Von der Vaterlandsliebe zum Rassenhass

von Claudia Reuther

Im Auswege-Magazin wurde jüngst ein Erklärungsversuch zum Attentat in El Paso präsentiert, der die Tat als Ausfluss der normalen Vaterlandsliebe nimmt und sich damit natürlich in Widerspruch zu gängigen Erklärungen setzt, die die psychologischen Defekte des Täters betonen. Zwar hat im vorliegenden Fall, den die US-Behörden als „inländischen Terrorismus“ einstuften, die Öffentlichkeit, gerade auch in Deutschland, eine gewisse Verbindung zur Gedankenwelt des amtierenden US-Präsidenten entdeckt, doch letztlich soll es sich wieder um eine typische Tat „meist junger Männer“ handeln, die „fanatisiert oder irre oder beides zusammen“ sind (FAZ, 6.8.2019). Das ist aber genau die Frage, ob man hier die Persönlichkeits- oder Sozialpsychologie zu Rate ziehen, also die Perspektive der Psychologisierung wählen muss? … weiter


Hinweis: Der Text ist einerseits zur eigenen Auseinandersetzung mit Vaterlandsliebe, Rassenhass und Terrorismus geeignet. Andererseits eignet er sich auch sehr gut für den Einsatz im Unterricht der Sek I und Sek II ab Jahrgangsstufe 9. Die im Text zitierte Rede von Obama ist mit Arbeitsaufträgen versehen und kann sofort in Sozialkunde/politischer Bildung oder auch im Deutschunterricht eingesetzt werden.


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Sportbegeisterung und Nationalstolz

von Frank Bernhardt und Rudolf Gospodarek

Lehrer und Lehrerinnen kennen das Problem: Ob Fußballweltmeisterschaft, Olympiade oder irgendein anderes Wettkampfereignis – Jugendliche nehmen das in immer stärkerem Maße zu Anlass, national Partei zu ergreifen und das mit ihrer Kleidung oder sonstigen Accessoires für alle Welt deutlich zu machen. Speziell seit der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland ist es wieder normal, mit Deutschlandfahne herumzulaufen oder lautstark Nationalstolz zu bekunden.

Aber ist das überhaupt ein Problem? … weiter


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Die Flüchtlingsdebatte – ein Nest falscher Alternativen, verkehrter Fragen und unpassender Antworten

von Suitbert Cechura

Der nationale Flüchtlingsstreit beherrscht die Öffentlichkeit. Allen Ernstes spricht der CSU-Bundesinnenminister davon, dass die politische Kontroverse um Migration, die er selber an vorderster Stelle angeheizt hat, „die Mutter aller Probleme“ sei. So weit wie er oder Ex-Kollege Sarrazin von der SPD wollen nicht alle gehen, aber dass hier der „gesellschaftliche Zusammenhalt“ einem Härtetest ausgesetzt wird, sieht meist auch die gemäßigte Mitte ein. Dazu ein Kommentar von Suitbert Cechura.

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1 Zuhause, 2 Zuhause, 3 Zuhause… – Das Heft über Identitäten, Sprachen und Grenzen

So heißt das aktuelle „Was geht?“-Heft aus der gleichnamigen Reihe – herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung

Eine Rezension von Günther Schmidt-Falck

„Die Was geht?- Reihe möchte junge Menschen mit einem altersgerechten Format, einer ansprechenden grafischen Gestaltung und einer persönlichen, emotionalen und lebensweltlichen Ansprache für Themen der politischen Bildung sensibilisieren.“ So wird die Reihe auf der Seite des Heftes 1/2018 beschrieben. (http://www.bpb.de/shop/lernen/was-geht/262858/1-zuhause-2-zuhause-3-zuhause-das-heft-ueber-identitaeten-sprachen-und-grenzen)

Im Heft mit dem Titel „1 Zuhause 2 Zuhause 3 Zuhause“ geht es um Identitäten und um Zuhause-Sein, um Heimat, Nationalgefühl, Ausländer, Migration, Grenzen, Staatsbürgerschaft und auch um die Frage „Wer ist eigentlich Deutsch?“. Weiterlesen

Kind und Nationalismus: Was Hänschen lernt

von Georg Schuster*

In seinem neuen Aufsatz schreibt Georg Schuster über Patriotismus, Nationalismus, die Liebe und die Erziehung zur Nation und untersucht die Hintergründe dieser Phänomene.

Warum das Vaterland lieben? Auch auf diese Frage gibt der Autor Antworten.

In den Kapiteln „Didaktik der Nationalerziehung“ und „Adoleszenz als natürliche/notwendige Anpassung (Piaget/Hegel)“ werden die Aussagen des konservativen Erziehungswissenschaftlers Wolfgang Brezinka untersucht und die (Fehl-)Meinungen und Widersprüche von Jean Piaget und Friedrich Hegel diskutiert.

Die „Vaterlandsliebe“ ist „in der Sache eine wirklich nicht leicht zu knackende Nuss“, wie Georg Schuster am Schluss seines Aufsatzes feststellt. Die kindliche und die erwachsene Form des praktizierten Nationalismus kann man noch als „Unverstand“ bezeichnen. Erschütternd ist der wissenschaftliche „Unverstand“ hinsichtlich Patriotismus und Nationalismus: „Wissenschaft dieser Art ist um die Dürftigkeit und die Widersprüche ihrer Argumente offenbar nicht weiter besorgt.“

weiter (zum Lesen am Bildschirm, 22 S. )

Download der Printausgabe (pdf-Datei zum Ausdrucken mit einer kleineren Schrift und einem engeren Zeilenabstand gestaltet, 17 S.)


*Es handelt sich um ein Pseudonym. Der richtige Name des Autors ist der Redaktion bekannt.


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„Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein. Warum auch nicht?“

GegenRede 17:

Freerk Huisken im Gespräch mit einem Schüler

Das nachfolgende Gespräch hat im Jahre 2010 am Tag nach einem Vortrag von mir zur Fußball-WM mit einem Schüler stattgefunden, der sich mit der Frage an mich gewendet hatte, was denn daran falsch sei, wenn man sich zu seinem Deutschtum bekenne. Er betonte, dass er mit den Neofaschisten nichts am Hut hätte. Den Dialog habe ich mit seinem Einverständnis aufgenommen und nachträglich  „geglättet“. Das Gespräch steht exemplarisch für eine Fülle ähnlicher Debatten. … weiter

 

Alle bisher erschienenen GegenReden von Freerk Huisken ansehen

 

WM 2010: Auf die Fans war Verlass!

ball_2.gifEine Art Glosse über die schwarz-rot-goldenen Fähnchen der Beherrschten

von Günther Schmidt-Falck

Randnotizen.gifEs ist vorbei. Deutschland hat gegen Uruquay die vierte Bronzemedaille geholt. Nach 1934, 1970 und 2006 erreichte die deutsche Nationalmannschaft auch bei dieser WM mit 3:2 den dritten Platz. Es kehrt wieder Ruhe ein in good old Germany. Das Schwarz-Rot-Gold-Geflattere an bundesdeutschen Blechkisten hat ein Ende. Flaggen aus Vorgärten, Zimmern und Dächern werden eingeholt. … weiter