„Bedarf ist deutlich höher“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Lehrkräfteprognose der KMK

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Der Bedarf an Lehrkräften ist deutlich höher als die jetzt von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegten Zahlen. Darauf hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hingewiesen. „Wenn die politischen Vorhaben wie Inklusion und Ganztag umgesetzt werden sollen, müssen deutlich mehr Lehrkräfte ausgebildet und eingestellt werden als von der KMK prognostiziert. Die am Dienstag veröffentlichten PISA-Ergebnisse haben zudem gezeigt, dass fast 20 Jahre nach dem PISA-Schock das Kardinalproblem des deutschen Bildungssystems, die enge Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, immer noch nicht gelöst ist. Im Gegenteil: Der Lehrkräftemangel verschärft das Problem“, betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „Um hier voran zu kommen, ist eine länderübergreifende Anstrengung notwendig. Dass die Länder dem im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vereinbarten ‚Nationalen Bildungsrat‘ eine Absage erteilt haben, ist ein falsches Signal und deutet auf ein völlig inakzeptables ‚Weiter so‘ hin.“ Weiterlesen

Inklusive Bildung

Annäherungen an den Begriff der Inklusion und Forderungen an die Inklusionsforschung

von Hans Wocken

Wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Begriff der Inklusion befassen, beklagen mit notorischer Regelmäßigkeit das Fehlen eines klaren und konsensualen Inklusionsbegriffs.

Nun, die Klagen bestehen völlig zu Recht, denn es gibt in der Tat trotz einer dreißigjährigen Integrations- bzw. Inklusionsforschung keinen intersubjektiv anerkannten Inklusionsbegriff. Es lassen sich eine Reihe nachvollziehbarer Gründe anführen, die dieses Forschungsdefizit plausibel machen können: … weiter


Hinweis: Dieser Text beinhaltet die beiden ersten Gliederungspunkte des Aufsatzes:

1. Einleitung: Die Mühen des Definierens
2. Definition der inklusiven Bildung

Der gesamte Text ist 40 Seiten lang. Er enthält alle vier Kapitel sowie das Literaturverzeichnis und kann hier heruntergeladen werden:

 Den kompletten Aufsatz „Inklusive Bildung“ downloaden

Anmerkung der Red.: Wir empfehlen den gesamten Text – neben dem individuellen Lesen – ausdrücklich auch für das Studium, die Seminararbeit oder die LehrerInnenfortbildung. Er führt gut verständlich in die „Problematik“ der „Inklusion“ ein.


weitere Texte von Hans Wocken im Magazin Auswege

 

Kinder mit Diabetes Typ 1 in Schulen und Kindergärten oft benachteiligt

Studien zeigen: Familiäre Belastung steigt, Bildungssituation verschlechtert sich

Mitteilung: Deutsche Diabetes Gesellschaft

Kinder mit insulinpflichtigem Diabetes können nicht gleichberechtigt am Bildungssystem teilhaben. Sie sind in Kindergärten und Schulen noch immer unzureichend betreut. Mehr als die Hälfte der Eltern reduziert aufgrund dessen ihre Arbeitszeit. Darüber hinaus sind sie häufiger vom Regelschulbesuch ausgeschlossen als gesunde Gleichaltrige. Die Folge aus dieser Gesamtsituation ist, dass betroffene Familien vermehrt psychischen, sozialen und finanziellen Belastungen ausgesetzt sind.

Um das bestehende Recht von Kindern mit Diabetes auf uneingeschränkte Teilhabe an Bildung umzusetzen, bedarf es aus Sicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) eines bundesweiten Gesetzes und konkreter Finanzierungsmöglichkeiten auf Landesebene. Auf dem 4. Zukunftstag Diabetologie am 17. Oktober 2019 in Berlin diskutieren Experten, wie eine Verbesserung der psychosozialen Versorgung im stationären und ambulanten Bereich zu erreichen ist. … weiter


Quellen:
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
www.idw-online.de

 

Umgang mit Inklusion modellhaft – aber nicht perfekt

Mitteilung: Friedrich-Schiller-Universität Jena

Noch immer tun sich das deutsche Bildungssystem und seine Akteure schwer mit dem Thema Inklusion. Der Begriff scheint in den Medien präsenter als in der deutschen Schullandschaft.

Erziehungswissenschaftlerinnen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Humboldt-Universität Berlin haben innerhalb zweier Projekte über sechs Jahre hinweg genauer beobachtet, wie die Stadt Jena und ihre Schulen die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf angehen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in einem nun veröffentlichten Sammelband. … weiter


Quelle:
www.uni-jena.de
www.idw-online.de

Das Konstrukt „specific measures“

Eine thematische Studie über Gleichberechtigung und positive Diskriminierung

von Hans Wocken

Diese thematische Studie handelt von dem großen Thema „Gerechtigkeit“. Gewiss ein spannendes und bedeutsames, aber leider auch nicht ganz einfaches Thema. Ich beeile mich daher, gleich am Anfang vor allzu großen Erwartungen zu warnen. Das Wagnis, sich diesem großen Menschheitsthema zu nähern, mag ein wenig risikoärmer sein, wenn die Fragestellung enger gefasst wird.

Es geht ganz konkret um den Artikel 5 der Behindertenrechtskonvention (BRK 2019), der die Überschrift „Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung“ trägt. Im Fokus des Interesses steht schließlich der Absatz 4 des Artikels 5 (BRK 5,4), weil eben dieser Absatz im Inklusionsdiskurs zwischen den konkurrierenden Lagern divergent ausgelegt wird und heftig umstritten ist. Denn es steht viel auf dem Spiel: Es geht um nichts weniger als um die Rechtfertigung und die Würde von Sonderschulen. … weiter

Hinweis d. Redaktion: Der Text besteht aus 6 Kapiteln. Jedes einzelne kann vom Inhaltsverzeichnis auf S. 1 per Mausklick angesteuert werden.
Grafik: Arek Socha  auf pixabay.com


Alle Aufsätze von Hans Wocken im Magazin AUSWEGE

 

Digitalisierung als Zukunftsweg für die Inklusion in Schulen

Mitteilung: Universität Bremen

Frank J. Müller ist Juniorprofessor für Inklusive Pädagogik im Fachbereich Bildungs- und Erziehungswissenschaften der Universität Bremen. In einer aktuellen Studie hat er Open Educational Resources in Norwegen untersucht. Aus keinem anderen Land der Welt liegen Erfahrungen mit staatlich finanzierten, frei verfügbaren Bildungsmaterialien in dieser Größenordnung vor. Könnte die Verbindung von Digitalisierung und Heterogenität auch ein Weg in die Zukunft für deutsche Schulen werden? … weiter


Quelle:
www.uni-bremen.de
www.idw-online.de

Schmäh über Inklusion

Wider eine missratene Inklusionskritik

von Hans Wocken

In der Online-Ausgabe des Magazins „Cicero“ hat Ewald Kiel unter dem Titel „Inklusion – Die säkulare Religion“ einen kritischen Beitrag zum Inklusionsdiskurs publiziert (2018).

„Cicero“ ist ihrem Selbstverständnis nach ursprünglich eine liberal-konservative Zeitschrift. Die Tageszeitung „taz“ hat indes in einer gediegenen Recherche ermittelt, dass das Magazin seit der Flüchtlingskrise mehr und mehr dem konservativen Zeitgeist gefolgt ist und einen nennenswerten „Rechtsruck“ vollzogen hat (taz 2016). Ewald Kiel bekleidet eine Professur für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München und ist erst seit Neuerem mit inklusionspädagogischen Fragen befasst.

Der Artikel kündigt schon im Titel eine skeptisch-distanzierte Sicht der Inklusion an und lässt auch im Weiteren keinen Zweifel an der kritisch-oppositionellen Haltung des Autors. Der dreiseitige Aufsatz enthält nicht eine einzige Aussage, die Inklusion mindestens im Grundsatz positiv wertet oder als eine wünschenswerte bildungspolitische Option ansieht.

Aus der geballten Zusammenstellung von uninformierten Missverständnissen, tendenziösen Unterstellungen, radikalisierenden Übertreibungen und antiinklusiven Ressentiments sollen hier in Auswahl einige Sentenzen aufgegriffen und in bündiger Kürze antikritisch beantwortet werden. … weiter


Zur Information: taz-Artikel von Anne Fromm mit dem Titel: Ein neuer Ton. Rechtsruck beim Magazin „Cicero“ (v. 2.7.2016)

 

Bildung entscheidet. Von Schulen, Chancen und Lebensläufen

WZB-Mitteilungen Nr.: 162 ist erschienen: Bildung entscheidet. Von Schulen, Chancen und Lebensläufen, Dezember 2018, 75 S.

Das Heft kann kostenlos als pdf-Datei downgeloaded werden (siehe unten). Sehr empfehlenswert für Lehrkräfte und alle, die an Bildungspolitik und -soziologie interessiert sind.

Auswahl an Themenstichworten:  Schulwahl, Bildungsungleichheit, Bildungsarmut, Inklusion, Weiterbildung, Förderschule, duale Berufsausbildung, benachteiligte Jugendliche, Digitalisierung, Feedback im Klassenzimmer  Weiterlesen

Inklusiver Unterricht: lauter, diverser, aber nicht stressiger

Studie: Deutsche Sporthochschule Köln

Die Arbeit an inklusiven Schulen stellt für Lehrerinnen und Lehrer eine ganz besondere Herausforderung dar, denn je heterogener eine Gruppe ist, desto komplizierter wird die Umsetzung eines Unterrichts, der den Bedürfnissen aller SchülerInnen gerecht wird.

Mit einer Befragung haben das SportlehrerInnenausbildungszentrum der Deutschen Sporthochschule Köln und das Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln nun nachgewiesen, dass die meisten Lehrkräfte gut mit den Besonderheiten der Inklusion umgehen können. Nicht einmal der Sportunterricht in inklusiven Klassen wird als besonders stark belastend wahrgenommen. … weiter


Quelle: www.dshs-koeln.de

Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Kitas und Schule verankern

Eine Rezension des neuen Buches „Inklusion in der Fortbildungspraxis“ der Fachstelle Kinderwelten

von Christiane Hofbauer

Inklusives Arbeiten ist inzwischen für Kitas und Schulen ein nicht mehr wegzudenkender Anspruch. Unter den dazu entwickelten Ansätzen ist in der Frühpädagogik sicherlich der Anti-Bias-Ansatz der Amerikanerin Louise Derman-Sparks, der unter dem Namen „Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung“ von der Fachstelle Kinderwelten für die Situation in Deutschland adaptiert wurde, einer der bekanntesten.

Nun hat die Fachstelle Kinderwelten eine 6-bändige Reihe zu diesem Ansatz herausgegeben. Während die ersten fünf Bände vorwiegend Erfahrungsberichte aus der Praxis enthalten, die pädagogische Fachkräfte bzw. (Band 5) Leitungen dabei unterstützen sollen, Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Einrichtungen zu verankern, richtet sich der 6. Band mit einem völlig anderen Aufbau an Fortbildner*innen. … weiter

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