Eine zerrissene Gesellschaft

Im gewerkschaftlichen Debattenmagazin „Gegenblende“ erschien am 19.11.2019 ein empfehlenswerter Aufsatz von Christoph Butterwegge zur Prekarisierung von Arbeits- und Lebensbedingungen:

Eine zerrissene Gesellschaft
Es ist nicht bemerkenswert, dass es in der Bundesrepublik eine Unterschicht gibt. Besorgniserregend sollte allerdings sein, dass sich die soziale Polarisierung seit 1989/90 quantitativ wie qualitativ erheblich verschärft hat. Den ganzen Aufsatz lesen

Beste Bildung für eine demokratische Arbeitswelt 4.0

Die Hans -Böckler-Stiftung hat ihr zweites Dossier herausgegeben:

BESTE BILDUNG FÜR EINE DEMOKRATISCHE ARBEITSWELT 4.0 Digitalisierung, Energiewende und Elektromobilität verändern Arbeit und Leben tiefgreifend. Ob Arbeitnehmer zu den Gewinnern zählen, ist nicht ausgemacht. Eine zentrale Voraussetzung für den Erfolg: beste Bildung. Für alle. Ein Leben lang. Dossier, Nr. 2., 2019, ISSN: 2628-8346. 28 Seiten 

Inhaltsbeschreibung:

Die Digitalisierung ist einer der stärksten Treiber von Veränderungen in Alltag und Arbeitswelt. Die Allverfügbarkeit von Daten erweitert unsere Arbeitsorte in Büros und Fabriken um den „digitalen Informationsraum“ (Boes et al., 2017) im weltweit aufgespannten Internet. Produktion und Verwaltung werden dort neu ausgerichtet. Unternehmen eröffnen sich neue Wege der Beschaffung, des Absatzes und der Organisation von Arbeit. „Lean production“ und „lean services“ sind keine Unbekannten. Mit der Vernetzung von Mensch, Maschine und Produkten kommen neue Verdichtungen der Arbeit, mehr Kontrolle und nächste Standardisierungen. Datenbrillen oder Exoskelette pushen die Produktivität. Selbst kreative Tätigkeiten werden rationalisiert. (Quelle: https://www.boeckler.de/6299.htm?produkt=HBS-007187#)

Kostenloser Download, pdf-Datei, 2,6 MB

 

„JA13 für alle: Fünf große Länder müssen sich bewegen!“

Bildungsgewerkschaft GEW startet heute bundesweite Aktionen für gerechte Lehrkräftebezahlung „JA13“

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. Mit bundesweiten Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auch in diesem Jahr den Druck auf die Landesregierungen, für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte zu sorgen. „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, gleichwertige Arbeit gleich zu entlohnen“, sagte Frauke Gützkow, im GEW-Vorstand für die „JA-13-Kampagne“ verantwortlich. „Immer noch werden in den meisten Bundesländern Grundschullehrkräfte, in einigen anderen auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe I, schlechter bezahlt als Lehrerinnen und Lehrer etwa am Gymnasium. Alle Lehrkräfte müssen nach A13 (Beamtinnen und Beamte) oder E13 (Angestellte) bezahlt werden.“ Weiterlesen

Ohne Berufsausbildung fünfmal so hohe Arbeitslosenquote

Mitteilung: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Personen ohne Berufsausbildung weisen ein wesentlich höheres Risiko auf, arbeitslos zu sein, als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss. Das geht aus Daten hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag veröffentlicht hat. … weiter


Quelle:
www.iab.de
www.idw-online.de

Kitapersonal braucht bessere Arbeitsbedingungen

Mitteilung: Bertelsmann Stiftung

Trotz aller Kraftanstrengungen: Die unzureichende Personalausstattung in deutschen Kitas wird zunehmend zum Problem. Zwar hat sich die Zahl der pädagogischen Fachkräfte durch den Kita-Ausbau deutlich erhöht, doch die Personalschlüssel verbessern sich vielerorts zu langsam. Der Personalmangel belastet nicht nur die Kita-Qualität, sondern auch die Erzieherinnen und Erzieher und erschwert es, mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. … weiter


Quelle:
www.bertelsmann-stiftung.de
www.idw-online.de

Ungleichheit bei den Einkommen auf neuem Höchststand – Arme Haushalte zunehmend tiefer unter der Armutsgrenze

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung

Die Schere bei den verfügbaren Einkommen hat sich in Deutschland weiter geöffnet, die Einkommensungleichheit befindet sich trotz der über Jahre guten wirtschaftlichen Entwicklung auf einem historischen Höchststand. Das zeigen übereinstimmend Berechnungen mit unterschiedlichen statistischen Maßen zur Einkommensverteilung.

So lag der Gini-Koeffizient, das gebräuchlichste Maß für Ungleichheit, Ende 2016 sogar noch um zwei Prozent höher als 2005 – dem Jahr, das unter Forschern nach einem drastischen Anstieg der Einkommensspreizung seit Ende der 1990er Jahre als besonders „ungleich“ gilt. Zwei Faktoren haben die materielle Ungleichheit in den vergangenen Jahren vor allem wachsen lassen: … weiter


Quelle: boeckler.de
Bild von 1820796 auf Pixabay

GEW: „Uni-Kanzlerinnen und -Kanzler haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt“

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die „Bayreuther Erklärung“ der Universitätskanzlerinnen und -kanzler zu Zeitverträgen in der Wissenschaft kritisiert. „Die Uni-Verwaltungschefs tun sich schwer mit den immer lauter werdenden Forderungen, mehr Dauerstellen im akademischen Mittelbau zu schaffen. Eisern halten sie an der Vorstellung fest, dass nur befristet beschäftigte wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Leistungen erbringen. Das ist anachronistisch – die Kanzlerinnen und Kanzler haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Sie sollten sich endlich ihrer Verantwortung für faire Beschäftigungsbedingungen und verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft stellen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Montag in Frankfurt a.M. Weiterlesen

Tarifrunde 2020: Für mehr als 10 Millionen Beschäftigte werden neue Vergütungstarifverträge verhandelt – Die Kündigungstermine

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung
 
Die Tarifrunde 2019 geht in die Schlussphase: In einigen Bereichen wird in den verbleibenden Wochen und Monaten des Jahres noch verhandelt. Dazu gehören zum Beispiel die chemische Industrie und das Versicherungsgewerbe sowie die von der DGB-Tarifgemeinschaft geführten Verhandlungen für die Leiharbeit.

Zeitgleich laufen bereits in vielen Branchen die Vorbereitungen für die Tarifrunde 2020. Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im nächsten Jahr für mehr als 10 Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Hierzu gehören u. a. die großen Tarifbereiche Metall- und Elektroindustrie und der öffentliche Dienst (Bund und Gemeinden).

Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender, den das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung jetzt vorlegt. Einige ausgewählte Beispiele (in Klammern: Beschäftigtenzahlen, gerundet auf volle Tausender): Weiterlesen

Armut durch Pflegebedürftigkeit: Vollversicherung kann Risiko deutlich senken

Zu den Eckpunkten einer Weiterentwicklung der Pflegeversicherung des DGB


Neue Studie kalkuliert Kosten und Verteilungswirkung

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung

Da die Pflegeversicherung derzeit nur eine Teilabsicherung bietet, stellen die Zuzahlungen zur Pflege für viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ein erhebliches Armutsrisiko dar. Ein Drittel der in Heimen Gepflegten sind aktuell auf Sozialhilfe angewiesen. Eine Pflegevollversicherung, die alle Kosten für Pflegeleistungen abdeckt, würde die finanzielle Belastung deutlich reduzieren. Ob das langfristig zu finanzieren ist und was die Leistungsverbesserung für die Beitragszahler bedeutet, hat der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Heinz Rothgang in einer neuen, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studie anhand von drei Szenarien untersucht.* Dabei zeigt sich: Für die große Mehrheit der Versicherten und der Arbeitgeber sind die zusätzlichen Kosten überschaubar, wenn die Pflegeversicherung künftig als soziale Bürgerversicherung ausgestaltet würde. Aktuell müssten gesetzlich Versicherte für eine Voll-Absicherung durchschnittlich gut fünf Euro im Monat mehr bezahlen als für das Teil-Modell, im Jahr rund 65 Euro. Der zusätzliche Beitrag der Arbeitgeber wäre mit durchschnittlich 25 Euro im Jahr noch geringer, kalkuliert der Wissenschaftler von der Universität Bremen. Der Beitragssatz fiele nahezu identisch aus, auch langfristig: So läge 2060 der durchschnittliche Beitragssatz in einer Pflegebürgerversicherung als Vollversicherung nur um knapp 0,25 Prozentpunkte höher als bei einer Fortsetzung der Teil-Versicherung in der heutigen gesetzlichen Sozialen Pflegeversicherung (SPV). In der SPV sind knapp 90 Prozent der Menschen in Deutschland versichert. Auch bislang in der Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) Versicherte wären durch die Bürger-Vollversicherung besser abgesichert als bisher. Insbesondere bei Privat-Versicherten mit größeren Einkommen fiele der nötige Beitragsaufschlag für die erweiterten Leistungen aber höher aus.

Derzeit müssen Gepflegte in stationären Einrichtungen jeden Monat im Bundesdurchschnitt rund 660 Euro aus eigener Tasche für Pflegeleistungen zahlen. Hinzu kommen die Kosten für Miete und Essen. Rechnet man auch die Zuzahlungen zur ambulanten Pflege hinzu, müssen Pflegebedürftige allein für Pflegeleistungen jährlich rund 8,5 Milliarden Euro selber tragen. Die Eigenanteile zur Pflege sind seit Einführung der Pflegeversicherung vor über 20 Jahren fast kontinuierlich und deutlich angestiegen. Und sie werden nach der derzeitigen Rechtslage weiter wachsen, weil diese zusätzliche Pflegekosten einseitig den Gepflegten zuschreibt, so die Untersuchung des renommierten Gesundheitsökonomen der Universität Bremen. Die Studie nutzt umfassende Daten aus Pflegeversicherung, amtlicher Statistik und repräsentativen Befragungen. Weiterlesen

Eine Pflegebürgervollversicherung ist finanzierbar

Download der Daten zur Pflegevollversicherung und der Studie der Hans-Böckler-Stiftung am Ende der Seite!


Mitteilung: DGB

Die Pflegeversicherung deckt derzeit nur einen Teil der Kosten bei Pflegebedürftigkeit ab. Die immer weiter steigenden Zuzahlungen stellen für viele pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ein erhebliches Armutsrisiko dar. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) zeigt, dass eine Pflegevollversicherung dieses Risiko deutlich senken würde. Für die große Mehrheit der Versicherten und der Arbeitgeber wären die zusätzlichen Kosten überschaubar, wenn die Pflegeversicherung künftig als soziale Bürgerversicherung ausgestaltet würde. Dazu sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Freitag in Berlin: Weiterlesen

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