur bayerische Lehrkräfte und Eltern interessieren. Probleme mit der Praxis der Inklusion ziehen sich durch Deutschland wie ein roter Faden.

Die beiden Autorinnen werden uns nach diesem 1. Teil auch an ihren weiteren Erfahrungen – sie sind jeweils Mütter dreier Schulkinder – hier im Magazin teilhaben lassen.


logo-text-file   Hier eine Auswahl weiterer Texte zum Thema Inklusion:

 ► Inklusion im Nebel von Hans Wocken

„Inklusive Missverständnisse“? Eine Replik von Hans Wocken

Schöne neue Inklusionswelt.  Hessens guter Standard: Es war einmal von Johannes Batton

Inklusion ist eine Haltung von Otto Herz

Schwache Schüler richtig fördern. Ein Kommentar zum deutschen Schulsystem von Julia Jäkel

Kurzfilm der GEW: Gemeinsam für Inklusion

Eine andere Schule ist möglich. Ein pädagogischer Reisebericht von der Reformschule Kassel und der Offenen Schule Waldau von Michael Bratenstein und Harald Morawietz

„Wenn ich das schaffe, habe ich sehr viel erreicht“. Ein Gespräch mit Barbara Rohmer über inklusiven Unterricht in zwei Teilen

 

„Inklusive Missverständnisse“? Eine Replik von Hans Wocken

Einspruch gegen Falschmeldungen über Inklusion

von Hans Wocken

… Erst in jüngster Zeit machen sich erste Stimmen aus dem Lager der Inklusionskritik bemerkbar, die die Behindertenrechtskonvention abzuschwächen suchen und für konservative, bestandswahrende Zwecke in Dienst nehmen möchten. Ein wenig rühmliches Beispiel dieses Genres ist der Beitrag „Inklusive Missverständnisse“, verfasst von Otto Speck, emeritierter Professor für Sonderpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München … weiter (geringfügig überarbeitete Fassung v. 6.12.2014)

Den Gastbeitrag von Otto Speck in der Süddeutschen Zeitung v. 21.10.2014 lesen


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  ► zu einem weiteren Aufsatz von Hans Wocken über Inklusion: Inklusion im Nebel

Behindertes Schulkind: Die Schule sorgt für die Inklusion

Ein behindertes Kind hat keinen Anspruch auf Schulbegleitung zulasten der Sozialhilfe, soweit der Hilfebedarf im Kernbereich der schulischen Arbeit besteht. Benötigt das Kind tägliche Unterstützung in Bezug auf die Körperlichkeit, so ist sie im Rahmen der im Schulgesetz verankerten Inklusion von der Schule zu gewährleisten. Eine aufgrund von nichtbehindertengerechten Räumlichkeiten erforderliche Hilfestellung fällt ebenfalls nicht in den Aufgabenbereich der Sozialhilfe. Hier muss die Schule für Abhilfe sorgen.

Schleswig-Holsteinisches Landessozialgericht, Beschluss vom 17. Februar 2014 – L 9 SO 222/13 B ER

aus: einblick – Gewerkschaftlicher Infos-Service v. 13.10.2014 – einblick.dgb.de

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