Vor solchen Reformern kann uns nur grausen – besonders den Schülern

Ein Kommentar zum Artikel „Schule kann mehr“ – 10 Thesen von Richard David Precht und ein Interview*

von Hasso Rosenthal

In einem dreiseitigen Artikel, ergänzt durch ein Interview, stellt die Zeit Precht Raum für dessen Überlegungen zur Verfügung. Das lässt vermuten, dass er bahnbrechende Erkenntnisse zu veröffentlichen hat.

Er geht von dem hohen Anspruch aus, Ergebnisse der Hirn- und Entwicklungsforschung in praktikable Vorschläge umzusetzen. Den Nachweis dafür bringt er allerdings an keiner Stelle. … weiter

* In: Die Zeit v. 11.4.2013: http://www.zeit.de/2013/16/richard-david-precht-schule-bildungsreform – Letzter Zugriff am 18.5.2013

Feder

 

Alle Texte von Hasso Rosenthal im Magazin Auswege

Lassen wir das mit dem Sitzenbleiben!

afternoon-siesta-2961283232769cXDY300von Dominik Kegel

Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Ich habe beinahe jede Schule in Bayern durchlaufen, die man sich so vorstellen kann.

Die Grundschule, die Hauptschule, die Berufsschule, die Berufliche Oberschule. Bis zum Studium konnte ich mir also einen recht genauen Überblick über genau das verschaffen, worüber so mancher Politiker auf Bundes-, aber vor allem Landesebene nun gerne urteilen möchte. Aber nicht nur das, ich hatte sogar das „Privileg” in der 8. Klasse der Hauptschule durchzufallen. 5x Note 5. 7x Note 4. Nur in Deutsch und Wirtschaftsinformatik war ich gut. Zu viel Information über jemanden, der gerne in den Landtag will? Wohl kaum. Peer Steinbrück, übrigens Kanzlerkandidat, hat für die Klassen 8, 9 und 10 fünf Jahre gebraucht. Eine Schande? Echt nicht. Das System an sich krankt. Besprechen wir das mal Schritt für Schritt. … weiter

©Foto: Siesta von Peter Griffin, PD
www.publicdomainpictures.net/view-image.php?image=8879&picture=siesta

Deutsche Schulen unten offen. Wer hätte das gedacht?

Neue Bertelsmannstudie zur Durchlässigkeit

GegenRede 25 von Freerk Huisken

Eine Studie der Bertelsmannstiftung bringt es an den Tag: Die Durchlässigkeit des deutschen Schulwesens, gepriesen als Königsweg zu mehr individueller Chancengleichheit, funktioniert weniger von unten nach oben, als vielmehr umgekehrt mehr von oben nach unten. Neu ist das Ergebnis wahrlich nicht, neu sind allein die statistisch ermittelten Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Sie lassen einen Schluss zu: Je rigider nach der 4. Klasse zwischen Kandidaten fürs Gymnasium und dem Rest der Schulen sortiert wird, desto geringer ist die Zahl der Schüler, denen nach ihrem „Aufstieg“ die fehlende „Gymnasialreife“ bescheinigt wird und die dann den Weg zurück in die Realschule anzutreten haben. … weiter

 

Hier geht es zu den anderen GegenReden von Freerk Huisken

Prolls versus Ökos: Vom Verhältnis der Hauptschüler zu Gymnasiasten und umgekehrt

Gedanken zum Schuljahresende 2012

von Brigitte Pick

» Trotz der Schulstrukturreformen in weiten Teilen der Republik ist und wird der Exklusionsprozess der „Hauptschüler“ weiter Thema sein, zumal der äquivalente Schulabschluss nun lediglich „Berufsbildungsreife“ genannt wird und nicht abgeschafft ist. Die Verachtung von Schülern mit niedrigem sozioökonomischen Status, die keinen beruflichen Erfolg vorweisen können, wird fortgeschrieben in einer Gesellschaft, deren Selbstverständnis zunehmend durch das „unternehmerische Selbst“ geprägt ist. «

So beginnt Brigitte Picks Aufsatz über das Verhältnis der Hauptschüler zu den Gymnasiasten. Auf ihrer Reise durch die deutsche Bildungslandschaft schreibt sie über Kinder und Jugendliche, die an einer rastlosen Selbstoptimierung arbeiten, über politisch engagierte Gymnasiasten, über Jugendliche mit migrantischen Wurzeln und konfrontative Pädagogik. Sie berichtet in einem Exkurs über Rapper und Bushido, ein Haus im Grünen, über die Ironie von Hauptschülern, über die Disziplinlosigkeit von Marginalisierten und stellt klar: Hauptschüler wollen anerkannt werden. Ein ehrlicher und schonungsloser Blick auf uns und unsere Schulen und unser Erziehungswesen. Lesen

©Foto: Gerd Altmann / www.pixelio.de

 

Alle Artikel von Brigitte Pick im Magazin

 

Vom ewigen Schulkampf

Freiheit mit Nebenwirkungen

von Brigitte Pick

Die Auswege-Autorin zieht eine Art Bilanz:

Demokratie hat es in der Schule noch nie gegeben.

Es geht darum, Menschen gefügig zu machen.

Lehrer vergeben sehr häufig je nach Schichtzugehörigkeit der Schüler bei gleicher Leistung ungleiche Noten.

Die Jugendlichen beklagen autoritäres und extrem dirigistisches Lehrerverhalten …

Für Aufstiegsbewusste ist allein das Gymnasium die Schulform der Zukunft und der Chancen.

Man lernt um des Lernens und der Zensuren willen.

Viele Lehrerstellen sind nicht besetzt, Lehrer sind gar seit Monaten dauerkrank.

Die heutige Lehrergeneration ist noch weniger auf den Schulalltag vorbereitet als wir es je waren.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Lesen ist angesagt!

 

Weitere Aufsätze von Brigitte Pick im Magazin AUSWEGE über die Schule und das, was in ihr vorgeht!

 

Schulfrieden auf Kosten der Kinder

Mitteilung: Aktion Humane Schule e.V.

Vor einem „Schulfrieden in NRW auf Kosten der Kinder“ warnt die Aktion Humane Schule (AHS). „Der angestrebte Konsens zwischen SPD, CDU und GRÜNEN droht Strukturen zu zementieren, die die Umsetzung des Auftrags zur Schaffung eines inklusiven Schulwesens verhindern“, so AHS-Bundesvorsitzender Detlef Träbert. Die angestrebten Bestandsgarantien für Schularten auf die Dauer von zehn Jahren „führen das Selektionsprinzip ungeniert fort.“ Die Politik rechtfertige sich damit, dass man „die Menschen mitnehmen müsse“, aber lasse dabei die Kinder zurück.

Deutschland und seine Bundesländer haben sich verpflichtet, das Schulwesen im Sinne des Art. 24 der Behindertenrechtskonvention (BRK) umzugestalten. Das beinhaltet die Orientierung der Schule an Menschenwürde und Selbstwertgefühl der Kinder sowie an der Garantie zur vollen Entfaltung ihrer Talente und Persönlichkeiten. „Kinder nach wie vor in verschiedenwertige Schularten einsortieren zu wollen bedeutet daher einen offener Rechtsbruch“, stellt Träbert den Standpunkt der Aktion Humane Schule klar. „Alle Bildungspolitiker anerkennen den Fakt, dass die soziale Selektivität der deutschen Schule höher ist als in den anderen PISA-Nationen. Gleichzeitig traut sich bundesweit niemand von ihnen, das Selektionsprinzip abzuschaffen. Selbst die Tendenz zur Zweigliedrigkeit stellt keinen prinzipiellen Fortschritt dar. Das ist ein kollektives Versagen der politisch Verantwortlichen.“

Träbert beklagt, dass es in der bundesdeutschen Gesellschaft einmal eine Zeit gegeben habe, in der das Prinzip „Für unsere Kinder ist das Beste gerade gut genug“ gegolten habe. Heute scheine es, als ob das parteipolitische Gesicht zu wahren Politikern mehr wert sei als das Wohl der Kinder.

Pressemitteilung v. 17.6.2011
Bundesverband Aktion Humane Schule e.V.
Rathausplatz 8 – 53859 Niederkassel
Tel.: 02208 / 90 96 89  Fax: -/ 90 99 43
www.aktion-humane-schule.de

  
   
 

Vom Beratungslehrer zum freien Schulberater

Im Dialog mit Detlef Träbert

Auswege sprach mit Detlef Träbert, Schulberater und Bundesvorsitzender der Aktion Humane Schule, über den Schuldienst und das Beamtenverhältnis und warum er es quittiert hat, über systembedingte Lernschwierigkeiten, über die schulische Selektion, über Schulberatung, die Humanisierung der Schule, über die AHS und die GEW. … weiter

1 2