Rechtspopulismus: Ein Nachtrag zu meinem letzten Aufsatz anlässlich einer Kritik daran

von Georg Schuster*

1.

Zum zweiten Teil meines Textes über „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“, wo es mir über die diesbezüglichen Thesen Adornos hinaus um eine positive Erklärung dieses politischen Phänomens anhand der AfD ging, erreichten mich ein paar Einwände. Ihren Kern verstehe ich so, dass mir die Erläuterung von „Identität und Unterschied“ des neuen Rechtspopulismus mit und zu den etablierten Demokraten und damit auch seine Kritik nicht hinreichend gelungen sei. Damit hatte ich zunächst gewisse Verständnisschwierigkeiten, da ich meinte, beides zumindest im resümierenden letzten Abschnitt des Aufsatzes (Punkt II. 5.) zusammengeschlossen zu haben, den ich hier gekürzt noch einmal wiedergebe: … weiter


*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt.


Zum Ausgangsartikel von Georg Schuster: „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ – Teil 1 + 2

 

Die Angstsprache

Die Linguistin und Kommunikationsexpertin Clara Herdeanu hat am 17.10.2019 im Online-Magazin „Migazin“ einen empfehlenswerten Aufsatz zur Sprachrealität verfasst:

AfD-Sprache als schleichendes Gift
Was bringt Menschen dazu, aus rassistischen Motiven heraus unschuldige Menschen kaltblütig zu ermorden? Dr. Clara Herdeanu schreibt in ihrer neuen MiGAZIN Kolumne, welche Rolle Sprache hat und wer „Sprachrealitäten“ schafft. Den ganzen Text lesen

„Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ – Teil 1 + 2

Wie es Adorno posthum zu einem Bestseller bringt und die Sache, um die es geht

Von Georg Schuster*

„Man sieht an dem sprechenden Adorno, was beim Lesen seiner Bücher
nicht unmittelbar klar wird, dass er offensichtlich Zeitung liest.“
(Prof. Axel Honneth über seinen Vorgänger am Frankfurter Institut für Sozialforschung)

Der Fahnenwechsel kommt aus der Mitte.
(AfD-Vordenker)

Ein erst jetzt bei Suhrkamp verschriftlichter Vortrag von Theodor W. Adorno vom April 1967 an der Wiener Universität hat sich im Sommer 2019 mehr als hunderttausendmal verkauft, und die Rezensenten sind des Lobes voll über die aktuelle Bedeutung der beim Reden verfertigten Gedanken des Philosophen zum damals wiederauflebenden Rechtsradikalismus.

„Was würde Adorno heute zum sogenannten Rechtspopulismus sagen?“, fragt die FAZ und kann „eine ziemlich verlässliche Antwort geben, denn der Philosoph [hielt] einen Vortrag, [der …] zum Teil verblüffend gut auch zur jetzigen Lage pass[t]“. Auch die SZ hat „verblüffend oft [..] den Eindruck, dass das, was dort steht, nicht vor einem halben Jahrhundert gedacht worden ist, sondern gerade eben erst“. Für den Tagesspiegel liest sich der Text „in vielem wie ein Kommentar zum Aufstieg der AfD“. Und für die FR enthält die Vorlesung nicht nur verblüffend viel, sondern „bereits alles: die Ursachen, die Lügen, die Präsenz in der Mitte. Man nimmt den mehr als 50 Jahre alten Text in die Hand und ist nach wenigen Sätzen erschrocken über die Aktualität der herausgegriffenen Aspekte.“ … weiter

Hinweis: Der 1. Teil des Aufsatzes ist für sich alleine nicht mehr downloadbar. Es kann nur noch die Gesamtausgabe (Teil 1 und 2) heruntergeladen werden.


*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt.

Inklusive Bildung

Annäherungen an den Begriff der Inklusion und Forderungen an die Inklusionsforschung

von Hans Wocken

Wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Begriff der Inklusion befassen, beklagen mit notorischer Regelmäßigkeit das Fehlen eines klaren und konsensualen Inklusionsbegriffs.

Nun, die Klagen bestehen völlig zu Recht, denn es gibt in der Tat trotz einer dreißigjährigen Integrations- bzw. Inklusionsforschung keinen intersubjektiv anerkannten Inklusionsbegriff. Es lassen sich eine Reihe nachvollziehbarer Gründe anführen, die dieses Forschungsdefizit plausibel machen können: … weiter


Hinweis: Dieser Text beinhaltet die beiden ersten Gliederungspunkte des Aufsatzes:

1. Einleitung: Die Mühen des Definierens
2. Definition der inklusiven Bildung

Der gesamte Text ist 40 Seiten lang. Er enthält alle vier Kapitel sowie das Literaturverzeichnis und kann hier heruntergeladen werden:

 Den kompletten Aufsatz „Inklusive Bildung“ downloaden

Anmerkung der Red.: Wir empfehlen den gesamten Text – neben dem individuellen Lesen – ausdrücklich auch für das Studium, die Seminararbeit oder die LehrerInnenfortbildung. Er führt gut verständlich in die „Problematik“ der „Inklusion“ ein.


weitere Texte von Hans Wocken im Magazin Auswege

 

„Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ – Teil 1

Wie es Adorno posthum zu einem Bestseller bringt

Von Georg Schuster*

„Man sieht an dem sprechenden Adorno, was beim Lesen seiner Bücher
nicht unmittelbar klar wird, dass er offensichtlich Zeitung liest.“
(Prof. Axel Honneth über seinen Vorgänger am Frankfurter Institut für Sozialforschung)

Ein erst jetzt bei Suhrkamp verschriftlichter Vortrag von Theodor W. Adorno vom April 1967 an der Wiener Universität hat sich im Sommer 2019 mehr als hunderttausendmal verkauft, und die Rezensenten sind des Lobes voll über die aktuelle Bedeutung der beim Reden verfertigten Gedanken des Philosophen zum damals wiederauflebenden Rechtsradikalismus.

„Was würde Adorno heute zum sogenannten Rechtspopulismus sagen?“, fragt die FAZ und kann „eine ziemlich verlässliche Antwort geben, denn der Philosoph [hielt] einen Vortrag, [der …] zum Teil verblüffend gut auch zur jetzigen Lage pass[t]“. Auch die SZ hat „verblüffend oft [..] den Eindruck, dass das, was dort steht, nicht vor einem halben Jahrhundert gedacht worden ist, sondern gerade eben erst“. Für den Tagesspiegel liest sich der Text „in vielem wie ein Kommentar zum Aufstieg der AfD“. Und für die FR enthält die Vorlesung nicht nur verblüffend viel, sondern „bereits alles: die Ursachen, die Lügen, die Präsenz in der Mitte. Man nimmt den mehr als 50 Jahre alten Text in die Hand und ist nach wenigen Sätzen erschrocken über die Aktualität der herausgegriffenen Aspekte.“

Der Gesamtaufsatz mit Teil 1 und 2 liegt jetzt vor. Teil 1 alleine ist nicht mehr downloadbar.

zur Gesamtausgabe


*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt.

Das Konstrukt „specific measures“

Eine thematische Studie über Gleichberechtigung und positive Diskriminierung

von Hans Wocken

Diese thematische Studie handelt von dem großen Thema „Gerechtigkeit“. Gewiss ein spannendes und bedeutsames, aber leider auch nicht ganz einfaches Thema. Ich beeile mich daher, gleich am Anfang vor allzu großen Erwartungen zu warnen. Das Wagnis, sich diesem großen Menschheitsthema zu nähern, mag ein wenig risikoärmer sein, wenn die Fragestellung enger gefasst wird.

Es geht ganz konkret um den Artikel 5 der Behindertenrechtskonvention (BRK 2019), der die Überschrift „Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung“ trägt. Im Fokus des Interesses steht schließlich der Absatz 4 des Artikels 5 (BRK 5,4), weil eben dieser Absatz im Inklusionsdiskurs zwischen den konkurrierenden Lagern divergent ausgelegt wird und heftig umstritten ist. Denn es steht viel auf dem Spiel: Es geht um nichts weniger als um die Rechtfertigung und die Würde von Sonderschulen. … weiter

Hinweis d. Redaktion: Der Text besteht aus 6 Kapiteln. Jedes einzelne kann vom Inhaltsverzeichnis auf S. 1 per Mausklick angesteuert werden.
Grafik: Arek Socha  auf pixabay.com


Alle Aufsätze von Hans Wocken im Magazin AUSWEGE

 

Gedanken zur Politischen Bildung

von Manfred Henle

Dass politische Bildung sei, darüber herrscht Einmütigkeit. Über die formale, die schulische ohnehin, über die außerschulische inmitten der Trägervielfalt kaum weniger. Über das Wie der politischen Bildung gehen die Meinungen auseinander. Aber nicht soweit, als gäbe es neben der Übereinstimmung über das Sollen politischer Bildung nicht auch eine wesentliche Übereinstimmung über gewisse Maximen politischer Bildung.

Im Beutelsbacher Konsens von 1976 sind sie zusammengefasst: Überwältigungsverbot, Kontroversitätsgebot, Schüler- resp. Teilnehmerorientierung. So ist politische Bildung nicht nur eine Rede, nicht nur ein Diskurs mit einer ansehlichen Diskursgemeinde, sondern über die Jahrzehnte hinweg längst eine, wie vielfältig auch immer, gewachsene und anerkannte, auch außerschulische Institution. Eben: politische Bildung. … weiter

Schmäh über Inklusion

Wider eine missratene Inklusionskritik

von Hans Wocken

In der Online-Ausgabe des Magazins „Cicero“ hat Ewald Kiel unter dem Titel „Inklusion – Die säkulare Religion“ einen kritischen Beitrag zum Inklusionsdiskurs publiziert (2018).

„Cicero“ ist ihrem Selbstverständnis nach ursprünglich eine liberal-konservative Zeitschrift. Die Tageszeitung „taz“ hat indes in einer gediegenen Recherche ermittelt, dass das Magazin seit der Flüchtlingskrise mehr und mehr dem konservativen Zeitgeist gefolgt ist und einen nennenswerten „Rechtsruck“ vollzogen hat (taz 2016). Ewald Kiel bekleidet eine Professur für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München und ist erst seit Neuerem mit inklusionspädagogischen Fragen befasst.

Der Artikel kündigt schon im Titel eine skeptisch-distanzierte Sicht der Inklusion an und lässt auch im Weiteren keinen Zweifel an der kritisch-oppositionellen Haltung des Autors. Der dreiseitige Aufsatz enthält nicht eine einzige Aussage, die Inklusion mindestens im Grundsatz positiv wertet oder als eine wünschenswerte bildungspolitische Option ansieht.

Aus der geballten Zusammenstellung von uninformierten Missverständnissen, tendenziösen Unterstellungen, radikalisierenden Übertreibungen und antiinklusiven Ressentiments sollen hier in Auswahl einige Sentenzen aufgegriffen und in bündiger Kürze antikritisch beantwortet werden. … weiter


Zur Information: taz-Artikel von Anne Fromm mit dem Titel: Ein neuer Ton. Rechtsruck beim Magazin „Cicero“ (v. 2.7.2016)

 

Anmerkungen zum Begriff der Massenspsychologie

von Hasso Rosenthal

In Dresden, Chemnitz und an anderen Orten skandierten Rechte den von der DDR-Bürgerrechtsbewegung gestohlenen Spruch „Wir sind das Volk“. Natürlich sind diese Menschen auf der Straße nicht das Volk. Doch den Sog, der von so einer Menge ausgehen kann, beschreibt seit Sigmund Freund die Massenpsychologie.

Als Masse (Crowd) bezeichnen wir eine Gruppe von Menschen, die begrenzt Übereinstimmungen von Symbolen, Fühlen und Handeln zeigt. Wegen dieser Einheit kann es zu Handlungen kommen, die im Vergleich zu individuellen Reaktionen unterentwickelt (primitiv) erscheinen. Wir beobachten dann oft einen Massengeist (Massenhysterie), der nicht utilitaristisch (ungeplant, zukunftsfremd) erscheint.Bei den Faschisten wird der Massenbegriff positiv interpretiert. Es gibt das Bild der geschlossenen „Volksgemeinschaft“. … weiter


Foto: efes, pixabay.com, Lizenz: CC0

 

Das Trauma der Identität

Ein Vortrag von Prof. Franz Ruppert

„Psychische Traumata erleiden wir oft schon in unserer frühen Kindheit. Sie führen zu psychischen Aufspaltungen, zu Ich-Verlust, Desorientierung und Unklarheiten in den eigenen Lebenszielen. So werden wir zwar älter und reifen körperlich, es können auf dieser Grundlage aber keine konstruktiven Beziehungen auf einer Erwachsenen-Ebene entstehen. Immer wieder geraten wir dann in Freundschafts-, Paar- oder Arbeitsbeziehungen in ausweglose Abhängigkeiten wie in der Kindheit.“ (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=ZoAhyyhEUts)

Prof. Franz Ruppert, einer der führenden deutschen Psychotraumatologen (Katholische Stiftungshochschule München), erklärt in diesem Vortrag die „Anliegenmethode“. Man kann die eigene innere psychische Struktur und die Qualität der  Beziehung zu sich selbst und zu anderen sichtbar werden lassen. Über Identitätsaufstellungen könne man sich aus symbiotischen Verstrickungen lösen und abgespaltene eigene Anteile integrieren. 

Sehr ausführlich und anschaulich erklärt. Gut geeignet auch zur LehrerInnenfortbildung! 

Der Vortrag wird präsentiert von AKVorarlberg (Kammer für Arbeiter und Angestellte für Vorarlberg). Dauer: 92 Minuten

Hinweis: Beim Aufruf des Filmes werden von Youtube Daten ermittelt.

Hier geht es zum Originallink auf Youtube, wenn das Filmbild nicht zu sehen ist.
www.youtube.com/watch?v=ZoAhyyhEUts

 

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