Malve isst nichts Rotes!

von Gabriele Frydrych

Frühstückszeit in der Kita „Muntere Mäuse“: Die drei- bis sechsjährigen öffnen ihre Brotbox. Vor einigen Wochen hat die Kita-Leiterin an einem Elternabend erklärt, was sie sich unter einem „gesunden Frühstück“ vorstellt. Sie ließ auch entsprechende Merkzettel mit buntem Bildern, Kalorientabellen und Lebensmittelpyramiden verteilen. In drei Sprachen.

Die Kita-Leiterin ist beim Blick in die erste Brotbox hoch erfreut: Rouven hat tatsächlich Vollkornbrot mit Frischkäse dabei, garniert von „Naschtomaten“, Möhrchen und Radieschen. Leider interessiert sich Rouven mehr für Linus-Leanders Frühstück und kaut dessen klebrige Karamellbonbons. Shalina packt kalte Fischstäbchen mit Bratkartoffeln aus. Connor frühstückt Schokoladenkuchen und Damian Nudeln mit Zucker und Dosenmais. In der Ecke sitzt eine Mutter und beobachtet alles angespannt. … weiter

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Alle Texte von Gabriele Frydrych im Magazin Auswege

 

Sozial bedingte Bildungsungleichheit bleibt im Bildungsverlauf bestehen

Mitteilung: GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Nachteile von Schülerinnen und Schülern mit niedriger Bildungsherkunft bleiben auch im Bildungsverlauf bestehen. Jugendliche mit Migrationshintergrund hingegen holen im Laufe der Sekundarstufe, insbesondere bei gleicher Bildungsherkunft und Ressourcenausstattung, gegenüber einheimischen Schülerinnen und Schülern auf.

Dies belegt eine Studie aus der neuen Ausgabe des Informationsdienst Soziale Indikatoren, ISI 63, der von GESIS – Leibniz Institut für Sozialwissenschaften herausgegeben wird. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.gesis.org

Wie entsteht Sprache? Neue Studie aus Leipzig gewährt Einblicke in die ersten Schritte

Mitteilung: Universität Leipzig

Wie haben sich die knapp 6.000 Sprachen der Welt entwickelt? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben Forscher des Leipziger Forschungszentrums für Frühkindliche Entwicklung (LFE) der Universität Leipzig und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie versucht, den Prozess der Entwicklung eines neuen Kommunikationssystems in einem Experiment nachzustellen – mit überraschenden Ergebnissen:

Dr. Manuel Bohn, Dr. Gregor Kachel und Prof. Dr. Michael Tomasello konnten nachweisen, dass schon Vorschulkinder spontan Kommunikationssysteme entwickeln können, die Kerneigenschaften von natürlichen Sprachen aufweisen. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de
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Eine zerrissene Gesellschaft

Im gewerkschaftlichen Debattenmagazin „Gegenblende“ erschien am 19.11.2019 ein empfehlenswerter Aufsatz von Christoph Butterwegge zur Prekarisierung von Arbeits- und Lebensbedingungen:

Eine zerrissene Gesellschaft
Es ist nicht bemerkenswert, dass es in der Bundesrepublik eine Unterschicht gibt. Besorgniserregend sollte allerdings sein, dass sich die soziale Polarisierung seit 1989/90 quantitativ wie qualitativ erheblich verschärft hat. Den ganzen Aufsatz lesen

Windsbraut und Hackepeter – Wie gendern wir richtig?

von Gabriele Frydrych

Ich gebe es zu: Auch ich als „alte, weiße Frau“ habe oft destruktiv übers Gendern gespottet und mich trotzdem als Feministin gerühmt. Als ich letztens in einem Kinderheim dem Begriff der „Vormünderin“ begegnete, begriff ich, dass endlich mal Schluss sein muss mit der ständigen Ironie! Da gibt es Menschen, die sich äußerst ernsthaft um politische Korrektheit bemühen, und andere hintertreiben das, indem sie ihre Mails mit „freundliche Grüßin“ beenden oder in ihre Texte alberne Neuschöpfungen wie „Telefonhörerin“, „Feuermelderin“ und „Sündenziege“ einstreuen. Und wo immer sie korrekt alle 60 Geschlechter miteinbeziehen müssten, hängen sie einfach ein „x“ an den Wortstamm, was den Lesefluss unheimlich erschwert: Redakteurx, Leserx, Gesockx, Schülerx und Lehrerx und Bundeskanzlerx. … weiter

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die letzten Texte von Gabriele Frydrych im Magazin AUSWEGE:

 

62.000 Menschen befragt: Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen beim Kauf der Weihnachtsgeschenke kaum eine Rolle

Mitteilung: FOM Hochschule für Oekonomie & Management

Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim Geschenkekauf vor Weihnachten nur eine untergeordnete Rolle. Überraschend ist vor allem, dass die jüngeren Generationen offenbar wenig Wert auf einen umwelt- und ressourcenschonenden Einkauf in der Adventszeit legen.

Das ergab eine von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management durchgeführte bundesweite Umfrage unter rund 62.000 Frauen und Männern zwischen 12 und 99 Jahren. … weiter


Quelle:
www.fom.de
www.idw-online.de
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Reinhold Messners „Lebensthemen“ – ein Interview

Ein Vorwort von Klaus Hecker

Das Interview mit Reinhold Messner führte ich 2002 bei einer Vortragsreise in Frankenberg/Hessen. Für die meisten von uns ist Reinhold als Bergsteiger berühmt und bekannt. Es war mir wichtig, dass in dem Interview deutlich wird, dass Reinhold sich mit ebenso großem Engagement auch in ganz anderen Aufgabenfeldern betätigt hat. Deswegen trägt das Interview den Namen „Lebensthemen“.

Messner wäre nicht Messner, wenn er nicht heute wie damals wortgewaltig mit spannenden und überraschenden Sprachbildern seine Thesen unterfüttert. … weiter mit dem Vorwort


Und hier ist das Interview:

Hinweis: Beim Aufruf können Daten durch Youtube erhoben werden.
Originallink, wenn das Filmfenster nicht sichtbar sein sollte:
https://www.youtube.com/watch?v=MZT__wCM4sQ

 

„Junge Menschen brauchen eine Ausbildungsgarantie!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Veröffentlichung der Ausbildungszahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA)

Mitteilung: GEW Hauptvorstand
 
Frankfurt a.M. – Für eine Ausbildungsgarantie für alle jungen Menschen macht sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit Blick auf die heute veröffentlichen Ausbildungsmarktzahlen stark. „Mehr als 1,5 Millionen junge Erwachsene zwischen 25 und 34 Jahren haben keinen Berufsabschluss – und da beklagen sich die Unternehmen permanent über einen Fachkräftemangel! Das ist ein gesellschaftspolitischer Skandal ersten Ranges, den wir uns aus sozialen Gründen, aber auch ökonomisch nicht erlauben können“, sagte Ansgar Klinger, im GEW-Vorstand für Berufsbildung verantwortlich, anlässlich der aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA). Diese hat für das Jahr 2018/19 einen Anstieg der gemeldeten Berufsausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent auf 572.000 gemeldet – gleichzeitig gab es 4,5 Prozent weniger Bewerberinnen und Bewerber. Auch die Zahl der Schulabgänger ist gesunken. „Die BA-Zahlen beleuchten das sogenannte Duale System. Es ist jedoch wichtig, dass die schulischen Berufsausbildungen insbesondere in den Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialberufen mehr beachtet werden“, betonte Klinger. „Knapp 180.000 junge Menschen haben sich für eine solche Ausbildung in diesen zukunftsträchtigen Berufen entschieden. Sie sind ein wichtiger Teil des Ausbildungsmarktes und der Berufsentwicklung in Deutschland – auch wenn die Ausbildung nicht sozialversicherungspflichtig ist.“ Weiterlesen

Junge ziehen in die Städte, Alte aufs Land – Binnenmigration verschärft demografische Probleme

Mitteilung: RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Vor allem junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren verlagern ihren Wohnort – und zwar ganz überwiegend in die Städte. Ältere Personen wechseln dagegen deutlich seltener die Region. Sie zieht es tendenziell in ländliche Räume.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Analyse des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Ruhr Universität Bochum. Demnach verschärft die Binnenmigration die demografischen Unterschiede zwischen Stadt und Land. Auch die Faktoren, welche die Ortswahl beeinflussen, unterscheiden sich zwischen den Altersgruppen: Das regionale Lohnniveau und andere Wirtschaftsindikatoren spielen vor allem für junge Menschen eine große Rolle. … weiter


Quelle:
www.rwi-essen.de
www.idw-online.de

Ick hab‘ heut‘ frei!

von Gabriele Frydrych

Im Kindergarten: Tim und Yannick sind in ihr Spiel vertieft. Sie haben einen Zoo gebaut und müssen noch winzige Elefanten, Zebras und Eisbären in winzigen Gehegen unterbringen. Tims Mutter wird ungeduldig. „Komm jetzt, Tim, wir müssen noch schnell einkaufen!“ Tim schiebt zwei Affen über den Fußboden: „Ich will aber erst noch mit Yannick fertig spielen!“

Die Mutter schaut in ihr Smartphone und antwortet: „Du kannst doch Yannick am Donnerstag zu uns einladen. Da ist dein Freundetag.“ Yannicks Mama kommt mit ihrem Timer dazu: „Donnerstags kann er leider nicht, da hat er seinen Segelkurs.“

Schade. Tim und Yannick müssen ihr Spiel abbrechen. Yannick wird im SUV zum Kinder-Yoga gefahren. Am Zaun der Kita steht Emma, klammert sich an einen Pfosten und kreischt. Wie jede Woche will sie nicht zum Klavierunterricht. … weiter


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