Das Attentat von Sarajevo oder: Von der Abdrift der Geschichte

In der Schule bekamen wir beigebracht: Am 28. Juni 1914 hat in Sarajevo ein fanatischer Serbe den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand feige ermordet. Die Folge war der Erste Weltkrieg. Um 1968 herum hieß es dann: Papperlapapp – der Imperialismus und seine Widersprüche führten zum Krieg. Die Attentäter von Sarajevo kamen in dieser Version der Geschichte gar nicht mehr oder nur als willenlose Marionetten vor.

Heute geht es unserem Autor Götz Eisenberg um die dialektische Vermittlung beider Erklärungen, in der sowohl die konkreten Gestalten der Attentäter und ihre Intentionen, als auch der Imperialismus – als übergreifender Rahmen und Bedingungsgefüge der Ereignisse – vorkommen:

 

quotes_oben  Götz Eisenberg

  Das Attentat von Sarajevo oder: Von der Abdrift der Geschichte

 Besuch am „Vidovdan“

„Was einen Terroristen ausmacht,
ist zunächst einmal eine bestimmte Art der Verzweiflung.
Oder genauer gesagt, das Streben,
über die Verzweiflung hinauszugehen,
indem er sein Leben einsetzt
und so der Verzweiflung einen Sinn gibt.“

John Berger

Es war ein schöner Sommertag, wie es sich für einen 28. Juni gehörte. Der Himmel war von einem makellosen Blau, und die Stadt badete geradezu im klaren Licht der Morgensonne. Ein herrliches Sonntagswetter für alle gebeten und ungebeten Gäste, die heute nach Sarajevo kommen würden“, dachte der Untersuchungsrichter Leo Pfeffer, als er an diesem Morgen in Begleitung einer seiner Töchter das Haus verließ. Sie schlugen den Weg zum Rathaus ein, um die Ankunft des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand mitzuerleben.

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Den Frieden lehren, nicht den Krieg

IPPNW gibt Schülerinformationsblatt zu Bundeswehreinsätzen heraus

peaceMitteilung: IPPNW

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW spricht sich anlässlich von zwölf Jahren deutscher Beteiligung am Afghanistankrieg für die ersatzlose Aufkündigung von Kooperationen zwischen Bundeswehr und Schulministerien aus. „Die Öffnung des Schulunterrichts für Programme der Bundeswehr ist mit einer Erziehung zu Frieden und Völkerverständigung nicht vereinbar“, erklärt die IPPNW-Vorsitzende Susanne Grabenhorst. Es stünde Deutschland knapp 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges gut an, nicht den Krieg, sondern den Frieden zu lehren. … weiter

IPPNW_Soldaten_im Kriegsgebiet

 

 

 

 

unterrichtstipp

 

Download des Arbeitsblattes für SchülerInnen (pdf)

Download des Lehrerinfoblattes (pdf)

 

Turnschuhe statt Springerstiefel

Sehr informativer Aufsatz von Toralf Staud und Johannes Radke – am 25.7.2013 veröffentlicht auf der Seite der Bundeszentrale für polit. Bildung. Der Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/de/ und kann demnach unter Quellenangabe unverändert weitergegeben werden. Trotz seiner Länge lässt sich der Text auch gut im Unterricht einsetzen – sehr verständlich und konkret formuliert:

Die militante Neonazi-Szene hat sich tiefgreifend gewandelt. Mit den "Autonomen Nationalisten" ist eine Strömung entstanden, die kaum noch als rechtsextrem zu erkennen ist. Bei der linken Szene kopieren sie Ästhetik, Aktionsformen und Sprüche – aber ideologisch sind sie noch rückwärtsgewandter als die NPD. Mit Sorge blicken die Sicherheitsbehörden auf die Gewaltbereitschaft der Autonomen Nationalisten. … Den ganzen Aufsatz lesen

Das junge Politik-Lexikon

Das junge Politik-Lexikon von hanisauland.de erklärt etwa 750 politische Begriffe für Kinder ab dem Grundschulalter.

gsf – Auf der Hanisauland-Seite des Lexikons klickt man einen Buchstaben an und der Erklärungstext wird eingeblendet. In der Sidebar links stehen alle Begriffe, die beim gewählten Buchstaben zur Verfügung stehen. Beispiel zum Buchstaben S: Schulpflicht (Auszug)

Jedes Kind im Alter von sechs Jahren hat die Pflicht (und das Recht), in die Schule zu gehen. Genauer gesagt müssen die Eltern dafür sorgen, dass ihr Kind in die Schule geht. Das war nicht immer so, denn diese allgemeine Schulpflicht, wie sie genannt wird, gibt es in Deutschland erst seit ungefähr 200 Jahren. (…)

Bei den angezeigten Erklärungstexten sind auch Fragen von Jugendlichen und die zugehörigen Antworten abgedruckt.
Ein ungekürzztes Beispiel zum Thema Schulpflicht:

GILLES, 13
Wer erfand die Schulpflicht?
Antwort der Redaktion:
1794 wurde in der preußischen Verfassung der allgemeine Schulunterricht als Staatsaufgabe aufgenommen. 1871 wurde dann die allgemeine Schulpflicht als Staatsaufgabe für das gesamte damalige Deutschland eingeführt. Schon vorher aber, 1717, wurde die allgemeine Schulpflicht in Preußen eingeführt.

Fazit: Interessant für Lehrkräfte, um sich Definitionen und Erklärungen für die Unterrichtsvorbereitung zu holen und für Schüler, die sich – sofern vernetzt – im Unterricht oder zuhause Erklärungen beschaffen können. Geeignet für Grund- und Sekundarstufe.

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von »www.hanisauland.de«, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2013

zum Lexikon auf Hanisauland.de

zum Lexikon auf der Seite der Bundeszentrale für polit. Bildung

Politische Bildung muss wieder als wichtiges Ziel der Reformen angepackt werden

von Hasso Rosenthal

Erziehungslehre wurde lange Zeit als Zwillingsschwester der Demokratietheorie verstanden. In der griechischen Antike bedeutet der Begriff Demokratie die unmittelbare Teilnahme des Volkes an der Politik des jeweiligen Stadtstaates (polis). In der parlamentarischen Demokratie liegt die Entscheidungsgewalt in den Händen gewählter Volksvertreter; das Volk übt die Herrschaft im Staat nur indirekt über Abgeordnete, aus.

Die Idee, dass eine lebendige Demokratie durch aktivierende Bildungsprozesse ihre eigene Existenz sichern helfen, scheint der politischen Philosophie verloren gegangen. … weiter

bleistift

 

Alle bisher in AUSWEGE von Hasso Rosenthal erschienenen Aufsätze

Muslime in Deutschland – Lebenswelten und Jugendkulturen

Neues Heft aus der Reihe Politik&Unterricht

Mitteilung: Bundeszentrale für politische Bildung

In der Ausgabe "Muslime in Deutschland. Lebenswelten und Jugendkulturen“ wird die Vielfalt des Islam sowie vor allem alltägliche Erfahrungen muslimischer Jugendlicher vorgestellt. Das Arbeitsheft richtet sich an Lehrer/innen und bietet unterrichtspraktische Hinweise und Materialien.

Autor: Dr. Jochen Müller / Dr. Götz Nordbruch / Regina Bossert / Nadine Karim / Madeleine Hankele, Seiten: 68, Erscheinungsdatum: 03.06.2013, Erscheinungsort: Bonn, Bestellnummer: 2590. Zaster: 3,20 €

Inhaltsbeschreibung und Downloadmöglichkeit des Heftes als pdf-Datei

Direktdownload des Heftes (kostenlos, 3,8 MB!)

Voll im Blick? Das Heft zur EU

In der neuen Ausgabe von "Was geht?" der Bundeszentrale für polit. Bildung dreht sich alles um die EU:

“Wer hat die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln veranlasst?”, “Was ist Europol?”, “Darf Jannis aus Athen in Deutschland arbeiten?” Diese und andere Fragen stellt die neue Ausgabe von Was geht? und lädt junge Menschen ein, sich auf unkonventionelle Art und Weise über die Europäische Union zu informieren.

zum Heft (Download als pdf oder in Kürze gedruckt)

Das Begleitheft für Pädagogen zum Thema Europa (Download als pdf oder in Kürze gedruckt)

Politische Bildung in der Diskussion

Rezension des Buches „Politische Bildung zwischen Formierung und Aufklärung. Kritische Beiträge zur Bildungswissenschaft“

von Uwe Findeisen

Seit einigen Jahren – vor allem seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise, die bisherige Gewissheiten über die wunderbare Integrations- und Befriedungsleistung der sozialen Marktwirtschaft angegriffen hat – wird wieder intensiver über die Kritikfunktion politischer Bildung diskutiert. … weiter

 

 

Weitere Beiträge von Uwe Findeisen im Magazin Auswege

 

 

50 Jahre Mauerbau – Unterrichtsmaterial

Der Blick hinter die Kulissen

Mitteilung: Bundeszentrale für politische Bildung

Einzigartige Videoclips mit Hintergrundinformationen zum Mauerbau, zur Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie, zur Kubakrise und dem Kalten Krieg stehen pünktlich zum 50. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August auf der Internetseite www.chronik-der-mauer.de zur Verfügung. Die zum Teil bisher unveröffentlichten Interviews mit Beratern von John F. Kennedy oder Willy Brandt, dem Übersetzer von Walter Ulbricht oder dem Sohn von Nikita Chruschtschow geben den Blick auf die Hintergründe frei.

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Spicker Politik

gsf – Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb präsentiert den "Spicker Politik". Er fasst wichtige Informationen zu Themen der politischen Bildung auf einer DIN A4-Seite zusammen.

Der Spicker ist sozusagen ein Lexikon zum Selberbasteln. Mit einer Faltanleitung wird aus dem DIN A4-Blatt ganz schnell ein achtseitiges Büchlein im DIN A7-Format.

Die Themen der ersten drei Spicker lauten "Der Bundestag", "Europäische Union" und "Gesetzgebung".

Am Beispiel der EU soll der Inhalt hier kurz aufgelistet werden:

  • Die Europäische Union kurz und knapp! Die Geschichte der Integration, die verschiedenen Institutionen und aktuelle Zahlen und Fakten, der Spicker fasst alle wichtigen Informationen rund um die EU mit Hilfe von Stichpunkten und Schaubildern zusammen.

Der EU-Spicker eignet sich meiner Meinung nach hervorragend als Überblick, als Lerm- und Merkhilfe und als Nachschlagewerk. Gut gemacht: aussagekräftige, gut gestaltete Grafiken, präzise Formulierungen. Geeignet ab HS 9.

Weitere Informationen zum Spicker finden Sie unter www.bpb.de/publikationen/QGNNW7

Auf der angegebenen Seite können sowohl die Spicker "Der Bundestag", "Europäische Union" und "Gesetzgebung" sowie eine Faltanleitung heruntergeladen werden (pdf-Dateien, in der Regel rund 2 MB groß).

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