Ende und Verfall des öffentlichen Lebens – Teil 1

von Brigitte Pick

gsf – Seit Jahren verkümmelt der Staat sein Tafelsilber: Wasserwerke, Kongresszentren, Sozialwohnungen, Verkehrsbetriebe, Bildungsbereiche. Die Neoliberalen sind immer noch am Drücker und zeigen uns, wie man aus Luft Geld macht. Die Pleiten werden sozialisiert. "Christliche" und liberale Politker kriegen glänzende Augen und feiern sich selber, wenn eine Hand voll neue Jobs zu 3,50 in der Stunde  neu geschaffen werden.

Gleichzeitig werden die Forderungen immer lauter, dass zentrale Bereiche des öffentlichen Lebens wie Bildung, Verkehr, Gesundheitssektor, Energie- und Wasserversorgung nicht dem Markt überlassen werden dürfen: Die Armut würde noch weiter zunehmen und das Bildungswesen weiterhin kaputt gespart.

Auch der Mensch zahlt seinen Preis für die kalte, profitorientierte Gesellschaft. Brigitte Pick schreibt:

Er muss, um erfolgreich zu sein, handlungs- und entscheidungsstark sein. So predigt es die neoliberale Ideologie. Muße gilt nicht.

So wundert es nicht, dass die psychischen Erkrankungen sprunghaft zunehmen. Worauf warten wir eigentlich noch? Wir müssen den Marktradikalismus stoppen. Brigitte Pick setzt ihren engagierten Aufklärungskurs ohne Wenn und Aber fort.

Den 1. Teil lesen: Ende und Verfall des öffentlichen Lebens

©Foto: Christian Lüpke / www.pixelio.de

 

Weitere Aufsätze von Brigitte Pick im Magazin AUSWEGE über 

Integration – Ausländerfeindlichkeit – Gemeinschaftsschule – Toleranz – Sozialdarwinismus – Marginalisierte und unsere Hilfslosigkeit – Rassismus – Armut – Spießertum – Mittelschicht – Gewalt

 

Nicht nur nach Ansicht von Attac dürfen Bereiche öffentlicher Daseinsvorsorge wie Bildungswesen, Verkehr, Gesundheitssektor, Energie- und Wasserversorgung nicht der Marktlogik überantwortet werden

Brutal Simplifiers

oder von einem toten Pferd sollte man besser absteigen

von Rolf Staudt

gsf – Immer weniger Menschen beteiligen sich an demokratischen Prozessen. Es fehlt echte Kommunikation in der globalen digitalen Weltgesellschaft. Im Gegenteil: Ausgeschlossensein und Ohnmachtserfahrungen greifen die Würde und Selbstbestimmung der Menschen an. Statt im postdemokratischen Zustand unserer Gesellschaft zu verharren, müssen wir – unsere Gesellschaft und deren demokratische Institutionen – den Weg zu einer neuen Demokratie wagen.

Innovationen müssen dabei den Weg von unten nach oben gehen, die Menschen müssen in ihrer Kompetenz respektiert und ihre Bedürfnisse dürfen nicht mehr dem Funktionieren der Organisation untergeordnet werden. Für die Schule heißen diese Bedingungen: Neues Lernen in kommunikativen, kreativen, lateralen Prozessen.

Rolf Staudt hat einen grundlegenden, aber leicht verständlichen Aufsatz geschrieben und verarbeitet in ihm u.a. die Erkenntnisse des US-Soziologen Richard Sennett (Sennetts Arbeitsschwerpunkte: Vereinzelung, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht der Menschen, instabile Beziehungen und die Ausübung von Herrschaft)  und Colin Crouch (britischer Soziologe, eine seiner Thesen: Die heutigen Demokratien nähern sich dem Zustand der Postdemokratie an und der Einfluss der privilegierten Eliten nimmt zu.).

Überarbeitete Fassung v. 27.5.2011:

Die Thesen dieses Aufsatzes sollten uns alle angehen. Wir empfehlen: Dringendst lesen!

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

 

Weitere Aufsätze von Rolf Staudt im Magazin AUSWEGE:

Macht – Machtlosigkeit – Hilflosigkeit – Gewalt

Enteignetes Bewusstsein!

“Zwischen diesen Deckeln liegt weder Fisch noch Fleisch”

Wir brauchen eine Schule für Lebenskunst!

 

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