Warum gibt es dauernd Kriege?

von Renate Dillmann

Der NATO-Partner Türkei führt Krieg in Nordsyrien. Deutschland ist nicht davon erbaut, hat aber als Antwort vor allem eins parat: Es muss bei solchen Affären mitmischen, und zwar ganz vorne und mit mehr „Verantwortung“ fürs Militärische als früher. Der Auswege-Beitrag „Deutschland und der Türkeikrieg“ hatte dies – gerade auch mit Blick auf den Schulunterricht – zum Thema gemacht. Hier die angekündigte Fortsetzung.

Es ist seltsam. Niemand ist für Krieg – und doch finden dauernd welche statt. Zwar bezeichnen Staaten und ihre Journalisten vieles von dem, was sie auswärts unternehmen, gar nicht als „Kriege“, sondern nennen es eher beschwichtigend „Mission“, „Operation“ oder „Einsatz“. Deutschland gilt – im Vergleich zu den USA etwa – als durchaus friedliches Land und kaum jemand hat den Eindruck, dieses Land befände sich aktuell im Kriegsmodus. … weiter


Hinweis: Der Text kann gut zur Erarbeitung von Hintergrundinformationen in der Sek II eingesetzt werden. Er besitzt eine Zeilennummerierung und kann dadurch leichter im Unterricht bearbeitet werden.

 

Deutschland und der Türkeikrieg – Texte für den Unterricht

Das Nato-Land Türkei führt Krieg gegen die syrischen Kurden, die Bundesrepublik hat die Waffen geliefert – Teil 1

von Renate Dillmann

Seit einigen Tagen führt die Türkei Krieg gegen die Kurden in Nordsyrien. Dagegen gibt es viel Protest: kleinere Demonstrationen in vielen Städten, größere landes- und bundesweite Demonstrationen. Auch aus der offiziellen deutschen Politik gibt es durchaus kritische Stimmen gegen die Türkei. Bemerkenswert ist allerdings, wie diese Kritik aussieht.

Das fängt bei der Formulierung an, um was es sich überhaupt handelt: Lange hieß es nicht „Krieg“, sondern eher beschwichtigend „Militäreinsatz“ oder „militärische Operation“, wobei Kanzlerin Merkel sofort die „berechtigten Sicherheitsinteressen der Türkei“ anerkannte. Das hat sich inzwischen etwas geändert: Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat einen „völkerrechtswidrigen Krieg“ der Türkei ausgemacht. Es herrscht also durchaus Aufregung – allerdings weniger wegen der bereits eingetretenen und noch zu erwartenden Opfer. … weiter


Unterrichtsmaterial
Renate Dillmanns Text beschreibt nicht nur Hintergründe und Merkmale dieses Krieges. Die Autorin hat ihren Aufsatz auch für den Einsatz in der Schule aufbereitet.

Im Text sind drei „Arbeitsblätter“ samt schülergemäß formulierten Arbeitsaufträgen eingebaut. Die drei ABs befinden sich jeweils auf einer A4-Seite bzw. seitenübergreifend auf zwei DIN A4-Seiten.

Der gesamte Aufsatz kann außerdem z.B. in Gruppenarbeit im Unterricht bearbeitet werden und dient als Diskussionsgrundlage für die Situation in Nordsyrien. Das U-Material ist in erster Linie für den Unterricht in der Sek II vorgesehen.

Die politische Karte rechts kann angeklickt werden, um sie zu vergrößern und herunterzuladen (rechter Mausklick, Grafik speichern unter). Im Unterricht kann sie dann bei Bedarf beschriftet werden.


Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

GWP – Gesellschaft. Wirtschaft. Politik: Nachhilfe für Politiklehrer und -lehrerinnen

von Johannes Schillo

Der Politikunterricht ist ins Visier der Politik geraten: Protestierende und streikende Schüler sind zur Räson, aber auch zu ökologischem Problembewusstsein zu bringen; parteipolitische Neutralität gilt es zu wahren, da die AfD die Gesinnung des Lehrpersonals mit „Meldeportalen“ überprüfen will; der Antisemitismus muss endlich mit Stumpf und Stiel ausgerottet, die fdGO wie immer geschützt und Politikverdrossenheit in Wahlbeteiligung überführt werden… Fachlichen Rat zu diesem schweren Geschäft gibt es u.a. von der Zeitschrift „GWP“. Zu deren Dienstleistung hier einige Hinweise. … weiter

Rezession – ein Anlass zur Sorge?

von Suitbert Cechura

Industrie befindet sich in der Rezession“ meldet das Manager-Magazin anlässlich der Veröffentlichung des Herbstgutachtens der Wirtschaftsweisen. Wirtschaftsminister Altmaier spricht lediglich von einer Wachstumsdelle und wendet sich so gegen das Gerede von der Krisengefahr. Damit ist eine öffentliche Spekulation eröffnet, ob eine Wirtschaftskrise zu erwarten ist, wie sich der Zollkrieg mit den USA auswirkt, welche Schäden der Brexit verursacht und wie sich die Weltkonjunktur insgesamt darstellt.

Gleichzeitig überschlagen sich Journalisten, berufene und selbst ernannte Experten mit Überlegungen, wie ein Einbruch des Wachstums verhindert werden kann und was die Bundesregierung dazu tun müsste. Als größte Selbstverständlichkeit gilt allenthalben, dass die Wirtschaft wachsen muss. Warum eigentlich? … weiter

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Hinweis d. Red.: Der Artikel eignet sich sehr gut, um in das Thema „Rezession“ im Unterricht (etwa ab 9. Klasse) einzuführen.


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Von der Vaterlandsliebe zum Rassenhass

von Claudia Reuther

Im Auswege-Magazin wurde jüngst ein Erklärungsversuch zum Attentat in El Paso präsentiert, der die Tat als Ausfluss der normalen Vaterlandsliebe nimmt und sich damit natürlich in Widerspruch zu gängigen Erklärungen setzt, die die psychologischen Defekte des Täters betonen. Zwar hat im vorliegenden Fall, den die US-Behörden als „inländischen Terrorismus“ einstuften, die Öffentlichkeit, gerade auch in Deutschland, eine gewisse Verbindung zur Gedankenwelt des amtierenden US-Präsidenten entdeckt, doch letztlich soll es sich wieder um eine typische Tat „meist junger Männer“ handeln, die „fanatisiert oder irre oder beides zusammen“ sind (FAZ, 6.8.2019). Das ist aber genau die Frage, ob man hier die Persönlichkeits- oder Sozialpsychologie zu Rate ziehen, also die Perspektive der Psychologisierung wählen muss? … weiter


Hinweis: Der Text ist einerseits zur eigenen Auseinandersetzung mit Vaterlandsliebe, Rassenhass und Terrorismus geeignet. Andererseits eignet er sich auch sehr gut für den Einsatz im Unterricht der Sek I und Sek II ab Jahrgangsstufe 9. Die im Text zitierte Rede von Obama ist mit Arbeitsaufträgen versehen und kann sofort in Sozialkunde/politischer Bildung oder auch im Deutschunterricht eingesetzt werden.


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Unterrichtsmaterial – Friedliche Revolution in der DDR: Der Umbruch und die Umwelt

gsf – So wird die Reihe „Umwelt im Unterricht“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zum Thema Umweltschäden in der DDR und Umweltsituation nach 1989 präsentiert:

Smog, vergiftete Flüsse und wilde Mülldeponien: Die schweren Umweltschäden in der DDR waren Ende der 1980er-Jahre vielerorts nicht zu übersehen. Doch Umweltdaten hielt die Regierung geheim. Erst während der friedlichen Revolution wurde das Ausmaß der Belastung bekannt. Welche Rolle spielten Umweltthemen in der DDR? Wie entwickelte sich die Umweltsituation nach der friedlichen Revolution von 1989?

Das Thema wurde schon mal im September 2011 herausgegeben, im September 2019 wurde es vollständig überarbeitet. Weiterlesen

Gedanken zur Politischen Bildung

von Manfred Henle

Dass politische Bildung sei, darüber herrscht Einmütigkeit. Über die formale, die schulische ohnehin, über die außerschulische inmitten der Trägervielfalt kaum weniger. Über das Wie der politischen Bildung gehen die Meinungen auseinander. Aber nicht soweit, als gäbe es neben der Übereinstimmung über das Sollen politischer Bildung nicht auch eine wesentliche Übereinstimmung über gewisse Maximen politischer Bildung.

Im Beutelsbacher Konsens von 1976 sind sie zusammengefasst: Überwältigungsverbot, Kontroversitätsgebot, Schüler- resp. Teilnehmerorientierung. So ist politische Bildung nicht nur eine Rede, nicht nur ein Diskurs mit einer ansehlichen Diskursgemeinde, sondern über die Jahrzehnte hinweg längst eine, wie vielfältig auch immer, gewachsene und anerkannte, auch außerschulische Institution. Eben: politische Bildung. … weiter

„Trump droht Iran mit Vernichtung“ – kein Grund zur Unruhe an Schulen?

von Suitbert Cechura

Gerade vor der Europawahl wird allseits das Friedensprojekt Europa beschworen, während gleichzeitig die Kriegsvorbereitung gegen Iran auf Hochtouren läuft. Womit hat es politische Bildung hier zu tun? Ist der Fall zu explosiv, zu komplex für den Unterricht? Soll man erst einmal abwarten? Oder unverdrossen die europäischen Friedensideale hochhalten und Vertrauen in die hiesigen Macher und Macherinnen stiften? Dazu einige Anmerkungen von Suitbert Cechura. … weiter


Der Text kann gut als Diskussionsgrundlage  im Unterricht der Sek. II eingesetzt werden. Für diesen Zweck wurde eine Zeilennummerierung eingefügt.

 


 

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Unsere Demokratie verteidigen

von Hasso Rosenthal

Über Politikverdrossenheit wird in letzter Zeit viel geredet. Ich habe den Verdacht, dass da eine Linie verfolgt wird, deren Endpunkt von vielen nicht gesehen wird, die sich zur Zeit an diesen Zug anhängen. Mich erinnert das an einen Satz von Wilhelmine Siefkes, die 1933 beklagte, dass die Politik durch Verleumdungen und Lügen so lange schlecht gemacht wurde, bis ein Teil der Bevölkerung den braunen Rattenfängern auf den Leim ging. Dazu ist mir eine Geschichte eingefallen, die das Problem zu verdeutlichen sucht.

Der Text kann ab der 9. Klasse Haupt-/Mittelschule zur Bearbeitung des Themas eingesetzt werden. … Den Text lesen

 


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Wie alternativ ist die Nationalerziehung der AfD?

Eine Rezension von Sebastian Jung

Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) meldet sich auch im Bildungswesen verstärkt zu Wort, zuletzt mit ihren Online-Meldeportalen, die die „politische Indoktrination“ und „linke Ideologien“ im Schulunterricht aufspüren und Lehrkräfte anschwärzen sollen. Sie will in einem Kraftakt die alternative Nationalerziehung salonfähig machen.
Johannes Schillo versucht in seinem neuen Buch eine Antwort auf die Frage zu geben, was an der „Nationalerziehung“ alternativ ist. weiter

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