Schlafstörungen ernst nehmen

Erhöhtes Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen

Mitteilung: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
 
Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) diskutieren Experten am heutigen Dienstag, den 5. Oktober 2010, in Berlin über die gesundheitlichen Folgen gesellschaftlich bedingten Veränderungen im Schlaf-Wach-Verhalten. Die DGPPN rät bei Schlafstörungen psychiatrische Hilfe aufzusuchen.
 
Schlafstörungen können auf psychische Erkrankungen – wie etwa Psychosen, depressive Störungen oder Angsterkrankungen – hinweisen. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) anlässlich ihres 10. Hauptstadtsymposiums zum Thema „Die schlaflose Gesellschaft. Kritische Betrachtung einer Hypothese“ am heutigen Dienstag, 5. Oktober 2010, in Berlin aufmerksam. Insbesondere Depressionen gehen sehr häufig mit Schlafbeschwerden einher. Umgekehrt können Ein- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen und schlechte Schlafqualität langfristig Depressionen verursachen. Bei Menschen, die unter chronischen Schlafbeschwerden leiden, ist das Risiko in den nächsten fünf Jahren an einer Depression zu erkranken doppelt so hoch.
  Schlafstörungen können darüber hinaus auch körperlich krank machen. Eine Schlafdauer unter sechs Stunden oder häufige Schlafunterbrechungen durch etwa nächtliche Atmungsstörungen (Schlafapnoe) leisten Übergewicht und Diabetes Vorschub. Bereits eine Nacht ohne Schlaf beeinträchtigt die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit des Gedächtnisses oder die Wirkung einer Impfung. „Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ist also ganz entscheidend für unsere psychische und körperliche Gesundheit“, sagt der Leiter des DGPPN-Fachreferats „Schlafmedizin“ Professor Thomas Pollmächer, Ingolstadt. Dennoch ist zu beobachten, dass Menschen in modernen Gesellschaften bedingt durch veränderte Lebens- und Arbeitswelten weniger schlafen. Allein in den letzten 20 Jahren ist die durchschnittliche Schlafenszeit um eine Stunde zurück gegangen. „Schlaf ist eine wichtige gesundheitliche Ressource, die nicht beliebig verkürzt, zerstückelt oder über den Tag verteilt werden sollte“, so Pollmächer weiter. Er rät Schlafstörungen ernst zu nehmen. Menschen, die über einen längeren Zeitraum hinweg von Schlafstörungen betroffen sind, sollten psychiatrische Hilfe aufsuchen.

Pressemitteilung v. 5.10.201
DGPPN

Kontakt:
Prof. Dr. med. Thomas Pollmächer
Klinikum Ingolstadt GmbH
Direktor des Zentrums für psychische Gesundheit
Krumenauerstr. 25
85049 Ingolstadt
Telefon: 0841-8802200
E-Mail: ed.td1710813625atslo1710813625gni-m1710813625ukini1710813625lk@re1710813625hceam1710813625llop.1710813625samoh1710813625t1710813625