Fehlstart in die Inklusion – Menschenrecht in Hessen unter Haushaltsvorbehalt

von Johannes Batton

Aller Kritik zum Trotz ist ein Jahr nach der Neuregelung der sonderpädagogischen Förderung im Hessischen Schulgesetz (HSchG) nun auch die lange umkämpfte neue sonderpädagogische Verordnung (VOSB) in Kraft getreten. Doch schlimmer noch als die Verordnung, welche die bisher für den Gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder geltenden Standards dramatisch absenkt, ist die Realität.

Die Erfahrungen mit der Vorbereitung dieses Schuljahres zeigen deutlich, dass es dem Hessischen Kultusministerium (HKM) nicht um eine sachgerechte Umsetzung des Inklusionsgebots der UN geht, sondern um Mangelverwaltung. Die Empfehlung Hessischer Förderausschüsse sind in den meisten Fällen nicht das Papier Wert, auf dem sie stehen. In dem Bemühen, den eklatanten Mangel an Personal zu verschleiern, Widersprüche zu vertuschen und Mitglieder von Förderausschüssen zu reglementieren, greifen einzelne Schulämter zu mehr als fragwürdigen Methoden. … weiter

©Foto: GEW Hessen

 

"Fehlstart in die Inklusion" ist der vierte Aufsatz zum Thema "Inklusion" von Johannes Batton im Magazin AUSWEGE.

Hier sind die bisherigen drei:

Sonderpädagogik aus leerer Hand. Warum Hessen die Inklusion über Beratungs- und Förderzentren abwickeln will

Hessen spart sich die Inklusion. Kritik des Entwurfs der Verordnung über Unterricht, Erziehung und sonderpädagogische Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen (VOSB) vom Juli 2011

►Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt

 

 

 

Bildungsforschung: Inklusion in Schule und Unterricht

Rezension: Ludwig-Maximilians-Universität München

Der inklusive Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern stellt Schulen und Lehrer vor neue Herausforderungen. In einem neuen Band zur Inklusion stellen LMU-Pädagogen nun ein Modell zur Gestaltung der Lerninhalte vor.

Mit dem Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ist das inklusive Bildungssystem zum Leitbild der Bildungspolitik geworden. Nicht nur die Heil- und Sonderpädagogik, sondern auch die Schulpädagogik sowie Fachlehrer müssen sich auf das gemeinsame Lernen aller Kinder in einer Schule einstellen. Dieses Ziel erfordert sowohl im Unterricht als auch in der Schulorganisation neue Wege und wird die bisherige Organisation der individuellen Förderung verändern. … weiter

Eltern mit Lernschwierigkeiten – was bedeutet das für ihre Familien?

Mitteilung: Uni Bremen

Soziale Ausgrenzung und geringe Chancen im Beruf sind nur einige der Folgen, wenn Menschen unter Lernschwierigkeiten leiden. Auch ihre Kinder sind betroffen. Wie die Situation von Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihrer Kinder verbessert werden kann, wurde jetzt in einer Studie unter Leitung von Professorin Ursula Pixa-Kettner, Behindertenpädagogin im Studiengang „Inklusive Pädagogik“ der Universität Bremen untersucht.

Zentrale Ergebnisse sind: Die Familien benötigen verstärkt Unterstützungsangebote vor Ort, damit sie nicht umziehen müssen oder die Familien nicht auseinander gerissen werden. Weiter zeigte sich, dass die betroffenen Familien meist sehr isoliert leben. … weiter

Quelle: PM v. 24.4.2012 – Uni Bremen/idw

Gleichstellung von Menschen mit Behinderung muss endlich kommen!

Mitteilung: AWO Bundesverband

Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2012 fordert die AWO die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. „Nur durch den Abbau von Barrieren kann gewährleistet werden, dass alle Menschen mit Behinderung gleichberechtigt mit anderen an unserer Gesellschaft teilnehmen können“, betont AWO Vorstand Brigitte Döcker. Die AWO tritt deshalb verstärkt für die Umsetzung der Leitidee der Inklusion ein. „Wir sind der Auffassung“, so Döcker, „dass Inklusion nur in einer Gesellschaft möglich ist, in der die Menschen sozial gesichert leben und arbeiten können. Hierfür müssen endlich die rechtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen geschaffen werden.“

Inklusion bedeutet im weiteren Sinne den Einschluss aller Menschen in die Gesellschaft, unabhängig davon, ob mit oder ohne Behinderung. Eine erfolgreiche Umsetzung von Inklusion bedarf also eines grundlegenden Umdenkens in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt. „Die AWO fordert vor allem aber die Politik auf, weit über gesetzlich bestehende Möglichkeiten hinaus, Menschen mit Behinderung ein selbstverständliches Recht auf Mitbestimmung einzuräumen“, unterstreicht AWO Vorstand Döcker. ‚Nichts ohne sie, nichts über sie‘ müsse zukünftig das politische Handeln auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene kennzeichnen. Dazu gehöre etwa auch die aktive Einbeziehung in die Gesetzgebungsverfahren

Einen ersten entscheidenden Schritt hat der AWO Bundesverband mit dem Aufbau eines eigenen Büros‘ für Leichte Sprache unternommen.

Quelle: PM v. 4.5.2012 – AWO – www.awo.org

Frau Kultusministerin, Inklusion braucht Qualität!

gsf – Der Auswege-Autor und Kreisvorsitzende des hessischen GEW-KV Witzenhausen, Johannes Batton, ist den LeserInnen dieses Magazins wohl bekannt. In seinen Aufsätzen

  • "Hessen spart sich die Inklusion",
  • "Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt"
  • "Sonderpädagogik aus leerer Hand"

hat er sich vehement für die Ausgestaltung der Inklusion in Hessen eingesetzt und die Spar-Mechanismen des hessischen Kultusministeriums zu Lasten von Kindern, Eltern und Lehrkräften angeprangert. Zu den Aufsätzen von Johannes Batton

Die neueste Aktion der hessischen GEW-Kreisverbände Witzenhausen und Eschwege zu den Inklusionsplänen des Kultusministeriums besteht in einer Anzeigenkampagne, die heute im gesamten Verbreitungsgebiet der HNA ( Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung) erschienen ist (566 000 Leser lt. HNA). Die Beteiligung der Schulen an dieser Aktion war höher als erwartet. Von den 39 Schulen des Werra-Meißner-Kreises haben 36 die Anzeige mit ihrem Namen unterstützt.

Die InitiatorInnen hoffen jetzt auf Folgeaktionen anderer Kreisverbände. Einige sind schon angekündigt – so aus Hanau, Offenbach und Darmstadt. Anfang nächster Woche wird eine erneute Presseerklärung rausgehen, damit die Thematik auch stärker inhaltlich in die Diskussion kommt.

Wir wünschen der Aktion einen durchschlagenden Erfolg. Verbreitet dazu auch den AUSWEGE-Link dieses Artikels. Hier ist die Anzeige (zum Lesen bitte anklicken):

 

Liebe LeserInnen, falls Ihr euch fragt, was es mit dem seltsamen Quadrat rechts oben in der Anzeige auf sich hat: Es handelt sich um einen QR-Code. Wer ein Smartphone besitzt, wird über diesen Code und einen Link direkt zu den Hintergrundartikeln geleitet, die Johannes Batton in AUSWEGE zum Thema veröffentlicht hat.

In Zukunft gilt: Nichts über uns ohne uns

Das SPD-Netzwerk „Selbst Aktiv“ behinderter Menschen im Schwalm-Eder-Kreis

von Ralf Wenzel

Das Netzwerk “Selbst Aktiv“ ist ein Netzwerk behinderter Menschen in der SPD. Das Netzwerk gibt es seit 2006 auf Bundesebene. Mittlerweile haben sich in vielen Bundesländern Landes-, Bezirks- und Kreisgruppen gegründet mit dem Ziel die Behindertenarbeit in der SPD voranzubringen und zu unterstützen. Behinderte wollen ihre Belange selbst voranbringen und mitentscheiden, wenn es um Gesetze geht. … weiter

Im Anhang der Datei befindet sich auch der Inklusionsbeschluss auf dem SPD-Parteitag v. 3.12.2011

Studie beschreibt Schüler mit geistiger Behinderung

Mitteilung: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

In der Diskussion um Inklusion geht es verstärkt auch um die Frage, inwieweit Schüler mit geistiger Behinderung an Regelschulen unterrichtet werden können. Aber was sind das eigentlich für Schüler? Dazu liegen nun erstmals repräsentative Daten vor. Erarbeitet wurden sie von Sonderpädagogen der Universitäten München, Würzburg und Landau. … weiter

Sonderpädagogik aus leerer Hand

Warum Hessen die Inklusion über Beratungs- und Förderzentren abwickeln will

von Johannes Batton

Mit der Bestandsgarantie für die Förderschulen als Angebotsschulen hat sich das Hessische Kultusministerium (HKM) für die Beibehaltung des Parallelsystems von Förderschulen und inklusiver Beschulung entschieden. Es hat damit die kostenintensivste Variante sonderpädagogischer Förderung gewählt.

Von weiteren Plänen des HKM und weniger leicht zu durchschauenden Spar-Mechanismen zu Lasten von Kindern, Eltern und Lehrkräften in Regelschulen und Beratungs- und Förderzentren handelt dieser Artikel. … weiter

►Neu: Anzeigenkampagne von Johannes Batton und Volkhard Wiese "Inklusion braucht Qualität" (25.2.2012)

 

Bisher zum Thema Inklusion erschienene Aufsätze und Berichte. Auswahl:

Hessen spart sich die Inklusion von Johannes Batton

Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt von Johannes Batton

Nachlese zum Artikel „Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt“ von Johannes Batton

Förderung muss gestaltet, nicht verwaltet werden von Claus Heymann

Integration an der Realschule – die beste Zeit in unserem Pädagogenleben von Altrud Gönnert und Vicco Meyer

„… als hätte uns vorher eine Farbe gefehlt”. Benjamin im integrativen Kindergarten von Jacqueline Erk

Und es geht doch! Rezension des Buches „Auf dem Weg zur Schule für alle“ von Detlef Träbert

Inklusive Bildung nach wie vor in vielen Bundesländern die Ausnahme Mitteilung der Bertelsmann Stiftung

 

„Inklusion macht Schule“

 Erklärung zur inklusiven Bildung – Bundeskongress der GGG

Am 16.-17. September 2011 fand der 32. Bundeskongress der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) in der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim statt.

Erklärung der GGG zur inklusiven Bildung

Die beim Abschlussplenum einstimmig verabschiedete „Erklärung zur Inklusiven Bildung“ kann hier heruntergeladen werden:

GGG-Erklärung zur inklusiven Bildung (130.56 kB)

Vortrag von Prof. Dr. Hans Wocken auf dem Bundeskongress (ca. 5,5 MB)

Quelle: Mitteilung der GGG v. 19.9.2011

 

Inklusive Bildung nach wie vor in vielen Bundesländern die Ausnahme

Mitteilung: Bertelsmann Stiftung

Bertelsmann Stiftung: nur 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf besuchen gemeinsamen Unterricht – bei den Grundschulen liegt Bremen vorne – bei den weiterführenden Schulen ist Schleswig-Holstein Spitzenreiter

Der Ausbau inklusiver Bildungsangebote kommt in Deutschland in zahlreichen Bundesländern nur schleppend voran: … weiter

 

Bisher zum Thema Inklusion erschienene Aufsätze und Berichte. Auswahl:

Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt von Johannes Batton

Nachlese zum Artikel „Inklusion und Konfusion – Was auf Hessens Schulen zukommt“ von Johannes Batton

Förderung muss gestaltet, nicht verwaltet werden von Claus Heymann

Integration an der Realschule – die beste Zeit in unserem Pädagogenleben von Altrud Gönnert und Vicco Meyer

„… als hätte uns vorher eine Farbe gefehlt”. Benjamin im integrativen Kindergarten von Jacqueline Erk

Und es geht doch! Rezension des Buches „Auf dem Weg zur Schule für alle“ von Detlef Träbert

 

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