Wie Schüler Argumentations- und Urteilskompetenz erlangen

Beutelsbacher Konsens ist inhaltsindifferent / Überwältigungsverbot hilft nicht weiter bei Auseinandersetzung mit Parteien, die auf falsche Tatsachen setzen / Für kompetenzorientierten Politikunterricht

Mitteilung: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Vor mehr als 40 Jahren einigten sich namhafte Politikdidaktiker und Schulpraktiker der Bundesrepublik auf den Beutelsbacher Konsens. Er gilt seitdem mit seinen drei Grundsätzen Überwältigungsverbot, Kontroversitätsgebot und Wahrnehmung eigener Interessen als Richtschnur politischer Bildung. Forderungen nach Neutralität und Überparteilichkeit von Politiklehrerinnen und -lehrern im Unterricht sind aktuell wieder in den Schlagzeilen.

Doch wie kam es zu dem 1976 getroffenen Minimalkonsens, welche Missverständnisse gab es in der Rezeption und wie sollten Schülerinnen und Schüler lernen, politische Urteile zu fällen? … weiter


Quelle:
www.ph-karlsruhe.de
www.idw-online.de

Studierende erstellen Audiowalk zur Erinnerung an Zwangsarbeiter in Gröpelingen

Mitteilung: Uni Bremen

Studierende der Universität Bremen haben die Geschichte des KZ-Außenlagers „Schützenhof“ in Gröpelingen erforscht. Aus Zeitzeugenaussagen und Archivmaterial haben sie einen Audiowalk für Smartphones entwickelt. Er erzählt die vergessenen Schicksale der Zwangsarbeiter, die täglich aus dem Barackenlager an der Bromberger Straße in die Werft der A.G. Weser getrieben wurden. Ein Netzwerk von Unterstützern hat den Studierenden bei ihrem Forschungsprojekt geholfen. Weiterlesen

Die AfD und ihre Desiderius-Erasmus-Stiftung

von Johannes Schillo

Auf dem Augsburger Parteitag der AfD im Juni 2018 wurde ein längerer Streit entschieden: Die Desiderius-Erasmus-Stiftung e.V. (DES) – und nicht das konkurrierende, mit dem Namen Gustav Stresemann verbundene Unternehmen – ist jetzt offiziell als parteinahe Stiftung anerkannt.

Mit dieser Entscheidung, heißt es auf der Stiftungs-Website (erasmus-stiftung.de), „kann die Arbeit für eine alternative politische Bildung weiter ausgebaut und auf eine gesellschaftliche Breitenwirkung hingearbeitet werden“. Dazu ein Kommentar von Johannes Schillo. … weiter

 

Deutschlands Mitte wird populistischer

Mitteilung: Bertelsmann Stiftung

Populismus in Deutschland – eine vorübergehende Erscheinung oder Symptom grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen?

Ein Jahr nach der Bundestagswahl zeigt eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB): Populistische Einstellungen nehmen zu – vor allem in der Mitte. Sozialpolitische Themen könnten diesem Trend entgegenwirken. … weiter


Quelle:
www.bertelsmann-stiftung.de
www.idw-online.de

Keine Alternative für Beschäftigte – AfD-Positionen unter der Lupe

„Keine Alternative für Beschäftigte. AfD-Positionen unter der Lupe“, so heißt eine Broschüre des DGB Bayern zu den Positionen der AfD. Sie wurde auf der Grundlage der gleichnamigen Broschüre des DGB-Bildungswerks Thüringen e.V., des IG Metall Bezirks Mitte und von ver.di Thüringen erstellt.

Untersucht werden:

  • Die Medien- und Kommunikationsstrategie der AfD
  • Die Positionen der AfD
    • Staat und Steuern: Mehr Wettbewerb und Steuergeschenke für Reiche und Unternehmen
    • Arbeit, Rente, Arbeitsmarktpolitik: Mehr arbeiten, weniger Sicherheit
    • Bildungspolitik: Uneingeschränktes Leistungsprinzip
    • AidA, AVA und ALARM: Gewerkschaftsfeindliche Arbeitnehmerorganisationen in der AfD
    • Europapolitik: Europafeindlichkeit zu Lasten der Beschäftigten
    • Familienpolitik: Programm der Ausgrenzung und Diskriminierung
    • Gleichstellungspolitik: Zurückdrängung der Frauen aus der Arbeitswelt
  • Die AfD und die „soziale Bewegung von Rechts“ in Bayern
  • Gewerkschaften und AfD – Positionen auf einen Blick

Wer nur einen vergleichenden Überblick erhalten will, wird in der Tabelle „Gewerkschaften und AfD – Positionen auf einen Blick“ auf S. 43 fündig.

Direktdownload der Broschüre (pdf-Datei, 1,9 MB)

 

Modellprojekt „Methodenkoffer ‚Demokratie leben!“

Sehr geehrte Damen und Herren,

Gegen Diskriminierung in der Ausbildung: Methodenkoffer des f-bb für Lehrende und Ausbildende in der beruflichen Bildung steht jetzt zum Download bereit.

im Modellprojekt „Methodenkoffer ‚Demokratie leben!“ in der Berufsausbildung“ wurde vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) in enger Zusammenarbeit mit Praktikern der beruflichen Bildung aus dem Land Brandenburg ein Methodenkoffer entwickelt. Dieser soll das Bildungspersonal beim Umgang mit diskriminierenden Verhaltensweisen und Denkmustern innerhalb der Ausbildung unterstützen. Anhand von vier Schulungseinheiten wird ein Gesamtkonzept angeboten, das im Modellversuch erprobt wurde.

Das Berufsbildungspersonal erhält damit ein Instrument, um  Probleme wie Diskriminierung, Rassismus und Sexismus zu thematisieren und diesbezügliche Konflikte zu entschärfen. Die einzelnen Methoden sind geeignet für die Arbeit mit Multiplikatoren und jungen Erwachsenen in der beruflichen Bildung. Der Methodenkoffer richtet sich an das Berufsbildungspersonal selbst und darüber hinaus an Akteure, die mitverantwortlich für die Professionalisierung des Berufsbildungspersonals sind. Dazu können etwa Personalabteilungen, Betriebsräte und Geschäftsführer sowie Kammern, Gewerkschaften und Unternehmensverbände gehören.

Ausgangspunkt für die Erstellung des Methodenkoffers war die Beobachtung, dass diskriminierendes Verhalten im Alltag und somit auch in der Schule und im Betrieb zunehmen. „Berufsschullehrkräfte und Ausbilder dürfen damit nicht allein gelassen werden“, meint Dr. Barbara Kiepenheuer-Drechsler, die das Projekt geleitet hat. „Junge Erwachsene in einem für die Persönlichkeitsentwicklung entscheidenden Moment zu erreichen ist das Ziel des Methodenkoffers. Gerade zu diesem Zeitpunkt kann positiv auf sie eingewirkt und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegnet werden. Damit leistet der Methodenkoffer nicht nur einen Beitrag zum Erhalt des Betriebsfriedens, sondern kann sich darüber hinaus auf ein toleranteres gesellschaftliches Miteinander auswirken.“  

Der Methodenkoffer steht ab sofort auf der Homepage des f-bb unter dem Link http://methodenkoffer-vielfalt.f-bb.de/ zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Der Methodenkoffer stellt dazu vier einzelne Schulungseinheiten, verschiedene thematische Hintergrundinformationen und eine Darstellung relevanter Akteure im Feld der Antidiskriminierungsarbeit im Land Brandenburg bereit. Die erste Schulungseinheit ist eine Einführung in das Feld der Diskriminierung und Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Die Teilnehmenden werden für die verschiedenen Diskriminierungsebenen und Formen menschenverachtender Einstellungen sensibilisiert und aufgefordert, Problemfelder innerhalb der eigenen Organisation zu identifizieren. In den Schulungseinheiten II und III wird ein thematisches auf Rassismus und Sexismus gelegt. Die hier dargestellten Methoden lassen sich zum Teil auch an andere Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus oder Antimuslimischer Rassismus anpassen. Die Schulungseinheit IV löst sich von der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Themen Diskriminierung, Rassismus und Sexismus und motiviert die Teilnehmenden, ihre Erkenntnisse in konkrete Handlungen innerhalb der eigenen Organisation zu übersetzen. In Form einer Mini-Zukunftswerkstatt können so Ideen entwickelt werden, die bei der eigenen praktischen Arbeit zur Anwendung kommen.

Das Modellprojekt wurde durch das f-bb im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ umgesetzt und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und das Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) gefördert.


Informationsbrief v. 10.8.2018
Dr. Barbara Kiepenheuer-Drechsler
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH
Berlin
www.f-bb.de

Überwachung und Beeinflussung durch Internet-Giganten

 

Ein Kommentar von Hasso Rosenthal*

Überwachung
01. Die Bürger sind verstärkt nach orwellscher Prägung der Überwachung und Manipulation durch die Algorithmen der Internetgiganten wie Facebook oder Google ausgeliefert.

Kooperation
02. Diese Firmen kooperieren ungebremst mit staatlichen Ausspähern.

Schutzpflicht des Staates
03. Seit 2008 gibt es vom BVG das IT-Grundrecht Es wird mit den Datengeschäften mit Füßen getreten. Obwohl das Urteil die Schutzpflicht des Staates definiert.

Persönlichkeitsrechte
04. Es müssen die Menschenrechte auf Privatsphäre mit der Innovationswut und den wachsenden Eingriffen in das Persönlichkeitsrecht abgeglichen werden.

Manipulation
05. Durch die Algorithmen der „sozialen“ Medien werden des Bürgers Werteentscheidungen manipuliert. Bei Suchanfragen werden nur die Informationen gefiltert, die dem Erfahrungshorizont des Kunden (Nutzer) entsprechen. So wird er in seiner Nachrichtenblase gefangen. So werden abwägende, widersprüchliche Informationen und Wertungen weggeblendet.
Die Forderungen des Europäischen Gerichtshofs und des Verfassungsgerichts werden vernachlässigt. Der Staat reagiert hier später und langsamer als jeder funktionierende Feuermelder.
In der Datenschutzverordnung wird zwar bestimmt, dass nur eine informierte und unmissverständlich abgegebene Einwilligung in Form einer Erklärung oder einer sonstigen eindeutigen Handlung wirksam ist. Darüber hinaus muss, wenn die Verarbeitung auf einer Einwilligung beruht, der für die Verarbeitung Verantwortliche nachweisen können, dass die betroffene Person ihre Einwilligung zu der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten erteilt hat.
Doch in der Praxis geht der ungefragte Datenhandel ungebremst weiter. Weiterlesen

Unterrichtsmaterial: Globalisierte Finanzmärkte

Ein Jahrzehnt nach Beginn der großen Krise

attac präsentiert neues Unterrichtsmaterial

gsf – „Pünktlich zum zehnten Jahrestag der Lehman-Pleite beleuchtet das Attac-Bildungsmaterial den Verlauf der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise und die Zusammenhänge zwischen alltäglichem Leben, der finanziellen Sphäre allgemein und den Krisen des vergangenen Jahrzehnts. Neben dem Rückblick geht es insbesondere um die Frage der Bankenrettung und die Beziehung zwischen den Finanz- und den Wohnungsmärkten.“ (Quelle: http://shop.attac.de/index.php/bildungsmaterial/bima-globale-finanzmaerkte.html )

Es gibt vier Module: Weiterlesen

Demokratie lernen: DJI Impulse über politische Bildung in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung

Heft 1/2018 (Nr. 119) des Magazins des Deutschen Jugendinstituts ist erschienen.

Viele Jugendliche bringen der etablierten Politik wenig Vertrauen entgegen. Dies ist umso brisanter, da populistische Bewegungen weltweit an Einfluss gewinnen und politische Diskurse sich verschärfen. Das Forschungsmagazin des Deutschen Jugendinstituts „DJI Impulse“ thematisiert in seiner aktuellen Ausgabe Demokratiebildung in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung. Die Autorinnen und Autoren analysieren, wie Kindertageseinrichtungen, Schulen und Jugendarbeit demokratiefeindlichen Tendenzen begegnen, kritische Medienkompetenz schulen und Teilhabe ermöglichen können.  Weiterlesen

bpb:magazin ’13 ist erschienen – Thema: Wirtschaft

gsf – Das neue Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung ist erschienen. Es widmet sich komplett dem Thema Wirtschaft. In diversen Artikeln, Interviews und Grafiken wird die „Wirtschaft“ mehr oder weniger kritisch beleuchtet. Besonders interessant – auch für den Einsatz im Unterricht – sind folgende Beiträge: Weiterlesen

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